Linzer Gasse: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Linzer Gasse, Seitengasse m. Kapuzinerebergaussicht 020.jpg|thumb|Linzer Gasse u. Geschäfte, Kapuzinerberg]]
Die '''Linzer Gasse''' beginnt in der [[Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechtsufrigen Altstadt]] von [[Salzburg]], am westlichen Ende des [[Kapuzinerberg]]s, nahe der [[Salzach]], vom [[Platzl]] stadtauswärts. Sie führt bis zu jenem Punkt, wo bis [[1894]] das [[Äußeres Ostertor|äußere Ostertor]] und [[Äußeres Linzertor|äußere Linzertor]] standen und die Linzer Gasse heute in die [[Schallmooser Hauptstraße]] mündet.
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[[Datei:Salzburg Kupferstich 1750 Detail Linzergasse.jpg|thumb|historische Ansicht: [[Salzburg (Kupferstich) Johann Friedrich Probst|Probst, Johann Friedrich; Stadtansicht von 1750, Detail Linzer Gasse]]]]
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Die '''Linzer Gasse''' ist eine wichtige Einkaufsstraße in der [[Stadt Salzburg]] und ein ehemaliger Hauptverkehrsweg nach Osten.
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== Verlauf ==
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Sie beginnt in der [[Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechtsufrigen Altstadt]] von Salzburg, am westlichen Ende des [[Kapuzinerberg]]s, nahe der [[Salzach]] und führt vom [[Platzl]] stadtauswärts bis zu jenem Punkt, wo bis [[1894]] das [[Äußeres Ostertor|äußere Ostertor]] und [[Äußeres Linzertor|äußere Linzertor]] standen und die Linzer Gasse heute in die [[Schallmooser Hauptstraße]] mündet.
  
 
==Bedeutung==
 
==Bedeutung==
Sie war die wichtigste Ausfallstraße in Richtung Osten, nach Wien und somit die Verbindung zum Habsburgerreich. Bei vielen der alten Häuser lässt sich deren Chronik bis ins [[14. Jahrhundert|14.]] und [[15. Jahrhundert]] nachverfolgen. Sie wurde zwar [[1818]] auch nicht vom verheerenden Stadtbrand verschont, jedoch wurden die Gebäude wiederhergestellt.
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Sie war die wichtigste Ausfallstraße in Richtung Osten, nach [[Wien]] und somit die Verbindung zum [[Habsburgermonarchie|Habsburgerreich]]. Bei vielen der alten Häuser lässt sich deren Chronik bis ins [[14. Jahrhundert|14.]] und [[15. Jahrhundert]] nachverfolgen. Die Linzer Gasse wurde zwar [[1818]] auch nicht vom verheerenden [[Stadtbrand Salzburg 1818|Stadtbrand]] verschont, jedoch wurden die Gebäude wiederhergestellt.
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„''Von jeher galt die Linzer Gasse mit ihren Handwerksbetrieben und Kaufläden, mit zahlreichen Wirtshäusern und Herbergen und mit ihrem unvergleichlichen Lokalkolorit als die zutiefst, salzburgische' Schwester der eleganten, internationalen [[Getreidegasse]] jenseits des Flusses. Wer einen Drechslermeister, einen Tuchhändler oder Metzger, einen [[Büchsenmacher (Brauch)|Büchsenmacher]] oder Kettenschmied, einen Uhrmacher, Fassbinder oder Kunstschlosser, einen Apotheker und Bader, einen Lebzelter und Wachszieher oder gar einen Glockengießer benötigte, für den war die Linzer Gasse über die Jahrhunderte hinweg die richtige Adresse,''“ schreibt die ''Salzburg Stadtinformation''. Besser kann man den Charakter dieser Gasse auch nicht schildern.
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== Gebäude ==
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Vom Platzl an der Staatsbrücke stadtauswärts nach Nordosten:
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* Nr. 1: Das [[Linzer Gasse 1 (Denkstein-Haus)|Haus Nr. 1]] fällt durch ein originelles Sgraffito auf. Hier stand von [[1415]] bis [[1861]] die alte [[Stadtpfarrkirche St. Andrä|St. Andrä-Kirche]], später beherbergte das anstelle errichtete Gebäude mehrere Kaffeehäuser ([[Café Zeller - Café Koller - Café Lohr]]).
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* Nr. 7: Das Haus Nr. 7 fand bereits im Spitalsurbar von [[1453]] als „''des Pehaim und Chräl Haus von Nürnberg''“ Erwähnung. Die „''Beheim''“ waren ein altes ratsfähiges Geschlecht aus Nürnberg ([[Bayern]]). Aus der ebenfalls von dort stammenden Kaufmannsfamilie „Kräll“ stammte der Salzburger [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Lorenz Kräll]] ab. Seit [[1809]] befindet sich in dem Haus die [[Engel-Apotheke]], deren prominentester Apothekengehilfe für kurze Zeit der [[1887]] in Salzburg geborene Dichter [[Georg Trakl]] war.
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* Nr. 4: Man kommt am ehemaligen [[Hotel Traube]] vorbei (heute Geschäfte und Wohnungen).
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* Nr. 9: Am [[Hotel Gablerbräu]], dem Haus Nr. 9 an der Linzer Gasse, erinnert eine Gedenktafel an den großen Sänger [[Richard Mayr]], der [[1877]] dort zur Welt kam. Gleich gegenüber steht die [[Franziskuspforte]], durch die man auf den [[Kapuzinerberg]] gelangt.
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* Nr. 17: Ein paar Meter weiter, zur Linken, das alte [[Bergerbräuhaus]], später [[Central-Kino]], das auch einmal dem bekannten Salzburger [[Motorsport|Motorradrennfahrer]] [[Max Reheis]] gehörte.
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* Nr. 26: Bekannt ist das [[Cafe Habakuk]]. Sein Name kommt von Arminio Rothstein (* 1927; † 1994), bekannt im Kinderfernsehen des ORF in den [[1960er]]- bis in die [[1990er]]-Jahre als ''Clown Habakuk''.
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* Nr. 27: Das [[Rotenburger-Haus]] von [[Leopold Rotenburger]], einem [[Orgelbauer]] in Innsbruck und Salzburg.
  
''„Von jeher galt die Linzer Gasse mit ihren Handwerksbetrieben und Kaufläden, mit zahlreichen Wirtshäusern und Herbergen und mit ihrem unvergleichlichen Lokalkolorit als die zutiefst,salzburgische' Schwester der eleganten, internationalen [[Getreidegasse]] jenseits des Flusses. Wer einen Drechslermeister, einen Tuchhändler oder Metzger, einen [[Büchsenmacher (Brauch)|Büchsenmacher]] oder Kettenschmied, einen Uhrmacher, Fassbinder oder Kunstschlosser, einen Apotheker und Bader, einen Lebzelter und Wachszieher oder gar einen Glockengießer benötigte, für den war die Linzer Gasse über die Jahrhunderte hinweg die richtige Adresse“,'' schreibt die ''Salzburg Stadtinformation''. Besser kann man den Charakter dieser Gasse auch nicht schildern.
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* Nr. 31: Hier befand sich die [[Glockengießerei Oberascher]] vom [[19. Jahrhundert]] bis [[1919]] (vorher in einer Parallelgasse der Linzer Gasse, der [[Glockengasse]]).
  
==Erwähnenswerte Gebäude==
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Schließlich führt eine [[Gasse zwischen Paris-Lodron-Straße und Linzer Gasse|Gasse]] links weg zum ehemaligen [[Bruderhof]]. Gleich anschließend kommt man zum wohl interessantesten Friedhof von Salzburg (neben dem [[Friedhof von St. Peter]]), zum [[Sebastiansfriedhof]] und zur [[St.-Sebastians-Kirche]]. Der Friedhof wurde um [[1600]] von Fürsterzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] in der Art eines italienischen „''Campo Santo''“ angelegt.
Vom [[Platzl]] an der Staatsbrücke stadtauswärts nach Nordosten:
 
 
Das [[Linzer Gasse 1 (Denkstein-Haus)|Haus Nr. 1]] fällt durch ein originelles Sgraffito auf. Hier stand von [[1415]] bis [[1861]] die alte [[Stadtpfarrkirche St. Andrä|St. Andrä-Kirche]], später war von [[1861]] bis [[1927]] das [[Café Zeller]].  
 
  
Im Haus Nr. 3 lebte von [[1540]] bis [[1541]] der Arzt und Naturwissenschaftler Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt [[Paracelsus]].  
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* Nr. 40: Das [[Fragnerhaus Linzer Gasse|Fragnerhaus]] trägt die Hausnummer 40.  
  
Das Haus Nr. 7 fand bereits im Spitalsurbar von [[1453]] als „des Pehaim und Chräl Haus von Nürnberg“ Erwähnung. Die „Beheim“ waren ein altes ratsfähiges Geschlecht aus Nürnberg ([[Bayern]]). Aus der ebenfalls von dort stammenden Kaufmannsfamilie „Kräll“ stammte der Salzburger [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Lorenz Kräll]] ab. Seit [[1809]] befindet sich in dem Haus die [[Engel-Apotheke]], deren prominentester Apothekengehilfe für kurze Zeit der [[1887]] in Salzburg geborene Dichter [[Georg Trakl]] war.  
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* Nr. 43 und 45: Im Haus Nr. 43 und 45 befand sich einst das [[Sebastiansbad]] ([[Salzburger Badehäuser]]).
  
Man kommt am alten [[Hotel Traube]] vorbei. Am [[Hotel Gablerbräu]], dem Haus Nr. 9 in der Linzer Gasse, erinnert eine Gedenktafel an den großen Sänger [[Richard Mayr]], der [[1877]] dort zur Welt kam. Gleich gegenüber steht die [[Franziskuspforte]], durch den man auf den [[Kapuzinerberg]] gelangt. Ein paar Meter weiter, zur Linken, das alte [[Bergerbräuhaus]], später [[Central-Kino]], das auch einmal dem bekannten Salzburger [[Motorsport|Motorradrennfahrer]] [[Max Reheis]] gehörte.
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* Nr. 66: [[Egedacherhaus]]
  
Schließlich führt eine Gasse links weg zum ehemaligen [[Bruderhof]], wo unter anderem die [[Glockengießerei Oberascher]] im [[19. Jahrhundert]] bis [[1919]] angesiedelt war (vorher in einer Parallelgasse der Linzer Gasse, der [[Glockengasse]]). Gleich anschließend kommt man zum wohl interessantesten Friedhof von Salzburg (neben dem [[Friedhof von St. Peter]]), zum [[Sebastiansfriedhof]] und der [[St.-Sebastians-Kirche]]. Der Friedhof wurde um [[1600]] von Fürsterzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] in der Art eines italienischen „Campo Santo“ angelegt.
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* Nr. 68: Lehenrößlerhaus
  
Das [[Fragnerhaus Linzer Gasse|Fragnerhaus]] trägt die Hausnummer 40. Im Haus Nr. 43 und 45 war einst das [[Sebastiansbad]] ([[Salzburger Badehäuser]]).
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== Pollergeschichten ==
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Ende Juni 2018 gingen neue [[Poller]] am nordöstlichen Ende der Gasse in Betrieb. Ein neuer Poller befindet sich in der [[Wolf-Dietrich-Straße]], der zweite im Bereich Linzer Gasse Einmündung Schallmooser Hauptstraße.
  
Ebenfalls sehr bekannt ist das [[Cafe Habakuk]]. Sein Name kommt von Arminio Rothstein (1927-1994), bekannt im Kinderfernsehen des ORF in den 1960er bis zu den 1990er Jahren als Clown Habakuk.
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Die Zufahrt in die Fußgängerzone ist nur in der Ladezeit von 6 bis 11 Uhr möglich. Ausgenommen ist die Zufahrt zur Firma Tappe und zu den Hotels. An den Pollern gibt es Klingelknöpfe, die den jeweiligen Firmen erlauben, auch nach der Ladezeit den Poller abzusenken und die berechtigten Personen einfahren zu lassen. Zudem kann für regelmäßig notwendige Arztbesuche oder Bankgeschäfte eine Ausnahmegenehmigung beim Verkehrs- und Straßenrechtsamt, beantragt werden.
  
=== Alte Ansichten ===
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Direkt beim Poller in der [[Franz-Josef-Straße]] und in der Wolf-Dietrich-Straße sind jeweils zwei barrierefreie Parkplätze vorhanden. Auch im mittleren Teil der Linzer Gasse, im Bereich [[Bergstraße]], befinden sich barrierefreie Parkplätze sowie Parkzonen für Anrainer und Menschen mit Behinderung.
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Datei:Salzburg Kupferstich 1750 Detail Linzergasse.jpg|[[Salzburg (Kupferstich) Johann Friedrich Probst|Probst, Johann Friedrich; Stadtansicht von 1750, Detail Linzergasse]]
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Obwohl die Zufahrt zu den barrierefreien Parkplätzen vor der Firma Tappe und in der Wolf-Dietrich-Straße vor Installierung der Poller rechtswidrig war, nutzten Menschen mit Behinderung diese Stellflächen. Um diese barrierefreien Parkplätze zu kompensieren, werden im Nahbereich der Poller, gleich beim Schutzweg in der Schallmooser Hauptstraße 1, weitere drei barrierefreie Parkplätze eingerichtet.
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==Stolpersteine==
 
==Stolpersteine==
Das [[Personenkomitee Stolpersteine]] rief das Projekt der ''Stolpersteine'' ins Leben. Stolpersteine sollen Passanten nicht zum Stolpern bringen, sondern zum Nachdenken: darüber, dass an diesem Ort Menschen wohnten, die Opfer des [[Nationalsozialismus]] wurden. Da die Linzer Gasse von jeher eine wirtschaftlich bedeutende Straße der Stadt Salzburg war, gab es in dieser Straße auch viele Juden bzw. jüdische Geschäfte.
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Das [[Personenkomitee Stolpersteine]] rief das Projekt der ''[[Stolpersteine]]'' ins Leben. Stolpersteine sollen Passanten nicht zum Stolpern bringen, sondern zum Nachdenken: darüber, dass an diesem Ort Menschen wohnten, die Opfer des [[Nationalsozialismus]] wurden. Da die Linzer Gasse von jeher eine wirtschaftlich bedeutende Straße der Stadt Salzburg war, lebten i dieser Straße auch viele Juden und betrieben jüdische Geschäfte.
  
 
=== Die Stolpersteine in der Linzer Gasse ===
 
=== Die Stolpersteine in der Linzer Gasse ===
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=== weitere Bilder der Linzer Gasse ===
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== Bilder der Linzer Gasse ==
 
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== Literatur ==
 
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* Salzburg Stadtinfo
 
* Salzburg Stadtinfo
 
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* [https://www.sn.at/salzburg/chronik/neue-poller-in-der-linzergasse-tragen-klingelknoepfe-37191673 www.sn.at], "Neue Poller 2018", abgefragt am 1. August 2018
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==Weblinks==
 
==Weblinks==
 
* [http://www.salzburg.info/sehenswertes_177.htm Salzburg Stadtinfo]
 
* [http://www.salzburg.info/sehenswertes_177.htm Salzburg Stadtinfo]

Version vom 1. August 2018, 16:30 Uhr

Bild
Linzer Gasse.jpg
Linzer Gasse
Länge: ca. 500 m
Startpunkt: Platzl
Endpunkt: Schallmooser Hauptstraße
Karte: Googlemaps
das ehemalige Linzer Tor
Linzer Gasse u. Geschäfte, Kapuzinerberg

Die Linzer Gasse ist eine wichtige Einkaufsstraße in der Stadt Salzburg und ein ehemaliger Hauptverkehrsweg nach Osten.

Verlauf

Sie beginnt in der rechtsufrigen Altstadt von Salzburg, am westlichen Ende des Kapuzinerbergs, nahe der Salzach und führt vom Platzl stadtauswärts bis zu jenem Punkt, wo bis 1894 das äußere Ostertor und äußere Linzertor standen und die Linzer Gasse heute in die Schallmooser Hauptstraße mündet.

Bedeutung

Sie war die wichtigste Ausfallstraße in Richtung Osten, nach Wien und somit die Verbindung zum Habsburgerreich. Bei vielen der alten Häuser lässt sich deren Chronik bis ins 14. und 15. Jahrhundert nachverfolgen. Die Linzer Gasse wurde zwar 1818 auch nicht vom verheerenden Stadtbrand verschont, jedoch wurden die Gebäude wiederhergestellt.

Von jeher galt die Linzer Gasse mit ihren Handwerksbetrieben und Kaufläden, mit zahlreichen Wirtshäusern und Herbergen und mit ihrem unvergleichlichen Lokalkolorit als die zutiefst, salzburgische' Schwester der eleganten, internationalen Getreidegasse jenseits des Flusses. Wer einen Drechslermeister, einen Tuchhändler oder Metzger, einen Büchsenmacher oder Kettenschmied, einen Uhrmacher, Fassbinder oder Kunstschlosser, einen Apotheker und Bader, einen Lebzelter und Wachszieher oder gar einen Glockengießer benötigte, für den war die Linzer Gasse über die Jahrhunderte hinweg die richtige Adresse,“ schreibt die Salzburg Stadtinformation. Besser kann man den Charakter dieser Gasse auch nicht schildern.

Gebäude

Vom Platzl an der Staatsbrücke stadtauswärts nach Nordosten:

  • Nr. 7: Das Haus Nr. 7 fand bereits im Spitalsurbar von 1453 als „des Pehaim und Chräl Haus von Nürnberg“ Erwähnung. Die „Beheim“ waren ein altes ratsfähiges Geschlecht aus Nürnberg (Bayern). Aus der ebenfalls von dort stammenden Kaufmannsfamilie „Kräll“ stammte der Salzburger Bürgermeister Lorenz Kräll ab. Seit 1809 befindet sich in dem Haus die Engel-Apotheke, deren prominentester Apothekengehilfe für kurze Zeit der 1887 in Salzburg geborene Dichter Georg Trakl war.
  • Nr. 4: Man kommt am ehemaligen Hotel Traube vorbei (heute Geschäfte und Wohnungen).
  • Nr. 26: Bekannt ist das Cafe Habakuk. Sein Name kommt von Arminio Rothstein (* 1927; † 1994), bekannt im Kinderfernsehen des ORF in den 1960er- bis in die 1990er-Jahre als Clown Habakuk.

Schließlich führt eine Gasse links weg zum ehemaligen Bruderhof. Gleich anschließend kommt man zum wohl interessantesten Friedhof von Salzburg (neben dem Friedhof von St. Peter), zum Sebastiansfriedhof und zur St.-Sebastians-Kirche. Der Friedhof wurde um 1600 von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau in der Art eines italienischen „Campo Santo“ angelegt.

  • Nr. 68: Lehenrößlerhaus

Pollergeschichten

Ende Juni 2018 gingen neue Poller am nordöstlichen Ende der Gasse in Betrieb. Ein neuer Poller befindet sich in der Wolf-Dietrich-Straße, der zweite im Bereich Linzer Gasse Einmündung Schallmooser Hauptstraße.

Die Zufahrt in die Fußgängerzone ist nur in der Ladezeit von 6 bis 11 Uhr möglich. Ausgenommen ist die Zufahrt zur Firma Tappe und zu den Hotels. An den Pollern gibt es Klingelknöpfe, die den jeweiligen Firmen erlauben, auch nach der Ladezeit den Poller abzusenken und die berechtigten Personen einfahren zu lassen. Zudem kann für regelmäßig notwendige Arztbesuche oder Bankgeschäfte eine Ausnahmegenehmigung beim Verkehrs- und Straßenrechtsamt, beantragt werden.

Direkt beim Poller in der Franz-Josef-Straße und in der Wolf-Dietrich-Straße sind jeweils zwei barrierefreie Parkplätze vorhanden. Auch im mittleren Teil der Linzer Gasse, im Bereich Bergstraße, befinden sich barrierefreie Parkplätze sowie Parkzonen für Anrainer und Menschen mit Behinderung.

Obwohl die Zufahrt zu den barrierefreien Parkplätzen vor der Firma Tappe und in der Wolf-Dietrich-Straße vor Installierung der Poller rechtswidrig war, nutzten Menschen mit Behinderung diese Stellflächen. Um diese barrierefreien Parkplätze zu kompensieren, werden im Nahbereich der Poller, gleich beim Schutzweg in der Schallmooser Hauptstraße 1, weitere drei barrierefreie Parkplätze eingerichtet.

Stolpersteine

Das Personenkomitee Stolpersteine rief das Projekt der Stolpersteine ins Leben. Stolpersteine sollen Passanten nicht zum Stolpern bringen, sondern zum Nachdenken: darüber, dass an diesem Ort Menschen wohnten, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Da die Linzer Gasse von jeher eine wirtschaftlich bedeutende Straße der Stadt Salzburg war, lebten i dieser Straße auch viele Juden und betrieben jüdische Geschäfte.

Die Stolpersteine in der Linzer Gasse

Bilder der Linzer Gasse

 Linzer Gasse – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI    
 Linzer Gasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Literatur

Quellen

  • www.sn.at, "Neue Poller 2018", abgefragt am 1. August 2018

Weblinks