Salzburger Dom-Musikverein und Mozarteum

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Dom-Musikverein und Mozarteum[1] war die Vorgängereinrichtung der Universität Mozarteum Salzburg.

Geschichte

Der Verein wurde mit Regierungserlass[1] vom 22. April 1841 mit Unterstützung von (Fürst)Erzbischof Friedrich VI. Fürst Schwarzenberg ins Leben gerufen und sollte vor allem dazu dienen, junge Musiker für den Dienst im Salzburger Dom und den anderen Salzburger Kirchen heranzubilden. Jedes Vereinsmitglied hatte das Recht, eines seiner Kinder hier gratis im Gesang, und gegen ein geringes Honorar in der Instrumentalmusik unterweisen zu lassen. Die Mittel hierzu gaben teils die Kirchenfonds, teils die Mitgliederbeiträge. Zitat aus der Quelle[2]"Uebrigens können auch Dilettanten Mitglieder werden, in so fern sie auf den Chören und in Concerten, welche von Zeit zu Zeit auch gehalten werden, persönlich mitwirken."

Franz Edler von Hilleprandt war als "Sekretär" im Vereinsregister eingetragen, wurde aber als erster Präsident bezeichnet. Alois Taux war erster Kapellmeister und erster Direktor des Mozarteums, wie die Quelle[1] ihn nennt. Es gab 14 Lehrer, 24 ausübende, 130 beigetretene und 132 Ehrenmitglieder.[1]

Wolfgang Amadé Mozarts Witwe Constanze hätte sich gewünscht, dass ihr Sohn Franz Xaver Leiter des Ensembles werden sollte. Der Verein entschied sich jedoch für den Schlesier Alois Taux, da er auf dem Sektor sakrale Musik eine bessere Ausbildung genossen hatte. Franz Xaver Mozart wurde später Ehrenmitglied des Vereins. 1844 verfügt Franz Xaver Mozart, dass die in seinem Nachlass befindlichen Manuskripte und Fragmente, das Clavichord und die gesamte Bibliothek dem Mozarteum vermacht werden.

Am 6. März 1842 musste der Verein zu einer ersten traurigen Pflicht ausrücken, Constanze war gestorben. Ein halbes Jahr später stand man bei der Enthüllung des Mozart-Denkmals am 4. September 1842 erstmals international im Rampenlicht.

Nach Taux bewarb sich auch Anton Bruckner zweimal vergeblich um die Leitung des Vereins, 1861 wurde ihm Hans Schläger, 1868 Otto Bach vorgezogen. Erste Tendenzen, Dom-Musikverein und Mozarteum zu trennen, konnten von Erzbischof Maximilian Josef von Tarnóczy noch eingedämmt werden, allerdings verfolgte die am 16. Oktober 1880 gegründete Mozarteum-Stiftung hartnäckig das Ziel, mit einem eigenständigen Mozarteum zu fusionieren und eine Hochschule zu Ehren Mozarts einzurichten.

Am 1. Jänner 1881 kam es zur Auflösung des Dommusikvereins und Mozarteums und zur Übernahme des Mozarteums durch die Mozarteum-Stiftung.

Der Dommusikverein bestand nach der Trennung als eigenständiger Verein weiter und widmete sich nun ganz der Kirchenmusik. 1941 wurde er im Zuge der Liquidierung aller kirchlichen Vereine von den Nationalsozialisten aufgelöst.

Heute existieren im Rahmen der Dommusik die Salzburger Domkapellknaben, der Salzburger Domchor und das Orchester der Salzburger Dommusik.

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Quelle ANNO, Neue Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 12. Jänner 1857, Seite 1: Gründungsdatum und Schreibweise
  2. ANNO,Jahrbücher des deutschen National-Vereins für Musik und ihre Wissenschaft, Ausgabe 12. August 1841, Seite 8