Osterhorngruppe



Die Berge der Osterhorngruppe bilden den Hauptanteil der Salzburger Kalkvoralpen. Sie sind die Teil der Salzburger Kalkalpen und nach der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen Teil der Salzkammergut-Berge.
Begriff Osterhorngruppe
Nur im Tennengau
In der alten Beschreibung von AEIOU[1] steht zu lesen: "Teil der Salzburger Kalkalpen im Tennengau, zwischen Lammertal und Wolfgangsee (Abersee). Alm- und waldreiches, von kleinen Tälern zerfurchtes Bergland; gipfelt in Egelseehörndl (1 782 m ü. A.) und Hohem Zinken (1 764 m ü. A.); teils fruchtbare Täler, vom Moränenschutt einstiger Gletscherbäche bedeckt, teilweise mit kleinen Seen oder Mooren."
Eckpunkte Salzburg - Strobl - Golling
Seefeldner[2] hingegen schreibt "Als Osterhorngruppe bezeichnet man in der geografisch-geologischen Literatur den salzburgischen Anteil an den wald- und almreichen Kalkvoralpen, dessen Ausdehnung durch die Eckpunkte Salzburg, Strobl und Golling bestimmt sind. Der bekannteste Gipfel ist der aussichtsreiche Gaisberg (1 288 m ü. A.) bei Salzburg, die höchste Erhebung das Eglseehörndl (1 782 m ü. A.). Im Westen und Süden sind der Gruppe klare Grenzen durch die Täler der Salzach und der Lammer gesetzt, nach Norden reicht sie bis zum Rand der Kalkalpen, bzw. zur Tieflinie, die zum Großteil von Fuschl- und Wolfgangsee eingenommen wird; die Ostgrenze wird durch die Täler des Strobler Weißenbaches und des ins Abtenauer Becken fließende Rigausbaches gebildet, ... Im allgemeinen handelt es sich bei der Osterhorngruppe um ein relativ einförmiges Mittelgebirgsland ..."
Salzkammergut-Berge
Nach der fachlich wenig nachvollziehbaren Alpenvereinseinteilung der Ostalpen (1984) wird die Osterhorngruppe als Teil der Salzkammergut-Berge definiert. Das Salzkammergut im historischen Sinn umfasst aber ein anderes geografisches Gebiet. Allerdings wurde der Begriff Salzkammergut gegen Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts auch auf nördliche Gebiete der Osterhorngruppe ausgeweitet. Mehr über die Bezeichnung findest du im Artikel über die Salzkammergut-Berge.
Salzburger Mittelgebirge
Nach einer noch jüngeren Definition der Umgrenzung gibt es den Begriff Osterhorngruppe nicht mehr, sondern diese Gebirgsgruppe wird in mehrere kleinere Gebirgsgruppen aufgelöst (Stand 2008)[3] - siehe Salzburger Mittelgebirge.
Erläuterungen nach Seefeldner (1961)
Gipfel
- Hoher Zinken, 1 764 m ü. A.
- Ochsenberg, 1 483 m ü. A.
- Osterhorn, 1 746 m ü. A.
- Schmittenstein, 1 695 m ü. A.
- Schlenken, 1 648 m ü. A.
- Wieserhörndl, 1 567 m ü. A.
- Zwölferhorn, 1 521 m ü. A.
Gewässer
Zu erwähnen wären unter anderen der Seewaldsee und Hintersee, sowie der Tauglbach und die Oberalm.
Geologie
Geologisch setzten sich die Berge der Osterhorngruppe aus Dachsteinkalk und Ramsaudolomit zusammen. Sie bestehen aus alten Meeresablagerungen der Tethys, der Vorläuferin des Mittelmeeres. Diese Überlagerungen aus Sedimentgestein sind der graue Oberalmer Kalk und der rötliche Adneter Kalk, letztere sind unter dem Namen Adneter Marmor sehr bekannt ist.
Im Osten kommen weiche Gosau-Schichten[4][5] vor, die als westliche Ausläufer der Gamsfeld-Überschiebung auftreten.
Im Gegensatz zu den Salzburger Kalkhochalpen bildet die Osterhorngruppe keine größeren verkarsteten Hochplateaus aus. Die Gipfel der meisten Berge liegen in einer Höhe von 1 000–2 000 m ü. A. und sind fast ausnahmslos dem Wanderer gut zugänglich. Zahlreiche Touren und gut erschlossene Wanderwege wurden in diesem Gebiet angelegt und verbinden die vielen bewirtschafteten Almen (z. B. Postalm oder im Gebiet vom Trattberg, die Trattberg-Almen) miteinander.
Nutzung
Neben Almen bieten das Gelände um das Wieserhörndl mit der Spielbergalm sowie das Zwölferhorn im Winter je nach Schneelage die Möglichkeit für Wintersport. Wandern ist im Sommer in der gesamten Gruppe möglich. Entlang des Almbaches finden sich eine Reihe von Kraftwerken. Über die Postalm führt eine mautpflichtige Ausflugsstraße, ebenso zu den Trattberg-Almen und bei Vitz zur Bleckwandalm. Der Hintersee ist ein beliebter Badesee.

Bilder
Osterhorngruppe – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Osterhorngruppe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Weblinks

- Naturkundliche Wanderungen:
- Auf den Trattberg bei St. Koloman
- Der Fuschlsee-Wanderweg von Schloss Fuschl aus
- Der Mühlen-Rundwanderweg bei Ebenau
- Durch die Ladenbach- und die Tiefenbachschlucht bei Hintersee
- Rund um den Fuschlsee
- Rund um den Seewaldsee
- Von Fuschl zum Eibensee und über Kleiner Kapelle und Ellmautal zurück
- Von Gaißau auf das Wieserhörndl
- Von Gaißau auf den Ochsenberg
- Von Hinterberg auf den Filbling und am Fuschlsee entlang zurück
- Von Hintersee auf den Regenspitz
- Von Lämmerbach bei Hintersee auf das Gruberhorn
- Von Plomberg auf den Almkogel
- Von Tiefbrunnau auf die Loibersbacher Höhe
- Von Zillreith auf den Schlenken
- Von der Lienbachalm auf den Labenberg
- Waldzauber Hintersee
Quellen
- Seefeldner, Erich: Salzburg und seine Landschaften, eine geographische Landeskunde, Verlag "Das Bergland-Buch", Salzburg, 1961
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, wurden erst einige Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 10. Jänner 2023).
Einzelnachweise
- ↑ Quelle abgefragt am 25. November 2017
- ↑ Seite 414ff, Stand 1961
- ↑ siehe: * Lukas Plan: Verbale Beschreibung der Umgrenzung der Teilgruppen des Österreichischen Höhlenverzeichnisses, Stand 08. Jänner 2008, Verband Österreichischer Höhlenforscher, im internet als pdf abrufbar, abgefragt am 6. März 2017
- ↑ siehe Ennstalwiki → enns:Gosau-Schichten
- ↑ Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des Salzburgwikis