Trachtenmusikkapelle Aigen
Die Trachtenmusikkapelle Aigen wurde 1845 als 25. Musikkapelle des Landes Salzburg vom damaligen Domherrn Karl Stolz in Aigen gegründet.
Geschichte
Die Trachtenmusikkapelle wurde bereits 1845 gegründet. Damit zählt sie zu den ältesten Blasmusiken des Landes. Schließlich habe es vorher noch gar keine böhmischen Blasinstrumente gegeben, erzählt Kapellmeister Sepp Radauer: "Graf Schwarzenberg gab den Bauernburschen am Gaisberg diese hochwertigen Instrumente, um für die Gäste im Schloss Aigen zu musizieren."
Von den Anfängen gibt es noch das Kassenbuch aus dem Jahre 1891. Unterbrochen wurde die Geschichte nur durch den Ersten Weltkrieg.
Am m Sonntag, 26. Juni 1949, feierte die Musikkapelle Aigen ihren hundertjährigen Bestand mit einem Musikertreffen. Nach der Feldmesse um 10 Uhr und offiziellen Ehrungen fanden von 12 bis 15 Uhr Ehrenspiele verschiedner Kapellen statt mit einem Gesamtspiel als Ausklang. Bereits am Samstag, 25. Juni, gab die Stadtmusikkapelle Schwaz (Tirol) von 17 bis 18 Uhr im Mirabellgarten und von 20 bis 23 Uhr im Stieglkeller ein Gastkonzert.
2007 zählte die Trachtenmusikkapelle 46 aktive Musiker, vier Altmusiker, drei Marketenderinnen, zwei Ehrenmitglieder und 18 Musiker in Ausbildung.
Vom 1. bis 3. Juli 2022 feierten die Trachtenmusikkapelle und Prangerstutzenschützen Aigen gemeinsam ihr 175-jähriges Bestehen. Das seltene Doppelfest spiegelt das generationenübergreifende Miteinander am Gaisberg.
Sepp Radauers Großvater war bereits Obmann, sein Vater hat das 150-Jahr-Fest ausgerichtet. Und die eigenen Kinder sind auch bereits in der TMK aktiv. Zum "175er" ist der markante Klang auf einer neuen CD zu erleben. Während das 175-Jahr-Fest coronabedingt auf 2022 verschoben wurde, nutzten die Aigner Musiker die Corona-Zeit zur Aufnahmetätigkeit. Von klasssichen Operettenklängen eines Franz Lehár bis zu Joe Zawinuls Jazz-Welthit "Mercy, Mercy, Mercy" spannt sich ein vielfältiger Bogen. "Wir spielen nicht nur Tanzlmusi, sondern auch Big Band", sagt Sepp Radauer. Beim Festakt am Samstag nahe des Campingplatzes ertönt auch die "Aigner Festmesse" des Salzburger Komponisten Shane Woodborne. Die Feierlichkeiten begannen am Freitag in Form einer Trachtenrock-Nacht mit den "Sumpfkröten". Dafür wurde im nahen Elsbethen ein Festzelt für 2 000 Personen errichtet, das während der drei Festtage unzählige Schützenvereine und Musikkapellen beheimaten wird.
Kapellmeister
- 1845–1845: Karl Stolz
- 1845–1848: Johann Kohlseisen
- 1848–1852: Josef Wörnhart
- 1852–1862: Johann Hell
- 1862–1865: Josef Müller
- 1865–1868: Andreas Oberhofer
- 1868–1890: Johann Stranzinger
- 1890–1900: Josef Elsenhuber
- 1900–1903: Josef Anzenbacher
- 1903–1906: Mathias Karl
- 1906–1913: Josef Reiter
- 1913–1914: Mathias Karl (erneut)
- 1914–1920 Einstellung des Vereinslebens
- 1920–1924: Josef Reiter (erneut)
- 1924–1928: Josef Anzenbacher (erneut)
- 1928–1950: Josef Hulan
- 1950–1951: Franz Elsenhuber
- 1951–1954: Karl Merhaut
- 1954–1959: Franz Hulan
- 1959–1963: Hans Fagerer
- 1963–1989: Josef Lienbacher
- 1989–2006: Josef Radauer junior
- 2006–2007: Matthias Gerl junior
- 2007–2015: Johann Giovanni Kastenhuber
- seit 2015: Christoph Brunauer
Obmänner
- 1950–1970: Franz Lackner
- 1970–1988: Josef Radauer senior
- 1988–1996: Franz Strobl
- 1996–2009: Johann Ebner
- 2009–2013: Martin Ebner
- 2013–2017: Johann Ebner (erneut)
- 2017–: Johannes Ziller
Quellen
- www.sn.at, 30. Juni 2022
- ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 18. Juni 1949, Seite 8