Bürglstein
Ansicht: West nach Ost
Der Bürglstein ist entweder der kleinste der Salzburger Stadtberge oder ein Ausläufer des Kapuzinerbergs im Landschaftsraum Bürglstein.
Lage
Der Bürglstein erhebt sich von 424 auf 451 m ü. A. im Süden des Kapuzinerberges und im Südosten der rechtsufrigen Altstadt im Äußeren Stein. Er ist nur 27 Meter hoch. Unter Geologen ist auch wegen der geringen Höhe umstritten, ob der Bürglstein nun ein Stadtberg ist oder eben nicht.
Bis 1852 lag der Bürglstein unmittelbar am Ufer der Salzach und ist auf mehreren alten Darstellungen der Stadt Salzburg gut zu sehen. Durch die Salzachregulierung, der Aufschüttung des Volksgarten und der Bürglsteinstraße nach Parsch und Aigen geriet er zunehmend aus dem Blickfeld.
Geologie
Das Alter des Bürglsteins wird mit 200 Millionen Jahren angenommen. Vor etwa 80 Millionen Jahren kam es am Nordrand der Alpen im Bereich der Stadt Salzburg zu einer West-Ost-Verschiebung, in deren Verlauf der Festungsberg und der Kapuzinerberg aus dem Gebiet des Gaisbergs an ihre heutige Position verschoben wurden. Wahrscheinlich löste sich der Bürglstein noch vor dem Abschmelzen des Salzachgletschers aus der Flanke des Kapuzinerberges. Somit zählt er geologisch zum nördlichen Rand der Salzburger Kalkvoralpen und zur Osterhorngruppe.
Name
Der Felsen gegenüber der Salzpurch wird um 800 erstmals im Salzburger Güterverzeichnis als Grenzmarke erwähnt. In den Quellen aus dem Mittelalter finden sich die Namen Pyrgla, Pyrglen, Pyrglstein oder Pyrglastein. Namensforscher leiten die Bezeichnung vom keltischen Wort byrgl oder birgl ab, was Hügel, Grabhügel bedeutet. Am wahrscheinlichsten ist, dass der Name auf die Verkleinerungsform von Berg - Berglein - zurückzuführen ist.
Geschichte
Im 12. Jahrhundert ist ein Besitz in Pyrgla im ältesten Urbar von Stift St. Peter verzeichnet.
Bis in 19. Jahrhundert war der Bürglstein ein beliebtes Ausflugsziel für die Stadtbewohner. Den Zauber dieses Ortes muss auch schon der Kunstgärtner Josef Rosenegger (* 1767, † 1846) verspürt haben. Er veranlasste Grabungen und wurde auf dem Areal des alten römischen Friedhofs natürlich auch bald fündig. Die damalige Sensation verewigte Johann Michael Sattler 1825 in seinem berühmten Sattler-Panorama. Ganz klein und unscheinbar stehen die Archäologen an der Ausgrabungsstätte vor dem Schloss Arenberg und bewundern ihre Fundstücke. Im Panorama Museum am Residenzplatz ist diese gemalte Anekdote zu sehen.[1]
1985 hatte die Salzburger Sparkasse den Bürglstein gekauft und der Stadt Salzburg zur Gänze und für immer zur Verfügung gestellt. Der Bürglstein wurde damit wieder öffentlich zugänglich. Das Grundstück des Bürglstein wurde unter Denkmalschutz gestellt, d. h. Änderungen, insbesondere bauliche Maßnahmen sind nur mit Zustimmung des Bundesdenkmalamtes zulässig.
Gedenkstein
- Gedenkstein am Bürglstein für Maria Theresia von Neapel-Sizilien, erste Kaiserin von Österreich
Sonstiges
Am Bürglstein gediehen zu früheren Zeiten Weinreben, so wie sie auch am Fuß des Rainbergs gewachsen sind und heute wieder am Mönchsberg unterhalb der Richterhöhe angebaut werden.
Bilder
Bürglstein – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Literatur
- Parscher, Das Stadtteilmagazin - Journal; Heft 4 (2015/2016);, Seite 14-23; Peter Danner: Der Bürglstein - Der kleinste der Salzburger Stadtberge im Lauf der Geschichte
Quellen
- Seydlitz, Geographie und Wirtschaftskunde 1, Oberösterreich und Salzburg, Verlag Ed. Hölzel, 1972
- Österreich, Geologie und Bergbau, Österreich Atlas für Höhere Schulen, Seite 38-39, Verlag Ed. Hölzel, 1962
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Bürglstein"
- Mag. Thomas Schmiedbauer eigene Wahrnehmung und Besichtigung vor Ort