Schloss Kleßheim: Unterschied zwischen den Versionen
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==Weblink== | ==Weblink== | ||
| − | * http://www.salzburg24.at/schloss-klessheim-die-alte-turmuhr-schlaegt-wieder/3098045 Bericht über | + | * [http://www.salzburg24.at/schloss-klessheim-die-alte-turmuhr-schlaegt-wieder/3098045 Bericht über die Turmuhr im Torwächterhaus von Kleßheim] |
== Literatur und Quellen: == | == Literatur und Quellen: == | ||
| − | * [ | + | * [[Reinhard Medicus|Medicus, Reinhard]]: ''Das höchfürstliche Schloss Favoritta zu Klesheimb und sein alter Park'', in: Bastei - Zeitschrift des Stadtvereines Salzburg für die Erhaltung und Pflege von Bauten, Kultur und Gesellschaft. 55 Jg. Salzburg 2006. 1. Folge, S. 10–17. |
| − | + | * [[Franz Martin|Martin, Franz]]: ''Salzburg'', [[Verlag "Das Bergland-Buch"]], [[1952]] | |
| − | * | + | {{Quelle Salzburgs Synchronik}} |
| − | * '' | + | * Duncan-Schule. In: Adolf Haslinger und Peter Mittermayr (Hg.) ''Salzburger Kulturlexikon'', [[Residenz Verlag]] Salzburg und Wien 1987. S.119. |
| + | * [[Andreas Weigel|Weigel, Andreas]]: [http://www.salzburg.com/nwas/archiv_artikel.php?xm=3395634&res=0 James Joyce: Spurensuche in Salzburg], [[Salzburger Nachrichten]], 16. Juni 2007 | ||
* [[Benutzer:Mosaico|Peter Krackowizer]], Absolvent der [[Tourismusschulen Salzburg - Kleßheim|Höheren Lehranstalt für Fremdenverkehrsberufe Kleßheim]] | * [[Benutzer:Mosaico|Peter Krackowizer]], Absolvent der [[Tourismusschulen Salzburg - Kleßheim|Höheren Lehranstalt für Fremdenverkehrsberufe Kleßheim]] | ||
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Version vom 25. Januar 2016, 09:26 Uhr
Das Lustschloss Kleßheim liegt vier Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums der Landeshauptstadt Salzburg auf dem Gebiet der Gemeinde Wals-Siezenheim. Der Schlosspark Kleßheim steht seit dem Jahr 2014 unter Denkmalschutz.
Allgemeines
Das Schloss ist von einem großen Schlosspark samt Mauer mit mehreren Türmen umgeben, an dessen Nordseite der Mühlbach fließt. Im historischen Schlosspark befindet sich Golf & Country Club Salzburg und nördlich, etwas tiefer als das Schloss die weithin bekannten Tourismusschulen Salzburg - Kleßheim.
Geschichte
Ursprünglich befand sich hier mit dem Kleshof einstmals ein kleiner Adelssitz, der im Jahr 1690 von Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein erworben wurde. In dessen Auftrag wurde um 1700 nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach mit dem Bau des Lustschlosses Favorita begonnen. Nach dem Tod des Erzbischofs im Jahr 1709 war der Bau bereits weit voran geschritten, wurde aber von seinem Nachfolger, Erzbischof Franz Anton Harrach, vorerst eingestellt, widmete sich dieser doch vorrangig dem Ausbau des Schlosses Mirabell. Erst Erzbischof Leopold Anton Freiherr von Firmian, der Erbauer des Schlosses Leopoldskron, ließ das Schloss Kleßheim mit vielen Abstrichen gegenüber dem ursprünglichem Plan vollenden.
Das Schloss Kleßheim
Der trotzdem sehenswerte Bau besteht aus drei vornehm ausgeschmückten Geschoßen, wobei sich im etwas erhöhten Haupttrakt der große Festsaal mit seiner hohen, luftigen Kuppel befindet. Die Terrasse des Portals in der Mitte des Haupttrakts wurde hingegen erst 1723 angebaut. Am Beginn der Auffahrt befindet sich auf jedem Außensockel ein liegender Hirsch, dessen Geweih mit goldenen Sternen, eine Anspielung an das Wappen des Erzbischofs Firmian, versetzt ist. Dieser Hirsch war auch das Wappen der Schüler der Höheren Lehranstalt für Fremdenverkehrsberufe Kleßheim, heute Tourismusschulen Salzburg - Kleßheim, im Besitz der Wirtschaftskammer Salzburg.
Die angrenzende zweiarmige Rampe führt in weitem Bogen vom barockem zentralen Ziergarten, den Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo in einen Englischen Garten umgestalten ließ, zum Schloss hinauf.
Während der Zeit der Österreichisch-Ungarischen Monarchie befand sich das Schloss ab 1866 im Besitz des Erzherzog Ludwig Viktor, dem jüngsten Bruder von Kaiser Franz Joseph I., der seit 1861 aus Wien verbannt war. Da ihm das Schloss im Winter zu unbequem war, beauftragte er den Architekten Heinrich von Ferstel mit dem Bau des so genannten Winterschlosses. 1918 starb er im Schloss Kleßheim. Bestattet wurde er in Siezenheim.
Elizabeth Duncan Schule
Zwischen 1925 und 1935 betrieb Elizabeth Duncan, die Schwester Isadora Duncans, in Schloss Kleßheim eine Tanzschule, die 1928 auch von Lucia Joyce, der Tochter von James Joyce, besucht wurde, weshalb James Joyce gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Nora Barnacle 1928 die gesamte Festspielzeit in Salzburg verbracht hatte.
Gleisanschluss und Bunker
Adolf Hitler, der sich gern in der Gegend um Salzburg aufhielt, nutzte das Schloss ab 1938 für Staatsempfänge und Arbeitstreffen. Eine Umgestaltung aus dieser Zeit sind die Sandsteinadler auf den Eingangsportalen im Stil des Dritten Reichs. Unter dem Schloss befinden sich ein eigens von Hitler angelegter Gleisanschluss an die damalige Reichsbahn sowie Bunkeranlagen, die heute noch existieren.
Tourismusschule
- Hauptartikel: Tourismusschulen Salzburg - Kleßheim
Heute ist Schloss Kleßheim im Besitz des Landes Salzburg. Die Tourismusschulen Salzburg - Kleßheim waren bis 1972 im Schloss untergebracht, bevor sie in einen Neubau in unmittelbarer Nähe übersiedelten und auch noch das Kavalierhaus benutzten. Im Schloss blieben noch einige Räume wie Küche und Unterrichtsräume. Es wurde bis in die 1990er Jahre des 20. Jahrhunderts auch für viele Bälle, Empfänge und Kongresse genutzt. So wohnte hier Königin Elisabeth II. von England und Präsidenten verschiedener Länder bei ihren Staatsbesuchen. Dann zog das Spielcasino Salzburg vom nicht mehr existierenden Café Winkler (war wie die Tourismusschulen noch heute, damals im Besitz der Wirtschaftskammer Salzburg) in die Räume des Schlosses, wo es noch heute untergebracht ist.
Der große Schlossgarten
Die zum Schloss gehörende Gartenanlage, die mit einer hohen Schlossmauer und elf Wächterhäuschen (Schusshäuschen oder Sommerhäuschen) versehen ist, bestand wohl von Anfang an, sicher aber seit der Zeit Erzbischof Firmians aus drei jeweils von Mauern voneinander getrennten Teilen:
- Dem zentralen Ziergarten mit dem Schloss im Mittelpunkt,
- den Meierhofgarten (Wirtschaftsgarten) mit dem Meierhof im Süden -
- den großen Fasangarten (Jagdgarten) mit dem Schlösschen Belvedere, von Johann Bernhard Fischer von Erlach erbaut (heute Hojos-Stöckl genannt) im Norden.
Das im Gartenkonzept am Eingangstor zum Ziergarten stehende Torwarthaus mit seinem markanten Uhrturm stammt aus der Zeit Erzbischof Firmians. Der barocke Ziergarten war einst mit vielen ornamentalen Wasserbecken samt allegorischen Figuren und Springbrunnen versehen. Hier fanden sich neben blumengeschmückten Zierbeeten auch Boskettte-Ziergehölz und Irrgärten. Teile dieses feingliedrigen Barock-Ziergartens wurden unter Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo zu im englischen Geschmack gestalteten Gartenfeldern umgewandelt. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde dieser nun schon verwilderte englische Garten unter Verwendung alter Vorgaben in Teilen wieder als Barockanlage revitalisiert.
Der Meierhofgarten mit angeschlossenem großen Obstgarten diente wesentlich auch der Pflege und Verbreitung wenig bekannter Gemüsesorten und Früchte und erlangte 1817 bei der ersten gezielten Salzburger Auspflanzung von Saatkartoffeln (unter genauer Anleitung des Kleßheimer Hofgärtners) auf Pongauer Bauernäckern Bedeutung. Der Meierhofgarten und der ursprünglich barocke Ziergarten sind samt Schloss und Meierhof nach der erhöht am Mönchsbergfuß stehenden Pfarrkirche Mülln, unserer lieben Frau Mariae Himmelfahrt (Müllner Kirche) hin ausgerichtet. Heute befindet sich in diesem einstigen Garten das Kavalierhaus sowie Teile der Landwirtschaftliche Schulen Kleßheim.
Der große Fasangarten besaß noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts
- eine Haupt-Wegachse vom Hojos-Stöckl über das (nun leider vermauerte) Lieferinger Tor nach der Müllner Kirche, aber auch
- eine dominante alleebepflanzte Nord-Süd-Wegachse vom gleichen Tor zum nördlichen Rott-Tor sowie zudem
- Quer-Wegachsen, die auf die Wallfahrtskirche von Maria Plain (dominant am Plainberg gelegen) ausgerichtet sind bzw. waren.
Im Zentrum des barocken Jagdgartens (der damit aus streng segmentierten Waldflächen bestand, in die Wildäcker eingelagert waren) befand sich ein großer Springbrunnen. Dieser barocke Jagdgarten wurde, obwohl dieser im Eigentum des Landes Salzburg steht, nach dem Zweiten Weltkrieg immer mehr zur Golfspiel-Anlage umfunktioniert und nach und nach gemäß spieltechnischen Erfordernissen und mit wenig Rücksicht auf das historische Erbe umgestaltet. Die geschlossene Parkanlage mit ihren geradlinigen barocken Wegachsen wurden so zwangsläufig beeinträchtigt. Der weitaus größte Teil des historischen Schlossparks mit dem Fischer von Erlach-Bau Hojos-Stöckl steht damit der Allgemeinheit auch nicht als Erholungsraum zur Verfügung.
In den historischen Fasangarten hin wurde ein Golfclub errichtet, der die historische Substanz des Parks empfindlich beeinträchtigt und unmittelbar vor den Toren des Parks das Fussballstadion von Salzburg. Das Schlossgebäude selbst liegt zwar nur 300 m nördlich der Einflugschneise auf den Salzburger Flughafen, der Nordteil des Schlossparks ist dagegen im Norden bis einen Kilometer von dieser Achse abgerückt und wäre auch daher ein besonders wichtiger Naherholungsraum für die Taxhamer Bevölkerung.
Bildergalerie
- Golfanlage im Kleßheimer Schloßpark.JPG
im Kleßheimer Schlosspark
Weblink
Literatur und Quellen:
- Medicus, Reinhard: Das höchfürstliche Schloss Favoritta zu Klesheimb und sein alter Park, in: Bastei - Zeitschrift des Stadtvereines Salzburg für die Erhaltung und Pflege von Bauten, Kultur und Gesellschaft. 55 Jg. Salzburg 2006. 1. Folge, S. 10–17.
- Martin, Franz: Salzburg, Verlag "Das Bergland-Buch", 1952
- Brettenthaler, Josef: Salzburgs Synchronik, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
- Duncan-Schule. In: Adolf Haslinger und Peter Mittermayr (Hg.) Salzburger Kulturlexikon, Residenz Verlag Salzburg und Wien 1987. S.119.
- Weigel, Andreas: James Joyce: Spurensuche in Salzburg, Salzburger Nachrichten, 16. Juni 2007
- Peter Krackowizer, Absolvent der Höheren Lehranstalt für Fremdenverkehrsberufe Kleßheim
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Schloss Kleßheim"