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'''Josef Thorak''' (* [[7. Februar]] [[1889]] in [[Wien]];<ref name= "TfB">Taufbuch der Pfarre Alser Vorstadt zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit, [http://www.data.matricula.info/php/view2.php?ar_id=3670&be_id=2755&ve_id=780379&count=165 fol.&nbsp;138/1889.]</ref> † [[25. Februar]]<ref name= "TfB"/> [[1952]] auf Schloss Hartmannsberg am [[Chiemsee]], [[Bayern]]) war ein österreichischer Bildhauer (und einer der populärsten Bildhauer der [[NS-Zeit|nationalsozialistischen Ära]]).
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[[File:Fritz Erler - Professor Josef Thorak, 1939.jpg|thumb|Fritz Erler: "Josef Thorak", 1939;]]
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'''Josef Thorak''' (* [[7. Februar]] [[1889]] in [[Wien]];<ref name= "TfB">Taufbuch der Pfarre Alser Vorstadt zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit, [http://www.data.matricula.info/php/view2.php?ar_id=3670&be_id=2755&ve_id=780379&count=165 fol.&nbsp;138/1889.]</ref> † [[25. Februar]]<ref name= "TfB"/> [[1952]] auf Schloss Hartmannsberg am [[Chiemsee]], [[Bayern]]) war ein österreichischer Bildhauer und einer der populärsten Bildhauer der [[NS-Zeit|nationalsozialistischen Ära]].
    
==Leben==
 
==Leben==
Josef Thorak war der Sohn des aus Ostpreußen gebürtigen Töpfers Josef Thorak und der Salzburger Buchbinderin Mathilde Emig<ref name= "TfB"/>. Gleich nach der Geburt zog seine Mutter – die Eltern heirateten erst sieben Jahre später<ref name= "TfB"/> – mit ihm von Wien wieder in ihre Heimatstadt [[Salzburg]]. Er wurde zur Erziehung in ein Salzburger Kloster gegeben, früh Waise und verbrachte seine Kindheit und frühe Jugend in Heimen.
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Josef Thorak war der Sohn des aus Ostpreußen gebürtigen Töpfers Josef Thorak und der Salzburger Buchbinderin Mathilde Emig<ref name= "TfB"/>. Gleich nach der Geburt zog seine Mutter – die Eltern heirateten erst sieben Jahre später<ref name= "TfB"/> – mit ihm von Wien wieder in ihre Heimatstadt Salzburg und fand hier eine Wohnung im Nonntal. Er wurde zur Erziehung in ein Salzburger Kloster gegeben, früh Waise und verbrachte seine Kindheit und frühe Jugend in Heimen, lange war er auch Zögling in der [[Edmundsburg]].
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Er ging auf Wanderschaft und erlernte in Bulgarien das Töpferhandwerk. Nach der Keramiklehre wurde er an der Wiener Kunstakademie aufgenommen, an der er bis [[1914]] studierte; 1913 erhielt er eine Goldmedaille für seine künstlerische Arbeit. Er beendete sein Studium in Berlin.
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Er ging auf Wanderschaft und erlernte in [[Bulgarien]] das Töpferhandwerk. Nach der Keramiklehre wurde er an der Wiener Kunstakademie aufgenommen, an der er bis [[1914]] studierte; 1913 erhielt er eine Goldmedaille für seine künstlerische Arbeit. Er beendete sein Studium in Berlin.
    
1917 heiratete er zum ersten Mal. Seit 1920 lebte er mit seiner Frau Herta und den Söhnen Siegfried und Klaus in Bad Saarow bei Berlin. Nun konnte er sich bereits ein eigenes Haus mit Atelier leisten. 1926 ließ er sich scheiden. In den [[1920er]]-Jahren machte er sich vor allem durch Plastiken in Wachs einen Namen, so dass er bereits 1928 mit dem Staatspreis der Preußischen Akademie der Künste ausgezeichnet wurde. Nun war er so bekannt, dass ein Film über ihn gedreht wurde und der Kunsthistoriker Wilhelm von Bode ein Buch über ihn verfasste.  
 
1917 heiratete er zum ersten Mal. Seit 1920 lebte er mit seiner Frau Herta und den Söhnen Siegfried und Klaus in Bad Saarow bei Berlin. Nun konnte er sich bereits ein eigenes Haus mit Atelier leisten. 1926 ließ er sich scheiden. In den [[1920er]]-Jahren machte er sich vor allem durch Plastiken in Wachs einen Namen, so dass er bereits 1928 mit dem Staatspreis der Preußischen Akademie der Künste ausgezeichnet wurde. Nun war er so bekannt, dass ein Film über ihn gedreht wurde und der Kunsthistoriker Wilhelm von Bode ein Buch über ihn verfasste.  
 
[[Datei:Hilda Thorak geb. Lubowski, Passbild.jpg|thumb|Hilda Thorak geb. Lubowski, die zweite Ehefrau]]  
 
[[Datei:Hilda Thorak geb. Lubowski, Passbild.jpg|thumb|Hilda Thorak geb. Lubowski, die zweite Ehefrau]]  
Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Josef Thorak 1929 die Berlinerin Hilda Lubowski (* 16. Mai 1897 Bad Wilfersdorf<ref>Laut Reisepass</ref>). Diese war Jüdin, sodass dem Bildhauer, nachdem die [[NS|Nationalsozialisten]] im Jahr [[1933]] die Macht ergriffen hatten, zunächst sämtliche Aufträge entzogen wurden. Sogleich, im Jahr 1933, ließ sich Josef Thorak von Hilda scheiden. Eine Zeit lang lebte sie noch in seinem Haus, ehe sie sich zur Emigration gezwungen sah. Die Möglichkeit, eine persönliche „Sondergenehmigung“ [[Adolf Hitler]]s (Erlaubnis, weiterhin mit der jüdischen Frau zusammen zu leben) zu erwirken, versuchte Thorak nicht zu nutzen. Seine Frau und der gemeinsame Sohn Peter emigrierten nach England und gelten als verschollen.
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Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Josef Thorak 1929 die Berlinerin Hilda Lubowski (* 16. Mai 1897 Bad Wilfersdorf<ref>Laut Reisepass</ref>). Diese war Jüdin, sodass dem Bildhauer, nachdem die [[NS|Nationalsozialisten]] im Jahr [[1933]] die Macht ergriffen hatten, zunächst sämtliche Aufträge entzogen wurden. Sogleich, im Jahr 1933, ließ sich Josef Thorak von Hilda scheiden. Eine Zeit lang lebte sie noch in seinem Haus, ehe sie sich zur Emigration gezwungen sah. Die Möglichkeit, eine persönliche "Sondergenehmigung" [[Adolf Hitler]]s (Erlaubnis, weiterhin mit der jüdischen Frau zusammen zu leben) zu erwirken, versuchte Thorak nicht zu nutzen. Seine Frau und der gemeinsame Sohn Peter emigrierten nach England und gelten als verschollen.
    
Thorak stieg dank seinem den Nationalsozialisten zusagenden Stil und seinem Hang zur Monumentalplastik zu einem der am meisten beschäftigten und geförderten Künstler des NS-Reiches auf. 1937 wurde er zum Professor an der Kunstakademie München ernannt.
 
Thorak stieg dank seinem den Nationalsozialisten zusagenden Stil und seinem Hang zur Monumentalplastik zu einem der am meisten beschäftigten und geförderten Künstler des NS-Reiches auf. 1937 wurde er zum Professor an der Kunstakademie München ernannt.
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Zu seinen für nationalsozialistische Auftraggeber geschaffenen Arbeiten gehören mehrere Darstellungen Adolf Hitlers, eine Skulptur „Siegesgöttin“ für das Nürnberger Reichsparteitagsgelände sowie die Figur „Mutter und Kind“ für das Lebensbornheim in Steinhöring.
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Zu seinen für nationalsozialistische Auftraggeber geschaffenen Arbeiten gehören mehrere Darstellungen Adolf Hitlers, eine Skulptur "Siegesgöttin" für das Nürnberger Reichsparteitagsgelände sowie die Figur "Mutter und Kind" für das Lebensbornheim in Steinhöring.
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Aber auch die [[Türkei]] erteilte ihm eine Reihe von Staatsaufträgen. So schuf er 1934 das türkische nationale Befreiungsdenkmal in Eskişehir und in Ankara das Kemal-Atatürk-Denkmal (mit sich aufbäumendem Ross)<ref>[http://tr.wikipedia.org/w/index.php?title=%C3%96zel%3AAra&search=Thorak Vgl. „Joseph Thorak“ auf der türkischen Wikipedia.]</ref>.
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Aber auch die [[Türkei]] erteilte ihm eine Reihe von Staatsaufträgen. So schuf er 1934 das türkische nationale Befreiungsdenkmal in Eskişehir und in Ankara das Kemal-Atatürk-Denkmal (mit sich aufbäumendem Ross)<ref>[http://tr.wikipedia.org/w/index.php?title=%C3%96zel%3AAra&search=Thorak Vgl. "Joseph Thorak" auf der türkischen Wikipedia.]</ref>.
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==Das Atelier in Baldham==
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=== Sein Atelier in Baldham ===
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Hitler beschloss, Josef Thorak ein repräsentatives Staatsatelier zur Verfügung zu stellen. Deshalb beauftragte er 1938 seinen Architekten Albert Speer, im [[Bayern|oberbayrischen]] Baldham ein Ateliergebäude für Thorak zu errichten. Da die Ausmaße von Thoraks Plastiken – mit bis zu 17 Metern Höhe – gewaltig waren, musste das Atelier sehr großzügig bemessen sein. Auch war es sehr komfortabel ausgestattet. Die Kosten betrugen nicht weniger als rund 500.000 Reichsmark.
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Hitler beschloss, Josef Thorak ein repräsentatives Staatsatelier zur Verfügung zu stellen. Deshalb beauftragte er 1938 seinen Architekten Albert Speer, im [[Bayern|oberbayrischen]] Baldham ein Ateliergebäude für Thorak zu errichten. Da die Ausmaße von Thoraks Plastiken – mit bis zu 17 Metern Höhe – gewaltig waren, musste das Atelier sehr großzügig bemessen sein. Auch war es sehr komfortabel ausgestattet. Die Kosten betrugen nicht weniger als rund 500.000 Reichsmark.
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Am [[5. Mai]] [[1945]] trafen sich in diesem Atelier die Delegationen der deutschen Heeresgruppe G und der 7. US-Armee, um über die Kapitulation der gut 200&nbsp;000 deutschen Soldaten in Süddeutschland zu verhandeln. In der Kapitulationsurkunde ist jedoch die Nachbargemeinde Haar als Ort der Unterzeichnung angegeben; der tatsächliche Ort der Unterzeichnung ist bis heute trotz guter Quellenlage nicht unstrittig.<ref>Quelle [https://de.wikipedia.org/wiki/Baldham#Thorak Atelier de.wikipedia.org]</ref>
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==Thorak und der Nationalsozialismus==
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=== Thorak und der Nationalsozialismus ===
 
[[Datei:Paracelus Josef Thorak.jpg|thumb|[[Paracelsus-Denkmal]] im [[Kurgarten]] in Salzburg]]
 
[[Datei:Paracelus Josef Thorak.jpg|thumb|[[Paracelsus-Denkmal]] im [[Kurgarten]] in Salzburg]]
 
[[Datei:Denkmal für Nikolaus Kopernikus 02.jpg|thumb|[[Denkmal für Nikolaus Kopernikus|Kopernikus-Denkmal]]-]]
 
[[Datei:Denkmal für Nikolaus Kopernikus 02.jpg|thumb|[[Denkmal für Nikolaus Kopernikus|Kopernikus-Denkmal]]-]]
 
Josef Thorak wird in Bezug auf den Nationalsozialismus vorwiegend als Karrierist betrachtet. Er trat der [[NSDAP]] bei, um der Gunst Hitlers und Albert Speers (Hitlers Architekt) sicher zu sein, war mit Speer und mit Hitlers persönlichem Sekretär Martin Bormann befreundet und ließ sich, wie erwähnt, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten von seiner jüdischen Frau scheiden. Hitler wollte die "[[Reichsautobahn]]" München – Salzburg mit einer 20 Meter hohen Skulptur von Thorak schmücken. Sie hätte am [[Walserberg]] aufgestellt werden sollen.
 
Josef Thorak wird in Bezug auf den Nationalsozialismus vorwiegend als Karrierist betrachtet. Er trat der [[NSDAP]] bei, um der Gunst Hitlers und Albert Speers (Hitlers Architekt) sicher zu sein, war mit Speer und mit Hitlers persönlichem Sekretär Martin Bormann befreundet und ließ sich, wie erwähnt, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten von seiner jüdischen Frau scheiden. Hitler wollte die "[[Reichsautobahn]]" München – Salzburg mit einer 20 Meter hohen Skulptur von Thorak schmücken. Sie hätte am [[Walserberg]] aufgestellt werden sollen.
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[[1943]] kaufte er das „arisierte“ [[Schloss Prielau]] im [[Pinzgau]] und schenkte Salzburg als Dank dafür die Skulpturen „Fischer von Erlach“ und „Paracelsus“. Für Prielau ließ er sich vom NS-Kunsträuber [[Kajetan Mühlmann]] gotische Türen und Skulpturen aus [[Frankreich]] und den [[Niederlande]]n herbeischaffen.
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[[1943]] kaufte er das "arisierte" [[Schloss Prielau]] im [[Pinzgau]] und schenkte Salzburg als Dank dafür die Skulpturen "Fischer von Erlach" und "Paracelsus". Für Prielau ließ er sich vom NS-Kunsträuber [[Kajetan Mühlmann]] gotische Türen und Skulpturen aus [[Frankreich]] und den [[Niederlande]]n herbeischaffen.
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[[1944]] nahm Thorak an der Ausstellung „Deutsche Künstler und die SS“ in Salzburg teil, bei der er auch seine Hitler-Büste präsentierte.
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[[1944]] nahm Thorak an der Ausstellung "Deutsche Künstler und die SS" in Salzburg teil, bei der er auch seine Hitler-Büste präsentierte.
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„Eines der dunkelsten Kapitel seines Lebens war die Funktion als künstlerischer Berater der SS-eigenen Porzellanmanufaktur Allach auf dem Gelände des [[[[Konzentrationslager Dachau|KZ Dachau]]]], wo er persönlich die KZ-Häftlinge bei ihrer Arbeit in der Fabrik inspizierte“, sagte die Salzburger Historikerin [[Susanne Rolinek]] als Ergebnis ihrer Forschungen.
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"Eines der dunkelsten Kapitel seines Lebens war die Funktion als künstlerischer Berater der SS-eigenen Porzellanmanufaktur Allach auf dem Gelände des [[[[Konzentrationslager Dachau|KZ Dachau]]]], wo er persönlich die KZ-Häftlinge bei ihrer Arbeit in der Fabrik inspizierte", sagte die Salzburger Historikerin [[Susanne Rolinek]] als Ergebnis ihrer Forschungen.
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Josef Thorak war bis zuletzt vom „Endsieg“ Hitlerdeutschlands überzeugt.  
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Josef Thorak war bis zuletzt vom "Endsieg" Hitlerdeutschlands überzeugt.  
 
[[Datei:Thorak,_Pietà.jpg|thumb|Josef Thorak: Pietà, [[Friedhof von St. Peter]].]]
 
[[Datei:Thorak,_Pietà.jpg|thumb|Josef Thorak: Pietà, [[Friedhof von St. Peter]].]]
 
[[Datei:Thorak-Gruft_Reliefs.jpg|thumb|Josef Thorak: Kreuz aus Tonreliefplatten mit Szenen aus der Passionsgeschichte, Friedhof von St. Peter]]
 
[[Datei:Thorak-Gruft_Reliefs.jpg|thumb|Josef Thorak: Kreuz aus Tonreliefplatten mit Szenen aus der Passionsgeschichte, Friedhof von St. Peter]]
 
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde Thorak wegen seiner Nähe zum nationalsozialistischen Regime vor der Spruchkammer München angeklagt. Ihm wurde vorgeworfen, er habe in seinen Werken die nationalsozialistische Ideologie verbreitet und von der Gunst der Machthaber auch wirtschaftlich sehr profitiert. Er wurde jedoch in beiden Instanzen freigesprochen.
 
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde Thorak wegen seiner Nähe zum nationalsozialistischen Regime vor der Spruchkammer München angeklagt. Ihm wurde vorgeworfen, er habe in seinen Werken die nationalsozialistische Ideologie verbreitet und von der Gunst der Machthaber auch wirtschaftlich sehr profitiert. Er wurde jedoch in beiden Instanzen freigesprochen.
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Josef Thorak starb im Alter von 63 Jahren auf Schloss Hartmannsberg bei Endorf am [[Chiemsee]]. Er wurde am [[29. Februar]] 1952 im Beisein führender Politiker von Stadt und Land sowie von Vertretern der Künstlerschaft auf dem Salzburger Friedhof von St. Peter (Arkadengrab Nr. XXV) beigesetzt.
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== Die Thorak-Grabstätte auf dem Friedhof von St. Peter ==
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Für das Grab seiner Mutter Mathilde Thorak (* [[1853]]; † [[1943]]) schuf Josef Thorak auf dem [[Friedhof von St. Peter]] das Skulpturenensemble ''Pietà''. Die Darstellung führt die Kreuzabnahme, die Beweinung Christi und die Grablegung in gleicher Weise vor Augen. Die Gottesmutter Maria hält ihren Sohn auf dem Schoß. Links kniet Maria Magdalena, rechts der Jünger Johannes – in dessen jugendlich-kraftvoll-männlicher Gestalt sich der Bildhauer selbst zu verewigen getrachtet hat.
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Die Steinfiguren hatte Thorak im Jahr [[1945]] geschaffen und auf das Grab XII gestellt. Er selbst bestimmte die Grabstätte und deren Ausstattung, in der seine sterblichen Überreste einmal neben seiner geliebten Mutter ruhen sollten. Nach Kriegsende beanspruchten jedoch die Nachfahren der Familie Plohberger die Gruft. Sie boten Thorak den Verkauf an. Es folgte ein langjähriger Rechtsstreit. [[1951]] bot St. Peter Thorak als Ersatz die Gruft XXV an. Die Angelegenheit konnte erst nach Thoraks Tod geregelt werden. Er wurde acht Monate nach seinem Ableben im Oktober 1952 mit seiner Mutter in der Gruft bestattet.<ref name="auflösung">[https://www.sn.at/salzburg/politik/erzabtei-st-peter-loest-gruft-von-ns-kuenstler-thorak-auf-121900816 Erzabtei St. Peter löst Gruft von NS-Künstler Thorak auf]</ref>
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Von seinen Ehefrauen – Thorak hatte am [[1. Jänner]] [[1952]] in dritter Ehe Erna Hönig geheiratet<ref name= "TfB"/>, die im Juni 2004 im Alter von 90 Jahren in Bayern starb – ist keine in dieser Gruft bestattet.
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Im Frühjahr 2022 wurde das Grab aufgelöst, da die Nachfahren Thoraks kein Interesse mehr daran zeigten.<ref name="auflösung"></ref> In der Gruft sind aber nach wie vor das Tonrelief und die Pietá von Josef Thorak zu finden, allerdings ohne Hinweis auf den Künstler.<ref>Quelle [[Benutzer:Dörfler]], Stand: 16. 9. 2024</ref>
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==Würdigungen und Ehrungen==
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Die Stadt Salzburg ehrte den Bildhauer Hitlers nach 1945, organisierte 1950 eine Ausstellung und stellte von ihm geschaffene monumentale Skulpturen im [[Mirabellgarten]] auf, wo sie heute noch stehen.
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Am [[15. Juli]] [[1950]] begann im [[Stadtgalerie Zwergelgartenpavillon|Ausstellungspavillon]] im [[Historischer Zwergelgarten|historischen Zwergelgarten]] in der [[Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechtsufrigen Altstadt]] von Salzburg eine Ausstellung seiner Großplastiken, die er vornehmlich zwischen [[1937]] und [[1945]] geschaffen hatte.
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Ihm wurde in Salzburg-[[Aigen]] die [[Josef-Thorak-Straße]] gewidmet, deren Benennung immer wieder zu [[Der Stadt Salzburgs "braune" Straßennamen|Diskussionen]] sorgt.
    
==Werke==
 
==Werke==
Neben dem Grab auf dem Friedhof von St. Peter und der Paracelsus-Statue im Salzburger [[Kurgarten]] gibt es in Salzburg heute auch noch den "Kopernikus" neben dem [[Zauberflöten-Spielplatz]] im [[Mirabellgarten]] in der Stadt Salzburg.
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Neben dem Grab auf dem Friedhof von St. Peter und der Paracelsus-Statue im Salzburger [[Kurgarten]] gibt es in Salzburg heute auch noch den "Kopernikus" neben dem [[Zauberflötenspielplatz]] im [[Mirabellgarten]] in der Stadt Salzburg.
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Datei:Ullstein-Thorak-Mutter Erde fec.jpg|Erbbegräbnis Franz Ullstein, Friedhof Heerstraße, Berlin, um 1928
 
Datei:Ullstein-Thorak-Mutter Erde fec.jpg|Erbbegräbnis Franz Ullstein, Friedhof Heerstraße, Berlin, um 1928
 
Datei:Josef Thorak-Arbeit 1928 -Mutter Erde fec.jpg|''Arbeit'' (1928) …
 
Datei:Josef Thorak-Arbeit 1928 -Mutter Erde fec.jpg|''Arbeit'' (1928) …
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==Die Thorak-Grabstätte auf dem Friedhof von St. Peter==
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== Bilder ==
Für das Grab seiner Mutter Mathilde Thorak (* 1853; † 1948) schuf Josef Thorak auf dem [[Friedhof von St. Peter]] das Skulpturenensemble ''Pietà''. Die Darstellung führt die Kreuzabnahme, die Beweinung Christi und die Grablegung in gleicher Weise vor Augen. Die Gottesmutter Maria hält ihren Sohn auf dem Schoß. Links kniet Maria Magdalena, rechts der Jünger Johannes – in dessen jugendlich-kraftvoll-männlicher Gestalt sich der Bildhauer selbst zu verewigen getrachtet hat.
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Die Steinfiguren hatte Thorak bereits im Jahr [[1945]] geschaffen und auf das Grab gestellt. Er selbst bestimmte die Grabstätte und deren Ausstattung, in der seine sterblichen Überreste einmal neben seiner geliebten Mutter ruhen sollten.
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Von seinen Ehefrauen – Thorak hatte am 1. Jänner 1952 in dritter Ehe Erna Hönig geheiratet<ref name= "TfB"/>, die im Juni 2004 im Alter von 90 Jahren in Bayern starb – ist keine in dieser Gruft bestattet.
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==Lebensende==
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Josef Thorak starb im Alter von 63 Jahren auf Schloss Hartmannsberg bei Endorf am [[Chiemsee]]. Er wurde am [[29. Februar]] 1952 im Beisein führender Politiker von Stadt und Land sowie von Vertretern der Künstlerschaft auf dem Salzburger Friedhof von St. Peter (Arkadengrab Nr. XXV) beigesetzt.
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==Würdigungen und Ehrungen==
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Die Stadt Salzburg ehrte den Bildhauer Hitlers nach 1945, organisierte 1950 eine Ausstellung und stellte von ihm geschaffene monumentale Skulpturen im [[Mirabellgarten]] auf, wo sie heute noch stehen.
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Am [[15. Juli]] [[1950]] begann im [[Zwergelgarten]] in Salzburg eine Ausstellung seiner Großplastiken, die er vornehmlich zwischen [[1937]] und [[1945]] geschaffen hatte.
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Ihm wurde in Salzburg-[[Aigen]] die [[Josef-Thorak-Straße]] gewidmet.
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==Literatur==
 
==Literatur==
 
* Reingruber, Gunhild: Josef Thorak. Leben und Werk des umstrittenen Künstlers, mit Berücksichtigung der nach Kriegsende und der posthum geführten Diskussionen. Diplomarbeit, Salzburg, 1997/98.
 
* Reingruber, Gunhild: Josef Thorak. Leben und Werk des umstrittenen Künstlers, mit Berücksichtigung der nach Kriegsende und der posthum geführten Diskussionen. Diplomarbeit, Salzburg, 1997/98.
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* [[Hildegard Fraueneder|Fraueneder, Hildegard]]: [[Josef Thorak und Salzburg: eine »künstlerische Revision«]], Rede zur Eröffnung der Ausstellung von [[Bernhard Gwiggner]] ([[2010]])
    
==Quellen==
 
==Quellen==
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* Zur Pietà:
 
* Zur Pietà:
 
:[http://www.meaus.com/94-pieta-von-thorak.htm  ''pieta-von-thorak'', in: Prometheus 94/2004 (Museum of European Art, New York) © 2004 West Art.]
 
:[http://www.meaus.com/94-pieta-von-thorak.htm  ''pieta-von-thorak'', in: Prometheus 94/2004 (Museum of European Art, New York) © 2004 West Art.]
* Weitere, insbesondere zum Abschnitt „Thorak und der Nationalsozialismus“:
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* Weitere, insbesondere zum Abschnitt "Thorak und der Nationalsozialismus":
 
** [[ORF Salzburg]], 17. September 2008
 
** [[ORF Salzburg]], 17. September 2008
 
** {{wikipedia-de}}
 
** {{wikipedia-de}}
* [[Salzburger Nachrichten]], 4. November 2010: ''Salzburg und die Nazikunst''
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* "[[Salzburger Nachrichten]]", 4. November 2010: ''Salzburg und die Nazikunst''
==== Einzelnachweise ====
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* [https://dorfzeitung.com/das-kriegerdenkmal-in-rauris/ Artikel in der [[Dorfzeitung]] vom 16. September 2024: Das Kriegerdenkmal in Rauris]
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== Einzelnachweise ==
 
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