Hotel Stein

Das Hotel Stein ist ein Salzburger Stadthotel in der rechtsseitigen Altstadt mit einer langen Geschichte und heute für seine Aussichtsterrasse bekannt.
Geschichte
Anstelle des heutigen Hotel Stein befand sich bereits im Mittelalter eine historische Gaststätte, das Steinbräu. Ab 1869 führten Josef Griesberger und seine Gattin Maria den Gasthof "Zum Stein", auch Griesberger's "Zum Stein" genannt. Sie wandelten den Gastronomiebetrieb zum Hotel "Zum Stein" um. Am 7. November 1895 übergaben sie das Hotel an Louis Hofmann.[1][2] [3] Zu seiner Zeit befand sich der Haupteingang in das Hotel auf der Seite zum Platzl auf Höhe des Brückenkopfs der Stadtbrücke.
Um 1910 hieß es Hôtel zum Stein und umfasste auch das heutige Eckhaus zum Platzl, wo sich auch der Haupteingang ins Hotel befand.[4] In den letzten Tagen des Ersten Weltkriegs erwarb Alois Grasmayr das Gebäude. Er stockte es im Jahr 1924 auf, errichtete das Terrassencafé und nannte den Betrieb "Hotel Stein".
Von 1945 bis 1950 war das Haus von amerikanischen Truppen besetzt, ehe es 1951 wieder in den Besitz der Grasmayrs kam. Am 20. Mai 1950 wurde daw Dachterrassencafé wieder in Betrieb genommen.[5]
2001 kaufte der Geschäftsmann Haythem Al Wazzan das Hotel und begann mit der Komplettsanierung. Dieser verkaufte es 2015 an die Italiener Paula und Rinaldo Invernizzi, dem die venezianische Glasmanufaktur Barovier & Toso gehört.
Am 4. Februar 2016 begann die online-Versteigerung des Inventars des Traditionshotels, da dieses für ein Jahr nun wegen Generalsanierung nach Plänen der Salzburger Architekten Michael Strobl und Christian Prasser umgebaut wird.
Bei den Umbauarbeiten, die übrigens nicht wie geplant ein Jahr, sondern zwei Jahre erforderten, wurde die im Jahr 1740 des Wiener Stukkateur Alberto Camesina im zweiten Sock besonders kunstvolle geschaffene Stuckdecke wieder freigelegt. Die Bedeutung dieser Stuckaturdecke war in der Zwischenzeit etwas in Vergessenheit geraten, aber im Laufe der Renovierungsarbeiten von 2016 wurde man wieder auf dieses großartige Detail aufmerksam. Ein Teil davon war wegen einer später eingezogenen Zwischenwand unterbrochen und teilweise zerstört worden. 2017 wurde die Zwischenwand entfernt und die Stuckaturskulpturen wieder möglichst ursprungsgetreu hergestellt. Das im Haus vorhandene Wappen von Franz Dietrich Popp ist sehr sehenswert.
Am 1. März 2018 wurde es als vier-Sterne-superior wieder eröffnet. Es verfügt nun über 56 Zimmer und Suiten, Spa, Gym und Loung.
Kunstwerk beschädigt
Ein bisher unbekannter Täter hatte im Foyer des Hotel zwischen dem 26. Jänner und dem 2. Februar 2019 ein offenbar wertvolles Kunstwerk beschädigt. Laut Polizei liegt der Schaden im höheren sechsstelligen Bereich. Der Täter ritzte den bisherigen Ermittlungen zufolge eine Art Kreuz in die Mitte des Kunstwerks.
Das Objekt ist laut Hoteldirektorin Margot Weindorfer keines der Glaskunstwerke der weltbekannten venezianischen Manufaktur Barovier & Toso. Handgefertigte Luster und Glaskunstwerke aus der Manufaktur schmücken das ganze Hotel. Weindorfer betont vielmehr, dass es sich bei dem beschädigten Kunstwerk um eine Art Schüssel handle. Das konkave Kunstwerk stamme von einem britischen Künstler und hänge seit 2018 an der Wand bei den Aufzügen im Foyer. Das Objekt aus Stahl und Glas - 140 x 140 x 35 Zentimeter groß - ist mit farbigem Lack überzogen. Ein Mitarbeiter hatte erst in den ersten Februartagen im Lack mehrere Kratzer entdeckt, schildert Weindorfer. Das beschädigte Werk werde jetzt zur Reparatur zum Künstler nach England geschickt. Den Wert des Kunstwerks könne sie nicht beziffern.[6]
Bei dem Kunstwerk handelt es sich um ein Stahlkunstwerk des indisch-britischen Bildhauers Anish Kapoor. Der Wert des 1999 geschaffenen Kunstwerks "Mirror" liegt im hohen sechsstelligen Bereich. Anish Kapoor ist ein international höchst renommierter und vielfach ausgezeichneter Künstler. Das Werk ist eine Leihgabe von Hoteleigentümer und Kunstmäzen Rinaldo Invernizzi.[7]
Steinterrasse "Seven Senses"
Ursprünglich nannte man die Terrasse am Dach des Hotels "Steinterrasse". In den 2010er-Jahren erhielt sie den Namen club.bar.lounge. Nach Verkauf und Umbau heißt sie seit März 2018 Seven Senses (Sieben Sinne). Sie gilt als einer der schönsten Plätze Salzburgs und bietet einen Panoramablick über die Salzburger Altstadt. Sie bietet Platz für 50 Personen
Die Seven Senses ist Montag bis Donnerstag von 07 bis 12 Uhr und von 17 bis 24 Uhr offen. Am Vormittag wird Frühstück serviert. Für das Abendessen sei eine Reservierung nötig. Am Freitag und Samstag ist von 07 bis 24 Uhr geöffnet. Sonntags wird von 07 bis 17 Uhr Brunch serviert. In der Restaurant-Lounge werden Getränke gereicht. Dort ist die Zahl der Plätze begrenzt.[7]
Adresse
- Giselakai 3-5
- 5020 Salzburg
- Telefon: (06 62) 87 43 46-0
Bilder
Hotel Stein – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblinks
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", 26. Februar 2018
- "Salzburger Nachrichten", 17. März 2018
, Baureportage, Firmenverzeichnis
- Folder vom Stadtmagistrat Salzburg anlässlich des Abschlusses der Renovierungen und der Wiedereröffnung vom Hotel Stein
Einzelnachweise
- ↑ ANNO, Salzburger Zeitung, 12. Juni 1871
- ↑ ANNO Salzburger Zeitung, 3. Juli 1873
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik, 7. November 1895
- ↑ imagno Bild
- ↑ Quelle Befreit und besetzt, Stadt Salzburg 1945–1955, Seite 467
- ↑ Quelle Salzburger Nachrichten, abgefragt am 8. Februar 2019
- ↑ 7,0 7,1 Quelle Salzburger Nachrichten, abgefragt am 9. Februar 2019