Wilhelm Foissner

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Univ.-Prof. Dr. phil. Wilhelm Foissner (* 18. August 1948 in Wartberg ob der Aist, .; † 20. März 2020 in der Stadt Salzburg) war ein österreichischer Biologe und Universitätsprofessor an der Paris-Lodron-Universität Salzburg.

Leben und Werk

Wilhelm Foissner ist der Sohn des Eisenbahners Anton Foissner seiner Frau Maria. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er eine Tischlerlehre und arbeitete von 1968 bis 1973 als Laborassistent in Linz. 1973 legte er als Externist seine Matura ab.

Anschließend studierte er an der Universität Salzburg Zoologie und Botanik und promovierte 1979. Neben seinem Studium arbeitete er von 1974 bis 1980 als Lehrer für Mikroskopie und Fotografie am Linzer Krankenhaus.

Von 1980 bis 1986 war Wilhelm Foissner Assistent am Zoologischen Institut der Universität Salzburg, wo er 1982 habilitierte. 1987 wurde er Professor für Zoologie an der Universität Salzburg. Am 30. September 2013 wurde er pensioniert.[1]

1996 war er Gastprofessor an der Universität von Rio de Janeiro, 1998 an der Universität Riad.

Von 1996 bis 1999 war er Präsident der Deutschen Protozoologen-Gesellschaft, ab 2006 der Internationalen Protozoologen-Gesellschaft. Er galt als einer der weltweit führenden Spezialisten der Taxonomie und Biologie der Ciliaten (Wimpertierchen).

Wilhelm Foissner war seit 1977 verheiratet mit Ilse, geborene Fuchs.

Die "Ilse und Wilhelm Foissner Stiftung" vergibt Preise und unterstützt international Projekte.

Der Tümpel beim Krautwächterhäusel

siehe Der Tümpel beim Krautwächterhäusel

Wegen einer besonders hohen Vielfalt an Wimpertierchen wurde auf Betreiben von Wilhelm Foissner auf dem Krauthügel nächst dem Stiftsarm des Almkanales ein nur nach längeren Regenfällen sichtbarer Tümpel unter besonderen Naturschutz gestellt.

Auszeichnungen

Publikationen (Auswahl)

  • Die Wimpertiere (Ciliata) und ihr Silberliniensystem. Das neuroformative System als Urstufe des Nervensystem in der Haut Einzelliger (Protozoa). Linz (Oberösterreichisches Landesmuseum) 1975.
  • Hydrobiologische Studien an Kleingewässern in den Hohen Tauern, mit besonderer Berücksichtigung der Ciliaten (Protozoa, Ciliophora). 1. Chemisch-physikalische Untersuchungen und Ökologie der Ciliaten. Salzburg 1979.
  • Hydrobiologische Studien an Kleingewässern in den Hohen Tauern, mit besonderer Berücksichtigung der Ciliaten (Protozoa, Ciliophora). 2. Taxonomie und Systematik der Ciliaten. Salzburg 1979.
  • Die Gemeinschaftsstruktur der Ciliatenzönose in alpinen Böden (Hohe Tauern, Österreich) und Grundlagen für eine Synökologie der terricolen Ciliaten (Protozoa, Ciliophora), in Bodenbiologische Untersuchungen in den Hohen Tauern 1974–1978. Habil.-Schr. Universität Salzburg 1982.
  • Infraciliatur, Silberliniensystem und Biometrie einiger neuer und wenig bekannter terrestrischer, limnischer und mariner Ciliaten (Protozoa: Ciliophora) aus den Klassen Kinetofragminophora, Colpodea und Polyhymenophora. Linz (Oberösterreichisches Landesmuseum) 1984.
  • Colpodea (Ciliophora). Stuttgart (Gustav Fischer) 1993.
  • Identification and Ecology of Limnetic Plankton Ciliates. München (Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft) 1999. (mit Helmut Berger und Jochen Schaumburg)
  • Monograph of the Dileptids: (Protista, Ciliophora, Rhynchostomatia). Linz (Oberösterreichisches Landesmuseum) 2012. (mit Peter Vďačný)
  • The Sphagnum Ponds of Simmelried in Germany. A Biodiversity Hot-Spot for Microscopic Organisms. Aachen (Shaker) 2006. (mit Martin Kreutz)
  • Monograph of the Spathidiida (Ciliophora, Haptoria), Vol. I: Protospathidiidae, Arcuospathidiidae, Apertospathulidae. Dordrecht (Springer) 2007. (mit Kuidong Xu)
  • Terrestrial and Semiterrestrial Ciliates (Protozoa, Ciliophora) from Venezuela and Galápagos. Linz (Oberösterreichisches Landesmuseum) 2016.

Quellen

Einzelverweise

  1. Mitteilungsblatt der Paris-Lodron-Universität Salzburg vom 2. Oktober 2013, S. 1.