ÖBB Seilbahn Weißsee

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Begriffsklärung
Dieser Artikel behandelt die ehemalige ÖBB Seilbahn Weißsee. Die parallel zu dieser Seilbahn bestehende, für die Allgemeinheit benutzbare Weißsee Gletscherbahn wird in einem eigenen Artikel behandelt.
Links im Bild die Bergstation der ÖBB-Seilbahn Weißsee mit dem angebauten Ausstellungsgebäude im Vordergrund, in der Mitte die Bergstation der Weißsee Gletscherbahn, rechts das Berghotel Rudolfshütte.

Die ÖBB Seilbahn Weißsee ist eine Aufstiegshilfe, die parallel zur Weißsee Gletscherbahn vom Enzingerboden im Stubachtal hinauf zum Stausee Weißsee führt.

Seilbahn

Diese Seilbahn führt zunächst leicht südöstlicher Richtung hinauf zum Tauernmoossee. Von dort wieder in leicht südwestlicher Richtung zum Stausee Weißsee, wo sie neben der Weißsee Gletscherbahn Bergstation ihre eigene Bergstation hat.

Geschichte

Die Seilbahn war in den Jahren 1948 bis 1951 gebaut worden und löste eine einfachere Materialseilbahn ab. Mit dem Bau der Kraftwerksgruppe Uttendorf hatten die ÖBB ja schon 1926 begonnen. Bis zum Tauernmoossee auf rund 2 000 Metern Seehöhe bei der Mittelstation der Seilbahn legte man auch einen Güterweg an, der aber nur im Sommer befahrbar ist. Für den Rest des Jahres und den oberen Teil der Anlagen mit dem Weißsee (2 250 m ü. A.) war die Seilbahn die einzige Möglichkeit, dorthin zu gelangen und Material zu liefern. Vier Personengondeln und sechs Lastengondeln, die bis zu zwei Tonnen transportieren können, gibt es. Als letzte Alternative - etwa wenn die Bahn wegen Sturms nicht fahren konnte - blieb der Fußweg - und im Winter die Tourenski.

Bis 1982 war die Bahn die einzige öffentliche Seilbahn der ÖBB. Auch Bergsteiger und Skifahrer wurden Richtung Rudolfshütte am Weißsee transportiert. In den 1950er- und 1960er-Jahren, als dort oben auch im Sommer noch Schnee lag, trainierten die österreichischen Skistars um Toni Sailer und Anderl Molterer auf dem sogenannten Olympiahang südlich des Weißsees. Als die Gemeinde Uttendorf 1982 parallel eine eigene Seilbahn für den Tourismus baute, wurde der öffentliche Verkehr bei der ÖBB-Seilbahn eingestellt. Sie musste aber aus betrieblichen Gründen erhalten werden und stets fahrbereit sein.

Die legendäre Werksseilbahn der ÖBB zum Weißsee in Uttendorf hatte 2023 ausgedient. Am 31. August soll sie zum letzten Mal fahren. Dann ersetzt sie ein rund 9,5 Kilometer langes Tunnelsystem, das im Zuge der Errichtung des ÖBB-Pumpspeicherkraftwerks Tauernmoos in den Berg gesprengt wurde. Der Betriebsleiter der Bahn Bernhard Buchholzer (45) sagt, das neue Tunnelsystem sei betrieblich eine große Erleichterung. Dennoch spiele bei ihm Wehmut mit, dass die Bahn wegkomme. Er ist schon als Kind mitgefahren, weil auch sein Vater beim ÖBB-Kraftwerk beschäftigt war. Nach einer Lehre zum Installateur und einigen Berufsjahren fing er 2008 selbst bei den ÖBB an. Buchholzer sagt, die Mittelstation und die Stützen würden abgebaut und die Flächen der Natur zurückgegeben. "Was mit der Talstation und der Bergstation bei der Rudolfshütte passiert, wissen wir noch nicht."

Die Bauarbeiten für das Kraftwerk und das Tunnelsystem haben 2020 begonnen und sollen 2025 abgeschlossen werden, sagt Projektleiter Christian Höss. Es sei das erste Pumpspeicherwerk der ÖBB. Damit könne man die starken Schwankungen beim Stromverbrauch ausgleichen. Die ÖBB brauchen in den Stoßzeiten in der Früh und am Abend am meisten Strom. Der Vortrieb bei den Tunneln ist bereits abgeschlossen. Demnächst werden die Fahrbahnen betoniert. Das Tunnelsystem wird in Zukunft auch von den Einsatzkräften und die Versorgung der Rudolfshütte genützt. Die restliche Bauzeit bis 2025 wird am eigentlichen Kraftwerk mit den Maschinen gebaut. Es wird mit zwei Turbinen eine Leistung von 170 Megawatt liefern. Die Gesamtkosten betragen 360 Mill. Euro.

Quelle

Einzelnachweis