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| | [[Datei:Kulstrunk Salzburg Stadtansicht 1916 Detail Riedenburg Leopoldskron-Moos.jpg|thumb| Gemäldeausschnitt [[Stadtansicht von Kulstrunk]] mit Rainberg]] | | [[Datei:Kulstrunk Salzburg Stadtansicht 1916 Detail Riedenburg Leopoldskron-Moos.jpg|thumb| Gemäldeausschnitt [[Stadtansicht von Kulstrunk]] mit Rainberg]] |
| | [[Bild:Halbtrockenrasenpflege.jpg|thumb|Pflege des Steppenhanges durch die Biotopschutzgruppe [[Halm]]]] | | [[Bild:Halbtrockenrasenpflege.jpg|thumb|Pflege des Steppenhanges durch die Biotopschutzgruppe [[Halm]]]] |
| − | Der '''Rainberg''' ist der kleinste der [[Salzburger Stadtberge]], der an drei Seiten vom Villen-Stadtteil [[Riedenburg]] umfasst wird. Er ist Teil eines [[Landschaftsschutzgebiet]]es sowie ein [[Landschaftsraum]] der [[Salzburger Altstadt]]. | + | Der '''Rainberg''' ist der kleinste der [[Salzburger Stadtberge]], der an drei Seiten vom Stadtteil [[Riedenburg]] umfasst wird. Er ist Teil eines [[Landschaftsschutzgebiet]]es, sowie ein [[Landschaftsraum]] der [[Salzburger Altstadt]]. |
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| − | ==Geologie== | + | == Geologie == |
| − | Er ist ein Ausläufer des [[Mönchsberg]]es, verbunden durch [[Bucklreuth]]. Er ist an der höchsten Stelle 510 [[m ü. A.]] und besteht wie der [[Mönchsberg]] aus [[Konglomerat]] (Nagelfluh), einem mit Kalkmörtel verfestigten Flussschotter, der hier als Flussdelta abgelagert worden war.
| + | Der Rainberg ist ein Ausläufer des [[Mönchsberg]]es, verbunden durch den Sattel [[Bucklreuth]]. Er ist an der höchsten Stelle 510 [[m ü. A.]] und besteht wie der [[Mönchsberg]] aus [[Konglomerat]] (Nagelfluh), einem mit Kalkmörtel verfestigten Flussschotter, der hier als Flussdelta abgelagert worden war. |
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| − | ==Name== | + | == Name == |
| | Ursprünglich hieß der Rainberg "Hohe Riedenburg (''Ritinburg'' „a rupe que Ritinburc appelatur“, [[1139]]) oder ''Ofenlochberg''. Der Name ''Rainberg'' geht auf den erzbischöflichen [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#K|Kammerdiener]] [[Christoph Rein]] zurück, der [[1680]] den Rainberg pachtete und den [[Mölckhof]] in der Riedenburg erbaute, der zunächst ''Reinhof'' hieß. | | Ursprünglich hieß der Rainberg "Hohe Riedenburg (''Ritinburg'' „a rupe que Ritinburc appelatur“, [[1139]]) oder ''Ofenlochberg''. Der Name ''Rainberg'' geht auf den erzbischöflichen [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#K|Kammerdiener]] [[Christoph Rein]] zurück, der [[1680]] den Rainberg pachtete und den [[Mölckhof]] in der Riedenburg erbaute, der zunächst ''Reinhof'' hieß. |
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| − | ==Geschichte== | + | == Geschichte == |
| | Der Rainberg war seit etwa 5 500 v. Chr. (älteste [[Jungsteinzeit]]) durchgehend bis 15 v. Chr. besiedelt. Hier befand sich in der keltischen [[La-Tène-Zeit]] eine große stadtähnliche und gut befestigte Siedlung. Nach der Kupfer-, der Bronze-, der Eisen-, der Hallstatt- und der La-Tène-Zeit marschierten um 15. v. Chr. die [[Römer]] unter Kaiser Augustus ein und die zuletzt hier und auf anderen Stadtbergen lebenden [[Kelten|keltischen]] [[Alaunen]] wurden in den Raum der heutigen [[Altstadt]] umgesiedelt. | | Der Rainberg war seit etwa 5 500 v. Chr. (älteste [[Jungsteinzeit]]) durchgehend bis 15 v. Chr. besiedelt. Hier befand sich in der keltischen [[La-Tène-Zeit]] eine große stadtähnliche und gut befestigte Siedlung. Nach der Kupfer-, der Bronze-, der Eisen-, der Hallstatt- und der La-Tène-Zeit marschierten um 15. v. Chr. die [[Römer]] unter Kaiser Augustus ein und die zuletzt hier und auf anderen Stadtbergen lebenden [[Kelten|keltischen]] [[Alaunen]] wurden in den Raum der heutigen [[Altstadt]] umgesiedelt. |
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| | [[1525]] schlugen die [[Vor und nach den Bauernkriegen (Überblick)|aufständischen Bauern]] bei der Belagerung der [[Festung Hohensalzburg]] ihr Lager „auf der Riedenburg“ (am Rainberg) auf. | | [[1525]] schlugen die [[Vor und nach den Bauernkriegen (Überblick)|aufständischen Bauern]] bei der Belagerung der [[Festung Hohensalzburg]] ihr Lager „auf der Riedenburg“ (am Rainberg) auf. |
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| − | Schon seit dem frühen [[Mittelalter]] wird der Rainberg als Konglomerat-[[Steinbruch am Rainberg|Steinbruch]] genutzt. Verstärkt wurde der Berg nach [[1680]] und wieder nach [[1857]] abgebaut. Seit [[1941]]/[[1942|42]] ist der Rainberg als Kulturdenkmal geschützt. Seit dieser Zeit ruht auch der Abbau. Ab etwa [[1955]] darf der Berg auch nicht mehr betreten werden. Schon [[1868]] wurde der Steppenhang am Rainberg wegen seiner einzigartigen wärmeliebenden Pflanzen und Tierwelt unter [[Naturschutz]] gestellt, seit [[1986]] ist auch der Wald des Rainbergs als Naturwaldreservat geschützt.
| + | Seit dem frühen [[Mittelalter]] wurde der Rainberg als Konglomerat-[[Steinbruch am Rainberg|Steinbruch]] genutzt. Verstärkt wurde der Berg nach [[1680]] und wieder nach [[1857]] abgebaut. Seit [[1941]]/[[1942|42]] ist der Rainberg als Kulturdenkmal geschützt. Seit dieser Zeit ruht auch der Abbau. Ab etwa [[1955]] darf der Berg auch nicht mehr betreten werden. Schon [[1868]] wurde der Steppenhang am Rainberg wegen seiner einzigartigen wärmeliebenden Pflanzen und Tierwelt unter [[Naturschutz]] gestellt, seit [[1986]] ist auch der Wald des Rainbergs als Naturwaldreservat geschützt. |
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| | Im Rainberg befinden sich mehrere Kavernen, die als Luftschutzbunker angelegt wurden und heute teilweise noch in Verwendung sind. | | Im Rainberg befinden sich mehrere Kavernen, die als Luftschutzbunker angelegt wurden und heute teilweise noch in Verwendung sind. |
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| − | ==Die Felsensteppe am Rainberg== | + | == Die Felsensteppe am Rainberg == |
| | Am Steppenhang konnte sich eine bemerkenswerte Wärme liebende Pflanzen- und Tierwelt über Jahrtausende halten: Färber-Ginster, Großer Ehrenpreis, Hügelmeier, Aufrechter Ziest, Österreichische Bergminze, Schillergras, Amethystschwingel, Verschiedenblättriger Schwingel, bleicher Schwingel und andere. Auch seltene Schmetterlinge, wie die [[Celypha flavipalpana]] und [[Heuschrecke]]n leben hier. | | Am Steppenhang konnte sich eine bemerkenswerte Wärme liebende Pflanzen- und Tierwelt über Jahrtausende halten: Färber-Ginster, Großer Ehrenpreis, Hügelmeier, Aufrechter Ziest, Österreichische Bergminze, Schillergras, Amethystschwingel, Verschiedenblättriger Schwingel, bleicher Schwingel und andere. Auch seltene Schmetterlinge, wie die [[Celypha flavipalpana]] und [[Heuschrecke]]n leben hier. |
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| | Der südseitig gelegene Steppenhang am Rainberg ist dabei ein Relikt der nacheiszeitlichen Wärmezeit, als hier ein steppenartig warmes Klima gegeben war. In der ältesten Jungsteinzeit haben die ersten Siedler dann den Boden bearbeitet und durch Weideviehhaltung den Weiderasen am Südabhang des Rainbergs weiter erhalten. Die Besiedelung am Rainberg dauerte fast 5 000 Jahre, die folgenden 2 000 Jahre war der Berg aber weiter extensives Weideland (soweit nicht als Steinbruch genutzt). Heute führen [[Hausziege|Ziegen]] die Jahrtausende alte Pflege des kleinen Steppenhanges fort. Da dieser Halbtrockenrasen trotz Beweidung stark verbuschte, führt die Biotopschutzgruppe [[Halm]] seit 2008 jährlich Mäh- und Entbuschungsaktionen durch. | | Der südseitig gelegene Steppenhang am Rainberg ist dabei ein Relikt der nacheiszeitlichen Wärmezeit, als hier ein steppenartig warmes Klima gegeben war. In der ältesten Jungsteinzeit haben die ersten Siedler dann den Boden bearbeitet und durch Weideviehhaltung den Weiderasen am Südabhang des Rainbergs weiter erhalten. Die Besiedelung am Rainberg dauerte fast 5 000 Jahre, die folgenden 2 000 Jahre war der Berg aber weiter extensives Weideland (soweit nicht als Steinbruch genutzt). Heute führen [[Hausziege|Ziegen]] die Jahrtausende alte Pflege des kleinen Steppenhanges fort. Da dieser Halbtrockenrasen trotz Beweidung stark verbuschte, führt die Biotopschutzgruppe [[Halm]] seit 2008 jährlich Mäh- und Entbuschungsaktionen durch. |
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| − | ==Erwähnenswert== | + | == Erwähnenswert == |
| | Am Rainberg gab es vor Jahrhunderten - wenn auch sehr kleinräumig - Weinanbau. [[2008]] begann man wieder mit dem Weinbau, allerdings nahe der [[Richterhöhe]] am Mönchsberg (von den [[Salzburger Pfadfinder]] ins Leben gerufen). | | Am Rainberg gab es vor Jahrhunderten - wenn auch sehr kleinräumig - Weinanbau. [[2008]] begann man wieder mit dem Weinbau, allerdings nahe der [[Richterhöhe]] am Mönchsberg (von den [[Salzburger Pfadfinder]] ins Leben gerufen). |
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