Franz Fischer
Oberschulrat Prof. Franz Sales Fischer (* 29. Dezember 1893 in der Stadt Salzburg; † 25. Februar 1968 in Eggenburg, NÖ.)[1] war Lehrer, Maler, Botaniker und Ehrenbürger der Gemeinde Elsbethen.
Leben
Franz Fischer war der Sohn des k. k. Staatsbahn-Beamten Sebastian Fischer und seiner Frau Anna, geborene Aigner. Nach seiner Grundausbildung wurde er Volksschullehrer in St. Johann (1912), Dorfgastein (1912/1913) und St. Margarethen im Lungau (1913/1914).
Im Ersten Weltkrieg war Fischer Leutnant bei den Kaiserschützen und erhielt mehrere Auszeichnungen. An der Offiziersschule in Brixen lernte er den späteren Bundeskanzler Engelbert Dollfuß kennen und schätzen.
Nach dem Krieg kam er als Volksschullehrer über Tamsweg am 8. August 1919 in Festanstellung an die Volksschule Elsbethen und war bis zur Übernahme der Schulleitung 1933 auch Gemeindesekretär von Elsbethen. Er unterrichtete 33 Jahre an der Volksschule, davon 24 Jahre als Direktor.
Von Jugend auf war Fischer ein begeisterter und dann auch ein international bekannter Botaniker. Im Alter von 14 Jahren legte er sein erstes Herbarium mit Alpenpflanzen an. Das Land Salzburg verdankt ihm viele Wieder- und bedeutende Neufunde von Pflanzen. Er steuerte 600 seiner mehr als 3 000 naturgetreuen Pflanzenaquarellen zum "Atlas für Alpenflora" bei und wirkte mit mehr als 600 Bildern am Catalogus florae Austriae (Atlas der Alpenpflanzen) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mit.
Als Pionier des Naturschutzes arbeitete Franz Fischer auch mit dem Haus der Natur und dessen späteren Direktor Eberhard Stüber zusammen. Mit wissenschaftlichem Ehrgeiz erforschte er die geologischen und botanischen Besonderheiten der Umgebung von Elsbethen und verfasste detaillierte Beschreibungen.
Doch nicht nur die Natur, auch die Sagen und Märchen der Region erweckten sein Interesse. Er sammelte die mündlich überlieferten Geschichten und schrieb sie nieder.
Im Winter führten seine Skitouren zur Erentrudisalm.
Im Alter zog er wegen eines ererbten Hauses nach Eggenburg in Niederösterreich. Hier wirkte er führend in der Leitung des Krahuletzmuseums mit.
Seit 1924 war er verheiratet mit Maria, geborene Funk (* 8. September 1903 in Horn, NÖ.; † 10. Juni 1974 in Eggenburg, NÖ.)[2], der Tochter des deutschnationalen Politikers Anton Funk.
Auszeichnungen
Nachdem sich der sehr geschätzte Pädagoge auch um die Erschließung der im Gemeindegebiet gelegenen, geologisch höchst interessante "Trockene Klamm" sehr verdient gemacht hatte, verlieh ihm die Gemeinde Elsbethen anlässlich seiner Pensionierung am 30. Juni 1957 ihre Ehrenbürgerschaft.
Am 2. Dezember 1958 verlieh ihm der Bundespräsident den Berufstitel "Professor".
Ausstellung
Vom 22. Mai bis 16. Oktober 2022 widmet das Museum Zum Pulvermacher in Glasenbach ihrem Ehrenbürger eine Sonderausstellung.
Quellen
- Nekrolog auf Franz Fischer, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 110/111, 1970/71, S. 518 (Alfons Bergthaller)
- Strecker, Karl: Aus der Schule geplaudert. In: Karl, Robert: Elsbethen. Ein Ort im Wandel der Zeiten. Gemeinde Elsbethen 1994.
- Salzburger Woche, Ausgabe Flachgauer Nachrichten, 30. Juni 2022
Einzelnachweise
Vorgänger |
Schulleiter der Volksschule Elsbethen 1933–1957 |
Nachfolger |
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- Gestorben 1968