Karlheinz Böhm

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Karl-Heinz Böhm mit seiner zweiten Frau Gudula Blau, um 1960.
Das Grab von Karlheinz Böhm auf dem Salzburger Kommunalfriedhof, 2014
Das Ehrengrab von Karlheinz Böhm auf dem Salzburger Kommunalfriedhof, 2015

Karlheinz Böhm (* 16. März 1928 in Darmstadt, Deutschland; † 29. Mai 2014 in Grödig) war ein Schauspieler und engagierter Leiter der Hilfsorganisation "Menschen für Menschen", die sich der Hilfe für das afrikanische Land Äthiopien verschrieben hat.

Leben

Er war der Sohn des Dirigenten Karl Böhm und der Sopranistin Thea Linhart. Aufgewachsen ist er in Hamburg und Dresden. 1946 zog er mit seinen Eltern nach Graz. Dort machte er im selben Jahr die Matura. Er studierte Anglistik, Germanistik und anschließend in Rom Kunstgeschichte. Zuletzt lebte er teilweise in Äthiopien und in Großgmain im Salzburger Flachgau. Karlheinz Böhm hatte sieben Kinder aus vier Ehen.

Bekannt wurde Karlheinz Böhm vor allem durch seine Rolle des jungen Kaisers Franz Joseph I. in den drei "Sissi"-Filmen. Darin spielte er neben Romy Schneider die männliche Hauptrolle. Mit Romy verkörperte er das brave, saubere Idol der 1950er-Jahre. Aber auch Auftritte als gefährlicher psychopathischer Mörder in Michael Powells "Peeping Tom" gehörten zum Repertoire des Schauspielers. In den 1970er-Jahren spielte Böhm in mehr als einem Dutzend Fernsehfilmen, darunter auch Fassbinders "Martha" von 1973. Mit Ernst Marischkas "Sissi"-Filmen gab es das neue Liebespaar im deutschen Film: Romy Schneider und Karlheinz Böhm. Was und mit wem Böhm danach auch immer drehte: die Romy fehlte.

Ab 1976 spielte Karlheinz Böhm wieder mehr Theater. Mit seinem Engagement für Äthiopien und die hungernden Menschen dort, seine Stiftung "Menschen helfen Menschen", hatte er ein anderes Betätigungsfeld gefunden. Für dieses Engagement machte er Werbeauftritte in Fernsehshows und veröffentlicht das Buch "Nagaya − ein Dorf in Äthiopien". 1983 erhielt er das "Filmband in Gold" für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film.

Während einer "Wetten, dass ...?"-Sendung wettete er am 16. Mai 1981, nicht einmal jeder dritte Zuschauer würde eine Mark bzw. sieben Schilling oder einen Franken für notleidende Menschen in der Sahelzone spenden. Er versprach, dass er selbst nach Afrika gehen würde, um zu helfen, wenn er die Wette verlieren würde. Er gewann, es kamen nur rund 1,2 Millionen DM (über 610.000 Euro) zusammen. Nach der Sendung flog er dennoch im Oktober 1981 mit dem Geld erstmals nach Äthiopien und gründete am 13. November 1981 die Hilfsorganisation "Menschen für Menschen". Dies war der Beginn einer bis heute andauernden Hilfswelle.

Böhm schied am 29. Mai 2014 nach langer Krankheit im 87. Lebensjahr aus dem Leben. Seine letzte Ruhestätte fand er am 13. Juni 2014 in einem Ehrengrab auf dem Salzburger Kommunalfriedhof.[1] [2]

Ehrungen

1985 erhielt Karlheinz Böhm das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.

1994 folgte das Große Ehrenzeichen.[3]

1995 erhielt er den "Dr.-Karl-Renner-Preis" der Stadt Wien.[4]

1997 wurde ihm das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark verliehen.

Das Land Salzburg ehrte Karlheinz Böhm am 5. Mai 1998 für seine Initiative Menschen für Menschen mit dem Großen Ehrenzeichen des Landes Salzburg.[5]

2001 erhielt es das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

2002 das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

2003 verlieh ihm die äthiopische Regierung die Ehrenstaatsbürgerschaft.[6]

Am 4. Juni 2003 verlieh ihm der Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger den Ehrenring des Landes Salzburg.[7]

Am 11. Juli 2008 erhielt er den Bayerischen Verdienstorden.[8]

Anlässlich seines 80. Geburtstages nahm das Europa- und Bundesgymnasium Salzburg-Nonntal am 23. September 2008 den Beinamen Karlheinz-Böhm-Gymnasium an.[9]

Am 17. Oktober 2008 erhielt er die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold.[10]

In Würdigung seiner Verdienste benannte die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba 2011 einen zentralen Platz nach ihm ("Karl-Square") und setzte ihm dort ein Denkmal.[11]

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise