Josef Hilzensauer: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. November 2019, 16:37 Uhr
Medizinalrat Josef Hilzensauer (* 17. Oktober 1837 in Saalfelden; † 1. November 1923 ebenda) aus der Familie Hilzensauer war praktischer Arzt, Chirurg, Augen-, Bahn-, Knappen- und Gerichtsarzt sowie Ehrenbürger der Marktgemeinde Saalfelden.
Leben
Josef Johann Hilzensauer wurde am 17. Oktober 1837[1] als Sohn des Gemeindearztes und Chirurgen Josef Martin Hilzensauer (* 11. November 1792; † 17. Februar 1856) und dessen zweiter Frau Maria geborene Mayr (* 23. März 1808; † 4. Jänner 1869) in Saalfelden geboren. Seine Ausbildung erhielt er an der k.k. chirurgisch-medizinischen Lehranstalt zu Salzburg. Zusätzlich absolvierte er 1857 einen dreimonatigen Geburtshilfekurs beim berühmten Gynäkologen Univ.-Prof. Dr. Carl Braun (ab 1872 Ritter von Fernwald) an der I. Geburtshilflichen Universitätsklinik in Wien. Nach dem frühen Tod seines Vaters musste er sich mit der Ausbildung beeilen und übernahm sofort nach seiner am 11. Jänner 1858 erfolgten Diplomierung zum Wundarzt und Geburtshelfer dessen Praxis in Saalfelden. 1875 wurde er darüber hinaus Bahnarzt, später auch Knappen- und Gerichtsarzt. Er erwarb sich zudem als Augenarzt hohes Ansehen im In- und Ausland und bekämpfte erfolgreich die gefährliche Bindehautentzündung der Neugeborenen. Auch gelang es ihm die sanitären Verhältnisse im damaligen Markt und Land Saalfelden nachhaltig zu verbessern. Er war bekannt dafür, arme Mitbürger gratis zu behandeln, weshalb er ungemein beliebt war. Neben seiner Tätigkeit als Mediziner widmete er sich auch dem öffentlichen Leben. Fast zwei Jahrzehnte war er im Gemeindeausschuss sowie 17 Jahre lang Mitglied des Ortsschulrates und in den 60er und 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts Obmann und Schriftführer der landwirtschaftlichen Filiale. Seit 1911 litt er auf einem Auge an Netzhautablösung, weshalb er 1912 aufgrund der Verschlechterung seines Sehvermögens die Bahnarztstelle abgab. Auf dem anderen Auge hatte er zuletzt grauen Star. Abgesehen von zwei kurzen Urlauben war er insgesamt mehr als 63 Jahre als praktischer Arzt in Saalfelden tätig, bevor er 1921 bettlägerig wurde. Er verstarb schließlich am 1. November 1923[2] in seinem Haus.
Familie
Josef Hilzensauer verehelichte sich am 22. Oktober 1867[3] in der Pfarrkirche Saalfelden mit Maria Rottmayr (* 16. Mai 1848, † 27. Dezember 1916), die eine Tochter des Lederermeisters Josef Rottmayr (* 1808, † 1880) und der Susanna geborene Bacher (* 1815, † 1853) war. Ihr Vater war zudem von 1854 bis 1861 Bürgermeister von Saalfelden. Das Paar hatte insgesamt elf Kinder, drei Töchter und acht Söhne, von denen Hans (* 1870, † 1903) und Leo (* 1872, † 1904) wiederum den Arztberuf ergriffen. Beide verstarben innerhalb von 25 Tagen um den Jahreswechsel 1903 auf 1904 in Niedernsill.
Ehrungen
Er war Besitzer des goldenen und silbernen Verdienstkreuzes mit der Krone.[4] Er erhielt das silberne 1898[5] und das goldene Verdienstkreuz mit der Krone im Jahre 1908.[6]
Die Ehrenbürgerschaft wurde ihm von der Marktgemeinde Saalfelden anlässlich seines 50-jährigen Berufsjubiläums durch den Bürgermeister Josef Eberhart am 18. März 1908 verliehen. Die Verleihung lief dem Wunsch des Geehrten nach ganz ohne Feierlichkeiten ab.[7] 1921 erhielt er von Bundespräsident Dr. Hainisch den Titel eines Medizinalrates.[8]
Auf Grund seiner vielfältigen Verdienste um das Gemeinwohl von Saalfelden existiert heute noch die Hilzensauergasse, die nachweisbar seit dem Jahre 1907[9] so heißt.
Quellen
- ↑ Taufbuch der Pfarre Saalfelden, Band IX, S. 90.
- ↑ Sterbebuch der Pfarre Saalfelden, Band XI, S. 298.
- ↑ Trauungsbuch der Pfarre Saalfelden, Band V, S. 61.
- ↑ Salzburgischer Geschäfts-, Volks- und Amts-Kalender für das Jahr 1913. Wichtige gesetzliche Bestimmungen für den öffentlichen Verkehr. 41. Jg. Salzburg (Mayr) 1913.
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 3. Dezember 1898, Seite 2
- ↑ Quelle ANNO, Volksfreund, Ausgabe vom 5. Dezember 1908, Seite 2
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 22. März 1908, Seite 10
- ↑ Quelle ANNO, (Linzer) Tages-Post, Ausgabe vom 11. April 1921, Seite 4
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 17. Jänner 1907, Seite 3
