Johannes Reichelt
Hannes Reichelt (eigentlich: Johannes Reichelt [1]) (* 5. Juli 1980 in Altenmarkt im Pongau) ist ein Salzburger Skirennläufer, der für den SC Radstadt startet.
Karriere
Hannes Reichelt besuchte nach der Hauptschule in Radstadt die Skihandelsschule Schladming und schloss den HAK-Aufbaulehrgang 2002 mit der Matura ab. In 65 Weltcuprennen stand er bislang (Stand: Anfang 2008) sechs Mal am Podium. Seit 1999 gehört er dem ÖSV an und arbeitete sich über den Europacup langsam an das Weltcup-Team heran. Bereits bei seinem zweiten Weltcupeinsatz fuhr er am 20. Dezember 2002 beim Super-G von Gröden auf den 2. Platz. 2005 gewann er die Europacup-Gesamtwertung und sicherte sich damit einen Fixplatz im Weltcup, der ihm am 1. Dezember 2005 in Beaver Creek (Colorado, USA) auch den Sieg im Super-G ermöglichte. Am 20. Jänner 2006 stand er im Super-G von Kitzbühel wieder auf dem Podium. 2003 und 2006 gehörte Reichelt zu den Top 5 Super-G-Fahrern des Weltcups.
Am 3. Dezember 2007 konnte er seinen Super-G-Sieg in Beaver Creek wiederholen und erreichte im RTL von Adelboden (CH) am 5. Jänner 2008 als bester Österreicher Rang 3. Am 23. Februar 2008 gewann er in Whistler Mountain (CAN) erstmals einen Riesentorlauf.
Mit einem Sieg im Super-G beim Weltcup-Finale in Bormio (ITA) am 13. März 2008 gewann er überraschend die kleine Kristallkugel in dieser Disziplin. Reichelt lag letztendlich nur einen Punkt vor Didier Cuche aus der Schweiz, der im letzten Rennen ohne Punkt geblieben war.
Die Saison 2009 war gekennzeichnet von zahlreichen Ausfällen. Einzig im Riesenslalom von Alta Badia (Südtirol) im Dezember 2008 erreichte er mit Platz 3 ein achtbares Resultat. Zum Abschluss der Saison errang Reichelt aber noch die Österreichischen Meistertitel in RTL und Super-G.
2010 war für Reichelt eine durchwachsene Saison: drei Top-10-Platzierungen, darunter Rang 2 beim Super-G in Kvitfjell (N) im März, standen auch zahlreiche Ausfälle und unterdurchschnittliche Leistungen gegenüber.
Mit einem Sieg im Super-G von Hinterstoder, dem letzten vor der WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen (D), qualifizierte sich Hannes Reichelt für seine dritte Weltmeisterschaft.
Sieben Podestplätze in der Saison 2012 waren Reichelts beste Ausbeute seit dem Gewinn des Super-G-Weltcups 2008. Zwar war in diesem Winter kein Sieg darunter, den holte er aber in der Saison 2013 nach, als er in Bormio seine erste Weltcupabfahrt gewann. Insgesamt reichte es im WM-Winter zu vier Podestplätzen und zur Teilnahme an der Ski-WM in seiner engeren Heimat Schladming. Am 25. Jänner 2014 siegte Reichelt in Kitzbühel.
Großereignisse
Hannes Reichelt nahm bislang an drei Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen von Turin 2006 und Vancouver 2010 teil. Bei Olympia belegte er 2006 im Super-G Rang 10, bei der WM in St. Moritz 2003 schied er im Super-G ebenso aus wie vier Jahre später in Åre im RTL. Die Super-G-Qualifikation verlor er gegen den späteren Medaillengewinner Fritz Strobl, 2010 kam er als Ersatzmann nicht zum Einsatz.
Bei der WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen errang Reichelt am 9. Februar 2011 im Super-G die Silbermedaille. Eine Woche später zog er sich bei einem Trainingssturz vor dem Riesentorlauf eine Gelenksprellung im linken Knie zu und musste seinen letzten WM-Start absagen.
2013 schied er bei der Heim-WM in der Abfahrt, in der er zum Favoritenkreis gezählt hatte, aus. Im Super-G belegte er den undankbaren vierten Platz.
Für die Olympischen Spiele 2014 musste Reichelt nur zwei Tage nach seinem Abfahrtssieg von Kitzbühel absagen. Grund war ein Bandscheibenvorfall.
Bei den Weltmeisterschaften in Vail, Beaver Creek (USA) errang Hannes Reichelt am 5. Februar 2015 die Goldmedaille im Super-G.
Auszeichnungen
Am 26. Juni 2015 wurde Reichelt in Seefeld in Tirol vom Österreichischen Ski-Verband mit dem "Großen Goldenen Sportehrenzeichen" ausgezeichnet[2].
Seine größten Erfolge
Übersicht
- 1x Disziplinenwertung Super-G (2008)
- 1x Goldmedaille Super-G (2015), Weltmeisterschaft
- 1x Silbermedaille Super-G (2011), Weltmeisterschaft
- 13 Weltcupsiege
- 41 Podiumsplätze im Weltcup
- 13 Europacupsiege
- 5x Österreichischer Meister (2003, 2006, 2009, 2011)
Seine Erfolge im Detail
Weltmeisterschaften
| Platz | Datum | Ort | Disziplin | Nation |
|---|---|---|---|---|
| 2. | 09.02.2011 | Garmisch-Partenkirchen | Super-G | GER |
| 16. | 12.02.2011 | Garmisch-Partenkirchen | Abfahrt | AUT |
| 4. | 06.02.2013 | Schladming | Super-G | AUT |
| 1. | 05.02.2015 | Vail / Beaver Creek | Super-G | USA |
| 13. | 07.02.2015 | Vail / Beaver Creek | Abfahrt | USA |
| 10. | 08.02.2017 | St. Moritz | Super-G | SUI |
| 17. | 12.02.2017 | St. Moritz | Abfahrt | SUI |
Olympische Winterspiele
| Platz | Datum | Ort | Disziplin | Nation |
|---|---|---|---|---|
| 10. | 18.02.2006 | Sestriere/Turin | Super-G | ITA |
Weltcup 2002/2003
| Platz | Disziplin | Ort | Nation |
|---|---|---|---|
| 2. | Super-G | Gardena / Gröden | ITA |
| 3. | Super-G | Lillehammer | NOR |
Weltcup 2005/2006
in chronologischer Reihenfolge
Weltcup 2007/2008
in chronologischer Reihenfolge
Disziplinenwertung Super-G Weltcup 1. Platz mit 341 Punkten
Weltcup 2008/2009
in chronologischer Reihenfolge
|
Weltcup 2009/2010
in chronologischer Reihenfolge
|
Weltcup 2010/2011
in chronologischer Reihenfolge
|
Weltcup 2011/2012
in chronologischer Reihenfolge
Weltcup 2012/2013
in chronologischer Reihenfolge
Weltcup 2013/2014
in chronologischer Reihenfolge
Weltcup 2014/2015
in chronologischer Reihenfolge
|
Weltcup 2015/2016
in chronologischer Reihenfolge
Weltcup 2016/2017
| Platz | Disziplin | Ort | Nation |
|---|---|---|---|
| 2. | Super-G | Santa Caterina | ITA |
| 1. | Abfahrt | Garmisch-Partenkirchen | GER |
| 2. | Super-G | Kvitfjell | NOR |
| 1. | Super-G | Aspen | USA |
| Platz | Weltcup | Punkte |
|---|---|---|
| 9. | Gesamt | 556 |
| 2. | Super-G | 303 |
| 6. | Abfahrt | 253 |
Bilder
Johannes Reichelt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quelle
Weblinks
Fußnoten
- ↑ http://www.hannes-reichelt.com/biografie
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 27. Juni 2015 online