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[[Datei:Tigerscheckenstute mit Fohlen 1.jpg|thumb|Tigerscheckenstute mit Fohlen auf der Sommerweide in [[Kolm-Saigurn]]]]
 
[[Datei:Tigerscheckenstute mit Fohlen 1.jpg|thumb|Tigerscheckenstute mit Fohlen auf der Sommerweide in [[Kolm-Saigurn]]]]
 
[[Datei:Tiger vor Böndlschlitten.jpg|thumb|Böndlschlittengespann mit Tiger in Muschelgeschirr und mit Schellen, [[Pinzgauer Trachtenschlitten- und Brauchtumsfest]] am 2. Februar 2014 in [[Zell am See]]]]
 
[[Datei:Tiger vor Böndlschlitten.jpg|thumb|Böndlschlittengespann mit Tiger in Muschelgeschirr und mit Schellen, [[Pinzgauer Trachtenschlitten- und Brauchtumsfest]] am 2. Februar 2014 in [[Zell am See]]]]
Das '''Noriker-Pferd''' (auch ''Pinzgauer Noriker'') ist eine einheimische Pferderasse mit uralter Tradition und zählt als Nutztier auch zu den [[Tiere im Nationalpark Hohe Tauern|Tieren im Nationalpark Hohe Tauern]].
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Das '''Noriker-Pferd''' (auch ''Pinzgauer Noriker'') ist eine einheimische [[Pferd]]erasse mit uralter Tradition und zählt als Nutztier auch zu den [[Tiere im Nationalpark Hohe Tauern|Tieren im Nationalpark Hohe Tauern]].
    
==Herkunft und Eigenschaften==
 
==Herkunft und Eigenschaften==
Lange Zeit ging die Mär um, dass der Noriker einer Kreuzung zwischen einheimischen und von den [[Römer]]n in das Land (nach [[Norikum]]) gebrachten Pferden entspringt. Heute weiß man, dass bereits die [[Kelten]] hervorragende Pferdezüchter und -halter waren.  
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Lange Zeit ging die Mär um, dass der Noriker einer Kreuzung zwischen einheimischen und von den [[Römer]]n in das Land (nach [[Norikum]]) gebrachten Pferden entspringe. Heute weiß man, dass bereits die [[Kelten]] hervorragende Pferdezüchter und -halter waren.  
    
Noriker sind in ihrer Erscheinung ansprechend und einnehmend. Sie sind robust, langlebig, trittsicher, charakterstark und nicht „futterheikel“.
 
Noriker sind in ihrer Erscheinung ansprechend und einnehmend. Sie sind robust, langlebig, trittsicher, charakterstark und nicht „futterheikel“.
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[[1703]] wurden auch Hengste privater Halter den Körungsvorschriften unterworfen. Durch diese Maßnahmen nahm das Land Salzburg eine hervorragende Stellung als Pferdezuchtgebiet ein. [[1824]] wurde durch die österreichische Regierung vorwiegend aus militärischen Gründen das Gestüt Stadl bei Lambach, [[Oberösterreich]], begründet, von dem aus zur Sicherung der Zucht die Beschälhengste in den Regionen eingestellt wurden. Zuchtversuche mit diversen anderen Rassen haben keine Verbesserung gebracht und wurden wieder eingestellt.  
 
[[1703]] wurden auch Hengste privater Halter den Körungsvorschriften unterworfen. Durch diese Maßnahmen nahm das Land Salzburg eine hervorragende Stellung als Pferdezuchtgebiet ein. [[1824]] wurde durch die österreichische Regierung vorwiegend aus militärischen Gründen das Gestüt Stadl bei Lambach, [[Oberösterreich]], begründet, von dem aus zur Sicherung der Zucht die Beschälhengste in den Regionen eingestellt wurden. Zuchtversuche mit diversen anderen Rassen haben keine Verbesserung gebracht und wurden wieder eingestellt.  
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[[1897]]/[[1898|98]] hatten sich, angeregt durch das Landespferdezuchtkommitee, Pferdezüchter entschlossen, in allen Gauen Salzburgs Pferdezuchtvereine zu gründen. So gründeten damals der Postmeister in Salzburg, [[Bartholomäus Angelberger|Bartlmä Angelberger]], und der [[Seekirchen am Wallersee|Seekirchner]] [[Matthias Riedl]] den [[Norikerpferdezuchtverein Nr. 11 außer Gebirg]] in der Gemeinde [[Faistenau]]. [[1911]] verzeichnete der Verein 57 Mitglieder, im gesamten [[Flachgau]]  gab es in verschiedenen Vereinen insgesamt 128 Mitglieder.
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[[1897]]/[[1898|98]] hatten sich, angeregt durch das Landespferdezuchtkommitee, Pferdezüchter entschlossen, in allen Gauen Salzburgs [[Pferdezuchtverband|Pferdezuchtvereine]] zu gründen. So gründeten damals der Postmeister in Salzburg, [[Bartholomäus Angelberger|Bartlmä Angelberger]], und der [[Seekirchen am Wallersee|Seekirchner]] [[Matthias Riedl]] den [[Norikerpferdezuchtverein Nr. 11 außer Gebirg]] in der Gemeinde [[Faistenau]]. [[1911]] verzeichnete der Verein 57 Mitglieder, im gesamten [[Flachgau]]  gab es in verschiedenen Vereinen insgesamt 128 Mitglieder.
    
Im [[20. Jahrhundert]] hat man erfolgreich versucht, durch Zuchtwahl die ursprünglich schweren Pferde in mittelschwere zu verändern und dabei die guten Eigenschaften zu erhalten. [[1928]] wurde der [[Stoißenhof]] in den Hohlwegen zwischen [[Saalfelden am Steinernen Meer]] und [[Weißbach bei Lofer]] vom Land Salzburg erworben und als Fohlenhof für die Aufzucht der Hengstfohlen eingerichtet. Das große Gestütbuch von [[Karl Schoßleitner]], das [[1903]] herausgegeben wurde, enthielt bereits 1000 Stuten und 435 Hengste. [[1925]] schlossen sich die  Pferdezuchtgenossenschaften zu einem Verband zusammen. Seither ist die ganze Zucht registriert. Den Sommer verbringen die Pferde auf der [[Grieswiesalm]].
 
Im [[20. Jahrhundert]] hat man erfolgreich versucht, durch Zuchtwahl die ursprünglich schweren Pferde in mittelschwere zu verändern und dabei die guten Eigenschaften zu erhalten. [[1928]] wurde der [[Stoißenhof]] in den Hohlwegen zwischen [[Saalfelden am Steinernen Meer]] und [[Weißbach bei Lofer]] vom Land Salzburg erworben und als Fohlenhof für die Aufzucht der Hengstfohlen eingerichtet. Das große Gestütbuch von [[Karl Schoßleitner]], das [[1903]] herausgegeben wurde, enthielt bereits 1000 Stuten und 435 Hengste. [[1925]] schlossen sich die  Pferdezuchtgenossenschaften zu einem Verband zusammen. Seither ist die ganze Zucht registriert. Den Sommer verbringen die Pferde auf der [[Grieswiesalm]].
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Am Beginn dieser Hengstlinie steht der [[1906]] geborene Hengst '''554 liz. Nero'''. Sie blieb bis in die [[1920er]]-Jahre klein und erst mit dem Hengst '''1088 Stoffen Nero IV''' – auf ihn gehen alle heute geborenen Hengste der Nero-Linie zurück – trat eine Änderung ein. Einer seiner Nachkommen, der '''1378 Stoissen Nero V''', wurde zum bisher bekanntesten und berühmtesten Noriker-Hengst. Er verkörperte den Idealtyp des Noriker Pferdes. Dennoch gehen die heutigen Hengste der Nero-Linie vorwiegend nicht auf ihn, sondern auf den Hengst '''Hauser Nero VII''' zurück.
 
Am Beginn dieser Hengstlinie steht der [[1906]] geborene Hengst '''554 liz. Nero'''. Sie blieb bis in die [[1920er]]-Jahre klein und erst mit dem Hengst '''1088 Stoffen Nero IV''' – auf ihn gehen alle heute geborenen Hengste der Nero-Linie zurück – trat eine Änderung ein. Einer seiner Nachkommen, der '''1378 Stoissen Nero V''', wurde zum bisher bekanntesten und berühmtesten Noriker-Hengst. Er verkörperte den Idealtyp des Noriker Pferdes. Dennoch gehen die heutigen Hengste der Nero-Linie vorwiegend nicht auf ihn, sondern auf den Hengst '''Hauser Nero VII''' zurück.
 
=====Die Hengstlinie Schaunitz=====
 
=====Die Hengstlinie Schaunitz=====
Diese Hengstlinie war früher für ihre Eigenschaften lebhaftes Temperament und Gängigkeit bekannt und kam vorwiegend im Bundesland [[Kärnten]] vor. Doch genau diese Eigenschaften wurden der Schaunitz-Linie beinahe zum Verhängnis: die Absicherung dieser Noriker-Linie, deren Bestand von Beginn an klein war, führte in den [[1980er]]-Jahren nur mehr über drei Hengste. Heute jedoch sind Temperament und Erscheinungsbild der Schaunitz-Linie wieder begehrt und scheint dadurch deren Fortbestand gesichert. Sie geht auf den braunen Hengst '''255 Schaunitz''' zurück und unterteilt sich heute in die Zweige Brillant-Linie, Dietrich-Linie und Samson-Linie.
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Diese Hengstlinie war früher für ihre Eigenschaften lebhaftes Temperament und Gängigkeit bekannt und kam vorwiegend im Bundesland [[Kärnten]] vor. Doch genau diese Eigenschaften wurden der Schaunitz-Linie beinahe zum Verhängnis: die Absicherung dieser Noriker-Linie, deren Bestand von Beginn an klein war, führte in den [[1980er]]-Jahren nur mehr über drei Hengste. Heute jedoch sind Temperament und Erscheinungsbild der Schaunitz-Linie wieder begehrt und scheint dadurch deren Fortbestand gesichert. Sie geht auf den braunen Hengst '''255 Schaunitz''' zurück und unterteilt sich heute in die Zweige Brillant-Linie, Dietrich-Linie und Samson-Linie.
 
=====Die Vulkan-Linie =====  
 
=====Die Vulkan-Linie =====  
Diese Hengstlinie ist seit Beginn der Noriker-Zuchtgeschichte die zahlenmäßig am stärksten vertretenen Linie. Ihr Begründer war der im [[Pinzgau]] geborene Hengst '''13 Vulkan 63'''. Die heutigen Zweige der Vulkan-Linie gehen auf die Urenkel des Linienbegründers zurück. Es sind dies der Hengst '''284 Gothe Vulkan V''', geb. [[1920]], und dessen Bruder, '''1014 Michl Vulkan V''', geb.  [[1928]].
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Diese Hengstlinie ist seit Beginn der Noriker-Zuchtgeschichte die zahlenmäßig am stärksten vertretene Linie. Ihr Begründer war der im [[Pinzgau]] geborene Hengst '''13 Vulkan 63'''. Die heutigen Zweige der Vulkan-Linie gehen auf die Urenkel des Linienbegründers zurück. Es sind dies der Hengst '''284 Gothe Vulkan V''', geb. [[1920]], und dessen Bruder, '''1014 Michl Vulkan V''', geb.  [[1928]].
    
==Einsatz und Verwendung==
 
==Einsatz und Verwendung==