| | In Salzburg machte sie am [[28. Mai]] [[1912]] ihre Führerscheinprüfung ''für die selbständige Lenkung eines Kraftwagens mit Explosionsmotor''. | | In Salzburg machte sie am [[28. Mai]] [[1912]] ihre Führerscheinprüfung ''für die selbständige Lenkung eines Kraftwagens mit Explosionsmotor''. |
| − | Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] ruhte das Geschäft. Max Lammer war einberufen für den Bau von Feldeisenbahnen in Russisch-Polen, wohin ihm die Mutter mit den Kindern folgte. [[1918]] Scheidung. Am [[15. Juli]] [[1920]] gründete sie in Zell am See die Kommanditgesellschaft [[Bankhaus A. Lammer & Co]] zusammen mit [[Frank Whitehead]] aus der Industriellenfamilie [[Whitehead]] in Fiume (Rijeka), aus der auch die erste Frau von [[Georg Ludwig von Trapp|Georg Ritter von Trapp]], die Schwester von Frank, [[Agathe Whitehead]] (* [[1891]], † [[1922]]) stammte. Dabei brachte Lammer ein Kapital von 100.000.-- [[Gulden|Kronen]], Whitehead zwei Millionen Kronen (heute ca. € 150.000.--) ein. Lammer erhielt am [[12. März]] [[1921]] den für den Betrieb einer Bank notwendigen Gewerbeschein von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See ausgefertigt. Und am [[25. März]] [[1925]] wurde ihr das "Heimatrecht" in der Marktgemeinde Zell am See verliehen. | + | Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] ruhte das Geschäft. Max Lammer war einberufen für den Bau von Feldeisenbahnen in Russisch-Polen, wohin ihm die Mutter mit den Kindern folgte. [[1918]] Scheidung. Am [[15. Juli]] [[1920]] gründete sie in Zell am See die Kommanditgesellschaft [[Bankhaus A. Lammer & Co]] zusammen mit [[Frank Whitehead]] aus der Industriellenfamilie [[Whitehead]] in Fiume (Rijeka), aus der auch die erste Frau von [[Georg Ludwig von Trapp|Georg Ritter von Trapp]], die Schwester von Frank, [[Agathe Whitehead]] (* [[1891]]; † [[1922]]) stammte. Dabei brachte Lammer ein Kapital von 100.000.-- [[Gulden|Kronen]], Whitehead zwei Millionen Kronen (heute ca. € 150.000.--) ein. Lammer erhielt am [[12. März]] [[1921]] den für den Betrieb einer Bank notwendigen Gewerbeschein von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See ausgefertigt. Und am [[25. März]] [[1925]] wurde ihr das "Heimatrecht" in der Marktgemeinde Zell am See verliehen. |
| | Die Bekanntschaft mit dem Münchner Kunsthändler [[Hugo von Grundherr zu Altenthann und Weyerhaus]] leitete den Abstieg der bis dahin schillernden Bankfrau ein. Grundherr war der Eigentümer des [[Schloss Mittersill|Schlosses Mittersill]], stürzte sich immer mehr in Schulden, die Lammer abdeckte unter Hereinnahme von Pfändern, wie der Bibliothek des Schlosses und vor allem eines Gemäldes von Leonardo da Vinci, das damals mit 600.000 Schilling (heute etwa 2,8 Mio Euro) von Lammer bewertet worden war. Als eine Bank, bei der Grundherr verschuldet war, die Versteigerung des Schlosses Mittersill erwirkte, erwarb es Frau Lammer und kam dadurch in noch größere finanzielle Schwierigkeiten, die zusätzlich durch die [[1000-Mark-Sperre]] eskalierten. Da ein Ausgleich scheiterte, kam es zum Konkurs. Das "Leonardo-Bild" war in der schwierigen Zeit nicht verkäuflich und konnte daher die Bank nicht mehr retten. | | Die Bekanntschaft mit dem Münchner Kunsthändler [[Hugo von Grundherr zu Altenthann und Weyerhaus]] leitete den Abstieg der bis dahin schillernden Bankfrau ein. Grundherr war der Eigentümer des [[Schloss Mittersill|Schlosses Mittersill]], stürzte sich immer mehr in Schulden, die Lammer abdeckte unter Hereinnahme von Pfändern, wie der Bibliothek des Schlosses und vor allem eines Gemäldes von Leonardo da Vinci, das damals mit 600.000 Schilling (heute etwa 2,8 Mio Euro) von Lammer bewertet worden war. Als eine Bank, bei der Grundherr verschuldet war, die Versteigerung des Schlosses Mittersill erwirkte, erwarb es Frau Lammer und kam dadurch in noch größere finanzielle Schwierigkeiten, die zusätzlich durch die [[1000-Mark-Sperre]] eskalierten. Da ein Ausgleich scheiterte, kam es zum Konkurs. Das "Leonardo-Bild" war in der schwierigen Zeit nicht verkäuflich und konnte daher die Bank nicht mehr retten. |