Sattler-Panorama
Das Sattler-Panorama (auch Salzburg-Panorama), erstellt von Johann Michael Sattler, ist das einzige erhaltene historische Stadtpanorama weltweit und eines der wertvollsten Objekte des Salzburg Museums, das im Panorama Museum zu sehen ist.
Es hat einen Umfang von 26 Metern und eine Höhe von fünf Metern.
Entstehung
Auf Anregung von Kaiser Franz I. (* 1768, † 1835) begann Sattler 1824 mit Vorarbeiten für sein Panorama. Er suchte sich verschiedene Aussichtspunkte auf der Festung Hohensalzburg und skizzierte die Landschaft rund um Salzburg. Ab 1825 malte er in einem eigens angefertigten, im Hof des gräflich Überacker'schen Hauses (heute Makartplatz 6/Ecke Dreifaltigkeitsgasse) aufgestellten Pavillon an dem Gemälde. Ihm zur Seite standen die Maler Friedrich Loos (Landschaft) und Johann Joseph Schindler (figurale Staffage).
Geschichte
Nach der Fertigstellung 1829 ging die Familie Sattler mit dem zerlegbaren Pavillon auf eine ausgedehnte Europatournee. Mit einem Hausboot bereiste sie 10 Jahre lang Länder wie Deutschland, Frankreich, die Niederlande oder Dänemark.
Nach dem Tod Johann Michael Sattlers vermachte dessen Sohn Hubert das Bild der Stadt Salzburg. Ab 1873 war das Panorama in einem eigens errichteten Pavillon im Kurgarten zwischen Kurhaus und Schloss Mirabell ausgestellt. Dieser musste jedoch 1937 wegen Baufälligkeit abgetragen werden. Das Panorama übersiedelte für kurze Zeit in das alte Festspielhaus, um dann, zusammengerollt, im Salzburger Museum Carolino-Augusteum gelagert zu werden. Dort wurde es am 16. Oktober 1944 durch einen Bombentreffer beschädigt.
Nach dem Krieg diente die Festung Hohensalzburg als Zwischenlager, bis das Sattler-Panorama 1977 im neu errichteten Casino Winkler (im ehemaligen Grand Café Winkler) am Mönchsberg eine neue Heimat fand. Vor dem Abbruch des Gebäudes 2001 musste das Gemälde neuerlich in ein Zwischenlager in der Schwarzenbergkaserne ausweichen.
Neue Ausstellung
Am 27. Mai 2003 konnte das Sattler-Panorama dann im neu errichteten Panorama Museum am Residenzplatz installiert und im Anschluss in 4 400 Arbeitsstunden mühsam restauriert werden. Das Bild war im Laufe der Zeit bis zu acht Mal übermalt worden. 70 Prozent der Originalmalerei konnten aber durch die Restaurierung erhalten werden. Die dafür nötigen 500.000 Euro konnten durch die Aktion "Rettet das Salzburg Panorama" aufgebracht werden.
Seit 26. Oktober 2005 ist Johann Michael Sattlers Salzburg Panorama wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Karl Harb, Kulturredakteur der Salzburger Nachrichten, schwärmte anlässlich der Eröffnung:
- Die lebendige Frische der Farben, der unendliche Detailreichtum, die Wirkungen von Licht und Schatten − nachweislich ist es vier Uhr nachmittags an einem Septembertag −, die vielen kleinen Geschichten, die das Auge im Großen, aber auch, dank aufgestellter Fernrohre, im Detail entdecken und erkunden kann: Sie machen das Panorama zu einer fulminant inszenierten Attraktion. Schon auf den ersten Blick verliebt man sich in dieses einzigartige Kunstwerk − und verliert sich sofort in den mannigfachen Perspektiven, die das Panorama bietet.
Bildergalerie
Sattler Panorama, Detail, Äußeres Kaiviertel und Kajetanerkirche, um 1829
Sattler Panorama, Detail, Kollegienkirche und Franziskanerkirche, um 1829
Sattler Panorama, Detail, Schloss Freisaal und Freisaal, um 1829
Sattler Panorama, Detail, Leopoldskron-Moos, Untersberg, um 1829
Quellen
- Salzburger Nachrichten
- Homepage SMCA

