Franz Xaver Klaushofer
Franz Xaver Klaushofer (* 29. Februar 1888 in Faistenau; Priesterweihe am 16. Juli 1911; † 13. Jänner 1976 in Faistenau) war Pfarrer und Gründer der Seehamer Prangerstutzenschützenkompanie.
Leben
Franz Xaver Klaushofer kam um 5:30 Uhr mit Hilfe der Hebamme Theres Ebner im Haus Tiefbrunnau 9a (= Mitterdöller, Döllerstraße 13) auf die Welt und wurde um 9:30 Uhr in der Pfarrkirche Faistenau getauft. Sein Vater war der Mitterdöllerbauer Paul Klaushofer,[1] seine Mutter hieß Maria Klaushofer, geb. Moser.[2] Diese war eine Tochter der ledig gebliebenen Mitterdöllerbäuerin Theres Moser. Getauft wurde Franz Xaver von Pfarrer (1887–1893) Raimund Ruetz, sein Taufpate war der vom Oberdöller, Tiefbrunnau 10 (= Döllerstraße 16), stammende Kooperator Franz Klaushofer[3] (* 1856; † 1935), der sich bei der eigentlichen Taufe durch Georg Klaushofer vertreten ließ.[4]
Franz Xaver Klaushofer war der Älteste von zwölf Kindern. Er besuchte nach der Volksschule in der Tiefbrunnau das Erzbischöfliche Privatgymnasium Borromäum in Salzburg. Danach trat er in das Salzburger Priesterseminar ein und empfing am 16. Juli 1911 von Johannes Baptist Katschthaler die Priesterweihe.
Wie üblich musste er in den ersten Jahren seines Priestertums die verschiedensten Stellen in der Erzdiözese antreten. So war er
- Kooperator in Großarl,
- Pfarradministrator in St. Martin am Tennengebirge,
- 1915 Pfarrprovisor in der Pfarre Aurach bei Kitzbühel,
- Kooperator in Altenmarkt im Pongau,
- 1919 Pfarrprovisor in Krispl,
- Kooperator in der Pfarre Kirchdorf in Tirol,
- von 1929 bis 1933 Pfarrer von Weißbach bei Lofer.
- Ab 1933 wirkte er für längere Zeit als Pfarrer seiner Heimatgemeinde Faistenau,
- 1934 dazu noch kurzzeitig als Pfarrprovisor von Seekirchen.
1938
Pfarrer Klaushofer war als Mitglied der Vaterländischen Front beim Aufbau des Ständestaates beteiligt gewesen und vermutlich deswegen dem Nazi-Regime verdächtig.[5]
Sozusagen auf dem „Weg zum Anschluss“ erschien am 20. Februar 1938 im Salzburger Volksblatt ein Schmähartikel über ihn. Wie die SC später berichtete, wurde ihm dieser, anonym als „Gratulation“ zum 50. Geburtstag und mit einem Hakenkreuz versehen, zugeschickt.[6] Im Herbst 1938 wurde er verhaftet und neun Monate im Salzburger Polizeigefängnis festgehalten. Im August 1939 verhängte der Faistenauer NSDAP-Bürgermeister (1938–1942) Matthias Ebner (Oberhöfernbauer) aus politischen Gründen über ihn ein dauerhaftes Betretungsverbot seiner Heimat- und Pfarrgemeinde. Der Bürgermeister verbat ihm sogar, am Begräbnis seiner Mutter teilzunehmen, die am 27. Juni 1941 vom Faistenauer Pfarrer Franz Laimböck ausgesegnet und beigesetzt wurde.
nach 1940
Vorübergehend war er dann in der Pfarre Berndorf bei Salzburg tätig, bis er am 9. Oktober 1939 als Pfarradministrator die Pfarre Seeham übernehmen konnte, in der er ab 6. November 1945 bis kurz vor seinem Tod als Pfarrer wirkte.
Er starb in seiner Heimatgemeinde Faistenau, wo er die letzten Lebensmonate bei seiner Schwester, im Haus Lidaun 22, verbrachte.
Klaushofers besondere Leidenschaft galt auch der Jagd. Alljährlich las er für die Flachgauer Jägerschaft die Hubertusmesse.
Besondere Bekanntheit erlangte er aber für sein Wirken für das Schützenwesen in seiner Heimat. 1964 war er maßgeblich an der Gründung des Seehamer Prangerstutzenschützenvereins beteiligt. Ein besonderes Anliegen war ihm die richtige Handhabung der Böller, er erteilte dazu Schießunterricht, zu dem die Teilnehmer auch aus benachbarten Kompanien kamen.
Ehrungen
Die Seehamer F. X. Klaushofer Prangerschützen-Kompanie Seeham ernannte ihn zu ihrem Ehrenhauptmann.[7]
Als Anerkennung seiner Persönlichkeit im Schützenwesen wurde die Franz-Xaver-Klaushofer-Medaille geschaffen; sie wird besonders verdienten Schützen verliehen.
In Würdigung seiner Verdienste verlieh ihm die Gemeinde Seeham ihre Ehrenbürgerschaft.
Quellen
- Homepage des Landes Salzburg
- Rupertusblatt
- RES (Regesta Ecclesiastica Salisburgensia), Eintrag Klaushofer, Franz Xaver (1888-1976)
Weblinks
- Artikel von Dr. Hemma Ebner über das Leben und Wirken von Pfarrer F.X. Klaushofer im Rupertusblatt
- Veröffentlichung in der Salzburger Landeskorrespondenz zum Gedenken an Pfarrer Franz Xaver Klaushofer
- Auszug aus der Seehamer Schützenchronik mit einem Bild von Franz Xaver Klaushofer
- Bericht über Franz X. Klaushofer
Fußnoten
- ↑ Paul Klaushofer, * 30. Jänner 1859; † 18. März 1955
- ↑ Maria Moser, * 16. März 1868; † 24. Juni 1941
- ↑ AES, Taufbuch Faistenau 1844 – 1865, TFBV, S. 109. Siehe [1], aufgerufen am 24. März 2018.
- ↑ AES, Taufbuch Faistenau 1886 – 1921, TFBVII, S. 21. Siehe [2], aufgerufen am 24. März 2018
- ↑ Hubert Stock: »… nach Vorschlägen der Vaterländischen Front«. Die Umsetzung des christlichen Ständestaates auf Landesebene, am Beispiel Salzburg. Wien / Köln / Weimar 2010, S. 138.
- ↑ NS-Agitation gegen Pfarrer von Faistenau. Zum 50. Geburtstag von Pfarrer Franz Klaushofer erschien im Salzburger Volksblatt ein „Schimpfartikelchen“, in dem ihm verschiedenste Verfehlungen nachgesagt wurden. Dieser wurde ihm anonym, mit einem Hakenkreuz versehen, zugesandt. Siehe: [3] S. 93.
- ↑ Siehe: F. X. Klaushofer Prangerschützen-Kompanie Seeham
| Vorgänger |
Pfarrer von Weißbach bei Lofer 1929–1933 |
Nachfolger |
| Vorgänger |
Pfarrprovisor von Krispl 1919 |
Nachfolger |