Begriffsklärung
Dieser Artikel behandelt den Priester, Dechanten in St. Johann im Pongau und Generaldechanten für Salzburg Michael Neureiter. Für den Theologen und Historiker und den Dechanten von St. Georgen bei Salzburg siehe Michael Neureiter.

Konsistorialrat Monsignore Michael Neureiter (* 29. Jänner 1877 in Kuchl; † 22. Jänner 1941 in Salzburg) war Priester, Dechant in St. Johann im Pongau, Generaldechant für Salzburg und Politiker.

Leben

Michael Neureiter war der Sohn von Michael Neureiter vom Lamplgut in Kuchl-Georgenberg und Anna, geborene Schaber. Er maturierte 1897 am Borromäum in Salzburg und studierte an der Katholisch-Theologischen Fakultät Theologie. Am 15. Juli 1900 wurde er zum Priester geweiht und hielt Seine Primiz in Kuchl. Er war ab 1901 als Seelsorger tätig, und zwar

von 1901 bis 1902 als Kooperator in der Pfarre Taxenbach,
1902 als Kooperator in der Pfarre Schwoich und
von 1902 bis 1914 als Kooperator in der Pfarre St. Johann im Pongau, wo er
1914 zunächst Pfarrprovisor, dann bis 1927 Pfarrer und Dechant wurde.

Seit 1927 war er Mitglied des Salzburger Domkapitels und wurde Konsistorialrat, 1929 bis 1932 Generaldechant für Salzburg und päpstlicher Geheimkämmerer.

Von 1909 bis 1934 war er Abgeordneter zum Salzburger Landtag, vom 18. Mai 1921 bis zum 3. Mai 1922 dessen Erster Präsident und von 1922 bis 1934 Klubobmann der Christlichsozialen Partei. Von 30. November 1920 bis zum 4. Mai 1922 war er als Landesrat Mitglied der Salzburger Landesregierung, dann bis 19. Jänner 1934 Landeshauptmann-Stellvertreter. 1934 musste er (wie die anderen Priester auch) aus der Politik ausscheiden. Von 1920 bis 1938 war er Mitglied des Landesschulrates für Salzburg.

Michael Neureiter wurde in Kuchl im Grab seines Onkels Michael Neureiter (* 1841, zum Priester geweiht 1866; † 1918) begraben.

Er liebte seine Heimat Kuchl, will in ihrer Mitte ruhn und auferstehn.

Ehrungen

Michael Neureiter ist Ehrenbürger von St. Johann, Großarl, Wagrain und Abtenau. Sein Geburtsort Kuchl verlieh ihm am 31. Jänner 1937 die Ehrenbürgerwürde.

1930 wurde ihm das Große Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.

Leistungen

Neureiter war ein volksverbundener Priester und Politiker. Er engagierte sich im Katholischen Arbeiterverein, als dessen Vertreter er in den Landtag gewählt wurde. Dort nahm er sich vor allem der Schul-, Landwirtschafts- und Finanzfragen an. Als Finanzreferent bemühte er sich nach dem Ersten Weltkrieg um die Sanierung der Finanzen.

Seine hervorragenden Finanzkenntnisse nutzte er 1939 beim Aufbau der Diözesanfinanzkammer als geschäftsführender Direktor.

Quellen

Zeitfolge
Vorgänger

-

Salzburger Landtagspräsident der Ersten Republik
1921–1922
Nachfolger

Josef Breitenfelder

Zeitfolge