Int. Motorrad- und Auto-Eisrennen Zell am See

Aus SALZBURGWIKI
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Das Int. Motorrad- und Auto-Eisrennen Zell am See fand zum ersten Mal 1952 statt und wurde dann je nach der Eisdecke auf dem Zeller See bis 1961 veranstaltet.

Geschichte

Schon vor dem Zweiten Weltkrieg gab es am 31. Jänner 1937 veranstaltet vom Salzburger Automobil-, Motorrad- und Touring-Club (SAMTC) gemeinsam mit der Sektion Zell am See ein Motorrad-Skijöring auf dem Zeller See.

Aber erst in den 1950er Jahren entstand daraus eine Traditionsveranstaltung des SAMTC. Zunächst fand das Rennen nur als Skijöring (ab 1952) statt. Erst ab 1956 auch als Eisrennen in memoriam Prof. Dr. hc. Ferdinand Porsche als internationales Motorrad- und Auto-Eisrennen Zell am See.

Aus Sicherheitsgründen wurden beim Motorrad-Skijöring der Skifahrer nur mehr von Solomotorrädern bis 250 cm³ Hubraum und Tourenwagen am Strick "nachgezogen", während alle schnelleren Fahrzeuge ohne einen Skifahrer fuhren.

Eine Runde auf dem Zeller See war 1000 Meter lang bei einer Breite bis zu vier Meter.

1952

Das erste Dr.-Porsche-Gedächtnis-Skijöring fand am 13. Februar 1952 am Zeller See statt, veranstaltet vom SAMTC Zell am See. Wegen heftigem Schneetreiben musste man kurzfristig vom See-Kurs auf eine Ausweichstrecke an Land, in Zell am See-Stadt, ausweichen. In der Klasse bis 125 cm³ gewann Paul Schwarz.

1953

Am 1. Februar 1953 ging das 2. Dr.-Porsche-Gedächtnis-Skijöring statt. Diesmal waren auch Automobile am Start. Trotz der Teilnahme von Porsche-Sportwagen fuhr ein Motorrad die schnellste Zeit mit einem Schnitt von fast 85 km/h.

Bei den Motorrädern gewann Paul Schwarz auf Puch Sport neuerlich in der Klasse bis 125 cm³ sowie in der Klasse bis 175 cm³ mit Toni Koch als Skifahrer. In der Klasse bis 175 cm³ kam der Salzburger Helmut Volzwinkler auf den zweiten Platz auf Puch Sport, die Klasse bis 250 cm³ gewann er, in der Klasse bis 350 cm³ wurde er wieder Zweiter. In dieser Klasse gewann der Halleiner Karl Wahrstätter mit Reinhold Wahrstätter als Skifahrer. Das Wahrstätter-Duo mit ihrer "Victoria 350 SS" wurde in Klasse bis 500 cm³ Zweite, in der Klasse bis 750 cm³ Dritte

1954

Fand kein Rennen statt

1955

Noch keine Daten gefunden

1956

Beim Rennen am 12. Februar 1956 war Hans Kinigadner, der Vater des späteren Motocross-Weltmeisters Heinz Kinigadner auf KTM, der Schnellste bei den Motorrädern mit einer BMW R 68. Bei den Beiwagen fuhr Ernst Kussin im Alleingang.

Bei den Sportwagen erreichte der Berchtesgadener Fred Hartmann zwei Klassensiege auf DKW.

Es war dies das vierte Skijöring-Rennen am See und das erste Eisrennen, also Motorräder und Automobile ohne Skifahrer hinten dran.

1957

Für das Rennen am 10. Februar 1957 wurde die Strecke auf 1250 Meter verlängert und 5000 Zuschauer erlebten wieder spannende Rennen auf dem zugefrorenen See. Der einarmige Innsbrucker Otto Mathé fuhr bei den Automobilen die schnellste Runde mit 102,3 km/h.

Bei den Motorrädern dominierten KTM-Maschinen: In der 125-cm³-Klasse Skijöring siegte Paul Schwarz vor Manfred Magnus und Erwin Lechner (alle drei auf KTM), in der Klasse bis 175 cm³ Skijöring wurde Schwarz Vierter und Lechner Sechster; mit den 125-cm³-Maschinen wurden dann auch noch im Eisrennen bis 175 cm³ durch Franz Albert (Wörgl, Tirol) der Sieg und durch Schwarz ein zweiter Platz heraus gefahren; Lechner wurde in diesem Rennen Vierter; in den Rennen bis 250 und 350 cm³ konnten die 125er Modelle noch jeweils Zweite werden mit Albert (250) und Lechner (350). Dabei konnte Erwin Lechner mit seiner 125er sogar Maxwald auf seiner 350er AJS hinter sich lassen.

1958

1958 sollte das Rennen am 16. Februar stattfinden. Es musste jedoch witterungsbedingt abgesagt werden.

1959

Am 15. Februar 1959 konnte bei prachtvollem Wetter wieder ein Rennen am See stattfinden. Bei den Automobilisten waren so klangvolle Namen wie Otto Mathé, Richard von Frankenberg, Huschke von Hanstein, Sepp Greger und andere angetreten, bei den Motorradfahrern fanden sich Franz Albert aus Tirol, die Brüder Wahrstätter, Paul Schwarz, Erwin Lechner und der unverwüstliche Österreicher Pepi Walla ein. Rund 6000 Besucher verfolgten dann spannende Rennen.

Die Ergebnisse (Auswahl):

  • Skijöring Klasse bis 175 cm³: 1. Paul Schwarz, Salzburg auf KTM; 2. Ziegler, Mittersill, auf Puch und 3. Schrems aus Straßwalchen auf Puch;
  • Eisrennen bis 250 cm³: 1. Franz Albert, Wörgl, auf MV-Augusta, 2. Erwin Lechner, Hallein, auf KTM
  • Eisrennen bis 350 cm³: 1. Reinhold Wahrstätter, Hallein, auf BSA, 2. Karl Wahrstätter, Hallein, auf BSA, 3. Erwin Lechner, Hallein, auf KTM - allerdings einer 175-cm³-Maschine!

1960

Das am 14. Februar 1960 hätte stattfindende Eisrennen musste in letzter Minute abgesagt werden. Ein Unimog der Stadtgemeinde Zell am See war bei Schneeräumungsarbeiten eingebrochen und die zuständigen Behörden konnten sich nicht entschließen, die Rennstrecke freizugeben.

Es folgten noch mehrere Rennen am Eis, allerdings in unregelmäßigen Abständen (z. B. 1970). Die unsicheren Witterungsverhältnisse, unerfüllbare behördliche Auflagen und letztlich ein Unglück mit Todesfolgen 1974 führten aber dann zum Aus dieser beliebten und gut besuchten Veranstaltung.

Weblinks

Quellen