Rote Elektrische: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Rote Elektrische''' wird die bestehende elektrisch betriebene [[Salzburger Lokalbahn|Stadt- und Lokalbahn]] in der [[Salzburg|Stadt Salzburg]] bezeichnet, die 1886 ihren Betrieb aufnahm und in ihrem Vollausbau einmal drei verschiedene Strecken bediente.
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Als '''Rote Elektrische''' wurde die erste elektrisch betriebene [[Salzburger Lokalbahn|Stadt- und Lokalbahn]] in der [[Stadt Salzburg]] bezeichnet, die [[1909]] ihren Betrieb aufnahm und in ihrem Vollausbau zwei verschiedene Strecken bediente.
  
==Streckenverlauf==
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==Geschichte==
==== Salzburg - Berchtesgaden ====
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Sie ging aus der [[Dampfeisenbahn]] hervor, die am [[10. August]] [[1886]] ihren Dienst innerhalb des Salzburger Stadtgebiets zunächst ja als Dampftramway aufgenommen hatte. Am [[15. Jänner]] [[1908]] konnte der Streckenabschnitt von der Staatsgrenze zu [[Deutschland]] bei [[Hangendenstein-Pass|Hangendenstein]] bis [[Berchtesgaden]] in [[Bayern]] elektrifiziert aufgenommen werden. Am [[29. Mai]] [[1909]] war man mit der Verlegung der Schienen bis an den [[Königssee]] fertig und konnte am [[1. Juli]] die Strecke freigeben. Der Streckenabschnitt Hangendenstein bis Königssee wurde aber von der bayrischen [[Grüne Elektrische|Grünen Elektrischen]] betrieben.
Vom [[Salzburger Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] durch die Stadt über [[Max-Ott-Platz]] (Station [[Fünfhaus]]), [[Schwarzstraße]], [[Imbergstraße]], [[Äußerer Stein]], [[Nonntal]] und [[Hellbrunn]] über [[Anif]] bis nach [[Sankt Leonhard (Grödig)|St. Leonhard]] bei [[Grödig]].
 
  
Diese Strecke ging am [[21. November]] [[1886]] in Betrieb und wurde bis [[1. November]] [[1953]] bedient.
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Bereits im ersten Betriebsjahr verkehrten 15 Zugpaare auf der Strecke nach [[Hellbrunn]], wohin die Fahrzeit vom Salzburger Lokalbahnhof 37 Minuten betrug. Die Bahn transportierte aber auch Güter. Immerhin 19 000 Tonnen waren es 1888 ([[Marmor]] vom [[Untersberg]], Zement vom [[Zementwerk Leube GmbH]] in [[Gartenau]] u. a.). Zwischen [[1906]] und 1909 konnte man die Fahrgastzahlen verdoppeln und erreichte [[1911]] rund 800 000 Fahrgäste!
  
Die Verlängerung bis zur Staatsgrenze beim [[Hangendenstein-Pass|Hangendenstein]] an der bayerischen Grenze und weiter nach [[Berchtesgaden]] bis an den [[Königssee]] war von vom [[1. Juli]] [[1909]] bis [[2. Oktober]] [[1938]] in Betrieb.
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Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] brachte ganz andere Fahrgäste - [[Asylwerber in Salzburg|Flüchtlinge]] aus den östlichen Teilen der Donaumonarchie und Kriegsgefangene ins [[Lager Niederalm|Kriegsgefangenen- und Flüchtlingslager Neu-Anif]].  
  
==== Salzburg - Lamprechtshausen ====
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In der [[Zwischenkriegszeit]], [[1931]], wurde dann sogar ein Buffetwagen angekoppelt, um die Attraktivität der Bahn zu erhöhen. Aber auf Wunsch des "Führers", [[Adolf Hitler]], wurde der Streckenabschnitt ''Kilian'' (Berchtesgaden–St. Leonhard) am [[2. Oktober]] [[1938]] eingestellt.
Die Verbindung in Richtung Norden ebenfalls vom Hauptbahnhof ausgehende über [[Bergheim]], [[Oberndorf]] nach [[Lamprechtshausen]], heute [[Salzburger Lokalbahn]].  
 
  
==== Salzburg - Gaisbergbahn ====
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Die ''Rote Elektrische'' blieb noch bis [[31. Oktober]] [[1953]] als Straßenbahn im Salzburger Stadtbild erhalten.
Die Verbindung vom Salzburger Hauptbahnhof über den [[Äußerer Stein|Äußeren Stein]] nach [[Parsch]] zur Talstation der [[Gaisbergbahn]].
 
  
==Geschichte==
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Die ''Rote Elektrische'' bediente innerhalb des Salzburger Stadtgebiets auch eine Linie vom [[Äußerer Stein|Äußeren Stein]] bis [[Parsch]], wobei sie auch als Umsteigeverbindung zur  [[Gaisbergbahn]] benutzt wurde. Für die Nordstrecke in den Salzburger [[Flachgau]] kam sie aber niemals zum Einsatz, da dieser Streckenabschnitt der heutigen Salzburger Lokalbahn erst nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] elektrifiziert wurde.
Sie ging aus der [[Dampfeisenbahn]] hervor, die am [[10. August]] [[1886]] ihren Dienst auf ihrer ersten Teilstrecke vom [[Salzburger Hauptbahnhof]] bis zum [[Innerer Stein|Inneren Stein]] aufgenommen hatte. Ursprünglich hätte es eine Abzweigung von der [[Salzburg-Halleiner-Bahn]] in [[Elsbethen]] geben sollen, die entlang der [[Königsseeache]] nach Berchtesgaden hätte führen sollen. Dieses Projekt von [[1872]] wurde zwar nicht realisiert, dafür legte man [[1885]] eine neue Trassenführung vor: von Salzburg nach Grödig entlang der [[Moosstraße]]. War auch nicht das Siegerprojekt. Das war nämlich die dann 1886 realisierte Projekt von [[Alexander Werner]]: vom Salzburger Hauptbahnhof über die [[Karolinenbrücke]], [[Nonntal]] (der Bahnhof befand sich in der [[Erzabt-Klotz-Straße]], dort, wo heute der Busterminal Süd sich befindet), durch [[Morzg]] am [[Erentrudishof]] vorbei nach [[Hellbrunn]] nach St. Leonhard bis zum [[Drachenloch]].
 
  
Am [[10. August]] [[1886]] ging die erste Teilstrecke Salzburg - bis zum ''Inneren Stein'' in Betrieb. Der Streckenabschnitt bis Hellbrunn am [[29. August]] und die Gesamtstrecke wurde am  [[20. November]] frei gegeben.
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==Historische Notizen==
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Auf der Fahrt vom Salzburger Lokalbahnhof nach St. Leonhard in einem der Züge der ''Roten Elektrischen'' sollen sich, der Erzählung von [[Ernst Kronreif II.]] nach, sein Vater, [[Ernst Kronreif|Ernst]] und [[Ernst Kussin]] kennengelernt haben. Kussin, der einen der damaligen Kompagnons des Mattighofener Unternehmens [[KTM]] gekannt hatte - Moser - brachte diesen mit Kronreif zusammen. So begann die Geschichte des Fahrrad-, Moped- und Motorradherstellers ''KTM''.
  
Die zunächst ja als Dampftramway geführte Bahn verfügte über verkleidete Dampflokomotiven, die keinen Blick auf die arbeitenden Triebwerke freigaben. Damit sollte das Scheuen der Pferde verhindert werden, die erst an die "moderne" Technik gewöhnt werden mussten. Am [[15. Jänner]] [[1908]] konnte der Streckenabschnitt von der Staatsgrenze bei Hangendenstein bis Berchtesgaden elektrifiziert aufgenommen werden. Am [[29. Mai]] [[1909]] war man mit der Verlegung der Schienen bis an den Königssee fertig und konnte am [[1. Juli]] die Strecke freigeben.
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==Streckenverlauf==
 
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==== Salzburg–Hangendenstein====
Bereits im ersten Betriebsjahr verkehrten 15 Zugpaare auf der Strecke nach Hellbrunn, wohin die Fahrzeit vom Salzburger Hauptbahnhof 37 Minuten betrug. Die Bahn transportierte aber auch Güter. Immerhin 19.000 Tonnen waren es 1888 ([[Marmor]] vom [[Untersberg]], Zement vom [[Zementwerk Leube GmbH]] in [[Gartenau]] u. a.). Zwischen [[1906]] und 1909 konnte man die Fahrgastzahlen verdoppeln und erreichte [[1911]] rund 800.000 Fahrgäste!
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Vom Salzburger Lokalbahnhof durch die Stadt über [[Max-Ott-Platz]] (Station [[Fünfhaus]]), [[Schwarzstraße]], [[Imbergstraße]], [[Äußerer Stein]], [[Nonntal]] und [[Hellbrunn]] über [[Anif]], nach [[Sankt Leonhard (Grödig)|St. Leonhard]] bei [[Grödig]] zum [[Drachenloch]]. Diese Strecke ging am [[21. November]] [[1886]] noch als Dampftramway-Bahn in Betrieb. Ab [1. Juli]] [[1903]] fuhr dann die ''Rote Elektrische'' und bediente diese Strecke bis [[1. November]] [[1953]].  
 
 
Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] brachte ganz andere Fahrgäste - [[Asylwerber in Salzburg|Flüchtlinge]] aus den östlichen Teilen der Donaumonarchie und Kriegsgefangene ins [[Neu-Anif#Kriegsgefangenen- und Flüchtlingslager|Kriegsgefangenen- und Flüchtlingslager Neu-Anif]].  
 
 
 
In der [[Zwischenkriegszeit]], [[1931]], wurde dann sogar ein Buffetwagen angekoppelt, um die Attraktivität der Bahn zu erhöhen. Aber auf Wunsch des "Führers", [[Adolf Hitler]], wurde der Streckenabschnitt ''Kilian'' (Berchtesgaden - St. Leonhard) am 2. Oktober 1938 eingestellt.
 
 
 
Die ''Rote Elektrische'' blieb noch bis [[31. Oktober]] [[1953]] als Straßenbahn im Salzburger Stadtbild erhalten.
 
  
==Historische Notizen==
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Die Verlängerung bis zur Staatsgrenze beim Hangendenstein an der bayerischen Grenze und weiter nach Berchtesgaden bis an den Königssee war zunächst [[1907]]/[[1908]] durch die [[Grüne Elektrische]] zunächst bis Berchtesgaden, später bis zum Königssee bis [[2. Oktober]] [[1938]] in Betrieb. Sie wurde aber von der bayrischen Grünen Elektrischen betrieben.
Auf der Fahrt vom Salzburger Hauptbahnhof nach St. Leonhard in einem der Züge der ''Roten Elektrischen'' sollen sich, der Erzählung von [[Ernst Kronreif II.]] nach, sein Vater, [[Ernst Kronreif|Ernst]] und [[Ernst Kussin]] kennen gelernt haben. Kussin, der einen der damaligen Kompagnons des Mattighofener Unternehmens [[KTM]] gekannt hatte - Moser - brachte diesen mit Kronreif zusammen. So begann die Geschichte des Fahrrad-, Moped- und Motorradherstellers ''KTM''.
 
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
* {{wikipedia-de|Straßenbahn_Salzburg#Rote_Elektrische Wikipedia}}
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* [[Vom Stadtrecht zur Bürgerbeteiligung]], [[Gerhard Lindinger]]: ''Der städtische Verkehr im Wandel der Zeit'', Seite 307ff
 
{{Quelle Anif Geschichte}}
 
{{Quelle Anif Geschichte}}
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==

Version vom 30. Oktober 2018, 11:54 Uhr

Bild aus dem Artikel siehe nächstes Bild
Rote Elektrische, Bankhaus Spängler und Café Bazar in den Jahren um 1920 bis 1927, Bild im Salzburg Museum
Kulstrunk Panorama Salzburg Stadtansicht 1916 Detail: Hauptbahnhof und Rote Elektrische
Artikel über die Rote Elektrische
Ehemaliger Bahnhof der Roten Elektrischen in Königsee

Als Rote Elektrische wurde die erste elektrisch betriebene Stadt- und Lokalbahn in der Stadt Salzburg bezeichnet, die 1909 ihren Betrieb aufnahm und in ihrem Vollausbau zwei verschiedene Strecken bediente.

Geschichte

Sie ging aus der Dampfeisenbahn hervor, die am 10. August 1886 ihren Dienst innerhalb des Salzburger Stadtgebiets zunächst ja als Dampftramway aufgenommen hatte. Am 15. Jänner 1908 konnte der Streckenabschnitt von der Staatsgrenze zu Deutschland bei Hangendenstein bis Berchtesgaden in Bayern elektrifiziert aufgenommen werden. Am 29. Mai 1909 war man mit der Verlegung der Schienen bis an den Königssee fertig und konnte am 1. Juli die Strecke freigeben. Der Streckenabschnitt Hangendenstein bis Königssee wurde aber von der bayrischen Grünen Elektrischen betrieben.

Bereits im ersten Betriebsjahr verkehrten 15 Zugpaare auf der Strecke nach Hellbrunn, wohin die Fahrzeit vom Salzburger Lokalbahnhof 37 Minuten betrug. Die Bahn transportierte aber auch Güter. Immerhin 19 000 Tonnen waren es 1888 (Marmor vom Untersberg, Zement vom Zementwerk Leube GmbH in Gartenau u. a.). Zwischen 1906 und 1909 konnte man die Fahrgastzahlen verdoppeln und erreichte 1911 rund 800 000 Fahrgäste!

Der Erste Weltkrieg brachte ganz andere Fahrgäste - Flüchtlinge aus den östlichen Teilen der Donaumonarchie und Kriegsgefangene ins Kriegsgefangenen- und Flüchtlingslager Neu-Anif.

In der Zwischenkriegszeit, 1931, wurde dann sogar ein Buffetwagen angekoppelt, um die Attraktivität der Bahn zu erhöhen. Aber auf Wunsch des "Führers", Adolf Hitler, wurde der Streckenabschnitt Kilian (Berchtesgaden–St. Leonhard) am 2. Oktober 1938 eingestellt.

Die Rote Elektrische blieb noch bis 31. Oktober 1953 als Straßenbahn im Salzburger Stadtbild erhalten.

Die Rote Elektrische bediente innerhalb des Salzburger Stadtgebiets auch eine Linie vom Äußeren Stein bis Parsch, wobei sie auch als Umsteigeverbindung zur Gaisbergbahn benutzt wurde. Für die Nordstrecke in den Salzburger Flachgau kam sie aber niemals zum Einsatz, da dieser Streckenabschnitt der heutigen Salzburger Lokalbahn erst nach dem Zweiten Weltkrieg elektrifiziert wurde.

Historische Notizen

Auf der Fahrt vom Salzburger Lokalbahnhof nach St. Leonhard in einem der Züge der Roten Elektrischen sollen sich, der Erzählung von Ernst Kronreif II. nach, sein Vater, Ernst und Ernst Kussin kennengelernt haben. Kussin, der einen der damaligen Kompagnons des Mattighofener Unternehmens KTM gekannt hatte - Moser - brachte diesen mit Kronreif zusammen. So begann die Geschichte des Fahrrad-, Moped- und Motorradherstellers KTM.

Streckenverlauf

Salzburg–Hangendenstein

Vom Salzburger Lokalbahnhof durch die Stadt über Max-Ott-Platz (Station Fünfhaus), Schwarzstraße, Imbergstraße, Äußerer Stein, Nonntal und Hellbrunn über Anif, nach St. Leonhard bei Grödig zum Drachenloch. Diese Strecke ging am 21. November 1886 noch als Dampftramway-Bahn in Betrieb. Ab [1. Juli]] 1903 fuhr dann die Rote Elektrische und bediente diese Strecke bis 1. November 1953.

Die Verlängerung bis zur Staatsgrenze beim Hangendenstein an der bayerischen Grenze und weiter nach Berchtesgaden bis an den Königssee war zunächst 1907/1908 durch die Grüne Elektrische zunächst bis Berchtesgaden, später bis zum Königssee bis 2. Oktober 1938 in Betrieb. Sie wurde aber von der bayrischen Grünen Elektrischen betrieben.

Quellen

Weblinks