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| | [[Datei:Walter Habersatter.jpg|thumb|Walter Habersatter senior .]] | | [[Datei:Walter Habersatter.jpg|thumb|Walter Habersatter senior .]] |
| − | '''Walter Habersatter''' senior (* [[14. März]] [[1930]] in [[Radstadt]]) ist ein ehemaliger [[Erfolgreiche Nordische Sportler Salzburgs|Salzburger Skispringer]]. | + | '''Walter Habersatter senior''' (* [[14. März]] [[1930]] in [[Radstadt]]; † [[1. Juni]] [[2018]] ebenda<ref>[https://www.sn.at/trauer/walter-habersatter-28654396 www.sn.at/Trauer]</ref>) war Konditormeister, ein [[Erfolgreiche Nordische Sportler Salzburgs|Salzburger Skispringer]] und Skisprungtrainer. |
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| − | ==Vorgestellt== | + | == Sportliche Karriere == |
| − | Eigentlich wurde Walter Habersatter am 13. März 1930 geboren. Seine abergläubische Mutter überredete allerdings den Standesbeamten, den 14. als Geburtstermin in der offiziellen Urkunde einzutragen<ref>Salzburger Nachrichten, 9. März 2015 (Joachim Glaser)</ref>.
| + | [[1947]] wurde Habersatter 2. der Österreichischen Jugendmeisterschaft. Da sich größere Erfolge aber nicht einstellten, wandte er sich nach dem Ende seiner Lehrzeit zunächst einer Betätigung als Ski- und Bergführer für [[USFA|amerikanische Soldaten]] der [[Anton-Wallner-Kaserne|Kaserne]] in [[Saalfelden]] zu. Dabei kam er auch erstmals mit Sprungskiern in Berührung, die er unter anderem auf der Radstädter [[Felserschanze]] ausprobierte. |
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| − | Walter Habersatter besuchte die Volks- und Hauptschule im heimatlichen Radstadt, lernte wegen des elterlichen Betriebes Konditor am Wasserfall in [[Bad Gastein]] und besuchte die Hochschule für Konditoren in Wien. In den [[1950er]] Jahren war er als Ski- und Bergführer bei den Amerikanern in [[Saalfelden]] tätig. [[1955]] wurde er vor 50 000 Zuschauern am Semmering österreichischer Meister im Skispringen, [[1956]] gewann er den Kongsbergcup, [[1957]] die Schweiz-Tournee. Zwischen [[1954]] und [[1964]] stand er ununterbrochen im Tourneeteam des ÖSV.
| + | Nach einiger Zeit wurde der Skisprungnationaltrainer, Altmeister [[Sepp Bradl]], auf ihn aufmerksam und berief ihn in den ÖSV-Nationalkader. In der Saison [[1954]]/[[1955|55]] wurde Habersatter erstmals für die [[Vierschanzentournee]] nominiert. Sein erster größerer Erfolg gelang ihm ebenfalls in dieser Saison. Für den Sportklub Radstadt startend, wurde er auf der Lichtensteinschanze in Semmering vor 50 000 Zuschauern im Winter [[1955]] Österreichischer Meister. Dabei verwies er seinen Nationaltrainer Bradl mit 2,3 Punkten Vorsprung auf den zweiten Platz. Diesem Meistertitel ließ er später noch vier Vizemeistertitel folgen. |
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| − | [[1959]] war das große Jahr des Radstädters: er gewann das Tourneefinale in [[Bischofshofen]] und "Silber" in der [[Vierschanzentournee]], holte Siege bei der Russland- und der Schweden-Tournee. Zudem wurde er zum "Weltbesten Springer" des Jahres gewählt. | + | [[1956]] gewann Habersatter den Kongsbergcup und wurde zudem für die [[Olympische Winterspiele 1956 in Cortina d'Ampezzo|Olympischen Winterspiele in Cortina d’Ampezzo]] nominiert. Dabei belegte er im Springen von der Normalschanze den 15. Platz. Beim Skifliegen bei der Flugwoche am <span style="color:green">Kulm</span><ref>siehe Ennstalwiki → [[enns:Kulm (Skiflugschanze)|Kulm (Skiflugschanze)]]</ref><ref>{{ennswiki}}</ref> in <span style="color:green">Tauplitz</span><ref>siehe Ennstalwiki → [[enns:Tauplitz|Tauplitz]]</ref> in der [[Steiermark]] wurde er am [[9. März]] Vierter und in der Gesamtwertung Fünfter. |
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| | + | [[1957]] machte Habersatter auch erstmals bei der Vierschanzentournee mit einem 9. Platz in [[Bischofshofen]] auf sich aufmerksam. Anschließend gewann er die [[Schweiz]]-Tournee, bei der er drei von vier Springen für sich entschied. |
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| | + | In der Folgesaison 1957/[[1958]] kam er bei der Vierschanzentournee jeweils auf den dritten Platz in Oberstdorf ([[Bayern]]) und Innsbruck ([[Nordtirol]]. Am Ende belegte er Platz 9 in der Tourneegesamtwertung. Auf Grund dieser Leistungen wurde Habersatter anschließend für die Nordische Ski-WM in Lahti nominiert, wo er allerdings nur einen für ihn enttäuschenden 31. Platz belegte. |
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| | + | Besser sollte es [[1959]] laufen. Walter Habersatter kam durch seinen Tagessieg in Bischofshofen noch auf den zweiten Platz der Gesamtwertung der Vierschanzentournee 1958/1959. Damit war er der zweite Österreicher, dem ein Podiumsplatz in der Tourneegesamtwertung gelang. Ein Sieg bei der Schweden-Tournee und jeweils dritte Plätze bei der Russland- und Norwegentournee rundeten diese für ihn beste Saison ab. Außerdem wurde Habersatter zum "Weltbesten Springer" des Jahres gewählt. |
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| | + | Die olympische Saison 1959/[[1960]] verlief hingegen völlig gegensätzlich. Bei der Vierschanzentournee trat Habersatter nur in Garmisch (Bayern) an, wo er sich auch verletzte und in Squaw Valley ([[USA]]) sprangen andere Österreicher um die Medaillen. Zwar gehörte Habersatter zum Olympiakader und fuhr auch mit zu den Spielen, dort blieb er aber Ersatzmann. |
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| | + | Auch in den nächsten Jahren konnte er nur noch sporadisch auf sich aufmerksam machen. In der Saison [[1961]]/[[1962]] gelang Habersatter noch ein dritter Platz in Innsbruck und ein sechster Platz in der Gesamtwertung der Vierschanzentournee. Diese Leistung wurde mit der Nominierung des 31-jährigen für die Nordische Ski-WM im polnischen Zakopane belohnt. Vor Ort erfolgte allerdings die Ernüchterung. Für das Springen auf der Normalschanze wurde Habersatter gar nicht berücksichtigt, auf der Großschanze belegte er den 44. Platz. |
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| | + | Bei den nächsten zwei Vierschanzentourneen wurde er nur noch für einzelne Springen nominiert. Dennoch wurde Habersatter für die [[Olympische Winterspiele 1964 in Innsbruck|Olympischen Winterspiele 1964]] in Innsbruck ([[Nordtirol]]) nochmals nominiert. Letztendlich blieb es aber nur bei einem Einsatz als Vorspringer. Nach zehn Jahren Hochleistungssport trat der mittlerweile 34-Jährige noch im selben Jahr zurück. |
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| | + | Kurz darauf übernahm er Anfang Jänner [[1966]] als Trainer das Nationalteam der ÖSV-Skispringer, für welches er bis zur Nordischen Ski-WM [[1966]] in Oslo ([[Norwegen]]) verantwortlich war. Danach kehrte Walter Habersatter in seine Heimatstadt Radstadt zurück, wo er dem Sport in vielfacher Weise verbunden blieb. Er machte sich vor allem um die Entwicklung des Skitourismus um Radstadt herum verdient. So war er unter anderem Mitbegründer der Salzburger Sportwelt amadé, einem Verbund von Seilbahngesellschaften, und 15 Jahre lang deren Präsident. |
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| | + | {{vorgestellt}} |
| | + | Eigentlich wurde Walter Habersatter am 13. März 1930 geboren. Seine abergläubische Mutter überredete allerdings den Standesbeamten, den 14. als Geburtstermin in der offiziellen Urkunde einzutragen<ref>"[[Salzburger Nachrichten]]", 9. März 2015, [[Joachim Glaser]] in der Serie "[[Schatztruhe]]"</ref>. |
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| | + | Walter Habersatter besuchte die [[Volksschule Radstadt|Volks]]- und [[Hauptschule Radstadt|Hauptschule]] im heimatlichen Radstadt, lernte wegen des elterlichen Betriebes Konditor am [[Gasteiner Wasserfall|Wasserfall]] in [[Badgastein]] und besuchte die Hochschule für Konditoren in [[Wien]]. In den [[1950er]]-Jahren war er als Ski- und Bergführer bei den [[USFA|Amerikanern]] in [[Saalfelden]] tätig. [[1955]] wurde er vor 50 000 Zuschauern am Semmering österreichischer Meister im Skispringen, [[1956]] gewann er den Kongsbergcup, [[1957]] die Schweiz-Tournee. Zwischen [[1954]] und [[1964]] stand er ununterbrochen im Tourneeteam des ÖSV. |
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| | + | Am [[29. Jänner]] 1956 gewann [[Sepp Bradl]] überlegen auf der neuerbauten Dolomitenschanze in [[Lienz]] in [[Osttirol]]. Hinter dem [[Schweiz]]er Andreas Däscher wurde Walter Habersatter Dritter.<ref>[https://www.sn.at/archivsn?img=7i94TTIcznJATqxoTN1rMAj02XupMgPgUieOB0XZlEb4rtziG8o3RaWHsEjl0FnhaVsgmCvbr6NS7CruwpRKGkSeZLp9ALXWsP2VluUdi6yR8kGWik%2B83E%2FBbAOCwRwb&id1=19560128_07&q=%2522Olympische%2520Winterspiele%2522#sn-archiv-6 www.sn.at], Archiv der "[[Salzburger Nachrichten]]", Ausgabe vom 28. Jänner 1956, Seite 7</ref> |
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| | + | [[1959]] war das große Jahr des Radstädters: Er gewann das Tourneefinale in [[Bischofshofen]] und Silber in der [[Vierschanzentournee]]-Gesamtwertung, holte Siege bei der Russland- und der Schweden-Tournee. Zudem wurde er zum "Weltbesten Springer" des Jahres gewählt. |
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| | Habersatter nahm an drei olympischen Spielen und zwei Weltmeisterschaften teil – alles neben seiner Laufbahn als Wirt, [[Kegelbahn]]betreiber und Konditormeister: "Der Walter Gefäll, vom Sportgeschäft, hat mich und [[Josefa Frandl|Putzi Frandl]] immer kräftig unterstützt. Zum Verdienen gab es nichts – aber drei Olympiateilnahmen und die Wettbewerbe in aller Welt, da erinnert man sich gerne zurück. Noch heute bekomme ich zwei, drei Mal im Jahr Fanpost." | | Habersatter nahm an drei olympischen Spielen und zwei Weltmeisterschaften teil – alles neben seiner Laufbahn als Wirt, [[Kegelbahn]]betreiber und Konditormeister: "Der Walter Gefäll, vom Sportgeschäft, hat mich und [[Josefa Frandl|Putzi Frandl]] immer kräftig unterstützt. Zum Verdienen gab es nichts – aber drei Olympiateilnahmen und die Wettbewerbe in aller Welt, da erinnert man sich gerne zurück. Noch heute bekomme ich zwei, drei Mal im Jahr Fanpost." |
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| − | Habersatter baute 1964 am [[Königslehen]] [[Aufstiegshilfen|Liftanlagen]], war 15 Jahre in der Radstädter Stadtpolitik, in der Kammer für [[Salzburger Seilbahnwirtschaft|Seilbahnwirtschaft]] und Gastronomie, Richter am Arbeitsgericht in [[St. Johann]], baute [[1971]] auf der Skischaukel nach [[Altenmarkt]] eine Skihütte und wurde Geschäftsführer der Liftgesellschaften in Radstadt-Altenmarkt und Zauchensee, war Mitbegründer der [[Salzburger Sportwelt|Sportwelt amadé]], 15 Jahre deren Präsident. | + | Habersatter baute [[1964]] am [[Königslehen]] [[Aufstiegshilfen|Liftanlagen]], war 15 Jahre in der Radstädter Stadtpolitik, in der Kammer für [[Salzburger Seilbahnwirtschaft|Seilbahnwirtschaft]] und Gastronomie, Richter am Arbeitsgericht in [[St. Johann im Pongau]], baute [[1971]] auf der Skischaukel nach [[Altenmarkt im Pongau]] eine Skihütte und wurde Geschäftsführer der Liftgesellschaften in Radstadt-Altenmarkt und [[Zauchensee (Ort)|Zauchensee]], war Mitbegründer der [[Salzburger Sportwelt|Sportwelt amadé]] und 15 Jahre deren Präsident. |
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| | + | Stolz ist der verheiratete Vater von fünf Kindern auf mittlerweile 18 Enkerl. Visionen hat er nach wie vor: "Wenn ich an die Pläne von [[Zell am See]] mit der Skiverbindung nach [[Kaprun]] denke, dann sollten wir die Verbindung von Radstadt, [[Obertauern]] und Zauchensee wieder ins Gespräch bringen." Habersatter bedauert, dass die Entwicklung von Radstadt "etwas stagniert, dass die Behördenverfahren heute schwer, ja fast unüberwindbar sind, und dass der Golfball bei ihm nicht mehr ganz so weit fliegt, wie bei seinen Freunden." |
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| | + | Sein Sohn [[Walter Habersatter junior|Walter]] (* [[1952]]), ebenfalls Skispringer, war mit der Silbermedaillengewinnerin im Abfahrtslauf bei den [[Olympische Winterspiele 1976 in Innsbruck|Olympischen Winterspielen]] [[1976]] in Innsbruck, [[Brigitte Totschnig]], verheiratet. Die Tochter Johanna führt heute den elterlichen Betrieb, [[Hotel Gasthof Habersatter]], im Zentrum von Radstadt. |
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| − | Stolz ist der verheiratete Vater von fünf Kindern auf mittlerweile 18 Enkerl. Visionen hat er nach wie vor: "Wenn ich an die Pläne von [[Zell am See]] mit der Skiverbindung nach [[Kaprun]] denke, dann sollten wir die Verbindung von Radstadt, [[Obertauern]] und [[Zauchensee (Ort)|Zauchensee]] wieder ins Gespräch bringen." Habersatter bedauert, dass die Entwicklung von Radstadt "etwas stagniert, dass die Behördenverfahren heute schwer, ja fast unüberwindbar sind, und dass der Golfball bei ihm nicht mehr ganz so weit fliegt, wie bei seinen Freunden."
| + | == Erfolge == |
| | + | Österreichische Meisterschaften, Normalschanze |
| | + | * Gold 1955 und jeweils Silber 1956, 1958, 1959 und 1961 |
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| − | Sein Sohn [[Walter Habersatter junior |Walter]] (* [[1952]]), ebenfalls Skispringer, war mit der Silbermedaillengewinnerin im Abfahrtslauf in Innsbruck [[1976]], [[Brigitte Totschnig]], verheiratet. Die Tochter Johanna führt heute den elterlichen Betrieb, [[Hotel Gasthof Habersatter]], im Zentrum von Radstadt.
| + | == Schanzenrekord == |
| | + | Am [[6. Jänner]] 1959 stellte Habersatter mit 94,0 m (HS: 140 m) auf der Schanze in Bischofshofen einen Schanzenrekord auf, der bis 6. Jänner [[1960]] hielt. |
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| | == Quellen == | | == Quellen == |
| − | * Pongauer Nachrichten (Michael Hoffmann) | + | * "[[Pongauer Nachrichten]], ein Beitrag von Michael Hoffmann, 2010 |
| | * SC Radstadt [http://www.scradstadt.at/de-chronik-scradstadt.php] | | * SC Radstadt [http://www.scradstadt.at/de-chronik-scradstadt.php] |
| − | == Einzelverweise == | + | * {{wikipedia-de}} |
| | + | == Einzelnachweise == |
| | <references/> | | <references/> |
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