Stubachtal


Das Stubachtal ist ein südliches Seitental der Salzach im Oberpinzgau.
Geografie
Es befindet sich im südlichen Gemeindegebiet von Uttendorf in den Hohen Tauern. Es reicht von Köhlbichl bis Schneiderau und hat eine Länge von etwa zehn Kilometern. Im Süden erhebt sich die Granatspitzgruppe mit dem Stubacher Sonnblick als höchsten Gipfel (3 088 m ü. A.). An der südöstlichen Gemeindegrenze zu Osttirol und Kärnten befinden sich die Hohe Riffl (3 338 m ü. A.), der Johannisberg (3 453 m ü. A.)und das Eiskögele (3 426 m ü. A.).
Die Gletscher sind seit dem 19. Jahrhundert auch in diesem Tal stark zurück gegangen und liegen heute über 2 100 m ü. A.. Es sind dies u. a. das Sonnblick-, das Ödenwinkel-, die beiden Rifflkeese, das Rifflkar-, das Kleineiser-, das Schwarzkarl- und das Maurerkees.
Es wird als eines der landschaftlich schönsten und vielseitigsten Tauerntäler beschrieben. Bereits 1916 berichtet der Salzburger Rechtsanwalt und Landeshauptmann-Stv. Dr. August Prinzinger, zwar mächtigere Gebirgsformen und Gletscher gesehen zu haben, aber kaum schönere, daher war es für ihn nahe liegend, dass die Errichtung eines Nationalparks von diesem Tal ausgehen sollte.
Auch der bekannte Kunstmaler Rudolf Ferbus aus Zell am See schreibt in seinem Buch "Pinzgauer Spaziergang", einer malerischen Reise bis in den Nationalpark Hohe Tauern, von einer beinahe gewalttätigen Schönheit rund um den Weißsee.
Der Gletscherlehrweg Ödenwinkelkees befindet sich im Ödenwinkel im Stubachtal.
Nationalpark Hohe Tauern
Die südöstlichen Teile des Tales, die sich erhebende Bergkette von Norden nach Süden zum angrenzenden Kapruner Tal, sind Teil der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern. Ebenso im Südwesten die Bergkette von Norden nach Süden zwischen dem westliche Dorfer Öd und dem östlichen Enzingerboden (die Hochgebirgsstauseen zählen ebenfalls nicht zur Nationalpark-Kernzone)
Ganz im Süden des Gemeindegebiets unweit des Alpenhauptkamms befindet sich die Rudolfshütte, die seit 2004 als Berghotel Rudolfshütte geführt wird. Die Rudolfshütte beherbergt die zweithöchstgelegene Wetterstation im Land Salzburg.
Fauna
Das Stubachtal ist Brutgebiet des Steinrötels.
Gewässer
Das Stubachtal wird von der Stub-Ache entwässert. Eine kleine Attraktion ist der Schrabachfall, der durch den rechtsufrig in die Stub-Ache einmündenden Schrabach gebildet wird.
Geologie
Überall gibt es Hinweise auf eiszeitliche Vergletscherungen. Geologisch finden sich verschiedenste Gesteinsformationen wie dunkle Phyllite, Dolomit, Kalkglimmerschiefer oder Gneis.
Mineralien
Um 1918 löste sich vom Totenkopf ein riesiger Bergsturz, dessen Material auf dem flachen Gletscherausläufer des Rifflgletschers zu liegen kam. Das Gestein besteht aus peridotreichen Serpentiniten, in denen bisher über 100 Mineralien nachgewiesen werden konnten. Am bekanntesten sind die grünen Olivine, die sonst im gesamten Alpenraum nicht in der hier vorgefundenen Qualität anzutreffen sind. Auch die rhombendodekaedrischen Magnetite, die teils mehr als faustgroß auftreten, und auch die in diesem Fundbereich vorkommenden gelben und oft säuligen Apatite sind gesuchte Mineralien.
Bergsturz bei Innerwiesen 1798
Im Jahre 1798 brach südöstlich von Innerwiesen, gegenüber der Geierwand, ein Bergsturz von einer rechtsufrigen Felswand (Nesslachwand[1] oder Eßlachwand[2]?) ins Tal und verlegte die Straße in die Schneiderau.[2][3]
Energiegewinnung
Im Stubachtal liegen die ÖBB-Wasserkraftwerke Uttendorf, Schneiderau und Kraftwerk Enzingerboden, die zur Kraftwerksgruppe Stubachtal gehören.
Besiedlung
Durch die Erschließung für die Energiegewinnung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stieg die Bevölkerung von 276 Personen (1923) auf 582 (1951). Der Enzingerboden wurde so zu einer Dauersiedlung, in der sogar eine eigene Schule eingerichtet wurde.
Bilder
Stubachtal – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quellen
- www.uttendorf.com
- www.nationalpark.at
- aeiou Österreich
- Seefeldner, Erich: Salzburg und seine Landschaften, eine geographische Landeskunde, Verlag "Das Bergland-Buch", Salzburg, 1961