Christian Burtscher: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | == | + | == Leben == |
| − | Christian Burtscher | + | Christian Burtscher maturierte [[1968]] am Bundesgymnasium Feldkirch (Vorarlberg) und studierte anschließend Rechtswissenschaften in Innsbruck und Salzburg. [[1972]] schloss er sein Studium mit Promotion zum Doktor der Rechte ab und unterrichtete dann an der [[Höhere Technische Bundeslehranstalt Hallein|HTL Hallein]]. |
| − | + | == Politische Karriere == | |
| + | Christian Burtscher war (mit Unterbrechungen) von [[1984]] bis [[1999]] Mitglied der [[Grödig]]er Gemeindevertretung von 1986 bis 1989 und von 1994 bis 1999 Landessprecher der [[Bürgerliste - die GRÜNEN in der Stadt|Bürgerliste Salzburg-Land]]. Er war bereits [[Gemeinderat]] in [[Grödig]], als er am [[3. Mai]] [[1987]] bei der konstituierenden Generalversammlung der "Grünen Bildungswerkstatt" zu deren erstem Bundesobmann gewählt wurde. Zwei Jahre später trat er als Spitzenkandidat der [[Bürgerliste]] bei der [[Landtagswahl 1989]] an und zog am [[12. März]] gemeinsam mit [[Karoline Hochreiter]] in das [[Landtag|Landesparlament]] ein. Er war vom [[3. Mai]] 1989 bis zum [[26. April]] [[1999]] [[Landtagsabgeordneter|Abgeordneter]] zum [[Salzburger Landtag]], ab [[1994]] als Klubobmann. | ||
| − | + | Vor der [[Landtagswahl 1999]] war Burtscher im Juli [[1998]] zum dritten Mal als Spitzenkandidat bestätigt worden, trat dann aber am [[13. Oktober]] 1998 überraschend als Landesvorsitzender zurück. Burtscher gestand nach seinem Rückzug jede Menge eigener Fehler ein: Er sei in seiner Partei zu viele Kompromisse eingegangen. Mit zwischenmenschlichen Beziehungsgeschichten habe er nichts zu tun haben wollen. "Ich habe die Dinge nicht offen auf den Tisch gelegt. Das Wegschauen war eine Möglichkeit. Es war ein fataler Irrtum." | |
| − | + | Wenngleich sein Führungsstil während all der Jahre regelmäßig kritisiert worden war, so kam der Rückzug doch überraschend und stürzte seine Partei in eine veritable Krise: Nach dem Sieg seines ehemaligen Sekretärs bei der Erstellung der neuen Kandidatenliste für die Landtagswahl drohte die Stadt-Bürgerliste unter [[Johann Padutsch]] mit einer Spaltung der Grünen. Diese konnte dann erst im letzten Moment im November 1998 wieder von Burtscher selbst verhindert werden, indem er [[Werner Kienreich]] aus dem Rennen nahm. Letztendlich traten die Grünen geeint unter [[Cyriak Schwaighofer]] als Spitzenkandidat an. | |
| − | [[ | + | Christian Burtscher versuchte sich hingegen bei der [[Nationalratswahl 1999]] als Salzburger Spitzenkandidat und verfehlte das Grundmandat im [[Salzburg (Bundesland)|Land Salzburg]] nur knapp. Auch [[Nationalratswahl 2002|2002]] wollte er nochmals antreten, zog aber bei der Vorwahl der Grünen gegen [[Heidi Rest-Hinterseer]] den Kürzeren. |
| − | + | [[2005]] stand Burtscher auf der 19 Namen umfassenden Kandidatenliste für den Posten eines Direktors des [[Landesrechnungshof]]s, nahm sich aber selbst aus dem Rennen. | |
| − | ==Quellen== | + | Politisch seit [[1998]] auch nicht mehr in der Grödiger [[Gemeindevertretung]] aktiv, engagierte sich Christian Burtscher weiterhin in der Öffentlichkeit; so im Kampf gegen eine Betriebsansiedlung in [[Hangendenstein-Pass]] (2004), nach dem Bau eines nicht genehmigten Forstweges auf den [[Untersberg]] (2007) oder zuletzt beim Versuch der Firma [[Zementwerk Leube GmbH|Leube]], ihren Betonturm zu erneuern (2009). |
| − | * Salzburger Nachrichten | + | |
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| + | Der Unternehmer [[Markus Friesacher]] hatte im September [[2023]] die gerichtliche Auseinandersetzung um eine Besitzstörung gegen Christian Burtscher angestrebt. Dieser hatte den Bau von Friesachers Anwesen im Grünland auf dem [[Gaisberg (Berg)|Gaisberg]] in [[Elsbethen]] scharf kritisiert und dort Fotos gemacht. Die Friesacher GmbH verklagte ihn. Nach zwei Tagsatzungen am [[Bezirksgericht Salzburg|Bezirksgericht]] hatte die zuständige Richterin nun entschieden. Der Endbeschluss des Verfahrens am [[14. Juli]] 2023, bedeutet, dass Burtscher eine Besitzstörung begangen hatte. Er befand sich demnach rund 30 Meter weit auf der Liegenschaft des Klägers - und dies über eine Dauer von zumindest sechs Minuten, stellte das Gericht fest. Burtscher muss das in Zukunft unterlassen. Der Beklagte muss laut Friesachers Anwalt Verfahrenskosten von 978,37 Euro tragen.<ref>{{Quelle SN|26. September 2023, Richtigstellung der früheren SN-Meldung sowie [https://www.sn.at/salzburg/chronik/friesacher-vs-burtscher-klage-um-fotos-am-gaisberg-brachte-ex-gruenen-chef-vor-gericht-144478642 SN vom 31. August 2023] mit Bild des Anwesens}}</ref> | ||
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| + | == Quellen == | ||
| + | * [[Richard Voithofer|Voithofer, Richard]]: ''Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart.'' Wien (Verlag Böhlau) 2007, S. 33. | ||
| + | * [[Salzburger Nachrichten]] | ||
* Wien konkret [http://www.wien-konkret.at/politik/gruene/] | * Wien konkret [http://www.wien-konkret.at/politik/gruene/] | ||
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Aktuelle Version vom 22. November 2024, 15:49 Uhr
Dr. Christian Burtscher (* 6. März 1950 in Nofels am Rhein, Vorarlberg) ist ehemaliger Klubobmann der Grünen im Salzburger Landtag, Landtagsabgeordneter, Mitbegründer der GABL (Grün-Alternative Bürgerliste) und Lehrer.
Leben
Christian Burtscher maturierte 1968 am Bundesgymnasium Feldkirch (Vorarlberg) und studierte anschließend Rechtswissenschaften in Innsbruck und Salzburg. 1972 schloss er sein Studium mit Promotion zum Doktor der Rechte ab und unterrichtete dann an der HTL Hallein.
Politische Karriere
Christian Burtscher war (mit Unterbrechungen) von 1984 bis 1999 Mitglied der Grödiger Gemeindevertretung von 1986 bis 1989 und von 1994 bis 1999 Landessprecher der Bürgerliste Salzburg-Land. Er war bereits Gemeinderat in Grödig, als er am 3. Mai 1987 bei der konstituierenden Generalversammlung der "Grünen Bildungswerkstatt" zu deren erstem Bundesobmann gewählt wurde. Zwei Jahre später trat er als Spitzenkandidat der Bürgerliste bei der Landtagswahl 1989 an und zog am 12. März gemeinsam mit Karoline Hochreiter in das Landesparlament ein. Er war vom 3. Mai 1989 bis zum 26. April 1999 Abgeordneter zum Salzburger Landtag, ab 1994 als Klubobmann.
Vor der Landtagswahl 1999 war Burtscher im Juli 1998 zum dritten Mal als Spitzenkandidat bestätigt worden, trat dann aber am 13. Oktober 1998 überraschend als Landesvorsitzender zurück. Burtscher gestand nach seinem Rückzug jede Menge eigener Fehler ein: Er sei in seiner Partei zu viele Kompromisse eingegangen. Mit zwischenmenschlichen Beziehungsgeschichten habe er nichts zu tun haben wollen. "Ich habe die Dinge nicht offen auf den Tisch gelegt. Das Wegschauen war eine Möglichkeit. Es war ein fataler Irrtum."
Wenngleich sein Führungsstil während all der Jahre regelmäßig kritisiert worden war, so kam der Rückzug doch überraschend und stürzte seine Partei in eine veritable Krise: Nach dem Sieg seines ehemaligen Sekretärs bei der Erstellung der neuen Kandidatenliste für die Landtagswahl drohte die Stadt-Bürgerliste unter Johann Padutsch mit einer Spaltung der Grünen. Diese konnte dann erst im letzten Moment im November 1998 wieder von Burtscher selbst verhindert werden, indem er Werner Kienreich aus dem Rennen nahm. Letztendlich traten die Grünen geeint unter Cyriak Schwaighofer als Spitzenkandidat an.
Christian Burtscher versuchte sich hingegen bei der Nationalratswahl 1999 als Salzburger Spitzenkandidat und verfehlte das Grundmandat im Land Salzburg nur knapp. Auch 2002 wollte er nochmals antreten, zog aber bei der Vorwahl der Grünen gegen Heidi Rest-Hinterseer den Kürzeren.
2005 stand Burtscher auf der 19 Namen umfassenden Kandidatenliste für den Posten eines Direktors des Landesrechnungshofs, nahm sich aber selbst aus dem Rennen.
Politisch seit 1998 auch nicht mehr in der Grödiger Gemeindevertretung aktiv, engagierte sich Christian Burtscher weiterhin in der Öffentlichkeit; so im Kampf gegen eine Betriebsansiedlung in Hangendenstein-Pass (2004), nach dem Bau eines nicht genehmigten Forstweges auf den Untersberg (2007) oder zuletzt beim Versuch der Firma Leube, ihren Betonturm zu erneuern (2009).
Nach seiner Zeit als aktiver Politiker
Der Unternehmer Markus Friesacher hatte im September 2023 die gerichtliche Auseinandersetzung um eine Besitzstörung gegen Christian Burtscher angestrebt. Dieser hatte den Bau von Friesachers Anwesen im Grünland auf dem Gaisberg in Elsbethen scharf kritisiert und dort Fotos gemacht. Die Friesacher GmbH verklagte ihn. Nach zwei Tagsatzungen am Bezirksgericht hatte die zuständige Richterin nun entschieden. Der Endbeschluss des Verfahrens am 14. Juli 2023, bedeutet, dass Burtscher eine Besitzstörung begangen hatte. Er befand sich demnach rund 30 Meter weit auf der Liegenschaft des Klägers - und dies über eine Dauer von zumindest sechs Minuten, stellte das Gericht fest. Burtscher muss das in Zukunft unterlassen. Der Beklagte muss laut Friesachers Anwalt Verfahrenskosten von 978,37 Euro tragen.[1]
Quellen
- Voithofer, Richard: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart. Wien (Verlag Böhlau) 2007, S. 33.
- Salzburger Nachrichten
- Wien konkret [1]
Einzelnachweis
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 26. September 2023, Richtigstellung der früheren SN-Meldung sowie SN vom 31. August 2023 mit Bild des Anwesens