Adneter Marmor
Der Adneter Marmor, ein polierfähiger bunter Kalkstein, ist ein meist roter fossilienführenden Kalk, der unter der Bezeichnung "Adneter Marmor" als Dekorstein weltweite Verbreitung findet. Er kommt im Gemeindegebiet von Adnet im Tennengau in den westlichen Ausläufern der Osterhorngruppe vor.
Verwendung
Zahlreiche Kunst- und Bauwerke sind aus Adneter Marmor geschaffen worden, wie zum Beispiel auf der Festung Hohensalzburg, in der Stiftskirche St. Peter in der Benediktiner-Erzabtei St. Peter in Salzburg oder aber auch im Stephansdom sowie die 24 Säulen im Parlament in Wien und anderswo.
Zunächst hatten schon die Römer in den ersten Jahrhunderten nach Christus den Adneter Marmor abgebaut. Nach einer Pause wurde der Abbau erst wieder um 1000 n. Chr. begonnen. Seinen absoluten Höhepunkt erlebte der Marmor zur Zeit der Spätgotik um 1500. So sind zum Beispiel die polnische Königsgruft in Krakau und auch Grabdenkmäler in Vilnius in Litauen aus Adneter Marmor gefertigt.
Geologie
Die sogenannten Tropfmarmore sind bunte rhätische Riffkalke in sehr mächtigen Formationen, in die Korallenstöcke eingebettet sein können.[1] Die roten Adneter Knollenkalke findet man in unterschiedlich starken Schichten, diese können einige Zentimeter oder mehrere Meter betragen. Sie sind durch Eisen- und Manganoxide rot bis rotgrau gefärbt und stammen aus dem Unterjura (Sinemurium). Weder der Adneter Kalk noch der jüngeren Untersberger Marmor sind steinkundlich betrachtet echte Marmore, sondern bunte polierfähige Kalksteine.
Er ist ein Sedimentgestein, das sich vor ca. 205 bis 195 Millionen Jahren etwa 600 km südlich der Hohen Tauern abgelagert hatte und mit der Auffaltung der Alpen bis nach Adnet geschoben wurde. Die Gesteinsfarbe wird durch unterschiedliche Metalloxide bestimmt, das Rot kommt vom Eisenoxyd.
Dieser Marmor enthält auch Fossilien, meist Ammoniten (Kopffüßler), Seelilien, Korallen, Algen, Schwämme, Muscheln und Schnecken. Die einzelnen Kalkknollen sind teilweise mit einem dünnen, schwarzen Manganhäutchen überzogen. Durch das zeitweise Trockenliegen der bereits abgelagerten Sedimente lagerten sich Mangan- und Eisenoxyde ab. Diese gaben dem Stein sein charakteristisches Aussehen.
Bildergalerie
Siehe auch
Bilder
Adneter Marmor – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblink
Quellen
- www.adnet.salzburg.at
- Bericht über den Abbau des Adneter Marmors und dessen Vorkommen
- Adnet-Formation
- ↑ Alois Kieslinger: Die nutzbaren Gesteine Salzburgs. Salzburg/Stuttgart 1964, S. 152–157.