Walter Habersatter senior: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Walter Habersatter''' senior (* [[14. März]] [[1930]] in [[Radstadt]]) ist ein ehemaliger [[Erfolgreiche Nordische Sportler Salzburgs|Salzburger Skispringer]].
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'''Walter Habersatter senior''' (* [[14. März]] [[1930]] in [[Radstadt]]; † [[1. Juni]] [[2018]] ebenda<ref>[https://www.sn.at/trauer/walter-habersatter-28654396 www.sn.at/Trauer]</ref>) war Konditormeister, ein [[Erfolgreiche Nordische Sportler Salzburgs|Salzburger Skispringer]] und Skisprungtrainer.
  
==Vorgestellt==
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== Sportliche Karriere ==
Eigentlich wurde Walter Habersatter am 13. März 1930 geboren. Seine abergläubische Mutter überredete allerdings den Standesbeamten, den 14. als Geburtstermin in der offiziellen Urkunde einzutragen<ref>Salzburger Nachrichten, 9. März 2015 (Joachim Glaser)</ref>.
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[[1947]] wurde Habersatter 2. der Österreichischen Jugendmeisterschaft. Da sich größere Erfolge aber nicht einstellten, wandte er sich nach dem Ende seiner Lehrzeit zunächst einer Betätigung als Ski- und Bergführer für [[USFA|amerikanische Soldaten]] der [[Anton-Wallner-Kaserne|Kaserne]] in [[Saalfelden]] zu. Dabei kam er auch erstmals mit Sprungskiern in Berührung, die er unter anderem auf der Radstädter [[Felserschanze]] ausprobierte.  
  
Walter Habersatter besuchte die Volks- und Hauptschule im heimatlichen Radstadt, lernte wegen des elterlichen Betriebes Konditor am Wasserfall in [[Bad Gastein]] und besuchte die Hochschule für Konditoren in Wien. In den [[1950er]] Jahren war er als Ski- und Bergführer bei den Amerikanern in [[Saalfelden]] tätig. [[1955]] wurde er vor 50&nbsp;000 Zuschauern am Semmering österreichischer Meister im Skispringen, [[1956]] gewann er den Kongsbergcup, [[1957]] die Schweiz-Tournee. Zwischen [[1954]] und [[1964]] stand er ununterbrochen im Tourneeteam des ÖSV.
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Nach einiger Zeit wurde der Skisprungnationaltrainer, Altmeister [[Sepp Bradl]], auf ihn aufmerksam und berief ihn in den ÖSV-Nationalkader. In der Saison [[1954]]/[[1955|55]] wurde Habersatter erstmals für die [[Vierschanzentournee]] nominiert. Sein erster größerer Erfolg gelang ihm ebenfalls in dieser Saison. Für den Sportklub Radstadt startend, wurde er auf der Lichtensteinschanze in Semmering vor 50&nbsp;000 Zuschauern im Winter [[1955]] Österreichischer Meister. Dabei verwies er seinen Nationaltrainer Bradl mit 2,3 Punkten Vorsprung auf den zweiten Platz. Diesem Meistertitel ließ er später noch vier Vizemeistertitel folgen.  
  
[[1959]] war das große Jahr des Radstädters: er gewann das Tourneefinale in [[Bischofshofen]] und "Silber" in der [[Vierschanzentournee]], holte Siege bei der Russland- und der Schweden-Tournee. Zudem wurde er zum "Weltbesten Springer" des Jahres gewählt.
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[[1956]] gewann Habersatter den Kongsbergcup und wurde zudem für die [[Olympische Winterspiele 1956 in Cortina d'Ampezzo|Olympischen Winterspiele in Cortina d’Ampezzo]] nominiert. Dabei belegte er im Springen von der Normalschanze den 15. Platz. Beim Skifliegen bei der Flugwoche am <span style="color:green">Kulm</span><ref>siehe Ennstalwiki → [[enns:Kulm (Skiflugschanze)|Kulm (Skiflugschanze)]]</ref><ref>{{ennswiki}}</ref> in <span style="color:green">Tauplitz</span><ref>siehe Ennstalwiki → [[enns:Tauplitz|Tauplitz]]</ref> in der [[Steiermark]] wurde er am [[9. März]] Vierter und in der Gesamtwertung Fünfter.
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[[1957]] machte Habersatter auch erstmals bei der Vierschanzentournee mit einem 9. Platz in [[Bischofshofen]] auf sich aufmerksam. Anschließend gewann er die [[Schweiz]]-Tournee, bei der er drei von vier Springen für sich entschied.
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In der Folgesaison 1957/[[1958]] kam er bei der Vierschanzentournee jeweils auf den dritten Platz in Oberstdorf ([[Bayern]]) und Innsbruck ([[Nordtirol]]. Am Ende belegte er Platz 9 in der Tourneegesamtwertung. Auf Grund dieser Leistungen wurde Habersatter anschließend für die Nordische Ski-WM in Lahti nominiert, wo er allerdings nur einen für ihn enttäuschenden 31. Platz belegte.
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Besser sollte es [[1959]] laufen. Walter Habersatter kam durch seinen Tagessieg in Bischofshofen noch auf den zweiten Platz der Gesamtwertung der Vierschanzentournee 1958/1959. Damit war er der zweite Österreicher, dem ein Podiumsplatz in der Tourneegesamtwertung gelang. Ein Sieg bei der Schweden-Tournee und jeweils dritte Plätze bei der Russland- und Norwegentournee rundeten diese für ihn beste Saison ab. Außerdem wurde Habersatter zum "Weltbesten Springer" des Jahres gewählt.
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Die olympische Saison 1959/[[1960]] verlief hingegen völlig gegensätzlich. Bei der Vierschanzentournee trat Habersatter nur in Garmisch (Bayern) an, wo er sich auch verletzte und in Squaw Valley ([[USA]]) sprangen andere Österreicher um die Medaillen. Zwar gehörte Habersatter zum Olympiakader und fuhr auch mit zu den Spielen, dort blieb er aber Ersatzmann.
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Auch in den nächsten Jahren konnte er nur noch sporadisch auf sich aufmerksam machen. In der Saison [[1961]]/[[1962]] gelang Habersatter noch ein dritter Platz in Innsbruck und ein sechster Platz in der Gesamtwertung der Vierschanzentournee. Diese Leistung wurde mit der Nominierung des 31-jährigen für die Nordische Ski-WM im polnischen Zakopane belohnt. Vor Ort erfolgte allerdings die Ernüchterung. Für das Springen auf der Normalschanze wurde Habersatter gar nicht berücksichtigt, auf der Großschanze belegte er den 44. Platz.
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Bei den nächsten zwei Vierschanzentourneen wurde er nur noch für einzelne Springen nominiert. Dennoch wurde Habersatter für die [[Olympische Winterspiele 1964 in Innsbruck|Olympischen Winterspiele 1964]] in Innsbruck ([[Nordtirol]]) nochmals nominiert. Letztendlich blieb es aber nur bei einem Einsatz als Vorspringer. Nach zehn Jahren Hochleistungssport trat der mittlerweile 34-Jährige noch im selben Jahr zurück.
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Kurz darauf übernahm er Anfang Jänner [[1966]] als Trainer das Nationalteam der ÖSV-Skispringer, für welches er bis zur Nordischen Ski-WM [[1966]] in Oslo ([[Norwegen]]) verantwortlich war. Danach kehrte Walter Habersatter in seine Heimatstadt Radstadt zurück, wo er dem Sport in vielfacher Weise verbunden blieb. Er machte sich vor allem um die Entwicklung des Skitourismus um Radstadt herum verdient. So war er unter anderem Mitbegründer der Salzburger Sportwelt amadé, einem Verbund von Seilbahngesellschaften, und 15 Jahre lang deren Präsident.
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{{vorgestellt}}
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Eigentlich wurde Walter Habersatter am 13. März 1930 geboren. Seine abergläubische Mutter überredete allerdings den Standesbeamten, den 14. als Geburtstermin in der offiziellen Urkunde einzutragen<ref>"[[Salzburger Nachrichten]]", 9. März 2015, [[Joachim Glaser]] in der Serie "[[Schatztruhe]]"</ref>.
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Walter Habersatter besuchte die [[Volksschule Radstadt|Volks]]- und [[Hauptschule Radstadt|Hauptschule]] im heimatlichen Radstadt, lernte wegen des elterlichen Betriebes Konditor am [[Gasteiner Wasserfall|Wasserfall]] in [[Badgastein]] und besuchte die Hochschule für Konditoren in [[Wien]]. In den [[1950er]]-Jahren war er als Ski- und Bergführer bei den [[USFA|Amerikanern]] in [[Saalfelden]] tätig. [[1955]] wurde er vor 50&nbsp;000 Zuschauern am Semmering österreichischer Meister im Skispringen, [[1956]] gewann er den Kongsbergcup, [[1957]] die Schweiz-Tournee. Zwischen [[1954]] und [[1964]] stand er ununterbrochen im Tourneeteam des ÖSV.
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Am [[29. Jänner]] 1956 gewann [[Sepp Bradl]] überlegen auf der neuerbauten Dolomitenschanze in [[Lienz]] in [[Osttirol]]. Hinter dem [[Schweiz]]er Andreas Däscher wurde Walter Habersatter Dritter.<ref>[https://www.sn.at/archivsn?img=7i94TTIcznJATqxoTN1rMAj02XupMgPgUieOB0XZlEb4rtziG8o3RaWHsEjl0FnhaVsgmCvbr6NS7CruwpRKGkSeZLp9ALXWsP2VluUdi6yR8kGWik%2B83E%2FBbAOCwRwb&id1=19560128_07&q=%2522Olympische%2520Winterspiele%2522#sn-archiv-6  www.sn.at], Archiv der "[[Salzburger Nachrichten]]", Ausgabe vom 28. Jänner 1956, Seite 7</ref>
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[[1959]] war das große Jahr des Radstädters: Er gewann das Tourneefinale in [[Bischofshofen]] und Silber in der [[Vierschanzentournee]]-Gesamtwertung, holte Siege bei der Russland- und der Schweden-Tournee. Zudem wurde er zum "Weltbesten Springer" des Jahres gewählt.
  
 
Habersatter nahm an drei olympischen Spielen und zwei Weltmeisterschaften teil – alles neben seiner Laufbahn als Wirt, [[Kegelbahn]]betreiber und Konditormeister: "Der Walter Gefäll, vom Sportgeschäft, hat mich und [[Josefa Frandl|Putzi Frandl]] immer kräftig unterstützt. Zum Verdienen gab es nichts – aber drei Olympiateilnahmen und die Wettbewerbe in aller Welt, da erinnert man sich gerne zurück. Noch heute bekomme ich zwei, drei Mal im Jahr Fanpost."
 
Habersatter nahm an drei olympischen Spielen und zwei Weltmeisterschaften teil – alles neben seiner Laufbahn als Wirt, [[Kegelbahn]]betreiber und Konditormeister: "Der Walter Gefäll, vom Sportgeschäft, hat mich und [[Josefa Frandl|Putzi Frandl]] immer kräftig unterstützt. Zum Verdienen gab es nichts – aber drei Olympiateilnahmen und die Wettbewerbe in aller Welt, da erinnert man sich gerne zurück. Noch heute bekomme ich zwei, drei Mal im Jahr Fanpost."
  
Habersatter baute 1964 am [[Königslehen]] [[Aufstiegshilfen|Liftanlagen]], war 15 Jahre in der Radstädter Stadtpolitik, in der Kammer für [[Salzburger Seilbahnwirtschaft|Seilbahnwirtschaft]] und Gastronomie, Richter am Arbeitsgericht in [[St. Johann]], baute [[1971]] auf der Skischaukel nach [[Altenmarkt]] eine Skihütte und wurde Geschäftsführer der Liftgesellschaften in Radstadt-Altenmarkt und Zauchensee, war Mitbegründer der [[Salzburger Sportwelt|Sportwelt amadé]], 15 Jahre deren Präsident.  
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Habersatter baute [[1964]] am [[Königslehen]] [[Aufstiegshilfen|Liftanlagen]], war 15 Jahre in der Radstädter Stadtpolitik, in der Kammer für [[Salzburger Seilbahnwirtschaft|Seilbahnwirtschaft]] und Gastronomie, Richter am Arbeitsgericht in [[St. Johann im Pongau]], baute [[1971]] auf der Skischaukel nach [[Altenmarkt im Pongau]] eine Skihütte und wurde Geschäftsführer der Liftgesellschaften in Radstadt-Altenmarkt und [[Zauchensee (Ort)|Zauchensee]], war Mitbegründer der [[Salzburger Sportwelt|Sportwelt amadé]] und 15 Jahre deren Präsident.
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Stolz ist der verheiratete Vater von fünf Kindern auf mittlerweile 18 Enkerl. Visionen hat er  nach wie vor: "Wenn ich an die Pläne von [[Zell am See]] mit der Skiverbindung nach [[Kaprun]] denke, dann sollten wir die Verbindung von Radstadt, [[Obertauern]] und Zauchensee wieder ins Gespräch bringen." Habersatter bedauert, dass die Entwicklung von Radstadt "etwas stagniert, dass die Behördenverfahren heute schwer, ja fast unüberwindbar sind, und dass der Golfball bei ihm nicht mehr ganz so weit fliegt, wie bei seinen Freunden."
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Sein Sohn [[Walter Habersatter junior|Walter]] (* [[1952]]), ebenfalls Skispringer, war mit der Silbermedaillengewinnerin im Abfahrtslauf bei den [[Olympische Winterspiele 1976 in Innsbruck|Olympischen Winterspielen]] [[1976]] in Innsbruck, [[Brigitte Totschnig]], verheiratet. Die Tochter Johanna führt heute den elterlichen Betrieb, [[Hotel Gasthof Habersatter]], im Zentrum von Radstadt.
  
Stolz ist der verheiratete Vater von fünf Kindern auf mittlerweile 18 Enkerl. Visionen hat er  nach wie vor: "Wenn ich an die Pläne von [[Zell am See]] mit der Skiverbindung nach [[Kaprun]] denke, dann sollten wir die Verbindung von Radstadt, [[Obertauern]] und [[Zauchensee (Ort)|Zauchensee]] wieder ins Gespräch bringen." Habersatter bedauert, dass die Entwicklung von Radstadt "etwas stagniert, dass die Behördenverfahren heute schwer, ja fast unüberwindbar sind, und dass der Golfball bei ihm nicht mehr ganz so weit fliegt, wie bei seinen Freunden."
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== Erfolge ==
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Österreichische Meisterschaften, Normalschanze
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* Gold 1955 und jeweils Silber 1956, 1958, 1959 und 1961
  
Sein Sohn [[Walter Habersatter junior |Walter]] (* [[1952]]), ebenfalls Skispringer, war mit der Silbermedaillengewinnerin im Abfahrtslauf in Innsbruck [[1976]], [[Brigitte Totschnig]], verheiratet. Die Tochter Johanna führt heute den elterlichen Betrieb, [[Hotel Gasthof Habersatter]], im Zentrum von Radstadt.
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== Schanzenrekord ==
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Am [[6. Jänner]] 1959 stellte Habersatter mit 94,0 m (HS: 140 m) auf der Schanze in Bischofshofen einen Schanzenrekord auf, der bis 6. Jänner [[1960]] hielt.
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
* Pongauer Nachrichten (Michael Hoffmann)
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* "[[Pongauer Nachrichten]], ein Beitrag von Michael Hoffmann, 2010
 
* SC Radstadt [http://www.scradstadt.at/de-chronik-scradstadt.php]
 
* SC Radstadt [http://www.scradstadt.at/de-chronik-scradstadt.php]
== Einzelverweise ==
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* {{wikipedia-de}}
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== Einzelnachweise ==
 
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Aktuelle Version vom 12. Januar 2025, 12:23 Uhr

Walter Habersatter senior .

Walter Habersatter senior (* 14. März 1930 in Radstadt; † 1. Juni 2018 ebenda[1]) war Konditormeister, ein Salzburger Skispringer und Skisprungtrainer.

Sportliche Karriere

1947 wurde Habersatter 2. der Österreichischen Jugendmeisterschaft. Da sich größere Erfolge aber nicht einstellten, wandte er sich nach dem Ende seiner Lehrzeit zunächst einer Betätigung als Ski- und Bergführer für amerikanische Soldaten der Kaserne in Saalfelden zu. Dabei kam er auch erstmals mit Sprungskiern in Berührung, die er unter anderem auf der Radstädter Felserschanze ausprobierte.

Nach einiger Zeit wurde der Skisprungnationaltrainer, Altmeister Sepp Bradl, auf ihn aufmerksam und berief ihn in den ÖSV-Nationalkader. In der Saison 1954/55 wurde Habersatter erstmals für die Vierschanzentournee nominiert. Sein erster größerer Erfolg gelang ihm ebenfalls in dieser Saison. Für den Sportklub Radstadt startend, wurde er auf der Lichtensteinschanze in Semmering vor 50 000 Zuschauern im Winter 1955 Österreichischer Meister. Dabei verwies er seinen Nationaltrainer Bradl mit 2,3 Punkten Vorsprung auf den zweiten Platz. Diesem Meistertitel ließ er später noch vier Vizemeistertitel folgen.

1956 gewann Habersatter den Kongsbergcup und wurde zudem für die Olympischen Winterspiele in Cortina d’Ampezzo nominiert. Dabei belegte er im Springen von der Normalschanze den 15. Platz. Beim Skifliegen bei der Flugwoche am Kulm[2][3] in Tauplitz[4] in der Steiermark wurde er am 9. März Vierter und in der Gesamtwertung Fünfter.

1957 machte Habersatter auch erstmals bei der Vierschanzentournee mit einem 9. Platz in Bischofshofen auf sich aufmerksam. Anschließend gewann er die Schweiz-Tournee, bei der er drei von vier Springen für sich entschied.

In der Folgesaison 1957/1958 kam er bei der Vierschanzentournee jeweils auf den dritten Platz in Oberstdorf (Bayern) und Innsbruck (Nordtirol. Am Ende belegte er Platz 9 in der Tourneegesamtwertung. Auf Grund dieser Leistungen wurde Habersatter anschließend für die Nordische Ski-WM in Lahti nominiert, wo er allerdings nur einen für ihn enttäuschenden 31. Platz belegte.

Besser sollte es 1959 laufen. Walter Habersatter kam durch seinen Tagessieg in Bischofshofen noch auf den zweiten Platz der Gesamtwertung der Vierschanzentournee 1958/1959. Damit war er der zweite Österreicher, dem ein Podiumsplatz in der Tourneegesamtwertung gelang. Ein Sieg bei der Schweden-Tournee und jeweils dritte Plätze bei der Russland- und Norwegentournee rundeten diese für ihn beste Saison ab. Außerdem wurde Habersatter zum "Weltbesten Springer" des Jahres gewählt.

Die olympische Saison 1959/1960 verlief hingegen völlig gegensätzlich. Bei der Vierschanzentournee trat Habersatter nur in Garmisch (Bayern) an, wo er sich auch verletzte und in Squaw Valley (USA) sprangen andere Österreicher um die Medaillen. Zwar gehörte Habersatter zum Olympiakader und fuhr auch mit zu den Spielen, dort blieb er aber Ersatzmann.

Auch in den nächsten Jahren konnte er nur noch sporadisch auf sich aufmerksam machen. In der Saison 1961/1962 gelang Habersatter noch ein dritter Platz in Innsbruck und ein sechster Platz in der Gesamtwertung der Vierschanzentournee. Diese Leistung wurde mit der Nominierung des 31-jährigen für die Nordische Ski-WM im polnischen Zakopane belohnt. Vor Ort erfolgte allerdings die Ernüchterung. Für das Springen auf der Normalschanze wurde Habersatter gar nicht berücksichtigt, auf der Großschanze belegte er den 44. Platz.

Bei den nächsten zwei Vierschanzentourneen wurde er nur noch für einzelne Springen nominiert. Dennoch wurde Habersatter für die Olympischen Winterspiele 1964 in Innsbruck (Nordtirol) nochmals nominiert. Letztendlich blieb es aber nur bei einem Einsatz als Vorspringer. Nach zehn Jahren Hochleistungssport trat der mittlerweile 34-Jährige noch im selben Jahr zurück.

Kurz darauf übernahm er Anfang Jänner 1966 als Trainer das Nationalteam der ÖSV-Skispringer, für welches er bis zur Nordischen Ski-WM 1966 in Oslo (Norwegen) verantwortlich war. Danach kehrte Walter Habersatter in seine Heimatstadt Radstadt zurück, wo er dem Sport in vielfacher Weise verbunden blieb. Er machte sich vor allem um die Entwicklung des Skitourismus um Radstadt herum verdient. So war er unter anderem Mitbegründer der Salzburger Sportwelt amadé, einem Verbund von Seilbahngesellschaften, und 15 Jahre lang deren Präsident.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


Eigentlich wurde Walter Habersatter am 13. März 1930 geboren. Seine abergläubische Mutter überredete allerdings den Standesbeamten, den 14. als Geburtstermin in der offiziellen Urkunde einzutragen[5].

Walter Habersatter besuchte die Volks- und Hauptschule im heimatlichen Radstadt, lernte wegen des elterlichen Betriebes Konditor am Wasserfall in Badgastein und besuchte die Hochschule für Konditoren in Wien. In den 1950er-Jahren war er als Ski- und Bergführer bei den Amerikanern in Saalfelden tätig. 1955 wurde er vor 50 000 Zuschauern am Semmering österreichischer Meister im Skispringen, 1956 gewann er den Kongsbergcup, 1957 die Schweiz-Tournee. Zwischen 1954 und 1964 stand er ununterbrochen im Tourneeteam des ÖSV.

Am 29. Jänner 1956 gewann Sepp Bradl überlegen auf der neuerbauten Dolomitenschanze in Lienz in Osttirol. Hinter dem Schweizer Andreas Däscher wurde Walter Habersatter Dritter.[6]

1959 war das große Jahr des Radstädters: Er gewann das Tourneefinale in Bischofshofen und Silber in der Vierschanzentournee-Gesamtwertung, holte Siege bei der Russland- und der Schweden-Tournee. Zudem wurde er zum "Weltbesten Springer" des Jahres gewählt.

Habersatter nahm an drei olympischen Spielen und zwei Weltmeisterschaften teil – alles neben seiner Laufbahn als Wirt, Kegelbahnbetreiber und Konditormeister: "Der Walter Gefäll, vom Sportgeschäft, hat mich und Putzi Frandl immer kräftig unterstützt. Zum Verdienen gab es nichts – aber drei Olympiateilnahmen und die Wettbewerbe in aller Welt, da erinnert man sich gerne zurück. Noch heute bekomme ich zwei, drei Mal im Jahr Fanpost."

Habersatter baute 1964 am Königslehen Liftanlagen, war 15 Jahre in der Radstädter Stadtpolitik, in der Kammer für Seilbahnwirtschaft und Gastronomie, Richter am Arbeitsgericht in St. Johann im Pongau, baute 1971 auf der Skischaukel nach Altenmarkt im Pongau eine Skihütte und wurde Geschäftsführer der Liftgesellschaften in Radstadt-Altenmarkt und Zauchensee, war Mitbegründer der Sportwelt amadé und 15 Jahre deren Präsident.

Stolz ist der verheiratete Vater von fünf Kindern auf mittlerweile 18 Enkerl. Visionen hat er nach wie vor: "Wenn ich an die Pläne von Zell am See mit der Skiverbindung nach Kaprun denke, dann sollten wir die Verbindung von Radstadt, Obertauern und Zauchensee wieder ins Gespräch bringen." Habersatter bedauert, dass die Entwicklung von Radstadt "etwas stagniert, dass die Behördenverfahren heute schwer, ja fast unüberwindbar sind, und dass der Golfball bei ihm nicht mehr ganz so weit fliegt, wie bei seinen Freunden."

Sein Sohn Walter (* 1952), ebenfalls Skispringer, war mit der Silbermedaillengewinnerin im Abfahrtslauf bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck, Brigitte Totschnig, verheiratet. Die Tochter Johanna führt heute den elterlichen Betrieb, Hotel Gasthof Habersatter, im Zentrum von Radstadt.

Erfolge

Österreichische Meisterschaften, Normalschanze

  • Gold 1955 und jeweils Silber 1956, 1958, 1959 und 1961

Schanzenrekord

Am 6. Jänner 1959 stellte Habersatter mit 94,0 m (HS: 140 m) auf der Schanze in Bischofshofen einen Schanzenrekord auf, der bis 6. Jänner 1960 hielt.

Quellen

Einzelnachweise

  1. www.sn.at/Trauer
  2. siehe Ennstalwiki → Kulm (Skiflugschanze)
  3. Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des SALZBURGWIKIs
  4. siehe Ennstalwiki → Tauplitz
  5. "Salzburger Nachrichten", 9. März 2015, Joachim Glaser in der Serie "Schatztruhe"
  6. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 28. Jänner 1956, Seite 7