Burg Golling
Die Burg Golling zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Tennengauer Marktgemeinde Golling an der Salzach und beherbergt das Museum Burg Golling.
Geschichte
Das Burggebäude liegt auf dem westlich der Hauptdurchgangsstraße gelegenen Felssporn etwas erhöht über dem Markt. Es ist anzunehmen, dass sich hier schon in der Antike eine spaecula, als Wach- und Signalturm über der römischen Reichsstraße befunden hat. Hinweise in den Breves Notitiae, einem nach 798 entstandenen Güterverzeichnis, lassen den Schluss zu, dass schon nach der bajuwarischen Landnahme im Frühmittelalter an diesem strategisch und verkehrsgeografisch wichtigen Punkt ein vermutlich hölzernes Burggebäude erbaut wurde.
Als Steinbau mit Bergfried, Palas und einer nördlichen und südlichen Ringmauer mit Wehrgang dürfte die Burg in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts unter Erzbischof Eberhard II. von Regensberg errichtet worden sein. 1325 übergab Erzbischof Friedrich III. von Leibnitz die Veste Golling gegen Zahlung einer Ablösesumme von 300 Pfund Silberpfennigen an Margarethe von Chuchel (Kuchl) mit ihren beiden Söhnen Konrad und Hartneid. 1375 verkaufte Hartneid von Chuchel d. Ä. sein Leibgeding auf die Veste Golling an Fürsterzbischof Pilgrim II. von Puchheim. Von nun an amtierten bestellte Pfleger auf der Burg.
Diese waren ursprünglich für den baulichen Zustand und die Mannschaft der Burg verantwortlich und bei Verteidigungskriegen für die Einberufung der Landfahne und die Ausgabe der Bewaffnung zuständig. Seit dem 15. Jahrhundert übten sie als Pflegrichter auch das Amt eines Landrichters im Kuchltal aus und konnten in erster Instanz sogar Todesurteile fällen. Der Pfleger war in seinem Bereich oberster Verwaltungsbeamter, Steuereinnehmer, Militärkommandant und Richter.
In der Zeit der Bauernkriege war Golling im Jahr 1525 Sammelplatz der Aufständischen aus dem Gebirge. 1526 wurden der Markt und die Burg vom Bauernheer überfallen, beschossen und geplündert. Die schwer beschädigte Burg musste im Jahr 1532 umfassend saniert werden. 1565 wurde eine ständige Besatzung von 50 Mann in die Burg gelegt. Sie wurden gegen die Anhänger der reformatorischen Lehre des protestantischen Glaubens im Gebirge eingesetzt.
Die dem Salzach-Hochwasser von 1573 vorausgegangenen starken Regenfälle haben an der Burg schwere Schäden verursacht. 1589 wurde mit umfassenden Neu- und Umbauten begonnen. Das ganze 17. Jahrhundert war mit nahezu jährlichen Reparaturarbeiten ausgefüllt. Nach einer Besichtigung des Gebäudes im Jahr 1722 befahl Fürsterzbischof Franz Anton Fürst Harrach den Umbau der Zimmer im ersten Stock des Nordtraktes, die immer für Besuche des Landesfürsten bereitgehalten werden mussten.
Mit der Säkularisation des reichsunmittelbaren geistlichen Fürsterzbistums Salzburg endete die Ära der erzbischöflichen Verwaltung. Verschiedene andere Herren bestimmten von nun an das Geschehen in der Burg. Von 1803 bis 1805 wurde das Land zusammen mit Berchtesgaden und Eichstätt ein Kurfürstentum, von 1805bis 1809 war es zum ersten Mal Österreichisch und von 1810 bis 1816 war es Teil des Königreiches Bayern, kam aber im Jahr 1816 endgültig zu k&k Österreich.
Die Burg wurde weiterhin als Verwaltungs- und Gerichtssitz verwendet. Der Umbau und die Erhöhung des Südtraktes im Jahr 1871 brachte eine entscheidende Änderung der Ansicht des Gebäudes. Bis 1923 bestand als Folgeinstitution des Pfleggerichts Golling ein Bezirksgericht und bis in die frühen 1970er-Jahre waren hier noch eine Zollwacheabteilung und eine Steueraufsichtsstelle eingerichtet.
1971 wurde das Museum Burg Golling mit seinen lokalen natur- und kulturhistorischen Sammlungen und aktuellen Sonderausstellungen eröffnet. Seit einigen Jahren finden im Hof der Burg die "Kleinen Festspiele Golling" statt.
Weblink
Quelle
- Information der Burg Golling vom 21. November 2007