Leonhard Schitter

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Leonhard Schitter
ITG, Wirtschaft fördert Arbeitswelten, Vortrag in der Salzburg AG, v.l. Alfred Hirschbichler (AK), KommR Mag. Peter Genser (WKS), DDr. Sebastian Huber (Land Salzburg), LH-Stv. Dr. Wilfried Haslauer junior, Dr. Rainer Münz (Erste Group), Dr. Leonhard Schitter (Salzburg AG).

Mag. Dr. Leonhard Schitter (* 16. Oktober 1967 in der Stadt Salzburg) ist ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Salzburg AG.

Leben

Ausbildung

Leonhard Schitter besuchte von 1974 bis 1978 die Volksschule Elixhausen und danach das erzbischöfliche Privatgymnasium Borromäum in Salzburg. Er maturierte 1986, absolvierte danach seinen Präsenzdienst in der Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim und begann im Oktober 1987 mit dem Studium der Rechtswissenschaften an der Paris-Lodron-Universität Salzburg. Im April 1992 spondierte er zum Mag. iur. Neben seiner bereits beruflichen Tätigkeit absolvierte er anschließend das Doktoratsstudium der Rechtswissenschaften, das er im November 1994 mit seiner Promotion zum Dr. iur. abschloss. Beginnend mit September 2010 studierte Leonhard Schitter an der Fachhochschule Tirol in Kufstein "Europäische Energiewirtschaft" und schloss dieses im September 2012 mit der Verleihung des akademischen Grades M.A., master of arts in science, ab.

Beruflicher Werdegang

Nach dem Rechtspraktikum am Bezirksgericht Hallein und am Landesgericht Salzburg in den Jahren 1992 und 1993 war Leonhard Schitter für die Emco Maier GmbH, einem weltweit führenden Industriemaschinenhersteller als Fachreferent im Bereich Recht, Steuern, Rechnungswesen und Konzernangelegenheiten tätig. Er wechselte im November 1994 als persönlicher Referent in das Büro des Salzburger Landeshauptmannes. Mit Oktober 1999 begann Leonhard Schitter seine berufliche Tätigkeit bei der M. Kaindl Holzindustrie KG, in der Kaindl-Kronospan-Gruppe Österreich, dem Weltmarktführer im Holzwerkstoffbereich, für die er bis Dezember 2011 als Geschäftsführer tätig war.

Im November 2011 wurde Leonhard Schitter mit Wirksamkeit ab Jänner 2012 zum Vorstand der Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation bestellt. Mit Jänner 2016 wurde er zum CEO und Vorstandsvorsitzenden der Salzburg AG berufen. Leonhard Schitter wurde im Juni 2017 zum Präsidenten von OesterreichsEnergie, dem Branchenverband der österreichischen Energiewirtschaft, gewählt.

Seiner Vertragsverlängerung bis 31. Dezember 2026 stimmten am 10. Dezember 2020 im 15-köpfigen Aufsichtsratsgremium nur neun Aufsichtsräte einer Wiederbestellung zu. Alle fünf Betriebsräte (vier schwarze, ein roter) sowie Grünen-Chef Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn hatten sich ihrer Stimme enthalten. Bei den Belegschaftsvertretern ist der Grund klar: Die massive Unzufriedenheit mit der aktuellen Umstrukturierung des Unternehmens. Zentralbetriebsrat Hans Grünwald sagt: "Wir konnten aufgrund der Vorkommnisse der letzten Monate einer Neubestellung von Schitter nicht zustimmen." Grünwald führt mehrere Punkte an, darunter "der nicht wertschätzende Umgang mit den Mitarbeitern" und "den mit Angst behafteten Führungsstil". Den Betriebsräten sei bewusst gewesen, dass man eine Neubestellung nicht verhindern könne. "Aber wir wollten ein Zeichen setzen. Wir vertreten im Aufsichtsrat die Interessen der Mitarbeiter", sagt Grünwald.[1]

Seit Donnerstag, 25. März 2021 trug er den den Titel "Generaldirektor". Ernannt hatte ihn dazu Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) als symbolische Geste und Ausdruck der Wertschätzung, wie Haslauer sogar eigens bei der Bilanz-Pressekonferenz des Unternehmens betonte.[2]

Prämienverzicht

Im Zuge der Obus-Misere im Herbst 2018 hatte er die Obus-Agenden vom für die Obusse verantwortlichen Vorstandsdirektor Horst Ebner an sich gezogen und den 2019 auf die den beiden zustehenden Erfolgsprämie angeregt. Für das Jahr 2018 wären ihm an 'Erfolgsprämien' 90.000 Euro zugestanden. Nach einer öffentlichen Debatte verzichtete er jedoch freiwillig auf 25 Prozent (22.500 Euro). Rechtlich betrachtet hätte der Aufsichtsrat keine Möglichkeit gehabt, die Prämien zu kürzen, da alle Voraussetzungen für die Erlangung erfüllt sind. Die öffentliche Kritik und der Ärger der Buskunden bewogen Vorstand und Aufsichtsrat aber zu diesem Schritt.[3]

2022: Überraschender Rücktritt

Leonhard Schitter verlässt die Salzburg AG nach zehn Jahren in der Vorstandsetage. Das hatte das Unternehmen am Donnerstag, den 30. Juni 2022 um 18 Uhr offiziell bestätigt. Schitter hatte sich nach der öffentlichen Ausschreibung Anfang April als Vorstand bei der oberösterreichischen Energie AG beworben. In der Aufsichtsratssitzung am Donnerstagnachmittag wurde Schitter per 1. Jänner 2023 als neuer Vorstand bestellt. Der 54-Jährige werde als neuer Generaldirektor der Energie AG Oberösterreich auch die Funktion des Vorsitzenden des Vorstandes übernehmen.[4]

Ehemalige Funktionen

Stand Ende Dezember 2022

  • Vorstandsmitglied, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Salzburg AG
  • Vizepräsident der Industriellenvereinigung, Landesgruppe Salzburg
  • Delegierter zum Wirtschaftsparlament für die Sparte Industrie, sowie Vorsitzender der Fachvertretung Schienenbahnen Wirtschaftskammer Salzburg
  • Aufsichtsrat der RAG Rohöl-Aufsuchungs-AG, Wien
  • Aufsichtsrat der TRIANEL GmbH, Aachen (deutscher Stadtwerke/EVU Verbund)

Frühere Funktionen

  • Mitglied des Fachverbandsausschusses der Holzindustrie in der Wirtschaftskammer Österreich
  • Fachgruppenobmann-Stellvertreter der Fachgruppe der Holzindustrie in der Wirtschaftskammer Salzburg
  • Delegierter zum Wirtschaftsparlament für die Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Salzburg
  • Mitglied des energiepolitischen Ausschusses der österreichischen Industriellenvereinigung
  • Aufsichtsrat der Fachhochschule Salzburg GmbH
  • Präsident der Sportunion Salzburg

Quellen

Einzelnachweise

Zeitfolge
Vorgänger

August Hirschbichler

Vorstandssprecher der Salzburg AG
2016–2022
Nachfolger

Michael Baminger

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