Hans Schläger

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Hans Schläger (* 5. Dezember 1820 in Feldkirchen, Oberösterreich[1]; † 17. Mai 1885 in der Stadt Salzburg) war Komponist und einer der ersten Chefdirigenten des Mozarteum-Orchesters.

Leben

Johann Schläger war der Sohn des gleichnamigen Feldkirchner Lehrers, der ihm Violin- und Gesangsunterricht erteilte. 1812 wurde er Sängerknabe im Stift St. Florian bei Linz ein, wo er auch Violinunterricht erhielt. In Linz besuchte 1836 bis 1868 er einen Lehrer-Vorbereitungskurs und unterrichtete dann zunächst in Regau, dann als Hilfslehrer an der Volksschule St. Florian. Als er 1845 nach Wien ging, löste ihn Anton Bruckner in St. Florian ab. In Wien studierte Schläger bei Hofkapellmeister Gottfried Preyer, der zu dieser Zeit auch Direktor des Konservatoriums der Gesellscahft für Musikfreunde in Wien war.

Von 1851 bis 1854 war Schläger Professor für Gesang an der 1849 gegründeten Akademie der Tonkunst, wurde dann Chormeister des Wiener Männergesangsvereins. In Nachfolge des überraschend verstorbenen Alois Taux (* 1817; † 1861) wurde er am 1. November 1861]] Leiter des Salzburger Dom-Musik-Verein und Mozarteums, seines Zeichens Vorgängerverein des Mozarteums. Für diese vakante Position hatte sich auch Anton Bruckner beworben, Schläger wurde ihm jedoch vorgezogen.

Am 18. April 1866 brachte der Dirigent Schläger die Solistin Clara Schumann für ein Konzert nach Salzburg, weitere hochkarätige Solisten seiner Zeit taten es ihr gleich.

1868 heiratete Schläger Paulina, geborene Gräfin von Zichy, verwitwete Freiin von Oldershausen (* 14. Jänner 1836 in Palota, slowakisch Palota, Ungarn; † 17. Mai 1890 in Wien) kündigte seine Stellung in Salzburg zum 1. Mai 1868 und hielt sich seitdem wechselnd in seiner Schallmooser Villa und in Ungarn auf und komponierte.

Der Komponist Schläger brachte in Salzburg zwei Opern zur Uraufführung, Heinrich und Ilse (1869), eine Oper im Wagner-Stil, und Hans Heidekuckuck (1873), beide nachdem er am 1. Mai 1868 als Chefdirigent des Mozarteum-Orchesters wieder ausgeschieden war. Eine dritte Oper, Die Prophezeiung (1882), wurde nur bruchstückweise in Salzburg aufgeführt.

Seine Kompositionen umfassen auch Kirchenmusik, sinfonische Werke und Lieder.

Schlägers frühzeitiges Ausscheiden wurde von ihm offiziell mit seiner anstehenden Hochzeit begründet, er dürfte aber vor allem mit den bescheidenen Mitteln des Orchesters unzufrieden gewesen sein. Nach der Aufgabe seiner öffentlichen Stellung widmete er sich den Salzburger Musikfesten und der Mozartbewegung. Unter anderem wirkte er an der Herausgabe sämtlicher Werke Mozarts durch Breitkopf & Härtel mit.

Ehrungen

Seit 1856 war er Ehrenmitglied der Salzburger Liedertafel.

Nach Hans Schläger ist die Schlägergasse im Salzburger Stadtteil Gneis benannt. Sie mündet pikanterweise in die Tauxgasse, die nach seinem Vorgänger benannt ist.

Quellen