Schleifmühle: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Schleifmühle''' ist ein unter [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|Denkmalschutz]] stehendes historisches Gebäude in der [[Altstadt]] von [[Salzburg]].
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Wenn man von der [[Getreidegasse]] kommend das alte Stadttor oder [[Gstättentor]] passiert hat, steht links die alte Schleifmühle. Ob das Gebäude bereits vor Gründung des [[Bürgerspital]]es bestanden hat, ist unbekannt. Dem Anschein nach dürfte, weil vor dem Tor ein Graben und eine Zugbrücke waren, kein Platz für ein Gebäude gewesen sein. [[1337]] wurde durch den [[Mönchsberg]] ein [[Neutorarmstollen des Almkanals|Stollen]] geschlagen und die [[Almkanal|Alm]] durchgeleitet. Dadurch war die Wasserkraft zum Betrieb einer Mühle vorhanden. Es darf angenommen werden, dass in die Mitte des [[14. Jahrhundert]]s auch die Entstehung der Schleifmühle fällt.
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Wenn man von der [[Getreidegasse]] kommend das alte [[Stadttore in Salzburg|Stadttor]], das [[Gstättentor]], passiert hat, steht links die alte Schleifmühle. Ob das Gebäude bereits vor Gründung des [[Bürgerspital St. Blasius|Bürgerspitals]] bestanden hat, ist unbekannt. Dem Anschein nach dürfte, weil vor dem Tor ein Graben und eine Zugbrücke waren, kein Platz für ein Gebäude gewesen sein. [[1337]] wurde durch den [[Mönchsberg]] ein [[Neutorarmstollen des Almkanals|Stollen]] geschlagen und die [[Almkanal|Alm]] durchgeleitet. Dadurch war die Wasserkraft zum Betrieb einer Mühle vorhanden. Es darf angenommen werden, dass in die Mitte des [[14. Jahrhundert]]s auch die Entstehung der Schleifmühle fällt.
  
 
== Gebäude ==
 
== Gebäude ==
Das Haus ist über dem Erdgeschoß drei Stockwerke hoch und hat am Dachboden einen in Salzburger Häusern sehr häufig vorhandenen Aufzug, mittels dem, da die Stiegen zu schmal waren, die Möbel in die einzelnen Stockwerke befördert wurden. Über der Haustüre befand sich ein altes, hübsch gemaltes, stark nachgedunkeltes Marienbild mit goldenem Hintergründe, das im Herbst 1914 von unbekannten Tätern bei helllichten Tage gestohlen worden ist. Zwischen dem Torgebäude und der Schleifmühle führt ein mit einem Türchen abgeschlossener Gang in einen winkeligen Hofraum.  
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Das Haus ist über dem Erdgeschoß drei Stockwerke hoch und hat an der Außenwand am Dachboden einen in Salzburger Häusern sehr häufig vorhandenen Aufzug, mittels dem, da die Stiegen zu schmal waren, die Möbel in die einzelnen Stockwerke befördert wurden. Über der Haustüre befand sich ein altes, hübsch gemaltes, stark nachgedunkeltes Marienbild mit goldenem Hintergründe, das im Herbst 1914 von unbekannten Tätern bei helllichten Tage gestohlen worden ist. Zwischen dem Torgebäude und der Schleifmühle führt ein mit einem Türchen abgeschlossener Gang in einen winkeligen Hofraum.  
  
Von dem genannten Gang aus führte an der Kühlhausmauer entlang gegen den Felsen eine gedeckte Holzstiege, sich am Felsen rechts wendend, und mündete bei einer im Felsen befindlichen Höhlenwohnung mit Zimmer und Küche, die früher zum Bürgerspital gehörte. Diese Höhlenwohnung, ähnlich den Felsen[[katakomben]] im [[Friedhof St. Peter]] muss sehr alt sein, da sie [[1327]] bei Gründung des Bürgerspitales schon vorhanden war. Die Räume waren bis in die sechziger Jahre des [[19. Jahrhundert]]s bewohnt, dann wurden sie gesperrt, vorübergehend aber wieder benützt. [[1881]] kauft Ludwig Höchtl die Klause. Im Jahre [[1909]] ward die Stiege abgetragen, die Höhle ist daher nicht mehr zugänglich.  
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Von dem genannten Gang aus führte an der Kühlhausmauer entlang gegen den Felsen eine gedeckte Holzstiege, sich am Felsen rechts wendend, und mündete bei einer im Felsen befindlichen Höhlenwohnung mit Zimmer und Küche, die früher zum Bürgerspital gehörte. Diese Höhlenwohnung, ähnlich den [[Katakomben]] im [[Friedhof St. Peter]] muss sehr alt sein, da sie [[1327]] bei Gründung des Bürgerspitales schon vorhanden war. Die Räume waren bis in die [[1860er]]-Jahre bewohnt, dann wurden sie gesperrt, vorübergehend aber wieder benützt. [[1881]] kaufte Ludwig Höchtl die Klause. Im Jahre [[1909]] wurde die Stiege abgetragen, die Höhle ist daher nicht mehr zugänglich.  
  
 
== Besitzer ==
 
== Besitzer ==
[[1398]] wurde die Mühle im Bürgerspitalurbarium erstmals erwähnt: ''"Philipp Hegger an der Schleifmil mit leibgeding zum spital 1 Pfund Pfenig"''. [[1488]] ''"flösser Hödlmoser so dienen von der schleifmihl in spital 2 Pfund Pfenig"''. [[1488]] wird die Schleifmühle abgebrochen, neu gerichtet und eine Mahlmühle zugebaut. [[1543]] heißt es ''"die schleifmihl im graben pei dem spitalthor"''. [[1552]] wurde die Mühle vergrößert. [[1564]] heißt es ''"die schleifmihl im Zwinger"''. [[1647]] kauft die Stadt das Objekt um 230 [[Gulden]]. [[1713]] hieß sie ''"Gem. Stadtschleifmühle"''. [[1772]] wurde die Schleifmühle in zwei Teile zerstückelt: die zwei Böden über zwei und drei Stiegen, dann die Schleiferwerkstätte zu ebener Erde samt Schleifer[[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|gerechtsame]] kauft Michl Höchtl, bürgerlicher Schleifer, um 3684 Gulden. [[1834]] Johann Oberascher bürgerlicher Glockengießer, [[1837]] Josef Dirnhofer, k. k. Tabak-Hauptverleger, [[1849]] Anton Höchtl. Die Schleifmühle bleibt in der Familie bis [[1902]], wo sie Kaspar Kismar erwarb, der sie [[1904]] an die [[Stadtgemeinde Salzburg]] um 34.000 [[Krone|Kronen]] verkaufte.  
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[[1398]] wurde die Mühle im Bürgerspitalurbarium erstmals erwähnt: "''Philipp Hegger an der Schleifmil mit leibgeding zum spital 1 Pfund Pfenig''". [[1488]] "''flösser Hödlmoser so dienen von der schleifmihl in spital 2 Pfund Pfenig''". [[1488]] wurde die Schleifmühle abgebrochen, neu gerichtet und eine Mahlmühle zugebaut. [[1543]] heißt es "''die schleifmihl im graben pei dem spitalthor''". [[1552]] wurde die Mühle vergrößert. [[1564]] heißt es "''die schleifmihl im Zwinger''". [[1647]] kaufte die [[Stadtgemeinde Salzburg]] das Objekt um 230 [[Gulden]]. [[1713]] hieß sie "''Gem. Stadtschleifmühle''". [[1772]] wurde die Schleifmühle in zwei Teile geteilt: Die zwei Böden (Stockwerke) über zwei und drei Stiegen, dann die Schleiferwerkstätte zu ebener Erde samt <nowiki>Schleifer</nowiki>[[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|gerechtsame]] kaufte Michl Höchtl, bürgerlicher Schleifer, um 3.684 Gulden. [[1834]] Johann Oberascher bürgerlicher Glockengießer, [[1837]] Josef Dirnhofer, k. k. Tabak-Hauptverleger, [[1849]] Anton Höchtl. Die Schleifmühle blieb in der Familie bis [[1902]], wo sie Kaspar Kismar erwarb, der sie [[1904]] an die [[Stadtgemeinde Salzburg]] um 34.000 [[Krone]]n verkaufte.
  
 
== Quelle ==
 
== Quelle ==
* [[Josef Eder (Baumeister und Historiker)|Josef Eder]]: ''Das alte Schleifmühle'' [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19240110&query=%22Eder%22&seite=7 [[ANNO]]], [[Salzburger Volksblatt]], 10. Januar 1924, Seite 7
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* [[Josef Eder (Baumeister)|Josef Eder]]: ''Das alte Schleifmühle'' [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19240110&query=%22Eder%22&seite=7 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], 10. Jänner 1924, Seite 7
  
 
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[[Kategorie:historisches Gebäude]]
 
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Aktuelle Version vom 10. September 2022, 14:25 Uhr

Karte

Die Schleifmühle ist ein unter Denkmalschutz stehendes historisches Gebäude in der Altstadt der Stadt Salzburg.

Lage

Die Schleifmühle ist das heutige Haus Gstättengasse Nr. 1.

Geschichte

Wenn man von der Getreidegasse kommend das alte Stadttor, das Gstättentor, passiert hat, steht links die alte Schleifmühle. Ob das Gebäude bereits vor Gründung des Bürgerspitals bestanden hat, ist unbekannt. Dem Anschein nach dürfte, weil vor dem Tor ein Graben und eine Zugbrücke waren, kein Platz für ein Gebäude gewesen sein. 1337 wurde durch den Mönchsberg ein Stollen geschlagen und die Alm durchgeleitet. Dadurch war die Wasserkraft zum Betrieb einer Mühle vorhanden. Es darf angenommen werden, dass in die Mitte des 14. Jahrhunderts auch die Entstehung der Schleifmühle fällt.

Gebäude

Das Haus ist über dem Erdgeschoß drei Stockwerke hoch und hat an der Außenwand am Dachboden einen in Salzburger Häusern sehr häufig vorhandenen Aufzug, mittels dem, da die Stiegen zu schmal waren, die Möbel in die einzelnen Stockwerke befördert wurden. Über der Haustüre befand sich ein altes, hübsch gemaltes, stark nachgedunkeltes Marienbild mit goldenem Hintergründe, das im Herbst 1914 von unbekannten Tätern bei helllichten Tage gestohlen worden ist. Zwischen dem Torgebäude und der Schleifmühle führt ein mit einem Türchen abgeschlossener Gang in einen winkeligen Hofraum.

Von dem genannten Gang aus führte an der Kühlhausmauer entlang gegen den Felsen eine gedeckte Holzstiege, sich am Felsen rechts wendend, und mündete bei einer im Felsen befindlichen Höhlenwohnung mit Zimmer und Küche, die früher zum Bürgerspital gehörte. Diese Höhlenwohnung, ähnlich den Katakomben im Friedhof St. Peter muss sehr alt sein, da sie 1327 bei Gründung des Bürgerspitales schon vorhanden war. Die Räume waren bis in die 1860er-Jahre bewohnt, dann wurden sie gesperrt, vorübergehend aber wieder benützt. 1881 kaufte Ludwig Höchtl die Klause. Im Jahre 1909 wurde die Stiege abgetragen, die Höhle ist daher nicht mehr zugänglich.

Besitzer

1398 wurde die Mühle im Bürgerspitalurbarium erstmals erwähnt: "Philipp Hegger an der Schleifmil mit leibgeding zum spital 1 Pfund Pfenig". 1488 "flösser Hödlmoser so dienen von der schleifmihl in spital 2 Pfund Pfenig". 1488 wurde die Schleifmühle abgebrochen, neu gerichtet und eine Mahlmühle zugebaut. 1543 heißt es "die schleifmihl im graben pei dem spitalthor". 1552 wurde die Mühle vergrößert. 1564 heißt es "die schleifmihl im Zwinger". 1647 kaufte die Stadtgemeinde Salzburg das Objekt um 230 Gulden. 1713 hieß sie "Gem. Stadtschleifmühle". 1772 wurde die Schleifmühle in zwei Teile geteilt: Die zwei Böden (Stockwerke) über zwei und drei Stiegen, dann die Schleiferwerkstätte zu ebener Erde samt Schleifergerechtsame kaufte Michl Höchtl, bürgerlicher Schleifer, um 3.684 Gulden. 1834 Johann Oberascher bürgerlicher Glockengießer, 1837 Josef Dirnhofer, k. k. Tabak-Hauptverleger, 1849 Anton Höchtl. Die Schleifmühle blieb in der Familie bis 1902, wo sie Kaspar Kismar erwarb, der sie 1904 an die Stadtgemeinde Salzburg um 34.000 Kronen verkaufte.

Quelle