Max Reinhardt

Aus SALZBURGWIKI
Version vom 15. August 2007, 12:22 Uhr von Peter Krackowizer (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Max Reinhardt (* 9. September 1873 in Baden, Niederösterreich); † 31. Oktober, 1943 in New York, Vereinigte Staaten von Amerika), eigentlich Max Goldmann, wird als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Baden, Niederösterreich, geboren; er war Mitbegründer der Salzburger FestspieleSchauspieler, Regisseur

Leben

  • 1890 - 1892: Neben einer Banklehre nimmt er privaten Schauspielunterricht und debütiert 1890 an einem Wiener Privattheater. Danach folgen kleinere Engagements in Wien und in der Provinz. Auf den Theaterzetteln nennt er sich bereits Reinhardt.
  • 1894 - 1902: Ensemblemitglied am Deutschen Theater in Berlin, wo er vorwiegend für das Rollenfach "alter Mann" besetzt wird.
  • 1901: Er gründet mit einigen Kollegen in Berlin die Kleinkunstbühne "Schall und Rauch", aus der 1902/03 das "Kleine Theater" wird.
  • 1903: Er übernimmt offiziell die Leitung des "Kleinen Theaters" und des "Neuen Theaters" (heute: Berliner Ensemble, Theater am Schiffbauerdamm).
  • 1904: Seine Familie darf offiziell den Nachnamen Reinhardt führen.
  • 1905: Übernahme der Direktion des Deutschen Theaters und Gründung einer Schauspielschule.
  • 1906: Eröffnung der Kammerspiele, die dem Deutschen Theater angeschlossenen sind.
  • 1911: Uraufführung von Hugo von Hofmannsthals "Jedermann" unter Reinhardts Regie am Deutschen Theater. Er wird von Richard Strauss für die Uraufführung des "Rosenkavaliers" nach Dresden geholt. Mit der Inszenierung setzt er neue Maßstäbe in der Opernregie. Er behandelt die Sänger als Schauspieler und bietet auch über die dramatischen Aspekte den Zugang zum Werk.
  • ab 1912: Reinhardt, der als Begründer des neuen Regietheaters gilt, führt bevorzugt Großrauminszenierungen mit riesiger Bühnenmaschinerie und einer Vielzahl von Statisten auf. Mit diesem "Schautheater" ist er in den nächsten Jahren in der ganzen Welt präsent.
  • 1915 - 1918: Leitung der Berliner Volksbühne.
  • 1917: Reinhardt richtet am Deutschen Theater die Versuchsbühne "Das junge Deutschland" ein, die mit Inszenierungen von Stücken Oskar Kokoschkas, Else Lasker-Schülers und Franz Werfels zur Durchsetzung des Expressionismus in Deutschland beiträgt.
  • 1918: Reinhardt erwirbt das Schloss Leopoldskron in Salzburg, das bis zur Enteignung durch die Nationalsozialisten 1938 ein Treffpunkt von Künstlern ist.
  • 1919: Eröffnung des Großen Schauspielhauses im umgebauten Zirkus Schumann in Berlin (später: Friedrichstadtpalast), das wegen Routineaufführungen auch als "Zirkus Reinhardt" kritisiert wird.
  • 1922: Reinhardt gibt die Direktion der Berliner Bühnen ab.
  • 1923: Kauf und Umbau des Wiener "Theaters in der Josephstadt".
  • 1924: Reinhardt eröffnet die Komödie am Kurfürstendamm (Berlin) und wird erneut Direktor der Berliner Bühnen. Er engagiert Bertolt Brecht und Carl Zuckmayer als Dramaturgen am Deutschen Theater.
  • 1928: Eröffnung des Berliner Theaters und der Schauspiel- und Regieschule in Wien (Max-Reinhardt-Seminar). In seiner 1947 postum veröffentlichten "Rede über den Schauspieler" dokumentiert Reinhardt seine Arbeitsweise und sein Kredo: "Ich glaube an die Unsterblichkeit des Theaters".
  • 1932: Reinhardt gibt die Verwaltung seines "Theaterkonzerns" ab.
  • 1933: Die Nationalsozialisten bieten Reinhardt eine "Ehren-Arierschaft" an, die er empört ablehnt. Er verlässt Berlin und geht nach Österreich, wo er die Direktion des "Theaters in der Josephstadt" abgibt und mit den Vorbereitungen seiner Emigration beginnt.
  • 1937: Die Uraufführung von Werfels "In einer Nacht" ist Reinhardts letzte Inszenierung auf europäischem Boden. Er emigriert in die USA.
  • 1938: Gründung des "Max Reinhardt Workshop", einer Art Theater- und Filmakademie.
  • 1943: Max Reinhardt stirbt in New York

Quellen