Marlies Raich

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Marlies Raich bei der "Galanacht des Sports 2006"
Marlies Raich krönte ihre Karriere mit der Goldmedaille im WM-Slalom bei der Weltmeisterschaft 2011 im Garmisch-Partenkirchen
30. Slalomsieg beim Nachtslalom in Flachau
30. Slalomsieg beim Nachtslalom in Flachau

Marlies Raich, geborene Schild, (* 31. Mai 1981 in Admont, Steiermark) ist eine ehemalige österreichische Skirennläuferin. Sie ist in Saalfelden am Steinernen Meer aufgewachsen, wo sie auch noch wohnt.

Am 2. September 2014 gab die 33jährige ihren Rücktritt vom aktiven Rennsport bekannt. In ihrer Lieblingsdisziplin ist die Slalom-Weltmeisterin von 2011 mit 35 Weltcup-Erfolgen die Rekordhalterin. Mit ihrem Erfolg in Lienz Ende Dezember 2013 machte sie sich vor der Schweizerin Vreni Schneider zur Nummer eins. Insgesamt holte Marlies in 212 Weltcuprennen 37 Siege. Marlies beendete nach vier Olympia- und sieben WM-Medaillen ihre aktive Karriere. Die Geschwister von Marlies Raich, Josef, Bernadette und Lukas sind ebenfalls im Skirennsport tätig.

Leben

Mit zwei Jahren rutschte Marlies das erste Mal auf zwei Bretteln den kleinen Hügel vor dem Elternhaus in Saalfelden am Steinernen Meer hinunter. Schon damals konnte sie kaum genug davon bekommen, und so entstand langsam der Wunsch, Skirennläuferin zu werden. Dieses Ziel sollte mit den Jahren immer konkreter werden.

Bereits mit sechs Jahren fuhr sie ihre ersten Rennen, beim Kinder-Cup gewann sie die ersten Pokale. Mit zehn Jahren wurde sie in den Salzburger Schülerkader aufgenommen. Zunächst wurde sie Schülerin der Hauptschule Zell am See, wo es auch heute noch den Zweig "Ski alpin" gibt. Später wechselte sie in das Skigymnasium in Stams (Tirol).

Sie startete früher für den Verein SC Dienten am Hochkönig.

Trotz einiger Verletzungen schaffte Marlies im Jahr 1998 den Aufstieg in die ÖSV-Nachwuchsmannschaft. Über FIS-Rennen ging es in den Europacup und in der Saison 2001/2002 schließlich in den Weltcup. Nebenbei beendete sie im Jahr 2000 das Skigymnasium Stams mit bestandener Matura. Seitdem widmete sie sich ganz dem Skifahren.

Ein schwerer Sturz bremste Marlies vor dem Saisonauftakt 2008/2009. Am 9. Oktober 2008 stürzte sie beim Riesentorlauftraining auf dem Rettenbachferner bei Sölden (Tirol) und erlitt einen Schien- und Wadenbeinbruch im linken Bein. Nach über einem Jahr Pause gab sie am 14. November 2009 in Levi (FIN) ihr Renncomeback und belegte dabei Rang 6. Bereits in ihrem zweiten Rennen stand sie als Zweite wieder auf dem Podest, und zwei Rennen später feierte sie in Lienz ihren 21. Weltcupsieg. Bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver holte Raich die Silbermedaille. Zum Saisonausklang gewann sie in Innerkrems (Kärnten) am 15. März 2010 ihren insgesamt vierten österreichischen Meistertitel in der allgemeinen Klasse im Slalom.

Im WM-Winter 2011 konnte sie vor der Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen erneut ihre Sonderstellung im Slalom untermauern: Fünf Weltcupsiegen standen zwei Ausfälle gegenüber, immer wenn Raich durchkam, gewann sie auch. Bei der WM selbst errang sie mit dem Team (in dem auch die weiteren Salzburger Anna Fenninger, Michaela Kirchgasser und Philipp Schörghofer standen) Silber, sowie am 19. Februar Gold im Salom. Mit dem 6. Saionsieg am 12. März in Spindlermühle holt sich Marlies nicht nur den Tagessieg, sondern auch die kleine Kristallkugel im Slalom. Zum Saisonabschluss gewann sie in Saalbach-Hinterglemm auch noch ihren fünften österreichischen Meistertitel im Slalom.

Auch in der darauffolgenden Saison war Marlies die überragende Athletin zwischen den Slalomstangen. Sechs Siege brachten sie mit nun 33 Siegen bis auf einen Sieg an die Rekordhalterin Vreni Schneider heran und sicherten ihr ein weiteres Mal die Disziplinenwertung im Slalom-Weltcup.

Zu Beginn der WM-Saison 2013 schied Marlies zwar im ersten Slalom in Levi aus, deutete aber mit Platz 2 vierzehn Tage später schon wieder an, dass mit ihr auch in diesem Winter zu rechnen sei. Zudem überraschte sie mit Rang 5 im Riesentorlauf von St. Moritz, dem besten Resultat seit 2007 in einer Disziplin, die sie nach ihrem schweren Unfall 2008 nur mehr mit Vorsicht bestritten hatte. Kurz darauf zog sich Marlies aber bei einem Trainingssturz am 20. Dezember 2012 in Aare (Schweden) einen Riss des Innenbandes im rechten Knie zu. Damit schien unvermeidlich zu sein, dass die WM-Saison für sie beendet sei[1]. Vor der WM in Schladming machte dann allerdings zuerst das Gerücht die Runde, dass Marlies Raich doch noch mit einem Antreten spekuliere[2], später bestätigte sie diese Vermutung[3]. Rang 9 im WM Slalom war zwar angesichts der mangelnden Rennpraxis ein achtbares Resultat, allerdings forderte das verfrühte Comeback seinen Tribut. Marlies musste nach der WM auf die restliche Saison verzichten und hatte durch den Start bei der WM ihren Verletztenstatus verloren. Damit musste sie sich im Slalom zu Beginn der Saison 2014 mit ungewöhnlich hohen Startnummern abfinden. [4].

Der Winter 2014 begann für Marlies erneut mit einem Ausfall in Levi, aber bereits beim zweiten Slalom am 17. Dezember 2013 im französischen Courchevel gelang ihr nach 22 Monaten und sieben vergeblichen Versuchen endlich die Einstellung eines Allzeitrekordes: mit nun 34 Slalomsiegen zog Marlies mit der Schweizerin Vreni Schneider gleich. Bereits am 29. Dezember 2013 gelang ihr in Lienz der 35. Slalomsieg und ist sie seither alleinige Spitzenreiterin.


Nach Laufbestzeit im zweiten Durchgang und dem 6. Zwischenrang nach dem ersten Durchgang gewann sie bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi (Russland) am 21. Februar 2014 noch die Silbermedaille im Slalom. Ihr 212. und letztes Rennen bestritt sie am 15. März 2014 in Lenzerheide (Schweiz), standesgemäß verabschiedete sie sich mit einem Podiumsplatz (3. Rang) in das Frühjahr 2014, in dem sie über ihre aktive Zukunft nachdenken wollte. Im September 2014 verkündete Marlies dann offiziell ihren Rücktritt. Seit 25. April 2015 ist sie mit Benjamin Raich verheiratet und trägt fortan seinen Familiennamen[5]. Gemeinsam haben sie drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter.

Ihre größten Erfolge

Übersicht

  • drei Mal Silbermedaillen bei Olympia (2006, Kombination, 2010 und 2014, Slalom)
  • ein Mal Bronzemedaille bei Olympia (2006, Slalom)
  • zwei Mal Goldmedaille bei WM (2007, Team, 2011, Slalom)
  • drei Mal Silbermedaille bei WM (2007 und 2003 im Slalom, 2011, Team)
  • zwei Mal Bronzemedaillen bei WM (2007 und 2005 in der Kombination)
  • vier Mal Sieg im Slalomweltcup 2007, 2008, 2011 und 2012
  • Sieg im Kombinationsweltcup 2007
  • 2. im Gesamtweltcup 2007
  • 37 Weltcupsiege
  • 68 Podestplätze

Ihre Erfolge im Detail

Weltmeisterschaften

Platzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Datum Ort Disziplin Nation
4. 10.02.2003 St. Moritz Kombination SUI
2. 15.02.2003 St. Moritz Slalom SUI
3. 04.02.2005 Santa Catarina Kombination ITA
4. 08.02.2005 Santa Catarina Riesentorlauf ITA
3. 09.02.2007 Åre Super-Kombi SWE
2. 16.02.2007 Åre Slalom SWE
1. 18.02.2007 Åre Mannschaftsbewerb SWE
8. 17.02.2011 Garmisch-Partenkirchen Riesentorlauf GER
1. 19.02.2011 Garmisch-Partenkirchen Slalom GER
2. 16.02.2011 Garmisch-Partekirchen Mannschaftsbewerb GER
9. 16.02.2013 Schladming Slalom AUT

Olympische Winterspiele

Platzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Datum Ort Disziplin Nation
2. 18.02.2006 Turin Kombination ITA
3. 22.02.2006 Turin Slalom ITA
8. 24.02.2006 Turin Riesentorlauf ITA
2. 26.02.2010 Vancouver Slalom CAN
2. 21.02.2014 Sotschi Slalom RUS

Weltcup 2002/2003

Podestplatzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Disziplin Ort Nation
3. Slalom Aspen USA
3. Slalom Lillehammer NOR
Weltcupwertung
Platz Weltcup Punkte
19. Gesamt 342
5. Slalom 342


Weltcup 2003/2004

Podestplatzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Disziplin Ort Nation
3. Slalom Park City USA
3. Slalom Madonna di Campiglio ITA
2. Slalom Megeve FRA
2. Slalom Maribor SLO
1. Slalom Sestriere - 1. Weltcuperfolg ITA
Weltcupwertung
Platz Weltcup Punkte
14. Gesamt 455
2. Slalom 447
49. Riesentorlauf 8


Weltcup 2004/2005

Podestplatzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Disziplin Ort Nation
2. Slalom Altenmarkt-Zauchensee AUT
1. Riesentorlauf Semmering AUT
1. Slalom Semmering AUT
1. Slalom Santa Caterina ITA
3. Slalom Zagreb CRO
2. Super-G Lenzerheide SUI
Weltcupwertung
Platz Weltcup Punkte
8. Gesamt 669
3. Slalom 376
9. Super Kombi 29
15. Riesentorlauf 150
30. Abfahrt 34


Weltcup 2005/2006

Podestplatzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Disziplin Ort Nation
3. Riesentorlauf Spindlermühle CZE
3. Slalom Spindlermühle CZE
1. Slalom Lienz AUT
1. Slalom Zagreb CRO
1. Slalom Marburg SLO
3. Slalom Ofterschwang GER
3. Super-Kombi Hafjell/Kvitfjell NOR
2. Slalom Åre SWE
Weltcupwertung
Platz Weltcup Punkte
6. Gesamt 961
2. Slalom 550
4. Super Kombi 105
17. Riesentorlauf 154
17. Super-G 120
40. Abfahrt 32


Weltcup 2006/2007

Podestplatzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Disziplin Ort Nation
1. Slalom Levi FIN
1. Slalom Aspen USA
1. Super-Kombi Reiteralm AUT
1. Slalom Val d'Isere FRA
3. Riesentorlauf Semmering AUT
3. Slalom Semmering AUT
1. Slalom Zagreb CRO
1. Slalom Kranjska Gora SLO
1. Super-Kombi Altenmarkt-Zauchensee AUT
1. Slalom Sierra Nevada Spanien|SPA
3. Super-Kombi Tarvis ITA
3. Slalom Zwiesel GER
2. Abfahrt Lenzerheide SUI
3. Super-G Lenzerheide SUI
Weltcupwertung
Platz Weltcup Punkte
2. Gesamt 1482
1. Slalom 760
1. Super Kombi 200
12. Riesentorlauf 168
12. Abfahrt 199
14. Super-G 135


Weltcup 2007/2008

Podestplatzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Disziplin Ort Nation
1. Slalom Reiteralm AUT
1. Slalom Panorama USA
2. Abfahrt Aspen USA
1. Slalom Spindlermühle SZE
3. Slalom Marburg SLO
1. Slalom Ofterschwang GER
2. Slalom Zagreb CRO
2. Super-Kombi Whistler CAN
1. Slalom Bormio ITA
Weltcupwertung
Platz Weltcup Punkte
5. Gesamt 1120
1. Slalom 760
5. Super Kombi 106
11. Riesentorlauf 169
15. Abfahrt 176
25. Super-G 49


Weltcup 2009/2010

Podestplatzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Disziplin Ort Nation
2. Slalom Aspen USA
1. Slalom Lienz AUT
1. Slalom Flachau AUT
1. Slalom Garmisch-Partenkirchen GER
Weltcupwertung
Platz Weltcup Punkte
15. Gesamt 420
3. Slalom 420




Weltcup 2010/2011

Podestplatzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Disziplin Ort Nation
1. Slalom Levi FIN
1. Slalom Courchevel FRA
1. Slalom Semmering AUT
1. Slalom Zagreb CRO
1. Slalom Zwiesel GER
1. Slalom Spindlermühle SZE
2. Slalom Lenzerheide SUI
Weltcupwertung
Platz Weltcup Punkte
6. Gesamt 756
1. Slalom 680
17. Riesentorlauf 76


Weltcup 2011/2012

Podestplatzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Disziplin Ort Nation
1. Slalom Aspen USA
1. Slalom Courchevel FRA
1. Slalom Flachau AUT
1. Slalom Lienz AUT
1. Slalom Zagreb CRO
1. Slalom Soldeu-Grandvalira AND
3. Slalom Ofterschwang GER
3. Slalom Schladming AUT
Weltcupwertung
Platz Weltcup Punkte
8. Gesamt 925
1. Slalom 760
15. Riesentorlauf 135


Weltcup 2012/2013

Podestplatzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Disziplin Ort Nation
2. Slalom Aspen USA
Weltcupwertung
Platz Weltcup Punkte
57. Gesamt 125
26. Slalom 80
32. Riesentorlauf 45

Weltcup 2013/2014

Podestplatzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Disziplin Ort Nation
1. Slalom Courchevel FRA
1. Slalom Lienz [6] AUT
2. Slalom Kranjska Gora SLO
3. Slalom Lenzerheide SUI
Weltcupwertung
Platz Weltcup Punkte
17. Gesamt 385
3. Slalom 385


Staatsmeisterschaften

  • 2002 österreichische Slalom-Meisterin in Saalbach-Hinterglemm
  • 2003 österreichische Slalom-Meisterin in Filzmoos
  • 2008 österreichische Slalom-Meisterin in Haus im Ennstal
  • 2010 österreichische Slalom-Meisterin in Innerkrems
  • 2011 österreichische Slalom-Meisterin in Saalbach-Hinterglemm

Auszeichnungen

Marlies Schild (2. von rechts) bei der Verleihung des "Leonidas 2012"
Marlies Schild und Marcel Hirscher sind Sportler des Jahres 2012.

Am 25. März 2011 wurde Marlies Schild mit dem Ehrenzeichen des Landes Salzburg ausgezeichnet.

Dazu wurde sie sieben Mal zu Salzburgs Sportlerin des Jahres gewählt (2003−2008, 2011). Nach ihrem Rücktritt erhielt sie 2015 den Leonidas für ihr Lebenswerk.

Marlies Schild wurde am Mittwoch, den 31. Oktober 2012 im Rahmen der Galanacht des Sports in Vösendorf bei der Wahl der österreichischen Sportler des Jahres 2012 erstmals bei den Damen als heimische Top-Sportlerin des Jahres ausgezeichnet.

Bilder

 Marlies Raich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblinks

Quellen