Josef Lugstein
Josef Lugstein (* 8. Oktober 1900 in Straßwalchen; † 2. Dezember 1990 ebendort) war Stiftspropst von Seekirchen.
Leben
Josef Lugstein wurde am 18. Juli 1926 wurde er zum Priester geweiht und war von 1927 bis 1929 als Kooperator in Ramingstein tätig.
Seine weiteren Stationen waren:
- 1929 bis 1930 Pfarrprovisor in St. Michael im Lungau,
- 1930 Pfarrprovisor in Zederhaus,
- 1930 bis 1931 Pfarrprovisor in Mariapfarr,
- 1931 bis 1933 Kooperator in Itzling,
- 1933 bis 1937 Kooperator in St. Gilgen,
- 1937 bis 1938 Pfarrvikar von Hallein,
- 1939 bis 1939 Pfarr-Administrator in Straßwalchen.
1939 wurde er Pfarrer der Pinzgauer Pfarre Bruck an der Glocknerstraße, als er am 13. Oktober 1944 zum Stiftspropst von Seekirchen ernannt wurde. Im Zweiten Weltkrieg war das konfiszierte Stift nach dem Tod von Stiftspropst Andreas Süß nur mehr von drei betagten Kanonikern bewohnt. Ein halbes Jahre dauerte es, ehe die Vakanz am Vorstandsstuhl beseitigt wurde und mit Lugstein ein Mann Stiftspropst und Dechant wurde, der dies über vierzig Jahre bleiben sollte.
Unter Lugstein wohnten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kaum noch Kanoniker im Stift, dafür wurden immer mehr Priester zu sogenannten Canonici externi berufen. Oftmals waren dies Geistliche aus Seekirchner Nachbargemeinden und die Ernennung galt als besondere Auszeichnung. Die Seelsorge Seekirchens nahmen diese Priester jedoch nicht wahr, und so wurde erstmals seit dem 17. Jahrhundert auch ein Kooperator angestellt (1946), um den Stiftspropst bei den Gottesdiensten zu unterstützen.
In Lugsteins Zeit als Stiftspropst wurde die Sakristei der Stiftskirche Seekirchen neu möbliert, die gesamte Kirche mit elektrischen Leitungen versehen und einer Außenrenovierung unterzogen. In manchen Bereichen, wie zum Beispiel der Einführung der deutschen Liturgiesprache 1964 gab sich Pfarrer Lugstein weltoffen, mit der richtigen Wertschätzung der Laien in der Kirche hatte er aber seine Probleme. Mitten im Streit mit dem Pfarrgemeinderat um den Bau des neuen Kindergartens reichte Lugstein 1973 seinen Rücktritt als Pfarrer ein. Er blieb dem Kollegiatstift aber als Stiftspropst erhalten, womit es erstmals zur Trennung der Funktionen des Stiftspfarrers und Stiftspropstes kam. Als Pfarrer folgte Lugstein Andreas Radauer nach. Mit dem Rückzug Lugsteins wurde die Pfarre Seekirchen auch wieder dem Dekanat Köstendorf zugeordnet.
Als Lugstein am 31. Dezember 1984 auch als Stiftspropst emeritierte, wurde dieser Titel nicht mehr vergeben. Andreas Radauer wurde als Stiftsprovisor installiert. Lugstein verstarb 91-jährig im 65. Jahr seines Priestertums.
Quelle
- Dopsch, Elisabeth und Dopsch, Heinz (Hrsg.): 1300 Jahre Seekirchen. Geschichte und Kultur einer Salzburger Marktgemeinde, Marktgemeinde Seekirchen, 1996
- RES, Eintrag Lugstein, Josef (1900-1990)
Vorgänger |
Stiftspropst von Seekirchen 1944–1984 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrer von Seekirchen 1944–1973 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrer von Bruck an der Glocknerstraße 1939−1944 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarradministrator von Straßwalchen 1939 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrprovisor von Zederhaus 1929–1930 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrprovisor von St. Michael im Lungau 1929–1930 |
Nachfolger Valentin Hutegger |