Emil Freiherr von Guttenberg
Geheimer Rat Ökonomierat Feldmarschall-Leutnant Emil Freiherr von Guttenberg (* 4. Jänner 1841 in Tamsweg[1]; † 30. Jänner 1941 in der Stadt Salzburg) war ein österreichischer k.u.k. General und Eisenbahnminister.
Leben
Emil von Guttenberg war das siebte von 14 Kindern des Lungauer Oberförsters Anton von Guttenberg und seiner Frau Josefa (* 1807)[2], der Tochter des Werfener Pflegers Anton Sauter.[3] Der Forstwissenschafter und Alpinist Hofrat Adolf Ritter von Guttenberg (* 1839; † 1917) ist sein Bruder.
Emil von Guttenberg absolvierte die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt und war Teilnehmer an den Schlachten von Solferino (1859) und Königgrätz (1866). 1876 wurde er dem neu gegründeten Generalstab zugeteilt. Bei der Besetzung Bosniens hatte er 1878 entscheidend Anteil an der Einnahme Sarajewos. Am 13. Oktober 1884 wurde er Chef des Eisenbahnbüros des Generalstabes und 1888 Mitglied des Beirates der k.k. Österreichischen Staatsbahnen. Am 18. Juni 1894 wurde er Stellvertretender Chef des Generalstabs, am 1. Mai 1895 Feldmarschall-Leutnant.
Am 17. Jänner 1896 ließ sich Guttenberg beurlauben und wurde unter dem k.k. Ministerpräsidenten Graf Kasimir Felix Badeni zum ersten österreichischen Eisenbahnminister ernannt. Dieses Amt übte er bis zum 30. November 1897 aus und hatte großen Einfluss auf den Ausbau des Eisenbahnnetzes. So traf er die Vorarbeiten für den Bau der Tauernbahn. 1898 wurde er pensioniert.
1911 wurde Emil von Guttenberg Präsident der Valbandon Erholungsheim- und Seebad AG in Triest, die das am 1. Juni 1911 eröffnete Hotel Valbandon und seine vier Dependencen in Istrien betrieb.[4]
Auch sein Sohn Ottokar (* 1. Jänner 1878 in Graz; † 13. Oktober 1944) schlug die Offizierslaufbahn ein, wurde am 1. August 1917 zum Major befördert und trat am 1. März 1920 in Pension. Im Zweiten Weltkrieg war er zeitweise Angehöriger der Abwehr. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und starb wenige Wochen nach seiner Inhaftierung.
Publikationen
- 1869: Die österreichisch-ungarischen Eisenbahnen
- 1871: Traincommunications- und Verpflegswesen vom operativen Standpunkt (gemeinsam mit Hugo Obauer)
Ehrungen
Emil von Guttenberg erhielt zahlreiche Auszeichnungen, wie den Titel Geheimrat und den Franz-Josephs-Orden.
Quellen
- Broucek, Peter (Hrsg.): Ein General im Zwielicht. Die Erinnerungen Edmund Glaises von Horstenau. Band 1: K.u.k. Generalstabsoffizier und Historiker. Wien (Böhlau) 1980, S. 165.
- "Guttenberg Emil Frh. von", in: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 7, 1958), S. 112.
Einzelnachweise
- ↑ Taufbuch der Pfarre Tamsweg, Band VIII, S. 20.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Werfen, Band II, S. 1.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Tamsweg, Band VI, S. 222.
- ↑ Histrica.com, abgerufen am 22. Oktober 2021