Bürglstein

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Begriffsklärung
Dieser Artikel behandelt den Salzburger Stadtberg Bürglstein. Ein Artikel über den gleichnamige Teil-Landschaftsraum findet sich unter Landschaftsraum Bürglstein.


Datei:Bürglstein von der Festung Hohensalzburg.jpg
Bürglstein von der Festung Hohensalzburg
Datei:Bürglstein-Plateau 03 Panorama.jpg
Bürglstein-Plateau Panorama
Ansicht: West nach Ost
Sattler-Panorama, Äußerer Stein (Bürglstein), 1828
Josef Rosenegger Garten am Bürglstein um 1830

Der Bürglstein ist der kleinste der Salzburger Stadtberge, er ist geologisch gesehen als Ausläufer des Kapuzinerberges zu betrachten.

Geografie

Im Süden des Kapuzinerberges und im Südosten der rechtsufrigen Altstadt im Äußeren Stein gelegen beträgt die höchste Erhebung des Bürglsteins 451 m ü. A.. Er ist nur 27 Meter hoch. Umstritten ist, ob der Bürglstein ein eigener Stadtberg ist.

Bis nach 1860 lag der Bürglstein unmittelbar an den Ufern der Salzach und des Gersbaches. Er ist auf mehreren alten Darstellungen der Stadt Salzburg gut zu sehen. Durch die Salzachregulierung, die Anlage des Volksgarten und der Bürglsteinstraße nach Parsch und Aigen ist er heute von Nonntal und der Josefiau aus weniger gut zu erkennen.

Geologie

Das geologische Aufbau des Bürglsteins gleicht dem Kapuzinerberg, er besteht aus triadischen Dachsteinkalken. Sein Alter beträgt etwa über 200 Millionen Jahre. Er zählt er geologisch zum nördlichen Rand der Salzburger Kalkvoralpen und zur Osterhorngruppe.

Name

Der Felsen gegenüber der Salzpurch wird um 800 erstmals im Salzburger Güterverzeichnis als Grenzmarke erwähnt. In den Quellen aus dem Mittelalter finden sich die Namen Pyrgla, Pyrglen, Pyrglstein oder Pyrglastein Die Bezeichnung leitet sich vom Wort byrgl oder birgl ab (= Hügel), er ist eine verkleinerungsform von Berg - Berglein .

Geschichte

Im 12. Jahrhundert ist ein Besitz in Pyrgla im ältesten Urbar von Stift St. Peter verzeichnet.

Zuerst im 14. Jahrhundert im Besitz der Herren von Keutzl, wohnten hier im 16. Jahrhundert die Herrn von Pirglstein. Später waren Berg und umgebende Güter im Eigentum der Familie Rehlingen. 1695 verkaufte Ferdinand Paris Freiherr von Rehlingen das Schloss und den Bürglstein an den Salzburger Fürsterzbischof Johann Ernst Graf Thun, der es den Ursulinen-Nonnen übergab, die aber drei Jahre später in die Gstättengasse übersiedelten.

1730 erbaute Fürsterzbischof Leopold Freiherr von Firmian am Bürglstein-Felsen eine Gloriette als Aussichtspunkt. [1]

1791 erwarb der erzbischöfliche Landschaftsgärtner Sebastian Rosenegger das Anwesen. Die von ihm und seinem Bruder Josef Rosenegger kunstvoll angelegten Gärten entwickelten sich bald zu einem beliebten Salzburger Ausflugsziel. Der Bürglstein-Felsen selbst wurde damals in seinen Umrissen aufwändig umgestaltet, er war vom Land, vor allem aber über einem sehr beliebten Landeplatz mit dem Boot von der Salzach aus zugänglich. Besonders beliebt waren seine großartigen Gartenfeste. 1792 entdeckte Josef Rosenegger bei Grabungsarbeiten für den neuen Park das römische Gräberfeld. Mit echten und nachgemachten Grabbeigaben trieb er einen schwunghaften Handel. 1817 veröffentlicht der Salzburger Archivar Patriz von Kurz seine Notizen über die gefundenen römische Altertümer vom Bürgelstein. [2] Erste Funde kamen 1821 nach Wien. Weitere geborgene Fundstücke wurden (durch viele Fälschungen erweitert) 1827 und 1837 an den König Ludwig I. von Bayern verkauft.

Die damalige "Sensation" verewigte Johann Michael Sattler 1825 in seinem berühmten Sattler-Panorama. Ganz klein und unscheinbar stehen die Archäologen an der Ausgrabungsstätte vor dem Schloss Arenberg und bewundern ihre Fundstücke. Im Panorama Museum am Residenzplatz ist diese gemalte Anekdote zu sehen.[3] Josef Rosenegger starb 1846.

Roseneggers Nachfolger Baldi vermachte weitere Funde dem städtischen Museum (heute Salzburg Museum).

1850 malt Georg Pezolt das Ölbild "Salzburg von einer Loggia". Es zeigt der Realität getreu die wunderschöne Aussicht vom Bürglstein auf Festung Hohensalzburg, Stift Nonnberg, Altstadt und Kapuzinerkloster, umspielt von der untergehenden Abendsonne, jedoch ist die alte Loggia mit den Arkaden und der Marienstatue im Bildvordergrund eine künstlerische Übertreibung oder Fiktion. [4]

1861 kaufte das Schloss und Bürglstein Sophie Fürstin von Arenberg, Schloss und Bürglstein gingen 1931 in das Eigentum von Stadt Salzburg, Land Salzburg und Salzburger Sparkasse über.

1985 kaufte die Salzburger Sparkasse den gesamten Bürglstein und stellte ihn der Stadt Salzburg weiter zur Verfügung.

Gedenkstein

Bilder

 Bürglstein – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Literatur

  • Norbert Heger: Salzburg in römischer Zeit. Salzburg: Salzburger Museum Carolino Augusteum (Jahresschrift 1973, Band 19) 1973, S. 94–97.
  • Wilfried Schaber: Ausgräber und Fälscher am Bürglstein. In: Eva Maria Feldinger (Hrsg.): Scherben bringen Glück. Festschrift für Fritz Moosleitner zum 70. Geburgtstag. Salzburg 2005.
  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Bürglstein"
  • Parscher, Das Stadtteilmagazin - Journal; Heft 4 (2015/2016);, Seite 14-23; Peter Danner: Der Bürglstein - Der kleinste der Salzburger Stadtberge im Lauf der Geschichte

Fußnoten