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| | [[Datei:Imbergstiege, Mitte.jpg|thumb|Imbergstiege, Mitte]] | | [[Datei:Imbergstiege, Mitte.jpg|thumb|Imbergstiege, Mitte]] |
| − | [[Datei:Oberer Teil der Imbergstiege.jpg|thumb|Oberer Teil der Imbergstiege]] | + | [[Datei:Oberer Teil der Imbergstiege.jpg|thumb|Im oberen Teil der Imbergstiege.]] |
| − | Die '''Imbergstiege''' ist eine Stiege auf den [[Kapuzinerberg]] in der [[Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechtsufrigen Altstadt]] in der [[Stadt Salzburg]]. Sie zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Objekten]] in der Stadt. | + | [[Datei:2021_10_17_Kapuzinerberg_Imbergstiege.jpg|thumb|Im oberen Teil der Imbergstiege. Bildmitte der Turm der [[St. Johannes am Imberg]]-Kirche.]] |
| | + | Die '''Imbergstiege''' ist eine [[Stiegen in Stadt und Land Salzburg|Stiege]] auf den [[Kapuzinerberg]] in der [[Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechtsufrigen Altstadt]] in der [[Stadt Salzburg]]. Sie zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Objekten]] in der Stadt. |
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| | == Verlauf == | | == Verlauf == |
| − | Die Stiege mit 261 Stufen führt von der [[Steingasse]] (421 [[m ü. A.]]) zum [[Stefan-Zweig-Weg]] (472 m ü. A.), dem Fahrweg auf den Kapuzinerberg von der [[Linzer Gasse]] aus, wenige Meter unterhalb des [[Kapuzinerkloster (Salzburg)|Kapuzinerklosters]]. | + | Die Stiege mit 261 Stufen führt von der [[Steingasse]] (421 [[m ü. A.]]) zum [[Stefan-Zweig-Weg]] (472 m ü. A.), dem Fahrweg auf den Kapuzinerberg von der [[Linzer Gasse]] aus, wenige Meter unterhalb des [[Kapuzinerkloster Salzburg|Kapuzinerklosters]]. |
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| | == Geschichte == | | == Geschichte == |
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| | [[1756]] ereignete sich an dem Sonntag vor dem [[2. August]], (''Porziunkula''-Tag) <ref>''Porziunkula'' nennt man die Einsiedlerzelle des hl. Franziskus in der Kirche von ''Santa Maria degli Angeli'' zu Füßen von Assisi in Italien</ref>, ein schweres Unglück, bei dem sechs Personen starben. Die streckenweise mit Holzbalken am Fels abgestützte und mit Holz überdachte Holzstiege war beim alljährlichen, außergewöhnlichen Andrang zur ''Portiunkula-Ablasszeit''<ref>siehe [[Kapuzinerorden]]</ref> eingestürzt und abgeruscht. Die Opfer wurden dabei zerdrückt. Eine kleine Inschriftentafel im mittleren Mauerbogen erinnert an den Unglücksfall. | | [[1756]] ereignete sich an dem Sonntag vor dem [[2. August]], (''Porziunkula''-Tag) <ref>''Porziunkula'' nennt man die Einsiedlerzelle des hl. Franziskus in der Kirche von ''Santa Maria degli Angeli'' zu Füßen von Assisi in Italien</ref>, ein schweres Unglück, bei dem sechs Personen starben. Die streckenweise mit Holzbalken am Fels abgestützte und mit Holz überdachte Holzstiege war beim alljährlichen, außergewöhnlichen Andrang zur ''Portiunkula-Ablasszeit''<ref>siehe [[Kapuzinerorden]]</ref> eingestürzt und abgeruscht. Die Opfer wurden dabei zerdrückt. Eine kleine Inschriftentafel im mittleren Mauerbogen erinnert an den Unglücksfall. |
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| − | [[1792]] beschrieb [[Lorenz Hübner]] diese als "''hölzerne Kapuzinerstiege''", die am Felsen vorbei bis zum [[Kreuzwegstationen am Kapuzinerberg|Kalvarienberg]] hinaufführt und erwähnt am Fuße der Stiege einen ''[[Engelwirtsbrunnen|Röhrlbrunnen aus weißem Marmor]]''. | + | [[1792]] beschrieb [[Lorenz Hübner]] diese als "hölzerne Kapuzinerstiege", die am Felsen vorbei bis zum [[Kreuzwegstationen am Kapuzinerberg|Kalvarienberg]] hinaufführt und erwähnt am Fuße der Stiege einen "[[Engelwirtsbrunnen|Röhrlbrunnen aus weißem Marmor]]". |
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| | [[1798]] wurde eine Vereinbarung geschlossen, mit dem die Erhaltungskosten der hölzernen Stiege, sowie des gedeckten Ganges zu je einem Viertel zwischen der [[Hohe Salzburger Landschaft|Hohen Landschaft]], der [[Stadtgemeinde Salzburg]], dem [[Erzbischöfliches Hofbauamt|Hofbauamt]] und der [[St. Johannes am Imberg|St. Johannes-Kirche]] aufgeteilt wurden. Daraus ist ersichtlich, dass der ehemalige Privatweg bereits damals sowie für militärische als auch für kirchliche Zwecke diente und im Grunde ein öffentlicher Weg war. | | [[1798]] wurde eine Vereinbarung geschlossen, mit dem die Erhaltungskosten der hölzernen Stiege, sowie des gedeckten Ganges zu je einem Viertel zwischen der [[Hohe Salzburger Landschaft|Hohen Landschaft]], der [[Stadtgemeinde Salzburg]], dem [[Erzbischöfliches Hofbauamt|Hofbauamt]] und der [[St. Johannes am Imberg|St. Johannes-Kirche]] aufgeteilt wurden. Daraus ist ersichtlich, dass der ehemalige Privatweg bereits damals sowie für militärische als auch für kirchliche Zwecke diente und im Grunde ein öffentlicher Weg war. |
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| − | [[1848]] wurde die Vereinbarung geändert, dem zufolge die Erhaltungskosten für die hölzerne Kapuzinerstiege und den gedeckten Gang vom [[Kapuzinerwachtstöckl]], einem Blockhaus, aufwärts bis zur [[Klosterkirche zu den Heiligen Franziskus und Bonaventura]] zu je einem Drittel vom k. k. Militärärar (Kameralärar), der Stadtgemeinde und der St. Johannes-Kirche zu tragen waren. | + | [[1848]] wurde die Vereinbarung geändert, dem zufolge die Erhaltungskosten für die hölzerne Kapuzinerstiege und den gedeckten Gang vom [[Wachestöckl auf dem Kapuzinerberg|Kapuzinerwachtstöckl]], einem Blockhaus, aufwärts bis zur [[Klosterkirche zu den Heiligen Franziskus und Bonaventura]] zu je einem Drittel vom k. k. Militärärar (Kameralärar), der Stadtgemeinde und der St. Johannes-Kirche zu tragen waren. |
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| | [[1870]] gingen die hölzerne Kapuzinerstiege und der gedeckte Gang in das Eigentum der [[Stadt Salzburg (Gebietskörperschaft)|Stadt Salzburg]] über.<ref>→[[Kapuzinerberg#Geschichte|Kapuzinerberg, Geschichte]]</ref> | | [[1870]] gingen die hölzerne Kapuzinerstiege und der gedeckte Gang in das Eigentum der [[Stadt Salzburg (Gebietskörperschaft)|Stadt Salzburg]] über.<ref>→[[Kapuzinerberg#Geschichte|Kapuzinerberg, Geschichte]]</ref> |
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| − | [[1883]] kam es wegen Einsturzgefahr des gedeckten Ganges zu einer polizeibehördlichen Sperre und zu einer gerichtlichen Klage auf Instandsetzung durch die Instanzen bis zum Obersten Gerichtshof, der zur Feststellung gelangt, dass ein öffentlicher Weg vorliegt, weshalb keine zivilrechtliche Klagelegitimation und die Unzuständigkeit der ordentlichen Gerichte gegeben ist, sodass die Angelegenheit innerhalb der Zuständigkeit der öffentlichen Verwaltung zu lösen sei.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aog&datum=18850616&seite=2&query=%22kapuzinerstiege%22 ANNO], Allgemeine Österreichische Gerichtszeitung, 16. Juni 1885</ref> | + | [[1883]] kam es wegen Einsturzgefahr des gedeckten Ganges zu einer polizeibehördlichen Sperre und zu einer gerichtlichen Klage auf Instandsetzung durch die Instanzen bis zum Obersten Gerichtshof, der zur Feststellung gelangt, dass ein öffentlicher Weg vorliegt, weshalb keine zivilrechtliche Klagelegitimation und die Unzuständigkeit der ordentlichen Gerichte gegeben ist, sodass die Angelegenheit innerhalb der Zuständigkeit der öffentlichen Verwaltung zu lösen sei.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aog&datum=18850616&seite=2&query=%22kapuzinerstiege%22 ANNO], "Allgemeine Österreichische Gerichtszeitung", 16. Juni 1885</ref> |
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| − | [[1888]] wurden die baufälligen hölzerne Kapuzinerstiege und der gedeckte Gang abgetragen und eine steinerne Stiege aus böhmischen [[Granit]] durch vollständigen Neubau um 4 299 [[Gulden]] von der Stadtgemeinde Salzburg durchgeführt.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18881004&query=%22stiege%22+%22Kapuzinerberg%22&seite=3 ANNO, [[Salzburger Volksblatt]], 4. Oktober 1888]</ref> | + | [[1888]] wurden die baufälligen hölzerne Kapuzinerstiege und der gedeckte Gang abgetragen und eine steinerne Stiege aus böhmischen [[Granit]] durch vollständigen Neubau um 4 299 [[Gulden]] von der Stadtgemeinde Salzburg durchgeführt.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18881004&query=%22stiege%22+%22Kapuzinerberg%22&seite=3 ANNO], "[[Salzburger Volksblatt]]", 4. Oktober 1888, Seite 3</ref> |
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| | Die Stiege führt am Kirchlein [[St. Johannes am Imberg]], dem Benefiziatenhaus Imberg und ganz am Beginn an einem Kruzifix aus der Zeit um [[1730]] vorbei, das [[2004]] von Stadtrestauratorin [[Ursula Mair]] restauriert worden war. | | Die Stiege führt am Kirchlein [[St. Johannes am Imberg]], dem Benefiziatenhaus Imberg und ganz am Beginn an einem Kruzifix aus der Zeit um [[1730]] vorbei, das [[2004]] von Stadtrestauratorin [[Ursula Mair]] restauriert worden war. |
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| | == Gedenktafel (entfernt) == | | == Gedenktafel (entfernt) == |
| | Am Beginn der Imbergstiege war früher am Haus [[Steingasse]] Nr. 9 eine Gedenktafel angebracht, die auf das angebliche Geburtshaus des "[[Stille Nacht! Heilige Nacht!]]"-Textdichters [[Joseph Mohr]] hinwies. Dieses Haus ist aber nicht jenes, in dem der Autor geboren wurde, und auch nicht jenes, in dem er lebte. Die Tafel geht auf einen bei der Hausbewohnererhebung unterlaufenen Irrtum zurück. Mohr wohnte vielmehr einige Häuser weiter stadtauswärts (zur Welt kam er im Dombezirk). Daher wurde die Gedenktafel im Dezember 2017 entfernt und befindet sich nun im Besitz des [[Salzburg Museum]]s. | | Am Beginn der Imbergstiege war früher am Haus [[Steingasse]] Nr. 9 eine Gedenktafel angebracht, die auf das angebliche Geburtshaus des "[[Stille Nacht! Heilige Nacht!]]"-Textdichters [[Joseph Mohr]] hinwies. Dieses Haus ist aber nicht jenes, in dem der Autor geboren wurde, und auch nicht jenes, in dem er lebte. Die Tafel geht auf einen bei der Hausbewohnererhebung unterlaufenen Irrtum zurück. Mohr wohnte vielmehr einige Häuser weiter stadtauswärts (zur Welt kam er im Dombezirk). Daher wurde die Gedenktafel im Dezember 2017 entfernt und befindet sich nun im Besitz des [[Salzburg Museum]]s. |
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