Viktor Reimann

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Viktor Reimann (* 25. Jänner 1915 in Wien, † 7. Oktober 1996 ebendort) war Journalist, Schriftsteller und Politiker.

Leben

Viktor Reimann wuchs in Wien auf und schloss ein Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Wien mit dem Doktortitel 1939 ab. Hatte er sich anfangs noch für die NSDAP engagiert, so trat er bald in eine katholische Oppositionsgruppe über und wurde 1941 für vier Jahre inhaftiert.

Nach dem Krieg arbeitete er ab Juli 1945 bei den Salzburger Nachrichten, deren stellvertretender Chefredakteur er von Ende 1945 bis 1949 war. Am 23. Oktober 1945 erschien der erste freie Leitartikel auf Seite eins der Salzburger Nachrichten: "Demokratische Presse" - von Viktor Reimann.

Während dieser Zeit lernte er Herbert Alois Kraus kennen und gründete mit ihm am 26. März 1949 den Verband der Unabhängigen (VdU), eine Partei für alle politisch Heimatlosen im Nachkriegsösterreich.

SN-Chefredakteur Gustav Canaval trennte sich 1949 von Viktor Reimann, weil er die Gründung des VdU als Schöpfung eines Ghettos für die ehemaligen Parteigenossen betrachtete. Obwohl sie sich bis dorthin sehr mochten, zerstritten sich die beiden bis zur Unversöhnlichkeit. Reimanns späte Reue hat Canaval nicht mehr erlebt.

Reimann wird Chefredakteur des Parteiblatts Neue Front, stellvertretender Bundesobmann und am 8. November 1949 Nationalratsabgeordneter.

Von 1. Dezember 1949 bis 20. April 1950 fungiert er auch als Chefredakteur der Österreichischen Allgemeinen Zeitung. Nach dem Niedergang des VdU und der Gründung der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) verlässt Reimann die Partei und verliert am 8. Juni 1956 sein Nationalratsmandat.

Er wird für vier Jahre Pressechef der Bundestheaterverwaltung und kommt 1970 als Kolumnist zur Kronen-Zeitung, wo er zwischen 1972 und 1974 die Oberösterreich Ausgabe leitet und dann bis 1987 als Leiter der Kulturredaktion in Wien arbeitet.

1988/89 erhielt Reimann den René-Marcic-Preis, der vom Land Salzburg für herausragende publizistische Leistungen vergeben wird. Die Preisverleihung stieß auf herbe Kritik.

Quellen

  • AEIOU Österreich Lexikon
  • SJ Niederösterreich [1]
  • Salzburger Nachrichten