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Version vom 25. November 2018, 09:56 Uhr
Die Richterhöhe[1] , ursprünglich Eduard-Richter-Höhe bezeichnet ist mit 508 m ü. A. die zweithöchste Erhebung am Mönchsberg, einem der Salzburger Stadtberge in der Stadt Salzburg. Geringfügig höher ist die Karolinenhöhe, geringfügig niedriger ist die dritte Anhöhe, die Franz-Josefs-Höhe.
Aussichtsort
Die Richterhöhe, wie sie offiziell heute heißt, ist ein beliebtes Ausflugsziel im Südwesten des Mönchsberges. Von diesem Aussichtspunkt hat man einen freien Blick nach Süden über das Salzburger Becken auf das Schloss Leopoldskron, das Leopoldskroner Moos und den Untersberg,, nach Westen zum Staufen sowie nach Osten auf die Festung Hohensalzburg.
Name
Der Falkenzwinger (auch oberer Zwinger) der Wehranlage wurde im Jahre 1906 nach Eduard Richter (* 1847, † 1905), einem Geografen, Historiker und Alpinisten, der von 1871 bis 1886 in Salzburg lebte, benannt. 1907 wurde ihm dort auch ein Denkmal errichtet.
Geschichte
Die Wehranlage geht auf die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbauten Wehrtürme zurück. Die Anlage wurde unter Fürsterzbischof Paris Graf Lodron in kleinen Teilbereichen verstärkt.
Auf der Richterhöhe, genauer im Oberen Zwinger (Falkenzwinger), befinden sich der mittelalterliche Josefs- und der Michaelsturm. Der einst zentrale und wichtigste Turm des Oberen Zwingers, der alte Falkenturm (heute Kupelwieserschlössl), befindet sich samt Umfeld heute im Privatbesitz. Zum Falkenzwinger gehörte ursprünglich auch der spätmittelalterliche Barbaraturm, der heute ebenfalls im privatem Besitz ist.
Den Unteren Zwinger (auch Bertoldzwinger) begrenzen im Süden der mittelalterliche Bertoldsturm und im Norden der Lodronsche Georgsturm (Militärwchhaus, Turm beim Weingartenhaus).
Von 1724 bis um 1800 wurden die Türme des Oberen und Unteren Zwingers, der Josefsturm und der Michaelsturm, als Pulvermagazin genutzt.
Als Verteidigungsanlage stand das Gelände ab etwa 1670 im Besitz der "Hohen Landschaft" des Fürsterzbistums und kam danach in ärarischen (staatlichen) Besitz der Monarchie.
1905 kauft die Stadtgemeinde Salzburg unter Bürgermeister Franz Berger das Gelände und machte es 1906 unter Mitwirkung des Stadt-Verschönerungsvereines der Allgemeinheit zugänglich.
Peter Handke wohnte mit seiner Tochter Amina ab August 1979 für zehn Jahre im heute privat genutzten Raum der Wehranlage (Mönchsberg 17) im Kupelwieserschlössl seines Freundes Hans Widrich. Das historisierend über dem Fels der Stadtmauer errichtete Schlösschen war nach 1860 anstelle des uralten Falkenturmes errichtet worden.
Gegenwart
Die Richterhöhe ist heute mit seiner ausgezeichneten Aussicht nach Süden und Südwesten, aber auch auf die Festung Hohensalzburg ein von Besuchern sehr gerne genutzter Ort.
Den Michaelsturm benutzt heute die Pfadfindergruppe Salzburg 11 Morzg, die Salzburger Pfadfinder haben alle drei Türme der Richterhöhen gegen geringes Entgelt von der Stadt Salzburg gepachtet. Der Lodronsche Georgsturm (Weingartenturm) ist als Wohnung genutzt. Am steilen Südabhang des Mönchsberges und des Festungsberges gab es bis ins Spätmittelalter außerhalb der Wehranlagen Weingärten. Seit 2008 wird auf Initiative der Salzburger Pfadfindergilde im Unteren Zwinger (unterhalb der Richterhöhe) in Anlehnung an den den mittelalterlichen Weinbau kleinflächig Wein angebaut.
Bilder
Eduard Richter-Höhe – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quellen
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006
- Salzburgwiki
- www.peterhandke.at
- Die Türme auf der Richterhöhe auf dem Plan der Stadt Salzburg (grafisches Informationssystem)
- ANNO, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 1907, Schreibweise "Eduard Richter-Höhe"
Fußnoten
- ↑ auch laut maps.stadt-salzburg.at