Panorama Museum

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Das Panorama Museum war ein Teil des Salzburg Museum in der Salzburger Altstadt in der Neuen Residenz mit Zugang vom Residenzplatz (neben dem Postamt), das das Sattler-Panorama beherbergte.

Geschichte

1870 vermachte Hubert Sattler der Stadt Salzburg das Sattler-Panorama seines Vaters Johann Michael Sattler und in zwei Schüben 127 seiner Kosmoramen. Die Stadt baute ihm dafür 1875 einen ständigen Ausstellungspavillon im Kurgarten zwischen Schloss Mirabell und Kurhaus. Das Kosmoramagebäude wurde 1937 abgerissen. Das Panorama übersiedelte für kurze Zeit in das alte Festspielhaus, um dann, zusammengerollt, im Salzburger Museum Carolino-Augusteum gelagert zu werden. Dort wurde es am 16. Oktober 1944 durch einen Bombentreffer beschädigt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Festung Hohensalzburg als Zwischenlager. 1977 fand das Sattler-Panorama im neu errichteten Winkler-Casino (im ehemaligen Grand Café Winkler) auf dem Mönchsberg eine neue Heimat. Es hin damals frei zugänglich im Foyer über den Köpfen der Besucher. In dem man darunter stehen blieb und sich drehte, konnte man schräg aufwärts blickend, das Panorama betrachten. Als auch dieses Gebäude 2001 abgebrochen wurde, musste das Gemälde neuerlich in ein Zwischenlager in der Schwarzenbergkaserne ausweichen.

Panorama Museum

Am 26. Oktober 2005 wurde das Panorama Museum im Hauptpostamt Salzburg eröffnet. Hauptattraktion war - wie einst - das ständig ausgestellte große "Salzburg Panorama" von Johann Michael Sattler.

Von einer Plattform in der Mitte aus, konnte man das 26 Meter lange Rundbild nun so wie ursprünglich gedacht betrachten. Man blickte wie Michael Sattler im Jahr 1825, scheinbar, als ob man auf der Festung Hohensalzburg stehen würde, auf die Stadt und ihre Umgebung. Kleine Fernrohre auf dem Podest ermöglichten den Besuchern die genaue Betrachtung der Details des Gemäldes.

Ergänzt wurde das Sattler-Panorama durch zahlreiche Kosmoramen von Hubert Sattler, dem Sohn von Johann Michael Sattler, oder durch andere Sonderausstellungen. Eine Auswahl von 24 Kosmoramen, die jährlich wechselten, war im Panorama Museum ausgestellt. Hubert Sattler bereiste als Maler die Welt vom Vorderen Orient bis zum Nordkap und von Alaska bis Lateinamerika. Von vielen Städten, interessanten Gebäuden und Landschaften fertigte er Skizzen an, erwarb Fotos malte dann zu Hause große Gemälde, von denen das Salzburg Museum rund 130 besitzt.

Baugeschichte des Panorama Museums

Im Sommer 2002 wurde mit dem Umbau bestehender Räumlichkeiten für das Panoramagemälde begonnen. Das neue Panorama Museum wurde in den ehemaligen Räumen der Hauptpostamt am Salzburger Residenzplatz errichtet, das rund zwei Millionen Euro kostete. Das ringförmige Gemälde war dort von innen her zu betrachten, und es wurde optimal beleuchtet.

Das Gebäude wurde im Mai 2003 fertiggestellt und am 27. Mai wurde das Panoramagemälde von einem 60 Meter hohen Kran über das Gebäude der neuen Salzburger Residenz gehoben und durch eine Dachöffnung in die ehemalige Schalterhalle des Hauptpostamtes gesetzt. Der zweigeschoßige Neubau war ab 1. Juni 2007 durch einen unterirdischen Verbindungsgang mit dem Museum in der Neuen Residenz verbunden.

Restaurierung Sattler Panorama

Es folgte eine zweijährige Restaurierungsarbeit durch die beiden Wiener Ateliers Scheel/Prenner und Atelier Schlossgasse. Für das Salzburg Museum überwachte Restauratorin Stefanie Flinsch die Arbeiten. Die 500.000 Euro teuren Arbeiten wurden von "Salzburger Nachrichten" und ORF Landesstudio Salzburg durch die Aktion "Rettet das Sattler-Panorama" unterstützt. Zahlreiche Kleinspender (zehn bis 1.000 Euro) und 36 Stifter (je 10.000 Euro) konnten sich als Paten für einzelne Gebäude oder Personengruppen oder ganze Landschaftsteile verewigen.

Auszeichnungen

Die Restauratoren des Panorama-Gemäldes wurden mit dem Österreichischen Restauratorenpreis 2005 "Goldene Lupo" und Virgil Widrich für seine Installation "Zeit/Lupe" mit der Juryauszeichnung des Österreichischen Multimedia-Staatspreises 2005 prämiiert.

Das Museum war auch mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel ausgezeichnet.

Übersiedlung des Sattler-Panoramas 2023

Judith Niedermair-Altenburg ist leitende Restauratorin des Salzburg Museum und für den im Mai und Juni 2023 vorgesehenen Abbau und Abtransport des Sattler-Panoramas verantwortlich. Der Stahlzylinder für den Abtransport hat einen Durchmesser von zwei Metern und wird nächste Woche geliefert und im Panoramamuseum zusammengeschraubt. In den 1970er-Jahren wurde die bereits geschwächte Originalleinwand von hinten durch eine zweite Leinwand verstärkt. Als Kleber wurde damals eine Wachsschicht verwendet. Daher spiele die Temperatur beim Abbau, aber auch bei der Lagerung eine große Rolle. "Wachs wird brüchig, wenn es zu kalt wird", erklärt Judith Niedermair-Altenburg. Auf den Zylinder aufgewickelt werden muss das Gemälde berührungsfrei - also mit einem Zwischengewebe, sodass die Malschicht nicht direkt mit der Rückseite in Kontakt kommt. Mittels Kran wird der Zylinder dann durch eine Öffnung in der Decker herausgehoben und auf einen klimatisierten Kunsttransporter verladen.

Öffnungszeiten

Das Panorama Museum ist seit 1. März 2023 im Zuge der Renovierungs- und Umbauarbeiten in der Neuen Residenz geschlossen. Das Sattler-Panorama wird am Mitte 2025 im neuen Orangerie Salzburg Panorama Museum Zentrum Welterbe im ehemaligen Barockmuseumsgebäude im Mirabellgarten wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Quellen

  • Salzburger Nachrichten, u. a. www.sn.at, 6. Mai 2023: "Wie das 26 Meter lange und 162 Kilo schwere Sattler-Panorama übersiedelt wird"
  • Homepage Salzburg Museum