| | Nach der Schließung des Gymnasiums in Lienz [[1807]] zog Simon Stampfer zu Fuß mit guten Zeugnissen und entsprechenden Empfehlungsschreiben über den [[Felber Tauern]] nach Salzburg. Da ihm das nötige Schulgeld fehlte, durfte er zwar am Unterricht im Lyceum in Salzburg teilnehmen, wurde aber nicht benotet. Was er zum Leben benötigte, verdiente er sich mit Nachhilfestunden. Aber [[1810]] wurde Simon von Stampfer als Klassenbester auch ohne Schulgeld in den Kreis der ordentlichen Schüler aufgenommen und trat [[1814]] in München (das {{Herzogtum Salzburg|Land Salzburg]] gehörte damals kurzzeitig zu [[Bayern]]) zur Abschlussprüfung für das Lehramtsstudium an. Voraussetzung der Ausübung des Lehramtes war die Bayerische Staatsbürgerschaft, die er aber wegen seines "mäßigen Abschneidens"<ref name="Stampfer">im ''General Urtheil'' der bayerischen Landesprüfungskommission wurde Stampfer nur mit "gut" beurteilt; damit konnte er nicht unterrichten und es wurde ihm die bayerische Staatsbürgerschaft verweigert.</ref> bei der Lehramtprüfung nicht erhielt. Nachhilfelehrer in Salzburg blieb sein Broterwerb. [[1816]] wurde er Hilfslehrer für die Fächer Elementarmathematik, Physik und angewandte Mathematik (ab 1817) am Salzburger [[Lyceum]], am Salzburger Gymnasium unterrichtete er Mathematik, Naturgeschichte, Physik, Latein und Griechisch, ab 1817 bereits Astronomie. | | Nach der Schließung des Gymnasiums in Lienz [[1807]] zog Simon Stampfer zu Fuß mit guten Zeugnissen und entsprechenden Empfehlungsschreiben über den [[Felber Tauern]] nach Salzburg. Da ihm das nötige Schulgeld fehlte, durfte er zwar am Unterricht im Lyceum in Salzburg teilnehmen, wurde aber nicht benotet. Was er zum Leben benötigte, verdiente er sich mit Nachhilfestunden. Aber [[1810]] wurde Simon von Stampfer als Klassenbester auch ohne Schulgeld in den Kreis der ordentlichen Schüler aufgenommen und trat [[1814]] in München (das {{Herzogtum Salzburg|Land Salzburg]] gehörte damals kurzzeitig zu [[Bayern]]) zur Abschlussprüfung für das Lehramtsstudium an. Voraussetzung der Ausübung des Lehramtes war die Bayerische Staatsbürgerschaft, die er aber wegen seines "mäßigen Abschneidens"<ref name="Stampfer">im ''General Urtheil'' der bayerischen Landesprüfungskommission wurde Stampfer nur mit "gut" beurteilt; damit konnte er nicht unterrichten und es wurde ihm die bayerische Staatsbürgerschaft verweigert.</ref> bei der Lehramtprüfung nicht erhielt. Nachhilfelehrer in Salzburg blieb sein Broterwerb. [[1816]] wurde er Hilfslehrer für die Fächer Elementarmathematik, Physik und angewandte Mathematik (ab 1817) am Salzburger [[Lyceum]], am Salzburger Gymnasium unterrichtete er Mathematik, Naturgeschichte, Physik, Latein und Griechisch, ab 1817 bereits Astronomie. |
| − | 1816 erhielt Simon Stampfer die Genehmigung für Einrichtung einer Sternwarte im Turm des [[Schloss Mirabell|Schlosses Mirabell]], wo er verschiedene astronomische und erdkundliche Berechnungen durchführte. Durch den großen [[Stadtbrand Salzburg (rechtes Salzachufer)|Stadtbrand]] [[1818]] wurde jedoch auch der Turm vernichtet. Stampfer hatte jedoch bereits [[1817]] Kontakt mit Pater [[Thaddäus Derfflinger]] von der [[Sternwarte Kremsmünster]] aufgenommen, die ja die Universitätssternwarte der [[Universität Salzburg]] war. Dieser Kontakt war über über den entfernten Verwandten Stampfers, Pater Constantin Stampfer (* [[1750]] in Windisch Matrei; † [[1787]] in [[Kremsmünster]]), der als Benediktinerpater des [[Erzstift St. Peter|Erzstifts St. Peter]] am Gymnasium in Kremsmünster unterrichtete, zustandegekommen. Mit Pater Derfflinger kam es in Folge zu einem länger andauernden Kontakt. Im selben Jahr besucht Stampfer erstmals die Sternwarte in Kremsmünster und konnte erstmals mit den damals modernsten astronomischen Geräten forschen. | + | 1816 erhielt Simon Stampfer die Genehmigung für Einrichtung einer Sternwarte im Turm des [[Schloss Mirabell|Schlosses Mirabell]], wo er verschiedene astronomische und erdkundliche Berechnungen durchführte. Durch den großen [[Stadtbrand Salzburg (rechtes Salzachufer)|Stadtbrand]] [[1818]] wurde jedoch auch der Turm vernichtet. Stampfer hatte jedoch bereits [[1817]] Kontakt mit Pater [[Thaddäus Derfflinger]] von der [[Sternwarte Kremsmünster]] aufgenommen, die ja die Universitätssternwarte der [[Universität Salzburg]] war. Dieser Kontakt war über über den entfernten Verwandten Stampfers, Pater Constantin Stampfer (* [[1750]] in Windisch Matrei; † [[1787]] in [[Kremsmünster]]), der als Benediktinerpater des [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Benediktinerstifts St. Peter]] am Gymnasium in Kremsmünster unterrichtete, zustandegekommen. Mit Pater Derfflinger kam es in Folge zu einem länger andauernden Kontakt. Im selben Jahr besucht Stampfer erstmals die Sternwarte in Kremsmünster und konnte erstmals mit den damals modernsten astronomischen Geräten forschen. |
| | Bereits [[1806]] hatte der österreichische [[Kaiser Franz I.}} eine neue Militär-Triangulation angeordnet. [[1817]] folgte eine Katastral-Vermessung der Monarchie (die 44 Jahre dauerte). Ein bestehender Kontakt zum Leiter dieses Auftrages, Oberst Ludwig August von Fallon, brachte von Stampfer dazu, der in der [[Stadt Salzburg]] astronomische Längengradmessungen für das Dreieck München - Wien - Prag in den Jahren [[1818]], [[1820]], [[1822]] und [[1823]] durchführte. Für diese Messungen wurden jeweils an Punkten in Sichtweite Blickfeuer abgeschlossen. Beispielsweise bei der Vermessung der Achse München - Wien wurden vom [[Untersberg]] solche Blickfeuer (Raketen) in den klaren Nachthimmel geschossen. Diese wurden vom nächsten Messungspunkt erfasst und so konnten die Daten errechnet werden (vereinfachte Erklärung). | | Bereits [[1806]] hatte der österreichische [[Kaiser Franz I.}} eine neue Militär-Triangulation angeordnet. [[1817]] folgte eine Katastral-Vermessung der Monarchie (die 44 Jahre dauerte). Ein bestehender Kontakt zum Leiter dieses Auftrages, Oberst Ludwig August von Fallon, brachte von Stampfer dazu, der in der [[Stadt Salzburg]] astronomische Längengradmessungen für das Dreieck München - Wien - Prag in den Jahren [[1818]], [[1820]], [[1822]] und [[1823]] durchführte. Für diese Messungen wurden jeweils an Punkten in Sichtweite Blickfeuer abgeschlossen. Beispielsweise bei der Vermessung der Achse München - Wien wurden vom [[Untersberg]] solche Blickfeuer (Raketen) in den klaren Nachthimmel geschossen. Diese wurden vom nächsten Messungspunkt erfasst und so konnten die Daten errechnet werden (vereinfachte Erklärung). |