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'''Franz Xaver Späth jun.''' (auch ''Spaeth'') (* [[21. Dezember]] [[1787]] in [[Salzburg]]; † [[13. Februar]] [[1853]] ebenda) war von [[1850]] bis [[1853]] [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Salzburger Bürgermeister]].
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'''Franz Xaver Späth junior''' (* [[21. Dezember]] [[1787]] in der [[Stadt Salzburg]]; † [[13. Februar]] [[1853]] ebenda) war ein Salzburger Großhändler und von [[1850]] bis [[1853]] [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Salzburger Bürgermeister]].
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==Leben==
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== Leben ==
===Unternehmer===
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Franz Xaver Späth war der Sohn des gleichnamigen Handelsfaktors [[Franz Xaver Späth senior]] (* [[1750]]; † [[1808]]) und seiner Frau Susanna (* [[1755]]; † [[1821]]), der Tochter des Salzburger Bürgermeisters [[Johann Peter Metzger]].
Er übernahm und führte die von seinem Vater [[Späth|Franz Xaver Späth sen.]] aufgebaute Handelsfaktorei (Spedition und Großhandlung).
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===Bürgermeister===
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Seit [[1812]] war er verheiratet mit Karolina, geborene Dietrich (* [[1794]]; † [[14. Mai]] [[1814]])<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-dompfarre/STBIV/?pg=940 Sterbebuch der [[Dompfarre]] Salzburg, Band IV, S. 931.]</ref>, in zweiter Ehe heiratete er [[1816]] Maria (* 1800; 16 Jahre alt), die Tochter des Klagenfurter k.k. Appellationsrates Johann Wohlfahrtstätter (* [[28. Dezember]] [[1749]]; † [[11. Oktober]] [[1820]] in der Stadt Salzburg) und seiner Frau Maria Josefa, geborene [[Lürzer von Zehendthal]] (* [[12. April]] [[1760]] in Lend in [[Tirol]]; † [[5. Februar]] [[1821]] in der Stadt Salzburg). Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor:
Bei der im Sitzungsaal des [[Salzburger Rathaus|Rathauses]] abgehaltenen Neuwahl am [[14. Oktober]] [[1850]] unterlag der frühere Bürgermeister [[Mathias Gschnitzer]] mit acht zu 19 Stimmen seinem Nachfolger Franz Xaver Späth.
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* Carolina (* [[1820]]; † [[1857]]) und
Nach Einlangen der kaiserlichen Bestätigung wurde Bürgermeister Spaeth am Sonntag den [[7. November]] feierlich vereidigt und in sein Amt eingeführt.
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* Charlotte (* [[1822]]; † [[1907]]), verheiratet mit Ludwig Matteus Ruedorffer.
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Nach dem überraschenden Tod Späths führte Gschnitzer in seiner Funktion als Bürgermeister-Stellvertreter von 1853 bis zur Neuwahl [[Alois Spängler]]s im Jahr [[1854]] interimistisch noch einmal die Amtsgeschäfte.  
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=== Unternehmer ===
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Er übernahm und führte die von seinem Vater Franz Xaver aufgebaute Handelsfaktorei (Spedition und Großhandlung) und entfaltete auch gemeinsam mit seinen Schwestern bzw. deren Ehemännern Josef Konrad [[Weizner]] und [[Franz Anton Schaffner]] vielfältige Handelsaktivitäten im Fernhandel. Dabei wusste er die Chancen der nachnapoleonischen Zeit durchaus zu nutzen. Seit August 1821 führte er mit seiner Schwester Susanne, seit [[1822]] auch mit seinem Schwager Franz Anton Schaffner eine Handelsgesellschaft im seit 1816 inländischen Verona. Neben seinen Handelsaktivitäten vertrieb Späth seit 1816 in seinem Handelskontor am [[Waagplatz]] 5 auch Lotterielose und bewarb diese durch großflächige Inserate in Salzburger Zeitungen.
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Franz Xaver Späth jun. verfasste „Fragmente aus meinem Lebenslauf zum Gedaechtnis der großen und düsteren Stunden desselben, 1809“ ([[Salzburger Landesarchiv]], H[andschriften-]S[ammlung] 155).
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Von [[1817]] bis [[1823]] führte Späth, unterstützt von seinem Schwager Konrad Weizner, den Salzburger Handelsstand als Obervorsteher. Auch danach blieb er zumindest Branchenvorstand der Spediteure. [[1832]] wurde er als Vertreter des Salzburger Handelsstandes für die geplante Provinzial in Linz nominiert. [[1850]] bereitete er die ersten Handels- und Gewerbekammerwahlen vor.
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==Familie==
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Während der Hunger- und Katastrophenjahre [[1816]] und [[1817]] war er Mitglied der behördlichen Sonderkommission zum Schutz der Armen, [[1818]] der Sonderkommission zur Unterstützung der Geschädigten des [[Stadtbrand Salzburg 1818|großen Stadtbrandes]]. Ebenfalls 1818 war er im Salzburger Wahlmännergremium zur Wahl des [[Magistrat der Stadt Salzburg|Stadtmagistrats]]. [[1827]] wurde er selbst Mitglied des Magistrates, vom [[4. Oktober]] [[1829]] bis 1832(?) als Magistratsrat.
Sein Sohn [[Max Spaeth|Max]] war ein bekannter Salzburger [[Fotograf]].
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==Straßenbenennung==
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Im Juni [[1848]] wurde er in den provisorischen [[Gemeinderat der Stadt Salzburg|Gemeinderat]] gewählt
Nach Franz Xaver Späth ist die [[Späthgasse]] im [[Salzburg]]er Stadtteil [[Riedenburg]] benannt.
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==Literatur==
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Als Magistratsrat, Gemeinderat und als Bürgermeister engagierte er sich im Bereich des Armenwesens sowie zu Gunsten von Katastrophenopfern.
* [[Gunda Barth-Scalmani|Barth-Scalmani, Gunda]]: ''Zur Lebenswelt des  altständischen Bürgertums am Beispiel des Handelsstandes in Salzburg''  in: [[Robert Hoffmann (Historiker)|Hoffmann, Robert]]: ''Bürger zwischen  Tradition und Modernität (Bürgertum in der Habsburgermonarchie 6)'',  Wien -  Köln - Weimar 1997  [http://books.google.at/books?id=mcNEHCn1w8YC&q=Sp%C3%A4th  S.&nbsp;37, 40, 43, 49 (FN&nbsp;51), 50 (FN&nbsp;70), 66, 80  (FN&nbsp;151 und 153)]
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* [[Isolde Schlager-Dattenböck|Schlager-Dattenböck, Isolde]]: ''Franz Xaver Späth: Lebenserinnerungen und Biographie'', Diplomarbeit [Salzburg] 2002
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* dieselbe: ''Die „Lebenserinnerungen“ des Franz Xaver Späth'' in: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] (MGSLK) 144 (2004), S. 145 – 218
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==Quellen==
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Er war Mitglied im ältesten Salzburger Verein, dem am [[2. Februar]] [[1811]] eröffneten Geselligkeitsverein "[[Museum (Verein)|Museum]]" und der [[Kassuppengesellschaft]] sowie des [[Dom-Musikverein und Mozarteum]], des [[Salzburger Kunstverein]]s, der [[Salzburger Liedertafel]], der ersten [[Handels- und Gewerbekammer für das Herzogtum Salzburg]] und Vorstandsmitglied des [[Salzburg Museum|Museums Carolino Augusteum]].
* Salzburgwiki
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Am [[12. Februar]] [[1827]] war er Ehrenkurator der neu errichteten gemeinnützigen "Commandite der ersten österreichischen Sparkassa".
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=== Bürgermeister ===
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Bei der im Sitzungsaal des [[Salzburger Rathaus|Rathauses]] abgehaltenen Neuwahl am [[14. Oktober]] [[1850]] unterlag der frühere Bürgermeister [[Mathias Gschnitzer]] mit acht zu 19 Stimmen seinem Nachfolger Franz Xaver Späth. Nach Einlangen der kaiserlichen Bestätigung wurde Bürgermeister Spaeth am Sonntag den [[7. November]] feierlich vereidigt und in sein Amt eingeführt.
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Nach dem überraschenden Tod Späths führte Gschnitzer in seiner Funktion als Bürgermeister-Stellvertreter von 1853 bis zur Neuwahl [[Aloys Spängler]]s im Jahr [[1854]] interimistisch noch einmal die Amtsgeschäfte.
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Franz Xaver Späth junior verfasste "Fragmente aus meinem Lebenslauf zum Gedaechtnis der großen und düsteren Stunden desselben, 1809" ([[Salzburger Landesarchiv]], H[andschriften-]S[ammlung] 155).
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== Ehrungen ==
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Am [[27. Juni]] [[1848]] ernannte ihn die erst wenige Jahre zuvor von [[Alois Taux]] gegründete [[Salzburger Liedertafel]] gemeinsam mit Mathias Gschnitzer für seine Mitwirkung und Unterstützung bei der Abhaltung des "Ersten großen Fahnen- und Gesangsfestes in Salzburg" (das von den Behörden als Ausdruck möglicher revolutionärer Gesinnung gewertet wurde) zum ersten Ehrenmitglied des Vereins.
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Am [[4. Dezember]] [[1849]] wurde ihm von Kaiser [[Franz Joseph I.]] die große goldene Civil-Ehren-Medaille mit der Kette verliehen.
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Nach Franz Xaver Späth ist die [[Späthgasse]] im [[Salzburger Stadtteil]] [[Riedenburg]] benannt.
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== Literatur ==
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* [[Gunda Barth-Scalmani|Barth-Scalmani, Gunda]]: Zur Lebenswelt des  altständischen Bürgertums am Beispiel des Handelsstandes in Salzburg  in: [[Robert Hoffmann (Historiker)|Hoffmann, Robert]]: Bürger zwischen  Tradition und Modernität (Bürgertum in der Habsburgermonarchie 6),  Wien -  Köln - Weimar 1997  [http://books.google.at/books?id=mcNEHCn1w8YC&q=Sp%C3%A4th  S.&nbsp;37, 40, 43, 49 (FN&nbsp;51), 50 (FN&nbsp;70), 66, 80  (FN&nbsp;151 und 153)]
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* Schlager-Dattenböck, Isolde: Franz Xaver Späth: Lebenserinnerungen und Biographie, Diplomarbeit [Salzburg] 2002
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* dieselbe: Die "Lebenserinnerungen" des Franz Xaver Späth in: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] (MGSLK) 144 (2004), S. 145–218.
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== Quellen ==
 
* [http://www.buergergarde-salzburg.at/AS_Buergergarde_Salzburg/06__1985nnnn_Der_Gardist_Jg_05_22-28_Aus_Salzburgs_schweren_Zeiten.pdf www.buergergarde-salzburg.at]
 
* [http://www.buergergarde-salzburg.at/AS_Buergergarde_Salzburg/06__1985nnnn_Der_Gardist_Jg_05_22-28_Aus_Salzburgs_schweren_Zeiten.pdf www.buergergarde-salzburg.at]
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* Schlager-Dattenböck, Isolde: Die "Lebenserinnerungen" des Franz Xaver Späth, in: [https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_144_0145-0218.pdf MGSL 144, S. 152ff.]
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== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Salzburgs Töchter und Söhne]]
 
[[Kategorie:Töchter und Söhne der Stadt Salzburg]]
 
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[[Kategorie:Gestorben 1853]]