Erich Grießenböck
Dr. phil. Erich Grießenböck (* 26. Mai 1900 in Bad Aussee[1][2], Steiermark; † 22. Juli 1993) war Buchhändler und Verleger in der Stadt Salzburg und deren Vizebürgermeister.
Leben
Sein Großvater war Bergverwalter in Konkordiahütte in Werfen, und auch sein Vater, Hofrat Ing. Josef Grießenböck, wählte diesen Beruf und wurde Bergrat. Erich Grießenböck‚ der in der Stadt Salzburg die Realschule absolvierte (von 1911 bis 1918) sollte auch diese Laufbahn wählen. Er begann ein Studium an der Montanuniversität Leoben. Er schloss das Studium jedoch nicht ab, sondern wechselte an die Universität Wien, wo er, seinen Neigungen entsprechend, Germanistik und Kunstgeschichte studierte. Das Studium beendete er als Dr. phil.
Grießenböck führte ab 1927 in der Auerspergstraße 19 eine Buchhandlung mit einem Verlag heimatkundlicher Schriften und kleineren literarischen Werken. Zwei Publikationen des Salzburger Dichters Leo Kalser (* 1888; † 1943) erschienen bei Grießenböck, nämlich, (unter dem Pseudonym "Leo Maasfeld") Salzburger Sonette. Ein Zyklus und Ein ritterliches Spiel. Schön Rosemarie, nach einer alten Gollinger Burgsage gestaltet (Grießenböck, Salzburg 1933).
In den 1950er-Jahren führte Grießenböck zusätzlich zum Buch-, Kunst- und Musikalienhandel einen Buchverlag und ein Antiquariat, hatte weiters in Lofer eine Buchhandlung und Leihbibliothek als Filiale und unterhielt auch einen Groß- und Einzelhandel mit Schmucksteinen. Im August 1947 wurde er von der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft in den Vorstand des Bundesgremiums des Handels mit Büchern Musikalien, Kunstblättern, Zeitungen und Zeitschriften bestellt.[3] Er führte seine Buchhandlung mit Verlag bis 1972.
Seit 1929 war er auch ein aktives Mitglied des Salzburger Stadtvereins, und zwar seit 1929 Ausschussmitglied, von 1934 bis 1939 Obmann und von 1950 bis 1982 Vizepräsident. Ferner redigierte er von 1952 bis 1979 die Vereinszeitschrift Bastei.
Von 1946 bis 1949 leitete er als zweiter Vizebürgermeister das Kulturressort der Stadt.
Grießenböck war außerdem Kuratoriumsmitglied der Internationalen Stiftung Mozarteum, Organisator des Vereins der Freunde der Salzburger Festspiele, baute den Boxsport in Salzburg auf und war Obmann des SAK und Schwerathletikverbandes.
Viele kulturelle und städtebauliche Rettungsaktionen sind sein Verdienst. So ließ er das Jetzelsbergerhaus (Makartplatz 1), das abgerissen hätte werden sollen, unter Denkmalschutz stellen, leitete die finanzielle Sicherung des Robinighofs, rettete Tonaufnahmen aus Hans Pfitzners letzten Lebenstagen und regte die Aufstellung des Zauberflötenhäuschens im Mozarteumsgarten an.
Er drehte den einzigen Dokumentarfilm über die Bombenschäden des Zweiten Weltkrieges und den Beginn des Wiederaufbaus.
Ehrungen
Er war Inhaber der Wappenmedaille der Landeshauptstadt Salzburg in Silber (Verleihung am 27. November 1975 durch Bürgermeister Heinrich Salfenauer) sowie Träger des Rings der Stadt Salzburg (Verleihung 1970).
Quellen
- Kramml, Ursula: Salzburger Verlagsgeschichte von 1945 bis 1959. Diplomarbeit, Salzburg 2002. S. 161 f.
- www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 28. November 1975, Seite 6
- www.sn.at, Archiv der SN, 30. April 1946, Seite 3
Einzelnachweise
- ↑ siehe Ennstalwiki → enns:Bad Aussee
- ↑ Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des Salzburgwikis
- ↑ ANNO, Oesterreichische Buchhändler-Correspondenz, Ausgabe vom 1. August 1947, Seite 4