Felsenreitschule: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (+ Bilder-Link)
K (+ Video-Link (1927))
 
(34 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:Marstall 02.jpg|thumb|das Bild zeigt eigentlich das Bühnenhaus vom [[Haus für Mozart]] und der Felsenreitschule, die hinter diesem Gebäude bergseitig liegt]]
+
[[Datei:Felsenreitschule 01.jpg|thumb|900px|center|Die Salzburger Felsenreitschule]]
 +
[[Datei:Felsenreitschule 02.jpg|thumb|Zuschauerraum und Bühne in der Felsenreitschule]]{{googlemapsort|Felsenreitschule+5020+Salzburg}}
 +
[[Datei:Felsenreitschule historische Aufnahme.jpg|thumb|historische Aufnahme, undatiert]]
 +
Die '''Felsenreitschule''' ist ein Kultur- und Veranstaltungsstätte im [[Festspielbezirk]] in der [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]].
  
Die '''[[Felsenreitschule]]''' im [[Festspielbezirk]] der [[Altstadt]] von [[Salzburg]] wurde [[1694]] unter Erzbischof [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]] vermutlich nach Entwürfen von Johann Bernhard [[Fischer von Erlach]] ausgestaltet.  
+
== Geschichte ==
 +
Die glatten, zueinander in einem rechten Winkel stehenden Wände am [[Mönchsberg]], entstanden durch Skarpierung im Zuge der [[Befestigung der Stadt Salzburg]] während der Zeit des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]]. [[1694]] wurde dort unter [[Fürsterzbischof]] [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]], vermutlich nach Entwürfen von Johann Bernhard [[Fischer von Erlach]], die Sommerreitschule eingerichtet (es gab auch eine [[Winterreitschule]]). Das Festungsbauwerk wurde mit umlaufenden Arkadengalerien aus flachen Rundbogen in drei Geschossen ausgestattet, insgesamt 96, die direkt aus dem Fels herausgehauen wurden.  
  
==Geschichte==
+
Das heute Felsenreitschule genannte Bauwerk wurde im [[18. Jahrhundert]] und im [[19. Jahrhundert]] als Zuschauerraum für Reiterspiele und Tierkämpfe genutzt. Mit der Auflösung des [[Salzburger Fürstenhof]]es und damit auch des [[Hofmarstall]]s verlor die Felsenreitschule ihre Funktion.
Die glatten, zueinander einen rechten Winkel bildenden Wände des [[Mönchsberg]]es, die durch vorangegangene Steinbrucharbeiten für den heute bestehenden [[Salzburger Dom]] entstanden waren, wurden dabei mit dreigeschossigen, flachbogigen Arkaden ausgestattet. Graf von Thun und Hohenstein ließ aus diesem aufgelassenen Steinbruch Galerien in drei Geschossen aushauen, die als Zuschauerräume für Reiterspiele und Tierkämpfe genutzt wurden.  
 
  
Dieser Ort dient heute als Aufführungsstätte für die [[Salzburger Festspiele]]. Unter [[Hugo von Hofmannsthal]] war die "Faust-Stadt" berühmt geworden, die man in der Felsenreitschule aufgebaut hatte. Im Zuge der Adaptierungen wurden die heutige Zuschauertribüne, die Unterbühne und die Überdachung [[1968]]/[[1969|1969]] von [[Clemens Holzmeister]] errichtet.  
+
[[1930]] kam es zu einem Tausch von mehreren ehemaligen Kasernen und verschiedenen Grundstücken zwischen der Stadt Salzburg und der Republik Österreich. So wurde die Stadt Salzburg zum neuen Eigentümer der Felsenreitschule.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19291127&seite=3 anno.onb.ac.at]: [[Salzburger Volksblatt]], 27. November 1929, S. 3</ref>
  
=== Umbauten 2010/2011 ===
+
In den [[1930er]]-Jahren wurde der Ort als Proben- und Aufführungsstätte zunehmend genutzt. Unter [[Hugo von Hofmannsthal]] war die "[[Fauststadt]]" berühmt geworden, die man in der Felsenreitschule aufgebaut hatte. [[1968]]/[[1969]] wurden im Zuge der Adaptierungen der [[Salzburger Festspielhäuser]] durch [[Clemens Holzmeister]] die Zuschauertribüne, die Unterbühne und die erste Überdachung in der Felsenreitschule errichtet.  
Aufgrund der Alterung der beweglichen [[Felsenreitschule-Dach|Überdachung]] wurde diese aus Sicherheitsgründen seit Sommer 1994 nicht mehr verwendet. Es war der Sommer, in dem [[Peter Stein]] ''Shakespeares Römerdramen'' inszenierte. Die Überdachung wurde über den Winter 2010/2011  komplett erneuert. Im Mai 2011 sollte die Konstruktion  betriebsbereit sein. Und auch Peter Stein kehrt mit einer Inszenierung in die Felsenreitschule zurück. Er führt Regie bei Verdis Oper ''Macbeth'', die von [[Riccardo Muti]] dirigiert werden wird.  
 
  
Nach der Festspielsaison 2011 wurde auch der Bühnenturm saniert. Dieser wurde von Clemens Holzmeister [[1937]]/[[1938]] erbaut. Das bisher als Kostümfundus genutzte Obergeschoß wurde als Probe- und Veranstaltungsraum für 99 Personen adaptiert.
+
[[Datei:The Sound of Music Film 08.jpg|thumb|Dreharbeiten im Frühjahr 1964 für den Film "[[The Sound of Music (Film)|The Sound of Music]]".]]
  
Die Gesamtkosten für diese Investitionen betrugen 8,5 Mill. Euro, ein Drittel davon finanzierten die Festspiele und Sponsoren.
+
Aufgrund der Alterung der beweglichen [[Felsenreitschule-Dach|Überdachung]] wurde diese aus Sicherheitsgründen seit Sommer [[1994]] nicht mehr verwendet. Es war der Sommer, in dem [[Peter Stein]] ''Shakespeares Römerdramen'' inszenierte. Die Überdachung wurde über den Winter 2010/2011 vollständig erneuert. Im Mai [[2011]] sollte die Konstruktion  betriebsbereit sein. Auch Peter Stein kehrte mit einer Inszenierung in die Felsenreitschule zurück. Er führte Regie bei Verdis Oper ''Macbeth'', die von [[Riccardo Muti]] dirigiert wurde.  
  
== Bilder im Internet ==
+
Nach der Festspielsaison 2011 wurde auch der Bühnenturm saniert. Dieser war von Clemens Holzmeister [[1937]]/[[1938]] erbaut worden. Das bisher als Kostümfundus genutzte Obergeschoß wurde als Probe- und Veranstaltungsraum für 99 Personen adaptiert. Die Gesamtkosten für diese Investitionen betrugen 8,5 Mill. Euro, ein Drittel davon finanzierten die Festspiele und Sponsoren.
* [https://scontent-b-fra.xx.fbcdn.net/hphotos-prn1/t1.0-9/10774_729354907089547_63452886_n.jpg historische Aufnahme der "Faust-Stadt"]
 
  
==Quellen==
+
Heute dient er ganzjährig als Aufführungsstätte, insbesondere für die [[Salzburger Festspiele]] und das [[Salzburger Landestheater]].
* Salzburgwiki-Beitrag [[Altstadt]] von Salzburg
+
 
{{Quelle Heimatkunde Hübl}}
+
Die Salzburger Felsenreitschule wurde im April [[2025]] aufgrund ihrer Rolle als Kinoschauplatz – allen voran in "[[The Sound of Music (Film)|The Sound of Music]]"  ("Meine Lieder - meine Träume") – in die Liste der "Schätze der europäischen Filmkultur" aufgenommen. Die Felsenreitschule war der dritte Kinoschauplatz in Österreich, der in diese Liste aufgenommen wurde. Die ersten beiden waren das Wiener Riesenrad (dank "Der Dritte Mann") und der Bond-Installation "007 Elements" in Sölden auf 3&nbsp;000 Metern Seehöhe.<ref>[[SALZBURG24]] vom [https://www.salzburg24.at/news/salzburg/stadt/felsenreitschule-ist-schatz-der-europaeischen-filmkultur-176980768 16. April 2025]</ref>
 +
{{Absatz}}
 +
== Bildergalerie ==
 +
<gallery mode="nolines" mode="packed-hover" heights="200">
 +
File:August Franz Heinrich von Naumann Ansicht der hochfürstlichen salzburgischen Sommer-Reutschule ubs G 0300 III.jpg|[[August Franz Heinrich von Naumann]]: Ansicht der hochfürstlichen salzburgischen Sommer-Reutschule
 +
Datei:Salzburg (Kupferstich) Matthäus Seutter 1740 Detail Nr 09 Felsenreitschule.jpg|[[Salzburg (Kupferstich) Matthäus Seutter]], ca. [[1740]]
 +
Datei:Felsenreitschule 03.jpg|In der Felsenreitschule 2015.
 +
Datei:Felsenreitschule 04.jpg|In der Felsenreitschule 2015.
 +
Datei:Felsenreitschule 05.jpg|In der Felsenreitschule 2015.
 +
</gallery>
 +
 
 +
=== weitere Bilder ===
 +
{{Bildkat}}
 +
== Video-Link ==
 +
* Hier der Link zu einem Filmdokument von den [[Salzburger Festspiele 1927|Salzburger Festspielen 1927]] aus dem Österreichischen Filmarchiv, u. a. mit Aufnahmen von der Felsenreitschule, Länge 04:17 min [https://www.filmarchiv.at/de/filmarchiv-on/video/f_030PBFyCH9TVHkKiXpH2Gs www.filmarchiv.at]
 +
 
 +
== Quellen ==
 +
* [[SALZBURGWIKI]]-Beitrag "[[Altstadt]] von Salzburg"
 +
* {{Quelle Heimatkunde Hübl}}
 
* {{Quelle SN|10. Februar 2011}}
 
* {{Quelle SN|10. Februar 2011}}
 +
{{Quelle Festspiele in Salzburg}}
 +
== Einzelnachweise ==
 +
<references/>
  
 +
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 +
[[Kategorie:Altstadt]]
 +
[[Kategorie:Festspielbezirk]]
 +
[[Kategorie:Architektur]]
 
[[Kategorie:Gebäude]]
 
[[Kategorie:Gebäude]]
[[Kategorie:Altstadt]]
+
[[Kategorie:historisches Gebäude]]
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
+
[[Kategorie:Gebäude Stadt Salzburg]]
 +
[[Kategorie:Veranstaltung]]
 
[[Kategorie:Veranstaltungsort]]
 
[[Kategorie:Veranstaltungsort]]
[[Kategorie:Architektur]]
+
[[Kategorie:Veranstaltungsort Stadt Salzburg]]
 +
[[Kategorie:Salzburger Festspiele]]

Aktuelle Version vom 4. August 2025, 08:32 Uhr

Die Salzburger Felsenreitschule
Zuschauerraum und Bühne in der Felsenreitschule
Karte
historische Aufnahme, undatiert

Die Felsenreitschule ist ein Kultur- und Veranstaltungsstätte im Festspielbezirk in der Altstadt der Stadt Salzburg.

Geschichte

Die glatten, zueinander in einem rechten Winkel stehenden Wände am Mönchsberg, entstanden durch Skarpierung im Zuge der Befestigung der Stadt Salzburg während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. 1694 wurde dort unter Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein, vermutlich nach Entwürfen von Johann Bernhard Fischer von Erlach, die Sommerreitschule eingerichtet (es gab auch eine Winterreitschule). Das Festungsbauwerk wurde mit umlaufenden Arkadengalerien aus flachen Rundbogen in drei Geschossen ausgestattet, insgesamt 96, die direkt aus dem Fels herausgehauen wurden.

Das heute Felsenreitschule genannte Bauwerk wurde im 18. Jahrhundert und im 19. Jahrhundert als Zuschauerraum für Reiterspiele und Tierkämpfe genutzt. Mit der Auflösung des Salzburger Fürstenhofes und damit auch des Hofmarstalls verlor die Felsenreitschule ihre Funktion.

1930 kam es zu einem Tausch von mehreren ehemaligen Kasernen und verschiedenen Grundstücken zwischen der Stadt Salzburg und der Republik Österreich. So wurde die Stadt Salzburg zum neuen Eigentümer der Felsenreitschule.[1]

In den 1930er-Jahren wurde der Ort als Proben- und Aufführungsstätte zunehmend genutzt. Unter Hugo von Hofmannsthal war die "Fauststadt" berühmt geworden, die man in der Felsenreitschule aufgebaut hatte. 1968/1969 wurden im Zuge der Adaptierungen der Salzburger Festspielhäuser durch Clemens Holzmeister die Zuschauertribüne, die Unterbühne und die erste Überdachung in der Felsenreitschule errichtet.

Dreharbeiten im Frühjahr 1964 für den Film "The Sound of Music".

Aufgrund der Alterung der beweglichen Überdachung wurde diese aus Sicherheitsgründen seit Sommer 1994 nicht mehr verwendet. Es war der Sommer, in dem Peter Stein Shakespeares Römerdramen inszenierte. Die Überdachung wurde über den Winter 2010/2011 vollständig erneuert. Im Mai 2011 sollte die Konstruktion betriebsbereit sein. Auch Peter Stein kehrte mit einer Inszenierung in die Felsenreitschule zurück. Er führte Regie bei Verdis Oper Macbeth, die von Riccardo Muti dirigiert wurde.

Nach der Festspielsaison 2011 wurde auch der Bühnenturm saniert. Dieser war von Clemens Holzmeister 1937/1938 erbaut worden. Das bisher als Kostümfundus genutzte Obergeschoß wurde als Probe- und Veranstaltungsraum für 99 Personen adaptiert. Die Gesamtkosten für diese Investitionen betrugen 8,5 Mill. Euro, ein Drittel davon finanzierten die Festspiele und Sponsoren.

Heute dient er ganzjährig als Aufführungsstätte, insbesondere für die Salzburger Festspiele und das Salzburger Landestheater.

Die Salzburger Felsenreitschule wurde im April 2025 aufgrund ihrer Rolle als Kinoschauplatz – allen voran in "The Sound of Music" ("Meine Lieder - meine Träume") – in die Liste der "Schätze der europäischen Filmkultur" aufgenommen. Die Felsenreitschule war der dritte Kinoschauplatz in Österreich, der in diese Liste aufgenommen wurde. Die ersten beiden waren das Wiener Riesenrad (dank "Der Dritte Mann") und der Bond-Installation "007 Elements" in Sölden auf 3 000 Metern Seehöhe.[2]

Bildergalerie

weitere Bilder

 Felsenreitschule – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Video-Link

Quellen

Einzelnachweise