Aigen: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Stadtteil Salzburg Aigen liegt im Südosten der Stadt am Fuße des [[Gaisberg]]s.
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Der '''Stadtteil Salzburg Aigen''' liegt im Südosten der Stadt am Fuße des [[Gaisberg]]s.
  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
'''Aigen''' liegt am Südrand der Stadt [[Salzburg]] und gilt als einer der teuersten Wohnbezirke der [[Landeshauptstadt]].  Nördlich von Aigen liegt der Stadtteil [[Parsch]], wobei die Nesselthalergasse und der Grünraum um das alte Bauerngehöft Jägergut und die Fischbachvilla westlich der Bahnlinie die Grenze zu Parsch bilden, und östlich derselben der Preuschenpark um den Abfalterhof und die Maria-Cebiotari-Straße. Im Westen bildet die [[Salzach]], im Osten der [[Gaisberg (Salzburg)|Gaisberg]] eine natürliche Grenze. Aigen besitzt gut 10.000 Bewohner.
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'''Aigen''' liegt am Südrand der Stadt [[Salzburg]] und gilt als einer der teuersten Wohnbezirke der [[Landeshauptstadt]].  Nördlich von Aigen liegt der Stadtteil [[Parsch]], wobei die Nesselthalergasse und der Grünraum um das alte Bauerngehöft Jägergut und die Fischbachvilla westlich der Bahnlinie die Grenze zu [[Parsch]] bilden, und östlich derselben der Preuschenpark um den Abfalterhof und die Maria-Cebiotari-Straße. Im Westen bildet die [[Salzach]], im Osten der [[Gaisberg]] eine natürliche Grenze. Aigen besitzt gut 10.000 Bewohner.
  
 
Den Kern des Stadtteils bildeten Kirche und [[Schloss Aigen]], in der Umgebung waren verstreut Bauernhöfe, Gutshöfe und Ansitze, so genannte "Schlössln". Diese ländliche Iydelle vor den Toren der Stadt [[Salzburg]] wurde dann Ausflugsziel. Besonders um [[1800]] besuchten die Salzburger gerne den [[Naturpark Aigen]], der unter [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] in Form des romantischen englischen Landschaftsgartens umgebaut wurde.  
 
Den Kern des Stadtteils bildeten Kirche und [[Schloss Aigen]], in der Umgebung waren verstreut Bauernhöfe, Gutshöfe und Ansitze, so genannte "Schlössln". Diese ländliche Iydelle vor den Toren der Stadt [[Salzburg]] wurde dann Ausflugsziel. Besonders um [[1800]] besuchten die Salzburger gerne den [[Naturpark Aigen]], der unter [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] in Form des romantischen englischen Landschaftsgartens umgebaut wurde.  
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Zum Namen: ''aigen'', althochdeutsch ''eigan'' bedeutet "haben, besitzen" und bezeichnet als Substantiv vor allem das (ererbte) Grundeigentum, bzw. den freien Eigenbesitz. Das "Eigentuom" bezeichnet mittelhochdeutsch das freie Besitzrecht. Ein Aigner ist daher ein freier, nicht abgabepflichtiger Bauer.  
 
Zum Namen: ''aigen'', althochdeutsch ''eigan'' bedeutet "haben, besitzen" und bezeichnet als Substantiv vor allem das (ererbte) Grundeigentum, bzw. den freien Eigenbesitz. Das "Eigentuom" bezeichnet mittelhochdeutsch das freie Besitzrecht. Ein Aigner ist daher ein freier, nicht abgabepflichtiger Bauer.  
  
Aigen ist wesentlich ein Villenviertel. Der Großteil dieser Villen mit ihren großen Parkanlagen entstand dabei zwischen 1850 und 1914. Berühmte Villen sind der Grünbichlhof (erbaut 1855), die Villa Schmederer (erb. 1887), die Villen Honsig und Erlenburg, und vor allem die Villa Walburga (erb. 1863), die 1883 umgebaut wurde und dann Villa Lamberg hieß und die 1924 nach einem neuerlichen Umbau als [[Trapp]]-Villa Berühmtheit - nicht zuletzt auch durch den Film [[Meine Lieder, meine Träume|The Sound of Music]] - erlangte. Die bekannte Familie Trapp wohnte in dieser Villa zu dem neben einem weitläufigen Park auch eine Landwirtschaft gehörte, bis zu ihrer Emigration 1938.  
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Aigen ist wesentlich ein Villenviertel. Der Großteil dieser Villen mit ihren großen Parkanlagen entstand dabei zwischen [[1850]] und [[1914]]. Berühmte Villen sind der Grünbichlhof (erbaut [[1855]]), die Villa Schmederer (erb. 1887), die Villen Honsig und Erlenburg, und vor allem die Villa Walburga (erb. [[1863]]), die [[1883]] umgebaut wurde und dann Villa Lamberg hieß und die [[1924]] nach einem neuerlichen Umbau als [[Trapp Villa]] Berühmtheit - nicht zuletzt auch durch den Film "[[Sound of Music]]" - erlangte. Die bekannte Familie [[Baron Georg Friedrich von Trapp|Trapp]] wohnte in dieser Villa zu dem neben einem weitläufigen Park auch eine Landwirtschaft gehörte, bis zu ihrer Emigration [[1938]].  
  
Mit der Eröffnung der [[Kaiserin-Elisabeth-Westbahn]] [[1860]] beginnt wieder ein wirtschaftlicher Aufschwung, den auch Aigen merkt. Das wohlhabende Bürgertum entdeckt Aigen neu als bevorzugten Wohnort. Auch adelige Verwaltungsbeamte und Offiziere im Ruhestand begannen sich in Aigen ihre Sitze zu errichten: Lanser, Andessner, Schnehen, Esterhazy, [[Friedrich Mayr-Melnhof|Mayr-Melnhof]] und andere kamen.
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Mit der Eröffnung der [[Westbahn|Kaiserin-Elisabeth-Westbahn]] [[1860]] beginnt wieder ein wirtschaftlicher Aufschwung, den auch Aigen merkt. Das wohlhabende Bürgertum entdeckt Aigen neu als bevorzugten Wohnort. Auch adelige Verwaltungsbeamte und Offiziere im Ruhestand begannen sich in Aigen ihre Sitze zu errichten: Lanser, Andessner, Schnehen, Esterhazy, [[Friedrich Mayr-Melnhof|Mayr-Melnhof]] und andere kamen.
  
 
Am [[1. Jänner]] [[1939]] wurde Aigen nach Salzburg eingemeindet.
 
Am [[1. Jänner]] [[1939]] wurde Aigen nach Salzburg eingemeindet.
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== Aigner Kirche ==
 
== Aigner Kirche ==
  
Die Kirche wurde 1852 eine eigene Pfarre. Zwischen 1909 und 1911 wurde das Aigner Kirchlein, nachdem es den Anforderungen einer Stadtpfarrkirche in keiner Weise mehr entsprach, nach den Plänen von Franz Wagner in einem völligen Umbau um ihre eigene Achse gedreht und so entscheidend erweitert. 1969 wurde die Kirche unter Diözesan-Architekt Pierich restauriert.
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Die Kirche wurde [[1852]] eine eigene Pfarre. Zwischen [[1909]] und [[1911]] wurde das Aigner Kirchlein, nachdem es den Anforderungen einer Stadtpfarrkirche in keiner Weise mehr entsprach, nach den Plänen von [[Franz Wagner]] in einem völligen Umbau um ihre eigene Achse gedreht und so entscheidend erweitert. [[1969]] wurde die Kirche unter Diözesan-Architekt Pierich restauriert.
  
 
== Schloss Aigen ==
 
== Schloss Aigen ==
  
Das [[Schloss Aigen]] ist bereits 1402 als „Freies Eigen“ im Besitz des Domkapitels erwähnt und wurde 1614 zu einem Adelssitz. In der Barockzeit war Schloss Aigen im Eigentum des Grafengeschlechtes Kuenburg. 1804 wurde es vom Salzburger Domherren Ernst Fürst Schwarzenberg erworben. Der heutig Eigentümer ist Landolf Graf Revertera.   
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Das [[Schloss Aigen]] ist bereits [[1402]] als „Freies Eigen“ im Besitz des Domkapitels erwähnt und wurde [[1614]] zu einem Adelssitz. In der Barockzeit war Schloss Aigen im Eigentum des Grafengeschlechtes [[Kuenburg]]. 1804 wurde es vom Salzburger Domherren [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] erworben. Der heutig Eigentümer ist [[Landolf Graf Revertera]].   
  
 
== Der Aigner Park ==
 
== Der Aigner Park ==
  
Um 1780 entstand in der Zeit der Aufklärung der englische Landschaftspark östlich von Schloss Aigen, der unter dem Domherrn Ernst Fürst Schwarzenberg 1804 deutlich ausgebaut wurde und bald mit seinem Kanzeln, Glorietten, Grotten, Eremitagen, bewaldeten Hängen, verschlungenen Wegen, Aussichtspunkten, Schluchten, Wasserfällen, Kanzeln und Brücken international Berühmtheit erlangte. Die dortigen Quellen wurden als heilkräftig betrachtet, sodass auch ein Heilbad hier entstand. Der Park mit einen Wegen Aussichtspunkten Groten Wasserfällen stellt eines der wichtigsten Denkmäler der Gartenbaukunst des frühen 19. Jahrhunderts dar.  
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Um [[1780]] entstand in der Zeit der Aufklärung der englische Landschaftspark östlich von Schloss Aigen, der unter dem Domherrn [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] [[1804]] deutlich ausgebaut wurde und bald mit seinem Kanzeln, Glorietten, Grotten, Eremitagen, bewaldeten Hängen, verschlungenen Wegen, Aussichtspunkten, Schluchten, Wasserfällen, Kanzeln und Brücken international Berühmtheit erlangte. Die dortigen Quellen wurden als heilkräftig betrachtet, sodass auch ein Heilbad hier entstand. Der Park mit einen Wegen Aussichtspunkten Groten Wasserfällen stellt eines der wichtigsten Denkmäler der Gartenbaukunst des frühen 19. Jahrhunderts dar.  
 
   
 
   
 
== Aigen und seine Teile ==
 
== Aigen und seine Teile ==
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=== Glas ===
 
=== Glas ===
  
Der älteste Siedlungskern im Raum Aigen ist der heutige Stadtteil Glas, dessen Namen vermutlich auf einen römischen Ortsbegriff ''Glasa'' zurückgeht, das an der alten Römerstraße lage welche von Salzburg in den Süden über Cuccule ([[Kuchl]]) nach [[Tiburnia|Teurnia]] (bei [[Spittal an der Drau|Spittal]]) und weiter nach [[Aquileia]] führte. Erste Aufzeichungen über den Ort ''Glasa'' sind schon um 700 (Zeit des Heiligen Rupert) bekannt. Im Mittelalter war Glas ein verträumtes Bauernnest, hochwassersicher am Schwemmkegel des Gaisbergs gelegen, dessen höher gelegener Teil Oberndorf hieß. Der älteste erhaltene Teil des Dorfes ist das ''Doktorschlössl'', das ehemalige Schloss Radaun, das erstmals 1116 im Eigentum von [[Benediktinen-Frauenstift Nonnberg|Stift Nonnberg]] erwähnt ist. Hier wohnte auch die verheiratete Tochter von Dombaumeister [[Santino Solari]].  
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Der älteste Siedlungskern im Raum Aigen ist der heutige Stadtteil Glas, dessen Namen vermutlich auf einen römischen Ortsbegriff ''Glasa'' zurückgeht, das an der alten Römerstraße lage welche von Salzburg in den Süden über Cuccule ([[Kuchl]]) nach [[Tiburnia|Teurnia]] (bei [[Spittal an der Drau|Spittal]]) und weiter nach [[Aquileia]] führte. Erste Aufzeichungen über den Ort ''Glasa'' sind schon um 700 (Zeit des Heiligen Rupert) bekannt. Im Mittelalter war Glas ein verträumtes Bauernnest, hochwassersicher am Schwemmkegel des [[Gaisberg]]s gelegen, dessen höher gelegener Teil Oberndorf hieß. Der älteste erhaltene Teil des Dorfes ist das ''Doktorschlössl'', das ehemalige [[Schloss Radaun]], das erstmals [[1116]] im Eigentum von [[Stift Nonnberg]] erwähnt ist. Hier wohnte auch die verheiratete Tochter von Dombaumeister [[Santino Solari]].  
  
 
=== Aigen Mitte ===
 
=== Aigen Mitte ===
Das zentrale Gebiet von Aigen entwickelte sich in wesentlichen Teilen zwischen dem Schloss Aigen und den dann 1876 errichteten Bahnhof Aigen als Villenviertel, das in einer vorerst lockeren Bebauung zwischen 1850 und 1914 entstand. Zuerst bauten etwa der Domherr Stolz, der Maler Johann Fischbach und einige Hofdamen der Kaiserin-Witwe Carolina-Augusta (die selbst in Aigen etliche Sommer verbrachte) hier in großzügig-lockerer Bebauung ihre Villen. Eine flächige Verbauung - vor allem auch der salzachnahen Teile von Aigen Mitte setzte dann nach 1950 ein.
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Das zentrale Gebiet von Aigen entwickelte sich in wesentlichen Teilen zwischen dem Schloss Aigen und den dann [[1876]] errichteten Bahnhof Aigen als Villenviertel, das in einer vorerst lockeren Bebauung zwischen [[1850]] und [[1914]] entstand. Zuerst bauten etwa der Domherr Stolz, der Maler Johann Fischbach und einige Hofdamen der Kaiserin-Witwe [[Carolina Augusta]] (die selbst in Aigen etliche Sommer verbrachte) hier in großzügig-lockerer Bebauung ihre Villen. Eine flächige Verbauung - vor allem auch der salzachnahen Teile von Aigen Mitte setzte dann nach [[1950]] ein.
  
 
=== Abfalter ===
 
=== Abfalter ===
 
Zum Namen: Der Name apfal-ter ist ein mittelhochdeutscher Begriff (althochdeutsch affrolta), der damals neben dem "apfelboum" benutzt wurde und Apfelbaum hieß (Die Silbe "-ter" ist in ähnlicher Gestalt etwa im englischen "tree" erhalten). In der  Heckenlandschaft von Aigen-Abfalter war früher der Holzapfel (die wilde Urform des Apfels) nicht selten. Vielleicht war auch auch ein Kulturapfelbaum namensgebend für diese alte Kulturlandschaft.  
 
Zum Namen: Der Name apfal-ter ist ein mittelhochdeutscher Begriff (althochdeutsch affrolta), der damals neben dem "apfelboum" benutzt wurde und Apfelbaum hieß (Die Silbe "-ter" ist in ähnlicher Gestalt etwa im englischen "tree" erhalten). In der  Heckenlandschaft von Aigen-Abfalter war früher der Holzapfel (die wilde Urform des Apfels) nicht selten. Vielleicht war auch auch ein Kulturapfelbaum namensgebend für diese alte Kulturlandschaft.  
  
Der Stadtteil Abfalter entstand wesentlich nach dem 2. Weltkrieg. Um 1900 stand im Zentrum des Stadtteiles inmitten eines großen Parkes lediglich die Villa Preuschen. Diese Villa wurde nach 1887 im späthistorisierendem Stil erbaut. Zuvor befand sich hier umgeben von ertragreichen Äckern u.a. ein altes Bauerngut, das Abfaltergut, das vermutlich erbaut 1635 erbaut worden war. Die dortigen landwirtschaftlichen Betrieben wurde hier immer weiter von den wachsenden Siedungsteilen eingeschlossen.  
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Der[[1900]] stand im Zentrum des Stadtteiles inmitten eines großen Parkes lediglich die Villa Preuschen. Diese Villa wurde nach [[1887]] im späthistorisierendem Stil erbaut. Zuvor befand sich hier umgeben von ertragreichen Äckern u.a. ein altes Bauerngut, das Abfaltergut, das vermutlich erbaut [[1635]] erbaut worden war. Die dortigen landwirtschaftlichen Betrieben wurde hier immer weiter von den wachsenden Siedungsteilen eingeschlossen.  
  
 
Der Preuschenpark ist heute teilweise ein öffentlicher Park. In Abfalter befindet sich heute auch eine Volksschule und ein städtischer Kindergarten (Dr.-Petter-Straße 19 und 21). Die salzachnahen Straßen von Abfalter sind  nach berühmten Bildhauern benannt.
 
Der Preuschenpark ist heute teilweise ein öffentlicher Park. In Abfalter befindet sich heute auch eine Volksschule und ein städtischer Kindergarten (Dr.-Petter-Straße 19 und 21). Die salzachnahen Straßen von Abfalter sind  nach berühmten Bildhauern benannt.
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==Quelle==
 
==Quelle==
siehe [[Salzburg stadtteilnamen|Salzburg Stadtteilnamen]]<br>
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*[[Salzburg stadtteilnamen|Salzburg Stadtteilnamen]]
"200 Jahre Villenbau in Aigen", Helene Karrer, Salzburg, 1995
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* ''200 Jahre Villenbau in Aigen'', Helene Karrer, Salzburg, [[1995]]
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==

Version vom 28. März 2007, 17:49 Uhr

Der Stadtteil Salzburg Aigen liegt im Südosten der Stadt am Fuße des Gaisbergs.

Geschichte

Aigen liegt am Südrand der Stadt Salzburg und gilt als einer der teuersten Wohnbezirke der Landeshauptstadt. Nördlich von Aigen liegt der Stadtteil Parsch, wobei die Nesselthalergasse und der Grünraum um das alte Bauerngehöft Jägergut und die Fischbachvilla westlich der Bahnlinie die Grenze zu Parsch bilden, und östlich derselben der Preuschenpark um den Abfalterhof und die Maria-Cebiotari-Straße. Im Westen bildet die Salzach, im Osten der Gaisberg eine natürliche Grenze. Aigen besitzt gut 10.000 Bewohner.

Den Kern des Stadtteils bildeten Kirche und Schloss Aigen, in der Umgebung waren verstreut Bauernhöfe, Gutshöfe und Ansitze, so genannte "Schlössln". Diese ländliche Iydelle vor den Toren der Stadt Salzburg wurde dann Ausflugsziel. Besonders um 1800 besuchten die Salzburger gerne den Naturpark Aigen, der unter Ernst Fürst Schwarzenberg in Form des romantischen englischen Landschaftsgartens umgebaut wurde.

Die Napoleonischen Kriege und die damit zusammenhängende Wirtschaftskrise ließ erst wieder um 1850 neue Bautätigkeiten zu:

sowie von einigen ihrer Hofdamen wie

Bildungshaus St. Virgil

Bauten bestehend und nicht mehr bestehend


Geschichte

Zum Namen: aigen, althochdeutsch eigan bedeutet "haben, besitzen" und bezeichnet als Substantiv vor allem das (ererbte) Grundeigentum, bzw. den freien Eigenbesitz. Das "Eigentuom" bezeichnet mittelhochdeutsch das freie Besitzrecht. Ein Aigner ist daher ein freier, nicht abgabepflichtiger Bauer.

Aigen ist wesentlich ein Villenviertel. Der Großteil dieser Villen mit ihren großen Parkanlagen entstand dabei zwischen 1850 und 1914. Berühmte Villen sind der Grünbichlhof (erbaut 1855), die Villa Schmederer (erb. 1887), die Villen Honsig und Erlenburg, und vor allem die Villa Walburga (erb. 1863), die 1883 umgebaut wurde und dann Villa Lamberg hieß und die 1924 nach einem neuerlichen Umbau als Trapp Villa Berühmtheit - nicht zuletzt auch durch den Film "Sound of Music" - erlangte. Die bekannte Familie Trapp wohnte in dieser Villa zu dem neben einem weitläufigen Park auch eine Landwirtschaft gehörte, bis zu ihrer Emigration 1938.

Mit der Eröffnung der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn 1860 beginnt wieder ein wirtschaftlicher Aufschwung, den auch Aigen merkt. Das wohlhabende Bürgertum entdeckt Aigen neu als bevorzugten Wohnort. Auch adelige Verwaltungsbeamte und Offiziere im Ruhestand begannen sich in Aigen ihre Sitze zu errichten: Lanser, Andessner, Schnehen, Esterhazy, Mayr-Melnhof und andere kamen.

Am 1. Jänner 1939 wurde Aigen nach Salzburg eingemeindet.

Aigner Kirche

Die Kirche wurde 1852 eine eigene Pfarre. Zwischen 1909 und 1911 wurde das Aigner Kirchlein, nachdem es den Anforderungen einer Stadtpfarrkirche in keiner Weise mehr entsprach, nach den Plänen von Franz Wagner in einem völligen Umbau um ihre eigene Achse gedreht und so entscheidend erweitert. 1969 wurde die Kirche unter Diözesan-Architekt Pierich restauriert.

Schloss Aigen

Das Schloss Aigen ist bereits 1402 als „Freies Eigen“ im Besitz des Domkapitels erwähnt und wurde 1614 zu einem Adelssitz. In der Barockzeit war Schloss Aigen im Eigentum des Grafengeschlechtes Kuenburg. 1804 wurde es vom Salzburger Domherren Ernst Fürst Schwarzenberg erworben. Der heutig Eigentümer ist Landolf Graf Revertera.

Der Aigner Park

Um 1780 entstand in der Zeit der Aufklärung der englische Landschaftspark östlich von Schloss Aigen, der unter dem Domherrn Ernst Fürst Schwarzenberg 1804 deutlich ausgebaut wurde und bald mit seinem Kanzeln, Glorietten, Grotten, Eremitagen, bewaldeten Hängen, verschlungenen Wegen, Aussichtspunkten, Schluchten, Wasserfällen, Kanzeln und Brücken international Berühmtheit erlangte. Die dortigen Quellen wurden als heilkräftig betrachtet, sodass auch ein Heilbad hier entstand. Der Park mit einen Wegen Aussichtspunkten Groten Wasserfällen stellt eines der wichtigsten Denkmäler der Gartenbaukunst des frühen 19. Jahrhunderts dar.

Aigen und seine Teile

Glas

Der älteste Siedlungskern im Raum Aigen ist der heutige Stadtteil Glas, dessen Namen vermutlich auf einen römischen Ortsbegriff Glasa zurückgeht, das an der alten Römerstraße lage welche von Salzburg in den Süden über Cuccule (Kuchl) nach Teurnia (bei Spittal) und weiter nach Aquileia führte. Erste Aufzeichungen über den Ort Glasa sind schon um 700 (Zeit des Heiligen Rupert) bekannt. Im Mittelalter war Glas ein verträumtes Bauernnest, hochwassersicher am Schwemmkegel des Gaisbergs gelegen, dessen höher gelegener Teil Oberndorf hieß. Der älteste erhaltene Teil des Dorfes ist das Doktorschlössl, das ehemalige Schloss Radaun, das erstmals 1116 im Eigentum von Stift Nonnberg erwähnt ist. Hier wohnte auch die verheiratete Tochter von Dombaumeister Santino Solari.

Aigen Mitte

Das zentrale Gebiet von Aigen entwickelte sich in wesentlichen Teilen zwischen dem Schloss Aigen und den dann 1876 errichteten Bahnhof Aigen als Villenviertel, das in einer vorerst lockeren Bebauung zwischen 1850 und 1914 entstand. Zuerst bauten etwa der Domherr Stolz, der Maler Johann Fischbach und einige Hofdamen der Kaiserin-Witwe Carolina Augusta (die selbst in Aigen etliche Sommer verbrachte) hier in großzügig-lockerer Bebauung ihre Villen. Eine flächige Verbauung - vor allem auch der salzachnahen Teile von Aigen Mitte setzte dann nach 1950 ein.

Abfalter

Zum Namen: Der Name apfal-ter ist ein mittelhochdeutscher Begriff (althochdeutsch affrolta), der damals neben dem "apfelboum" benutzt wurde und Apfelbaum hieß (Die Silbe "-ter" ist in ähnlicher Gestalt etwa im englischen "tree" erhalten). In der Heckenlandschaft von Aigen-Abfalter war früher der Holzapfel (die wilde Urform des Apfels) nicht selten. Vielleicht war auch auch ein Kulturapfelbaum namensgebend für diese alte Kulturlandschaft.

Der1900 stand im Zentrum des Stadtteiles inmitten eines großen Parkes lediglich die Villa Preuschen. Diese Villa wurde nach 1887 im späthistorisierendem Stil erbaut. Zuvor befand sich hier umgeben von ertragreichen Äckern u.a. ein altes Bauerngut, das Abfaltergut, das vermutlich erbaut 1635 erbaut worden war. Die dortigen landwirtschaftlichen Betrieben wurde hier immer weiter von den wachsenden Siedungsteilen eingeschlossen.

Der Preuschenpark ist heute teilweise ein öffentlicher Park. In Abfalter befindet sich heute auch eine Volksschule und ein städtischer Kindergarten (Dr.-Petter-Straße 19 und 21). Die salzachnahen Straßen von Abfalter sind nach berühmten Bildhauern benannt.

Erwähneswertes

  • Im Naturpark Aigen gab es Heilquellen, die vom Salzburger Adel genutzt wurden
  • Die letzte Fähre über die Salzburg gab es bei den beiden Gasthöfen Überfuhr

Quelle

Weblinks

wikipedia über Aigen

Vorlage:Bezirke Stadt Salzburg