Pfarrkirche zum hl. Johannes dem Täufer Niederalm: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Pfarrkirche zum hl. Johannes dem Täufer''' steht in [[Niederalm]], einem Ortsteil der Gemeinde [[Anif]]. Die Kirche steht unter [[Denkmalgeschützte Objekte in Anif|Denkmalschutz]].
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== Geschichte ==
 
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In Niederalm wurde [[1435]] erstmals eine Kirche urkundlich erwähnt. Die Kirche wurde [[1949]] zur Pfarrkirche erhoben. Der im Kern [[Gotik|spätgotische Bau]] ist von einem Friedhof umgeben und wurde im 17. Jahrhundert und in den Jahren 1972/1973 umgebaut.
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In Niederalm wurde [[1435]] erstmals eine Kirche urkundlich erwähnt. Die Kirche wurde [[1949]] zur Pfarrkirche erhoben. Der im Kern [[Gotik|spätgotische Bau]] ist von einem [[Alter Niederalmer Friedhof|Friedhof]] umgeben und wurde im [[17. Jahrhundert]] und in den Jahren [[1972]]–1973 umgebaut.
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[[1698]] kam es zu einer Verstärkung des Glockenstuhls und Umhängung der Glocken. [[1711]] wurde [[Sebastian Stumpfegger]] für zwei [[Marmor]]<nowiki>kugeln</nowiki> bezahlt. [[1723]] kam es zu einer Reparatur des Glockenstuhls. [[1729]] musste der Turm, der von einem Sturm zerstört wurde, erneuert werden. [[1767]] wurde das Dach neu eingedeckt.
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Ein Bericht aus der [[Salzburger Chronik]] aus dem Jahr [[1896]]:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18960818&query=%22Martin+Flaschberger%22&ref=anno-search&seite=2 ANNO], Salzburger Chronik, Ausgabe vom 18. August 1896, Seite 2</ref><blockquote>''Grödig, 18. August. (Kreuz-Aufsteckung.) Sonntag, [[16. August|16. d.]] war anläßlich der Erhöhung des Thurmkreuzes an der völlig restaurirten Kirche in Niederalm ein wahrer Fest- und Freudentag für die Gemeinde. Die Betheiligung der Bevölkerung an dem vormittägigen Gottesdienste, wobei der [[Josef Dum|Ortspfarrer]] die Festpredigt hielt, war trotz des ungestümen Wetters eine großartige. Zur Freude Aller klärte sich der Himmel nach und nach und nun ging es an die Arbeit am Thurme, der mit verschieden gefärbten Fahnen und Fähnchen, mit Guirlanden aus Reisig und Blumen reichlich geziert, einen geradezu imposanten Anblick bot. Die schönste Zier des Kirchthurmes, das Kreuz, der sichere Wegweiser jedes Christen auf der Pilgerfahrt durchs irdische Leben, fehlte noch.''
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''Die feierliche Kreuzerhöhung war für nachmittags anberaumt und ging dieselbe bei günstigem Wetter in glänzender Weise von Statten. Wunderbar schön war die feierliche Prozession im herrlich gelegenen Dorfe, wobei 8 Jünglinge in schmucker Volkstracht das benedizirte Kreuz; und ebensoviele Jungfrauen die mit Blumen bekränzte Kugel trugen. Die prächtig adjustirte gemeinsame [[Uniformierte Schützenkompanie Grödig|Schützenkompagnie]], an der Spitze derselben die vortrefflich geschulte [[Marktmusikkapelle Grödig|Grödiger Musik-Kapelle]], die prangenden Schulkinder mit Kerzen und ein langer Zug Andächtiger mit dem Rosenkranz in der Hand erhöhten den Glanz dieser kirchlichen Feier ganz außerordentlich. Die Kreuzaufsteckung geschah unter den üblichen Formalitäten. Lobend zu erwähnen sind die schneidigen Zimmerleute. Auf schwindeln ­der Höhe wurde ein "Hoch" gebracht aus Papst und Kaiser, auf den hochwstn. Herrn [[Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Abt]] von [[St. Peter]] als Patronatsherrn, auf den Pfarrer und die Gemeindevorstehung, wobei die Schützenkompagnie die "Salve" und die Musikkapelle die Kaiserhymne intonirte. Die Pöllerschützen haben fleißig krachen lassen.''
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''Die erhebende Feier war beendet, unvergeßlich Allen, welche derselben anwohnten. Die Gemeinde ist hoch ­erfreut, wieder ein schönes Gotteshaus zu besitzen. Herzlichsten Dank dem hochwstn. Herrn Prälaten von St. Peter und den übrigen Wohlthätern.''</blockquote>
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1972–1973 Umbau von Architekt [[Jakob Adlhart (Architekt)|Jakob Adlhart]] des Langhauses mit offener Dachstuhlkonstruktion.
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== Ausstattung ==
 
== Ausstattung ==
Der Hochaltar stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts . Das Altarblatt zeigt Maria mit Kind in einem Strahlenkranz, darunter das Bild der Heiligen Johannes der Täufer und Johannes Evangelist aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Das Oberbild zeigt den hl. Andreas aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Der Tabernakel ist aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Über den Opfergangsportalen stehen die Figuren Rupert und Virgil und die Figuren von Katharina und Barbara. Alle stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert.
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Der Hochaltar stammt aus der ersten Hälfte des [[18. Jahrhundert]]s. Das Altarblatt zeigt Maria mit Kind in einem Strahlenkranz, darunter das Bild der Heiligen Johannes der Täufer und Johannes Evangelist aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Das Oberbild zeigt den hl. Andreas aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Der Tabernakel ist aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Über den Opfergangsportalen stehen die Figuren [[Rupert von Salzburg|Rupert]] und [[Virgil]] und die Figuren von Katharina und [[Barbara von Nikomedien|Barbara]]. Alle stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert.
  
 
Die Orgel baute [[Max Dreher|Dreher & Flamm]] (1938).
 
Die Orgel baute [[Max Dreher|Dreher & Flamm]] (1938).
==Quelle==
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[[1690]] wurde die Glocke, die zersprungen war, von Benedikt Eisenberger um 51 [[Gulden]] neu gegossen. [[1740]] kam es zur Umgießung einer Glocke durch Johann Hackl um 35 Gulden. 56 Gulden verlangte [[1764]] Carl Wolfgang Gugg für eine neue Glocke.
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Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] war es am [[31. Dezember]] [[1917]] zu einer ''Glockenabnahme''-Aktion im [[Kronland Salzburg]] gekommen. So mussten auch aus der [[Pfarrkirche zum hl. Oswald]] in Anif drei Glocken genommen werden. Zwar hatte die Gemeinde vom Militär eine Entschädigung von 2.460 [[Krone]]n erhalten, die jedoch nach Kriegsende aufgrund der Entwertung wesentlich weniger wert waren. Um nun wieder Glocken von der Fa. Graßmaier in Innsbruck zu bekommen, wurde [[1923]] und [[1924]] eine Sammlung durchgeführt.
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Eine Glocke von zwei Zentner Gewicht wurde [[1855]] von Franz [[Glockengießerei Oberascher|Oberascher]] gegossen, die noch heute im Glockenturm hängt.
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Ab diesem Punkt gehen im Moment zwei Quellen auseinander. Die [[Anif. Kultur, Geschichte und Wirtschaft von Anif, Niederalm und Neu-Anif|Anifer Chronik]] berichtet, dass die Fa. Graßmaier eine Glockenweihe [der drei abgenommenen Glocken in Anif] für den 14. September 1924 in Aussicht gestellt hatte. Die Quelle [[Salzburger Volksblatt]]<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19240627&query=text:%22Kriegerdenkmal%22+text:%22Niederalm%22&ref=anno-search&seite=8 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 27. Juni 1924, Seite 8</ref> berichtet jedoch unter ''Niederalm'' von einer Glocken- und [[Kriegerdenkmal Niederalm|Kriegerdenkmal]]-Weihe am [[22. Juni]] in Niederalm, bei der ''die neun Glocken läuteten''.
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== Krippe ==
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==Quellen==
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* Festschrift ''1200 Jahre Anif Niederalm'', Seite 75
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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 12. Dezember 2025, 19:13 Uhr

Kirche umgeben vom alten Friedhof

Die Pfarrkirche zum hl. Johannes dem Täufer steht in Niederalm, einem Ortsteil der Gemeinde Anif. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

Geschichte

In Niederalm wurde 1435 erstmals eine Kirche urkundlich erwähnt. Die Kirche wurde 1949 zur Pfarrkirche erhoben. Der im Kern spätgotische Bau ist von einem Friedhof umgeben und wurde im 17. Jahrhundert und in den Jahren 1972–1973 umgebaut.

1698 kam es zu einer Verstärkung des Glockenstuhls und Umhängung der Glocken. 1711 wurde Sebastian Stumpfegger für zwei Marmorkugeln bezahlt. 1723 kam es zu einer Reparatur des Glockenstuhls. 1729 musste der Turm, der von einem Sturm zerstört wurde, erneuert werden. 1767 wurde das Dach neu eingedeckt.

Blick in den Altarraum in der Pfarrkirche zum hl. Johannes dem Täufer.

Ein Bericht aus der Salzburger Chronik aus dem Jahr 1896:[1]

Grödig, 18. August. (Kreuz-Aufsteckung.) Sonntag, 16. d. war anläßlich der Erhöhung des Thurmkreuzes an der völlig restaurirten Kirche in Niederalm ein wahrer Fest- und Freudentag für die Gemeinde. Die Betheiligung der Bevölkerung an dem vormittägigen Gottesdienste, wobei der Ortspfarrer die Festpredigt hielt, war trotz des ungestümen Wetters eine großartige. Zur Freude Aller klärte sich der Himmel nach und nach und nun ging es an die Arbeit am Thurme, der mit verschieden gefärbten Fahnen und Fähnchen, mit Guirlanden aus Reisig und Blumen reichlich geziert, einen geradezu imposanten Anblick bot. Die schönste Zier des Kirchthurmes, das Kreuz, der sichere Wegweiser jedes Christen auf der Pilgerfahrt durchs irdische Leben, fehlte noch.

Die feierliche Kreuzerhöhung war für nachmittags anberaumt und ging dieselbe bei günstigem Wetter in glänzender Weise von Statten. Wunderbar schön war die feierliche Prozession im herrlich gelegenen Dorfe, wobei 8 Jünglinge in schmucker Volkstracht das benedizirte Kreuz; und ebensoviele Jungfrauen die mit Blumen bekränzte Kugel trugen. Die prächtig adjustirte gemeinsame Schützenkompagnie, an der Spitze derselben die vortrefflich geschulte Grödiger Musik-Kapelle, die prangenden Schulkinder mit Kerzen und ein langer Zug Andächtiger mit dem Rosenkranz in der Hand erhöhten den Glanz dieser kirchlichen Feier ganz außerordentlich. Die Kreuzaufsteckung geschah unter den üblichen Formalitäten. Lobend zu erwähnen sind die schneidigen Zimmerleute. Auf schwindeln ­der Höhe wurde ein "Hoch" gebracht aus Papst und Kaiser, auf den hochwstn. Herrn Abt von St. Peter als Patronatsherrn, auf den Pfarrer und die Gemeindevorstehung, wobei die Schützenkompagnie die "Salve" und die Musikkapelle die Kaiserhymne intonirte. Die Pöllerschützen haben fleißig krachen lassen.

Die erhebende Feier war beendet, unvergeßlich Allen, welche derselben anwohnten. Die Gemeinde ist hoch ­erfreut, wieder ein schönes Gotteshaus zu besitzen. Herzlichsten Dank dem hochwstn. Herrn Prälaten von St. Peter und den übrigen Wohlthätern.

1972–1973 Umbau von Architekt Jakob Adlhart des Langhauses mit offener Dachstuhlkonstruktion.

Ausstattung

Der Hochaltar stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Altarblatt zeigt Maria mit Kind in einem Strahlenkranz, darunter das Bild der Heiligen Johannes der Täufer und Johannes Evangelist aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Das Oberbild zeigt den hl. Andreas aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Der Tabernakel ist aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Über den Opfergangsportalen stehen die Figuren Rupert und Virgil und die Figuren von Katharina und Barbara. Alle stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert.

Die Orgel baute Dreher & Flamm (1938).

1690 wurde die Glocke, die zersprungen war, von Benedikt Eisenberger um 51 Gulden neu gegossen. 1740 kam es zur Umgießung einer Glocke durch Johann Hackl um 35 Gulden. 56 Gulden verlangte 1764 Carl Wolfgang Gugg für eine neue Glocke.

Während des Ersten Weltkriegs war es am 31. Dezember 1917 zu einer Glockenabnahme-Aktion im Kronland Salzburg gekommen. So mussten auch aus der Pfarrkirche zum hl. Oswald in Anif drei Glocken genommen werden. Zwar hatte die Gemeinde vom Militär eine Entschädigung von 2.460 Kronen erhalten, die jedoch nach Kriegsende aufgrund der Entwertung wesentlich weniger wert waren. Um nun wieder Glocken von der Fa. Graßmaier in Innsbruck zu bekommen, wurde 1923 und 1924 eine Sammlung durchgeführt.

Eine Glocke von zwei Zentner Gewicht wurde 1855 von Franz Oberascher gegossen, die noch heute im Glockenturm hängt.

Ab diesem Punkt gehen im Moment zwei Quellen auseinander. Die Anifer Chronik berichtet, dass die Fa. Graßmaier eine Glockenweihe [der drei abgenommenen Glocken in Anif] für den 14. September 1924 in Aussicht gestellt hatte. Die Quelle Salzburger Volksblatt[2] berichtet jedoch unter Niederalm von einer Glocken- und Kriegerdenkmal-Weihe am 22. Juni in Niederalm, bei der die neun Glocken läuteten.

Krippe

Zur Weihnachtszeit ist die Niederalmer Kirchenkrippe zu sehen.

Bildergalerie

weitere Bilder

 Pfarrkirche zum hl. Johannes dem Täufer Niederalm – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
 Pfarrkirche zum hl. Johannes dem Täufer Niederalm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Quellen

  • Festschrift 1200 Jahre Anif Niederalm, Seite 75

Einzelnachweise

  1. ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 18. August 1896, Seite 2
  2. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 27. Juni 1924, Seite 8