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Version vom 7. September 2018, 14:57 Uhr
| Bild | |
|---|---|
| Linzer Gasse | |
| Länge: | ca. 500 m |
| Startpunkt: | Platzl |
| Endpunkt: | Schallmooser Hauptstraße |
| Karte: | Googlemaps |
Die Linzer Gasse ist eine wichtige Einkaufsstraße in der Stadt Salzburg und ein ehemaliger Hauptverkehrsweg nach Osten.
Verlauf
Sie beginnt in der rechtsufrigen Altstadt von Salzburg, am westlichen Ende des Kapuzinerbergs, nahe der Salzach und führt vom Platzl stadtauswärts bis zu jenem Punkt, wo bis 1894 das äußere Ostertor und äußere Linzertor standen und die Linzer Gasse heute in die Schallmooser Hauptstraße mündet.
Bedeutung
Sie war die wichtigste Ausfallstraße in Richtung Osten, nach Wien und somit die Verbindung zum Habsburgerreich. Bei vielen der alten Häuser lässt sich deren Chronik bis ins 14. und 15. Jahrhundert nachverfolgen. Die Linzer Gasse wurde zwar 1818 auch nicht vom verheerenden Stadtbrand verschont, jedoch wurden die Gebäude wiederhergestellt.
„Von jeher galt die Linzer Gasse mit ihren Handwerksbetrieben und Kaufläden, mit zahlreichen Wirtshäusern und Herbergen und mit ihrem unvergleichlichen Lokalkolorit als die zutiefst, salzburgische' Schwester der eleganten, internationalen Getreidegasse jenseits des Flusses. Wer einen Drechslermeister, einen Tuchhändler oder Metzger, einen Büchsenmacher oder Kettenschmied, einen Uhrmacher, Fassbinder oder Kunstschlosser, einen Apotheker und Bader, einen Lebzelter und Wachszieher oder gar einen Glockengießer benötigte, für den war die Linzer Gasse über die Jahrhunderte hinweg die richtige Adresse,“ schreibt die Salzburg Stadtinformation. Besser kann man den Charakter dieser Gasse auch nicht schildern.
Gebäude
Vom Platzl an der Staatsbrücke stadtauswärts nach Nordosten:
- Nr. 1: Das Haus Nr. 1 fällt durch ein originelles Sgraffito auf. Hier stand von 1415 bis 1861 die alte St. Andrä-Kirche, später beherbergte das anstelle errichtete Gebäude mehrere Kaffeehäuser (Café Zeller - Café Koller - Café Lohr).
- Nr. 7: Das Haus Nr. 7 fand bereits im Spitalsurbar von 1453 als „des Pehaim und Chräl Haus von Nürnberg“ Erwähnung. Die „Beheim“ waren ein altes ratsfähiges Geschlecht aus Nürnberg (Bayern). Aus der ebenfalls von dort stammenden Kaufmannsfamilie „Kräll“ stammte der Salzburger Bürgermeister Lorenz Kräll ab. Seit 1809 befindet sich in dem Haus die Engel-Apotheke, deren prominentester Apothekengehilfe für kurze Zeit der 1887 in Salzburg geborene Dichter Georg Trakl war.
- Nr. 4: Man kommt am ehemaligen Hotel Traube vorbei (heute Geschäfte und Wohnungen).
- Nr. 9: Am Hotel Gablerbräu, dem Haus Nr. 9 an der Linzer Gasse, erinnert eine Gedenktafel an den großen Sänger Richard Mayr, der 1877 dort zur Welt kam. Gleich gegenüber steht die Franziskuspforte, durch die man auf den Kapuzinerberg gelangt.
- Nr. 17: Ein paar Meter weiter, zur Linken, das alte Bergerbräuhaus, später Central-Kino, das auch einmal dem bekannten Salzburger Motorradrennfahrer Max Reheis gehörte.
- Nr. 22: Ehemals Gasthof zum Goldenen Tiger
- Nr. 26: Bekannt ist das Cafe Habakuk. Sein Name kommt von Arminio Rothstein (* 1927; † 1994), bekannt im Kinderfernsehen des ORF in den 1960er- bis in die 1990er-Jahre als Clown Habakuk.
- Nr. 27: Das Rotenburger-Haus von Leopold Rotenburger, einem Orgelbauer in Innsbruck und Salzburg.
- Nr. 31: Hier befand sich die Glockengießerei Oberascher vom 19. Jahrhundert bis 1919 (vorher in einer Parallelgasse der Linzer Gasse, der Glockengasse).
Schließlich führt eine Gasse links weg zum ehemaligen Bruderhof. Gleich anschließend kommt man zum wohl interessantesten Friedhof von Salzburg (neben dem Friedhof von St. Peter), zum Sebastiansfriedhof und zur St.-Sebastians-Kirche. Der Friedhof wurde um 1600 von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau in der Art eines italienischen „Campo Santo“ angelegt.
- Nr. 40: Das Fragnerhaus trägt die Hausnummer 40.
- Nr. 43 und 45: Im Haus Nr. 43 und 45 befand sich einst das Sebastiansbad (Salzburger Badehäuser).
- Nr. 66: Egedacherhaus
- Nr. 68: Lehenrößlerhaus
Pollergeschichten
Ende Juni 2018 gingen neue Poller am nordöstlichen Ende der Gasse in Betrieb. Ein neuer Poller befindet sich in der Wolf-Dietrich-Straße, der zweite im Bereich Linzer Gasse Einmündung Schallmooser Hauptstraße.
Die Zufahrt in die Fußgängerzone ist nur in der Ladezeit von 6 bis 11 Uhr möglich. Ausgenommen ist die Zufahrt zur Firma Tappe und zu den Hotels. An den Pollern gibt es Klingelknöpfe, die den jeweiligen Firmen erlauben, auch nach der Ladezeit den Poller abzusenken und die berechtigten Personen einfahren zu lassen. Zudem kann für regelmäßig notwendige Arztbesuche oder Bankgeschäfte eine Ausnahmegenehmigung beim Verkehrs- und Straßenrechtsamt, beantragt werden.
Direkt beim Poller in der Franz-Josef-Straße und in der Wolf-Dietrich-Straße sind jeweils zwei barrierefreie Parkplätze vorhanden. Auch im mittleren Teil der Linzer Gasse, im Bereich Bergstraße, befinden sich barrierefreie Parkplätze sowie Parkzonen für Anrainer und Menschen mit Behinderung.
Obwohl die Zufahrt zu den barrierefreien Parkplätzen vor der Firma Tappe und in der Wolf-Dietrich-Straße vor Installierung der Poller rechtswidrig war, nutzten Menschen mit Behinderung diese Stellflächen. Um diese barrierefreien Parkplätze zu kompensieren, werden im Nahbereich der Poller, gleich beim Schutzweg in der Schallmooser Hauptstraße 1, weitere drei barrierefreie Parkplätze eingerichtet.
Stolpersteine
Das Personenkomitee Stolpersteine rief das Projekt der Stolpersteine ins Leben. Stolpersteine sollen Passanten nicht zum Stolpern bringen, sondern zum Nachdenken: darüber, dass an diesem Ort Menschen wohnten, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Da die Linzer Gasse von jeher eine wirtschaftlich bedeutende Straße der Stadt Salzburg war, lebten i dieser Straße auch viele Juden und betrieben jüdische Geschäfte.
Die Stolpersteine in der Linzer Gasse
Stolperstein für Ernst Löwy, Ida Löwy (geborene Pick) und Herbert Löwy in der Linzer Gasse Nr. 5
Stolperstein für Olga Zweig in der Linzer Gasse Nr. 6
Stolperstein für Heinrich Weber in der Linzer Gasse Nr. 24
Stolperstein für Olga Sachsel in der Linzer Gasse Nr. 24
Stolperstein für Elvira Posch in der Linzer Gasse Nr. 26
Stolperstein für Theodor Kurtz in der Linzer Gasse Nr. 28
Stolperstein für Isabella Mayr in der Linzer Gasse Nr. 35
Stolperstein für Elise Scheckenberger in der Linzer Gasse Nr. 38
Stolperstein für Anton Hofmann in der Linzer Gasse Nr. 52
Stolperstein für Marie Schmalzbach (geborene Pirak) und Herbert Schmalzbach an der Ecke Linzer Gasse Nr. 53/Wolf-Dietrich-Straße Nr. 2
Bilder der Linzer Gasse
Linzer Gasse – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Linzer Gasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Literatur
- Klehr, Rudolph: "Die Linzer Gasse" Geschichte und Geschichten zu einer Salzburger Gasse, Sonderband, Schriftenreihe des Stadtvereins Salzburg, 2. Auflage, 1993
Quellen
- Salzburg Stadtinfo
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006
- www.sn.at, "Neue Poller 2018", abgefragt am 1. August 2018