| − | Es waren drei junge Wiener, deren Erstbesteigungspläne [[1841]] den damaligen [[Mittersill]]er Gerichts[[pfleger]] [[Ignaz von Kürsinger]] veranlassten, den Gipfelsieg in einer Annonce in der Salzburger Zeitung zu einer "''nationalen Angelegenheit des Oberpinzgaus''" zu erklären, damit die "''Weltalte Majestät, die höchste Zinne des Landes, von den Söhnen unseres Tales erklommen wird''." Die Erstbesteigung war als politische Demonstration inszeniert worden. Nach Aufrufen in Zeitungen nahmen 40 Männer teil, darunter neben den erhofften Oberpinzgauern auch die drei Wiener sowie [[Josef Freiherr Lasser von Zollheim]]. Die Erstbesteigung dann erfolgte am [[3. September]] 1841.<ref>Eine Quellenangabe zum Termin findet sich in [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vhg&datum=18411110&query=%22Wiesbachhorn%22&ref=anno-search&seite=3 anno], Österreichisches Bürgerblatt für Verstand, Herz und gute Laune, Ausgabe vm 10. November 1841, Seite 3, rechts unten in der Einzelnachweis</ref> Es war eine richtige Expedition, bestehend aus 40 Teilnehmern, die vor allem auf Betreiben von Ignaz von Kürsinger zustande gekommen war. Die Expedition stand unter der Leitung von Ignaz von Kürsinger und Dr. [[Anton von Ruthner]], der als erster Tourist den Gipfel betreten hat. Die Expedition stieg von [[Neukirchen am Großvenediger]], durch das [[Obersulzbachtal]] über die Stierlahnerwand. | + | Es waren drei junge Wiener, deren Erstbesteigungspläne [[1841]] den damaligen [[Mittersill]]er Gerichts[[pfleger]] [[Ignaz von Kürsinger]] veranlassten, den Gipfelsieg in einer Annonce in der Salzburger Zeitung zu einer "''nationalen Angelegenheit des Oberpinzgaus''" zu erklären, damit die "''Weltalte Majestät, die höchste Zinne des Landes, von den Söhnen unseres Tales erklommen wird''." Die Erstbesteigung war als politische Demonstration inszeniert worden. Nach Aufrufen in Zeitungen nahmen 40 Männer teil, darunter neben den erhofften Oberpinzgauern auch die drei Wiener sowie [[Josef Freiherr Lasser von Zollheim]]. Die Erstbesteigung dann erfolgte am [[3. September]] 1841.<ref>Eine Quellenangabe zum Termin findet sich in [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vhg&datum=18411110&query=%22Wiesbachhorn%22&ref=anno-search&seite=3 anno], Österreichisches Bürgerblatt für Verstand, Herz und gute Laune, Ausgabe vm 10. November 1841, Seite 3, rechts unten in der Einzelnachweis</ref> Es war eine richtige Expedition, bestehend aus 40 Teilnehmern, die vor allem auf Betreiben von Ignaz von Kürsinger zustande gekommen war. Die Expedition stand unter der Leitung von Ignaz von Kürsinger und Dr. [[Anton von Ruthner]], der als erster Tourist den Gipfel betreten hat. Die Expedition stieg von [[Neukirchen am Großvenediger]], durch das [[Obersulzbachtal]] über die Stierlahnerwand. |
| | Der Aufstieg dauerte achteinhalb Stunden, zum Teil gefährlichen Gehens und Klettern und man erreichte kurz vor 10 Uhr Vormittag den Gipfel. Dort hissten sie ''unter patriotischen Rufen'' die mitgebrachte Fahne aus weißem Leinen an einer 2,2 Meter langen, in Salzburger Landesfarben rot und weiß bemalten Stange. Die Erstbesteigung muss eine Ochsentour gewesen sein, da die meisten Bergsteiger noch am selben Tag bis nach Neukirchen zurückgingen, ein Lehrer aus [[Stuhlfelden]] war sogar 26 Stunden unterwegs. 26 Teilnehmer der 40-köpfigen Mannschaft erreichten den Gipfel, die anderen blieben wegen Müdigkeit zurück. Als erster erreichte der als "Hausstatter Sepp" bekannte Führer den Gipfel, danach auch Kürsinger, die drei Wiener und Paul Rohregger - inzwischen 67 Jahre alt und Vater von 16 Kindern - mit Sohn. Die beiden errichteten im Jahr darauf auch den ersten Unterstand im hochalpinen Gelände. | | Der Aufstieg dauerte achteinhalb Stunden, zum Teil gefährlichen Gehens und Klettern und man erreichte kurz vor 10 Uhr Vormittag den Gipfel. Dort hissten sie ''unter patriotischen Rufen'' die mitgebrachte Fahne aus weißem Leinen an einer 2,2 Meter langen, in Salzburger Landesfarben rot und weiß bemalten Stange. Die Erstbesteigung muss eine Ochsentour gewesen sein, da die meisten Bergsteiger noch am selben Tag bis nach Neukirchen zurückgingen, ein Lehrer aus [[Stuhlfelden]] war sogar 26 Stunden unterwegs. 26 Teilnehmer der 40-köpfigen Mannschaft erreichten den Gipfel, die anderen blieben wegen Müdigkeit zurück. Als erster erreichte der als "Hausstatter Sepp" bekannte Führer den Gipfel, danach auch Kürsinger, die drei Wiener und Paul Rohregger - inzwischen 67 Jahre alt und Vater von 16 Kindern - mit Sohn. Die beiden errichteten im Jahr darauf auch den ersten Unterstand im hochalpinen Gelände. |
| | Am [[4. Juni]] [[1930]] stürzte bei einer Großvenedigerbesteigung am Vormittag ein Tourist unterhalb des Gipfels in eine Gletscherspalte und riss mit dem Seil seine Frau bis zwei Meter an die Gletscherspalte heran. Die Frau sicherte ihren Mann mit dem Eispickel und fuhr zur Kürsingerhütte ab. Der dortige Hüttenwächter holte sich in einer tiefer liegenden Alm einen Helfer, mit dem er und die Frau um 07 Uhr abends den Verunglückten bargen. Obwohl dieser neun Stunden lang zwanzig Meter tief im Eis gelegen war, hatte er keine Verletzungen und Erfrierungen erlitten.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19300605&query=%22Theodor+Ohnesorge%22&ref=anno-search&seite=6 ANNO], Arbeiter Zeitung, Ausgabe vom 6. Juni 1930, Seite 6</ref> | | Am [[4. Juni]] [[1930]] stürzte bei einer Großvenedigerbesteigung am Vormittag ein Tourist unterhalb des Gipfels in eine Gletscherspalte und riss mit dem Seil seine Frau bis zwei Meter an die Gletscherspalte heran. Die Frau sicherte ihren Mann mit dem Eispickel und fuhr zur Kürsingerhütte ab. Der dortige Hüttenwächter holte sich in einer tiefer liegenden Alm einen Helfer, mit dem er und die Frau um 07 Uhr abends den Verunglückten bargen. Obwohl dieser neun Stunden lang zwanzig Meter tief im Eis gelegen war, hatte er keine Verletzungen und Erfrierungen erlitten.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19300605&query=%22Theodor+Ohnesorge%22&ref=anno-search&seite=6 ANNO], Arbeiter Zeitung, Ausgabe vom 6. Juni 1930, Seite 6</ref> |
| − | Am [[22. März]] [[1932]] stürzte die Skiläuferin Christl Jäger aus Berlin, etwa 500 Meter unterhalb der Venedigerscharte, in eine Gletscherspalte. Die Begleiter holten von der Kürsingerhütte Hilfe, doch konnte Christl Jäger nur mehr tot geborgen werden.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19320325&query=%22Oberwalderh%C3%BCtte%22&ref=anno-search&seite=7 ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom 25. März 1932, Seite 7</ref> | + | Am [[22. März]] [[1932]] stürzte die Skiläuferin Christl Jäger aus Berlin, etwa 500 Meter unterhalb der Venedigerscharte, in eine Gletscherspalte. Die Begleiter holten von der Kürsingerhütte Hilfe, doch konnte Christl Jäger nur mehr tot geborgen werden.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19320325&query=%22Oberwalderh%C3%BCtte%22&ref=anno-search&seite=7 ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom 25. März 1932, Seite 7</ref> |