Ignaz Lackner


Ignaz Lackner (* 1926 in Heiligenblut in Kärnten, † 10. März 2014 ebenda) war Flugmotorenmechaniker, Werkmeister der GROHAG und mit der Großglockner Hochalpenstraße sein Leben lang verbunden.
Leben
Als kleiner Bub erlebte er den Bau und war später über 20 Jahre Werkmeister der Großglockner Hochalpenstraße. Bereits sein Taschengeld verdiente er sich an der Glocknerstraße, indem er in den ersten Jahren nach Fertigstellung der Straße "kochenden" Fahrzeugen half – er versorgte sie mit frischem, kaltem Wasser. Mit Freunden zusammen stellten sie sich in der Nähe von ihnen bekannten Quellen auf und warteten, bis ein Fahrzeug liegenblieb. Dann boten sie den Fahrern für ein paar Schillinge Wasser für ihre Fahrzeuge an. Trotz der geringen Beträge summierte es sich aber im Laufe der Zeit zu einem schönen Betrag.
Die Ausbildung zum Flugmotorenmechaniker absolvierte Lackner in Rostock, Deutschland. Nach der Rückkehr in seinen Heimatort Heiligenblut beschloss er, als Mechaniker in Gmünd anzufangen. Als er aber seiner Mutter von seinem Vorhaben erzählte und sie Tränen in den Augen bekam, konnte er Heiligenblut doch nicht verlassen. Zur selben Zeit war Hofrat Franz Wallack auf ihn aufmerksam geworden und bot ihm eine Stelle an. 1950 begann Lackner als Wegmacher bei der Großglockner Hochalpenstraßen AG, 1966 übernahm er die Tätigkeit des Werkmeisters. Unter der Leitung von Franz Wallack war er auch für die Entwicklung und den Bau des Rotationsschneepfluges mitverantwortlich.
Von Wallack erzählte Lackner, dieser sei ehrlich gewesen, ein "grader Michl", der manchmal auch laut werden konnte, aber stets ein fairer Vorgesetzter blieb. Allerdings verlangte er von seinen Mitarbeitern auch die eine oder andere Nachtschicht. Lackner berichtete auch begeistert von den rasanten Fahrkünsten Wallacks, der die Strecke von Ferleiten zum Kreisverkehr Guttal übrigens in 26 Minuten schaffte – 37,7 km Bergstraße.
Anfang der 1990er-Jahre hatte Lackner Probleme ganz anderer Art. Es war gerade die Ausflugswelle der Gäste aus den nun geöffneten Ostländern, die die Großglockner Hochalpenstraße überrollte. Da hatte Ignaz Lackner für liegen gebliebene Trabi-Fahrer den rettenden Tipp: "Besonders zwischen Kehre 18 und Kehre 16 blieben viele Zweitakter liegen. Ich regte an, diese ca. 1,2 Kilometer rückwärts bergauf zu fahren, da der Rückwärtsgang mehr Kraft hat. Dann klappte es bei den meisten."
1987 ging Ignaz Lackner schließlich in Pension, kehrt aber immer wieder auf "die Straße" zurück.
Mit seiner Frau und Copilotin Anni, mit der er seit über 50 Jahren verheiratet war (2012), wohnte er immer noch in Heiligenblut an der Großglockner Hochalpenstraße. Oft sah man die beiden mit ihrem Fiat 509A (Baujahr 1926) auf "seiner" Straße hinauf fahren.
Quellen
- Großglockner Magazin der GROHAG, Ausgabe 1/2012
- www.colist.eu, Parte, abgefragt am 5. Juli 2021