Rainberg von Norden, mit Riedenburg im Vordergrund
Rainberg (links) und Richterhöhe, Ansicht aus dem Süden
Gemäldeausschnitt Stadtansicht von Kulstrunk mit Rainberg
Pflege des Steppenhanges durch die Biotopschutzgruppe Halm

Der Rainberg ist der kleinste der Salzburger Stadtberge, der an drei Seiten vom Stadtteil Riedenburg umfasst wird. Er ist Teil eines Landschaftsschutzgebietes, sowie ein Landschaftsraum der Salzburger Altstadt.

Geologie

Der Rainberg ist ein Ausläufer des Mönchsberges, verbunden durch den Sattel Bucklreuth. Er ist an der höchsten Stelle 510 m ü. A. und besteht wie der Mönchsberg aus Konglomerat (Nagelfluh), einem mit Kalkmörtel verfestigten Flussschotter, der hier als Flussdelta abgelagert worden war.

Name

Ursprünglich hieß der Rainberg "Hohe Riedenburg (Ritinburg „a rupe que Ritinburc appelatur“, 1139) oder Ofenlochberg. Der Name Rainberg geht auf den erzbischöflichen Kammerdiener Christoph Rein zurück, der 1680 den Rainberg pachtete und den Mölckhof in der Riedenburg erbaute, der zunächst Reinhof hieß.

Geschichte

Der Rainberg war seit etwa 5 500 v. Chr. (älteste Jungsteinzeit) durchgehend bis 15 v. Chr. besiedelt. Hier befand sich in der keltischen La-Tène-Zeit eine große stadtähnliche und gut befestigte Siedlung. Nach der Kupfer-, der Bronze-, der Eisen-, der Hallstatt- und der La-Tène-Zeit marschierten um 15. v. Chr. die Römer unter Kaiser Augustus ein und die zuletzt hier und auf anderen Stadtbergen lebenden keltischen Alaunen wurden in den Raum der heutigen Altstadt umgesiedelt.

1525 schlugen die aufständischen Bauern bei der Belagerung der Festung Hohensalzburg ihr Lager „auf der Riedenburg“ (am Rainberg) auf.

Seit dem frühen Mittelalter wurde der Rainberg als Konglomerat-Steinbruch genutzt. Verstärkt wurde der Berg nach 1680 und wieder nach 1857 abgebaut. Seit 1941/42 ist der Rainberg als Kulturdenkmal geschützt. Seit dieser Zeit ruht auch der Abbau. Ab etwa 1955 darf der Berg auch nicht mehr betreten werden. Schon 1868 wurde der Steppenhang am Rainberg wegen seiner einzigartigen wärmeliebenden Pflanzen und Tierwelt unter Naturschutz gestellt, seit 1986 ist auch der Wald des Rainbergs als Naturwaldreservat geschützt.

Im Rainberg befinden sich mehrere Kavernen, die als Luftschutzbunker angelegt wurden und heute teilweise noch in Verwendung sind.

Die Felsensteppe am Rainberg

Am Steppenhang konnte sich eine bemerkenswerte Wärme liebende Pflanzen- und Tierwelt über Jahrtausende halten: Färber-Ginster, Großer Ehrenpreis, Hügelmeier, Aufrechter Ziest, Österreichische Bergminze, Schillergras, Amethystschwingel, Verschiedenblättriger Schwingel, bleicher Schwingel und andere. Auch seltene Schmetterlinge, wie die Celypha flavipalpana und Heuschrecken leben hier.

Der südseitig gelegene Steppenhang am Rainberg ist dabei ein Relikt der nacheiszeitlichen Wärmezeit, als hier ein steppenartig warmes Klima gegeben war. In der ältesten Jungsteinzeit haben die ersten Siedler dann den Boden bearbeitet und durch Weideviehhaltung den Weiderasen am Südabhang des Rainbergs weiter erhalten. Die Besiedelung am Rainberg dauerte fast 5 000 Jahre, die folgenden 2 000 Jahre war der Berg aber weiter extensives Weideland (soweit nicht als Steinbruch genutzt). Heute führen Ziegen die Jahrtausende alte Pflege des kleinen Steppenhanges fort. Da dieser Halbtrockenrasen trotz Beweidung stark verbuschte, führt die Biotopschutzgruppe Halm seit 2008 jährlich Mäh- und Entbuschungsaktionen durch.

Erwähnenswert

Am Rainberg gab es vor Jahrhunderten - wenn auch sehr kleinräumig - Weinanbau. 2008 begann man wieder mit dem Weinbau, allerdings nahe der Richterhöhe am Mönchsberg (von den Salzburger Pfadfinder ins Leben gerufen).

Gebäude

An der Südseite des Rainbergs befindet sich das Akademische Gymnasium.

Bilder

  Rainberg – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Literatur und Quellen

  • Reinhard Medicus: Der Ofenlochberg, heute Rainberg genannt, in Natur- und Kulturgeschichte aus: "Bastei" Zeitschrift des Stadtvereins, Folge 1/2004, Salzburg 2004
Salzburger Stadtteile und Landschaftsräume in der Stadt Salzburg